Anlagenvorgänge erfassen

Die Erfassung von Anlagenanschaffungen, Neubewertungen und sonstigen Anlagenvorgängen erfolgt in der SunSystems-Funktion Buchungen erfassen (LEN) oder in Buchungen importieren (LIM). Der erfasste Anlagenvorgang wird in Financials an den Bilanz-Kontenplancode für die Anlage und in der Anlagenbuchhaltung an den entsprechenden Anlagencode gebucht.

Anlagenbezogene Vorgänge müssen mit dem Anlagencode, Anlagenuntercode und der Anlagenmarke im Journal erfasst werden.

  • Der Anlagencode zeigt die Anlage in der Anlagenbuchhaltung an.
  • Der Anlagenuntercode ist wahlfrei und zeigt einen Anlagenbuchungsstandard an, der einen Satz standardmäßiger Vorgangsanalysecodes enthält.
  • Die Anlagenmarke ist wichtig, da sie bestimmt, wie der Anlagenwert vom Vorgangsbetrag aktualisiert wird.

Siehe 'Wie werden die Anlagenwerte aktualisiert?'.

Bevor Sie einen Buchungsvorgang zum Aufzeichnen einer Anlagenanschaffung eingeben, müssen Sie unter Umständen folgende Schritte ausführen:

  • die neue Anlage über Anlagensätze (FAS) in der Anlagenbuchhaltung einrichten
  • ein neues entsprechendes Anlagenbudget mit Anlagenbudgetdetails (FAB) einrichten
  • mit Kontenplan einrichten (COA) im Financials-Hauptbuch ein neues Bilanzkonto für die Anlage einrichten.

Andernfalls können Sie auch eine Anlagenmenge im Feld Memobetrag eingeben. Um Anlagenmengen in der Funktion Buchungen erfassen (LEN) eingeben zu können, müssen Sie zuvor die folgende Konfiguration definiert haben:

  • Die Option Anlagenmenge verwenden auf der Registerkarte Allgemein in der Funktion Hauptbuch einrichten (LES) muss aktiviert sein.
  • Die Buchungsregel Nichtwährungswert auf der Registerkarte Memowert in der Funktion Mandanten einrichten darf nicht auf Nicht definiert eingerichtet sein.
  • Das Feld Buchungsregel übersteuern - Memo in Journaltypen-Buchungsübersteuerung (JDX) darf nicht auf Nicht definiert eingerichtet sein.

Weitere Informationen dazu finden Sie in 'Journaldetails eingeben' und 'Anlagendetails - Buchungen erfassen'.

Der Effekt einer AfA-Sperrung

Sie können die bis dato kumulierte Abschreibung sperren. In diesem Fall wird die lineare Abschreibung für jede Anlage als der Nettowert der Anlage dividiert durch die für jede Anlage verbleibenden Abschreibungsperioden berechnet.

Beispiel

In einem Buch mit 12 Buchungsperioden wird eine 07/2007 mit einem Bruttowert von 2600 € gekaufte Anlage bis 11/2011 linear mit 20 %, also 43,34 € abgeschrieben. Aktivieren Sie in Hauptbuch einrichten (LES) das Kontrollkästchen Berechnete AfA sperren, und ändern Sie den Anlagenprozentsatz in 12,5 %.

Führen Sie die AfA-Berechnung (FDC) für die Periode 06/2012 durch. Die berechneten Abschreibungskosten betragen nun 7,05 €. Diese neuen Abschreibungskosten werden folgt berechnet:

100 : 12,5 % x 12 = 96

Da 52 der 96 Perioden bereits abgeschrieben sind, werden die restlichen 43 Perioden nun mit dem neuen Prozentsatz abgeschrieben.

Beispiel

Nettowert der Anlage : Restliche Abschreibungsperioden = Neue Abschreibungskosten.

Der Effekt einer AfA-Sperrung, kombiniert mit Anpassungen des Bruttowerts

Wenn die AfA-Sperrung in Hauptbuch einrichten (LES) aktiviert ist, sollten Sie zunächst AfA-Berechnung (FDC) für alle vorherigen Perioden ausführen, bevor Sie eventuelle Berichtigungen am Bruttowert einer Anlage in der aktuellen Periode manuell buchen. Wenn dagegen der Wert einer Anlage in Buchungen erfassen (LEN) oder Buchungen importieren (LIM) über eine V-Marke gesteigert oder verringert wird, erscheint eine Warnmeldung, wenn die Abschreibung nicht aktuell ist. Auf diese Weise tritt die revidierte Abschreibung erst ab der Buchungsperiode des revidierten Werts in Kraft.

Manuelles Buchen von Abschreibungsbeträgen

Unter normalen Umständen ist es nicht empfehlenswert, Abschreibungsbeträge in Buchungen erfassen (LEN) manuell an eine Anlage zu buchen, Da das Buchen eines Abschreibungsvorgangs an eine Anlage in einer bestimmten Periode die entsprechende Anlage danach aus der Funktion Abschreibung berechnen (FDC) für diese Periode ausschließt. Stimmt der gebuchte Betrag nicht genau mit dem AfA-Satz, Bruttowert und der Anzahl der abzuschreibenden Perioden überein, wird unter bestimmten Umständen die Abschreibungsberechnung der darauffolgenden Periode eine Ausgleichsbuchung zum Korrigieren der Änderung enthalten. Diese Ausgleichsbuchung kann für alle Anlagen durch Markieren des Feldes Berechnete AfA sperren in Hauptbuch einrichten (LES) unterdrückt werden.

Das manuelle Buchen eines Abschreibungsbetrags an eine Anlage kann jedoch unter den folgenden Umständen angemessen sein:

  • Wenn Sie einen Abschreibungsbetrag buchen, der die kumulierte Abschreibung entsprechend mit dem AfA-Satz, dem Bruttowert und der Anzahl der abzuschreibenden Perioden in Einklang bringt, z. B. beim Buchen der kumulierten Abschreibung einer Anlage die auf SunSystems umgestellt wird.
  • Wenn Sie eine Abschreibung an eine Anlage buchen, die von der Abschreibungsberechnung ausgeschlossen ist, z. B. wenn die Abschreibungsmethode auf der Registerkarte Wert der Funktion Anlagensätze (FAS) als Keine Abschreibung definiert ist.
  • Wenn Sie eine manuelle Korrektur oder Ausgleichsbuchung für die kumulierte Abschreibung einer Anlage vornehmen, z. B. bei der Anlagenneubewertung. In diesem Fall ist es normalerweise notwendig, den Bruttowert (unter Verwendung eines zusätzlichen Journals) und den Prozentsatz bzw. die Anfangsperiode der Abschreibung in der Funktion Anlagensätze einrichten (FAS) ebenfalls anzugleichen, damit die manuell gebuchte Abschreibung nicht von der Abschreibungsberechnung der darauffolgenden Periode umgekehrt wird.

Zusätzlich zur Standardabschreibung können Sie bei Verwendung der Erweiterten AfA manuelle Ausgleiche für vorgezogene und geminderte Abschreibung buchen. Für jede Abschreibungsart müssen bestimmte Journaltypen verwendet werden, die zuvor in der Funktion Journaltypen (JNT) erstellt werden müssen, wobei der AfA-Typ je nach Bedarf entweder Standard, Vorgezogen oder Minderung sein muss.