Verwenden der Cherry-Picking-Ergänzung

Dieser Prozess wird vor allem dann eingesetzt, wenn Obergrenzen-Ergänzungen in Bereichen des Lagers durchgeführt werden müssen, die nicht mit einem Gabelstapler erreichbar sind (beispielsweise in Zwischengeschossen oder auf Regalbühnen). Arbeiten in Zwischengeschossen finden in der Regel in Regalen mit Schwerkraftzufuhr statt, die es dem Lagerarbeiter ermöglichen, viele Artikel auf kleinem Raum zu kommissionieren. Zwischengeschosse sind in der Regel zwei oder drei Stockwerke hoch und deshalb nur relativ schwer mit Ergänzungsgeräten zu erreichen.

Ein gängiges Regal mit einer Breite von 2,5 m in einem typischen Lager verfügt beispielsweise über vier bis acht Kommissionierstellen. Ein Zwischengeschoss-Regal besitzt hingegen 16 bis 48 Kommissionierflächen pro Geschoss. Das bedeutet, dass auf der gleichen Fläche bis zu 144 Kommissionierflächen zur Verfügung stehen. Um ohne die Cherry-Picking-Ergänzung ausreichend Bestand an den Kommissionierstellen zu gewährleisten, müssten 144 einzelne Vorgänge getätigt werden.

(48 Kommissionierflächen x 3 Stockwerke = 144 Kommissionierflächen auf der gleichen Fläche von 2,5 m)

Allgemeine Beispiele für das Verwenden der Cherry-Picking-Ergänzung

  • Ein Zwischengeschoss in einem Lager hat drei Ebenen. Das bedeutet, die Ergänzung für diesen Bereitstellbereich muss auf einer Palette zusammengestellt werden.
  • Für die Ergänzung in einem Hochsicherheitsbereich werden volle Packstücke an die Annahmestelle der Zone geliefert und dort übernommen, da nur wenige Personen eine Zugangsberechtigung besitzen.

Optionen bei der Cherry-Picking-Ergänzung

Die Cherry-Picking-Ergänzung wird in Kombination mit den Funktionen für Kommissionierungen und Sammlungen (K+S) eingesetzt: Hierbei werden Paletten mit LPNs mehrerer Einheiten versehen und vor der endgültigen Einlagerungsaufgabe an Zwischenlagerplätzen gesammelt. Cherry-Picking kann jedoch auch ohne die K+S-Funktion verwendet werden, um den gleichen Artikel von verschiedenen Reservebereichen an einer einzigen Kommissionierungsstelle nachzufüllen.

Für die Cherry-Picking-Ergänzung stehen die folgenden Optionen zur Verfügung:

  • Die angeforderte Menge kann vom Cherry-Picker überschrieben werden. Sind beispielsweise nur sehr wenige Einheiten im Reservelagerplatz vorhanden, kann der Kommissionierer diese zusätzlichen Einheiten hinzunehmen.
  • Sind am Reservelagerplatz nicht genügend Einheiten vorhanden, kann die Menge durch den Kommissionierer unter Angabe eines Begründungscodes (FEHL) reduziert werden. Der Code kann so konfiguriert werden, dass automatisch eine Inventuranfrage erstellt wird.

    Sie können den Code für den Grund so konfigurieren, dass eine neue Aufgabe zur Ergänzung durch Cherry-Picking erstellt wird. Die neue Aufgabe kann mit derselben Cherry-Picking-LPN von einer anderen LPN, einem anderen Lagerplatz in derselben Zone für den fehlenden Teil und dem Verschieben von fehlendem Bestand vom Quelllagerplatz aus verknüpft werden.

  • Nach dem Abschluss von Teilpositionen kann der Cherry-Picker die Palette schließen. War beispielsweise die Volumenangabe falsch und wurden zu viele Ergänzungen generiert, kann der Kommissionierer die Palette schließen.