Wie werden Vorgänge zur Zahlung oder zum Einzug ausgewählt?

Die in einen Zahlungslauf bzw. Zahlungseinzug einbezogenen Vorgänge werden zuerst durch die Methode bestimmt, mit der Sie die entsprechende Funktion einleiten.

Wenn Sie einen 'Zahlungslauf (PYR)' von einem Control-Desk aus starten, werden die Vorgänge für die Zahlung in Betracht gezogen, die sich im Control-Desk-Eingangskorb befinden.

Ein Zahlungseinzug kann nicht von einem Control-Desk aus gestartet werden.

Wenn Sie 'Zahlungslauf (PYR)' oder 'Zahlungseinzug (PYC)' direkt von SunSystems aus starten, werden die Vorgänge zur Laufzeit ausgewählt, über eine Kombination von:

  • Auswahlkriterien, die im zur Laufzeit ausgewählten Zahlungsprofil definiert sind;
  • für den Zahlungslauf bzw. Zahlungseinzug eingegebenen Laufzeitauswahlkriterien.

Die Auswahlkriterien des Zahlungsprofils können auch durch bestimmte System-, Konto- oder Vorgangseinstellungen geändert werden.

Die Zahlungsprofilkriterien bestimmten die zur Zahlung ausgewählten Konten und dann innerhalb dieses Kontos die zur Zahlung ausgewählten Vorgänge.

Hinweis:  Ein Vorgang kann nur dann zur Zahlung ausgewählt werden, wenn das entsprechende Konto zur Zahlung gewählt wurde.

Welche Konten werden von einem Zahlungsprofil zur Zahlung ausgewählt?

Ein Zahlungsprofil enthält die folgenden Kriterien, anhand derer die zur Zahlung ausgewählten Konten ermittelt werden:

  • Kontonummernbereich
  • Kontoprioritätscodebereich
  • Betragsgrenzwertbereich für den Kontostand - wahlfrei
  • Kontoanalysecodes (1 bis 10) - wahlfrei
  • Zahlungsweise.

Die Kontoauswahlkriterien werden unter den folgenden Umständen übersteuert:

  • Suspendierte bzw. geschlossene Konten werden immer von der Zahlung ausgeschlossen;
  • Jegliche Konten, die von einem anderen Benutzer für die Zuweisung benutzt werden, werden ausgeschlossen. Sie werden im Zahlungsbericht ausgewiesen.

Handhabung von Sollsalden

Weist ein zur Zahlung gewähltes Kreditorenkonto ein Sollsaldo auf, wird keine Zahlung generiert. Es kann jedoch ein Zahlungsdokument in der Funktion Zahlungsdokumente gedruckt werden, in dem der Sollsaldo angezeigt wird, beispielsweise zur Erstellung einer Zahlungsanzeige. Wird der Zahlungsanzeige ein Scheck beigegeben, dann wird dieser als ungültig markiert. Die Zuweisungsmarke der Vorgänge, aus denen sich der Sollsaldo zusammensetzt, wird für den Buchungsvorgang auf Saldovortrag geändert. Zahlungsdokumente, wie z. B. Zahlungsanzeigen, werden von jedem folgenden Zahlungsdokumentlauf für Saldovortragsvorgänge gedruckt, bis der Kontostand wieder im Haben ist. Die Sollsalden werden also vorgetragen, bis weitere Habenvorgänge verbucht werden.

Wählen Sie in der Funktion 'Hauptbuch einrichten (LES)' die Option Sollsalden ignorieren, werden die Kreditorenkonten mit Sollsalden beim Zahlungslauf ausgelassen. Es werden dann keine Zahlungsdokumente generiert, und die Zuweisungsmarken der einzelnen Vorgänge werden nicht auf 'Saldovortrag' aktualisiert.

Welche Vorgänge werden zur Zahlung ausgewählt?

Ein Zahlungsprofil enthält folgende Auswahlkriterien, die bestimmen, ob ein Vorgang zur Zahlung ausgewählt wird:

  • Basis- oder Vorgangswährungscode (siehe 'Zahlungsvorgänge nach Währung auswählen')
  • Zuweisungsmarke (siehe 'Zuweisungsmarke zur Auswahl der Zahlungsvorgänge verwenden')
  • Journalquelle
  • Journaltyp
  • Vorgangsnummer
  • Buchungsvorgang-Analysecodes (1 bis 10)
  • Betragsgrenzwert für Vorgänge
  • Zahlungsfälligkeitsdatum, abhängig vom Basisdatum für Zahlung zur Laufzeit
  • Skontofälligkeitsdaten, abhängig vom Basisdatum für Skonto und dem Nächsten Zahlungsdatum zur Laufzeit.

Einige dieser Kriterien werden zur Laufzeit eingegeben, siehe 'Informationen zu Laufzeit-Zahlungsauswahlkriterien'.

Die Vorgangsauswahlkriterien werden unter folgenden Umständen übersteuert:

  • Vorgänge mit der Zuweisungsmarke 'Zurückhalten' werden von allen Zahlungsläufen ausgeschlossen;
  • Vorgänge mit der Zuweisungsmarke 'Forcieren' werden stets in den Zahlungslauf einbezogen, vorausgesetzt das Konto ist eingeschlossen;
  • Vorgänge mit einer numerischen Zuweisungsmarke werden nur ausgewählt, wenn die Marke größer als die Nummer ist, die im Feld Mindestzuweisungsmarke für Zahlung in der Funktion 'Hauptbuch einrichten (LES)' vorgegeben wurde.

Auch die folgenden Zahlungslauf- und Zahlungseinzugsauswahlkriterien bestimmen, ob ein Vorgang zur Zahlung ausgewählt wird:

  • Basisdatum für Zahlung
  • Basisdatum für Skonto (nur Zahlungslauf)
  • Nächstes Zahlungsdatum (nur Zahlungslauf)
Hinweis:  Ein Vorgang muss alle Zahlungsprofilkriterien einhalten, um für die Zahlung bzw. den Einzug in Betracht gezogen zu werden. Es kann trotzdem vorkommen, dass er von den Zahlungslauf- bzw. Zahlungseinzugsauswahlkriterien abgelehnt wird.

Wenn die zur Zahlung ausgewählten Vorgänge in einem bestimmten Konto zu einem Netto-Sollsaldo führen würden, leitet der Zahlungslauf die Vorgänge nicht zur Zahlung weiter. Anstelle dessen werden die Vorgänge im Zahlungslaufdetailbericht aufgeführt.

Abschließend ist die Einstellung eines Zahlungslimits für einen Zahlungslauf oder Zahlungseinzug möglich. Dies ist der Höchstbetrag, der in einer Ausführung gezahlt bzw. eingezogen werden kann. Wird beim Zahlungs- bzw. Zahlungseinzuglauf das Limit überschritten, wird der Lauf abgebrochen, und keine Konten werden bezahlt bzw. es werden keine Zahlungseinzüge getätigt.