Wareneingang für Fertigwaren

Sobald der Produktionsprozess beginnt, wird der Bestand an Fertigwaren gleichmäßig verpackt und für den Wareneingang vorbereitet. Im Rahmen des Wareneingangs wird nicht nur Bestand für die Fertigwaren erstellt, sondern mit diesem Vorgang beginnt auch der Versand des Bestands an Komponentenartikel, die für die Verwendung der retrograden Entnahme konfiguriert wurden.

So starten Sie den Wareneingang:

  1. Wählen Sie Wareneingang aus dem Menü "ProdVerwalt (POMP)" aus. Die Maske "WE-S3 (RC10)" wird angezeigt.
  2. Geben Sie die Artikelnummer für das Fertigprodukt auf der ersten Maske ein.
  3. Geben Sie diese wichtigen Daten für die Lizenzplaketten ein, die produziert wurden, um die Kommissionierung ausführen zu können:
    Menge
    Geben Sie die Menge für den Wareneingang an. Die angegebene Menge muss der Maßeinheit für den Wareneingang entsprechen. Wenn Sie eine vollständige Standardpalette des Artikels empfangen, kann dieser Eintrag 1 sein, wenn die ME gleich "PL" ist. Dieses Feld kann nach Bedarf ausgefüllt werden, so lange sich die eingegebene Menge auf die Maßeinheit bezieht.
    ME
    Geben Sie die Maßeinheit an, die der eingegebenen Menge entspricht. Diese Maßeinheit muss eine gültige Maßeinheit für die für diesen Artikel vorgesehene Verpackung sein.
    LPN
    Geben Sie die Lizenzplakette für den Artikel für den Wareneingang an.
    LP
    Geben Sie den Lagerplatz für den Wareneingang für die Fertigwaren ein.
    Losattribute
    Alle für den Artikel konfigurierten Losattribute werden dem Anwender zur Bestätigung während des Wareneingangs für die Fertigwaren angezeigt. Diese Attribute werden verwendet, um die Systemlosnummer zu bestimmen.
    Während die einzelnen Paletten für die Fertigwaren empfangen werden, versendet das System automatisch Bestand für die Komponentenartikel, die für die retrograde Entnahme definiert wurden. Im Folgenden finden Sie ein Beispiel dafür, wie das System den Aktualisierungsvorgang ausführt.
    • Gesamte erwartete Menge für Fertigprodukte = 900
    • Erwartete benötigte Menge für Artikel COMPA = 325 (Komponentenrate beträgt 0,3611 pro Einheit des Fertigprodukts). Dieses Verhältnis kann als die Komponentenmenge in den Auftragsdetails betrachtet werden, nachdem der Produktionsauftrag reserviert wurde.
    • Empfangene Menge an Fertigprodukten auf der Lizenzplakette = 100
    Ergebnisse für die Auftrags-/Kommissionierungsdetaildaten:
    • COMPA - Ausgangskommissionierungsdetails zeigen eine Menge von 325 an (hierbei kann es sich um mehrere Kommissionierungsdatensätze handeln).
    • Wenn die Menge an empfangenen Fertigprodukten 100 beträgt, wird COMPA aktualisiert.
      • Neue Kommissionierung mit dem Status "Versendet" und einer Menge von 37 erstellt (0,3611 * 100, gerundet auf die nächste ganze Zahl).
      • Reduzierung der Menge für weitere Kommissionierungen auf 288 (325 - 37)
    Der Prozess wird fortgesetzt, bis alle Fertigwaren empfangen wurden.
    • Es ist möglich, dass nicht die gesamte erwartete Menge produziert wird. In diesem Fall gibt es noch reservierte Überschusskomponenten, da die retrograde Entnahme nicht für alle erwarteten Einheiten ausgeführt würde. Dieser Überschuss wird als Teil des Schließens dieses Prozesses verwaltet.
    • Es ist ebenfalls möglich, dass mehr Fertigwaren als erwartet produziert werden. In diesem Fall wird die Menge der versendeten Komponenten automatisch und im Rahmen der retrograden Entnahme gemäß dem definierten Verhältnis erhöht.

    Im Gegensatz zu normalen Aufträgen wird der Produktionsversandauftrag erst dann in den Status "Versendet" aktualisiert, wenn sich der Anwender zum Schließen des Prozesses entscheidet. Die Auswahl Zum Versenden ist Produktionsabschluss erforderlich auf dem Auftragskopf verhindert, dass der Auftrag in den Status "Versendet" aktualisiert wird, wenn die gesamte für die einzelnen Komponenten erwartete Menge versendet wurde. Der Produktionsauftrag wechselt stattdessen in den Status Produktion schließen, sodass die Aktualisierungen bis zum Ende des gesamten Wareneingangsvorgangs fortgesetzt werden können.

    Hinweis

    Wenn Überschuss möglich ist, muss der Schnellkommissionierungslagerplatz mehr Bestand für jede Komponente der retrograden Entnahme enthalten, als die anfängliche Menge auf dem ursprünglichen Produktionsauftrag.