Plausibilitätsprüfung bei Erfassung von Kundenauftragspositionen

Eine Plausibilitätsprüfung wird durchgeführt, um das Risiko der Erfassung von nicht normalen Mengen bei der Erfassung von Kundenauftragspositionen zu minimieren. Die erfasste Menge wird mit einem Kontrollwert verglichen, der für die Kombination aus Kunde und Artikel definiert ist.

Führen Sie folgende Schritte aus

Plausibilitätswerte definieren

Plausibilitätswerte können mithilfe einer der folgenden Methoden definiert werden:

  • Methode 1 – Überprüfung der Bestellmenge anhand der angegebenen Maximal- und Mindestmengen.

    Mit dieser Option wird sichergestellt, dass die vom Kunden bestellte Menge innerhalb der Grenzen liegt, die für den Artikel definiert sind.

  • Methode 2 – Überprüfung der Bestellmenge anhand der vom Kunden bestellten Durchschnittsmenge

    Diese Eingabe bewirkt, dass die bestellte Menge mit dem Durchschnitt der letzten drei Käufe für einen bestimmten Kunden verglichen wird.

  • Methode 3 – Überprüfung der Bestellmenge anhand des allgemeinen Durchschnitts für den Artikel.

    Diese Eingabe bewirkt, dass die bestellte Menge mit dem allgemeinen Durchschnitt der letzten drei Käufe eines Artikels verglichen wird.

Bei der Auftragspositionserfassung wird eine Prüfung durchgeführt, um zu verifizieren, ob der bestellende Kunde und der erfasste Artikel mit einem Eintrag für die gleiche Kombination in "Kunde. Artikel verbinden" (OIS005) übereinstimmen. Wenn diese übereinstimmen, und wenn die Plausibilitätsprüfung für KA-Typ (OIS010/H) aktiviert ist, wird die bestellte Menge gemäß der in (OIS005/E) ausgewählten Plausibilitätsprüfmethode geprüft. Eine Warnung wird angezeigt, wenn der Auftrag im Vergleich zu den definierten Werten nicht normal ist. Der Benutzer kann dann entscheiden, ob der Kunde die Menge bestellen darf.

Methode 1 – Prüfung anhand der angegebenen Mengen

Verwenden Sie Methode 1, wenn eine Meldung ausgegeben werden soll, falls die Bestellmenge außerhalb des Bereichs der definierten Mindest- und Maximalmengen liegt, die in "Kunde. Artikel verbinden" (OIS005/E) erfasst sind.

Methode 2 – Prüfung anhand der vom Kunden bestellten Durchschnittsmenge

Verwenden Sie Methode 2, wenn eine Meldung ausgegeben werden soll, falls die Bestellmenge vom normalen Kaufverhalten des Kunden für den Artikel abweicht. Das normale Kaufverhalten wird aus dem Durchschnitt der letzten drei Käufe berechnet. Die Bestellmenge darf nicht um mehr als einen bestimmten Prozentsatz vom Durchschnitt abweichen. Der Prozentsatz ist in einer Plausibilitätstabelle definiert.

Plausibilitätstabelle

Eine eindeutige Plausibilitätstabelle wird für die Kombination aus Kunde und Artikel angegeben. Die Plausibilitätstabelle wird im Programm "Artikel. Verbinden Plausibilitätstabelle" (OIS220) definiert, das über "Kunde. Artikel verbinden" (OIS005) mit Option 11 gestartet wird.

Die Tabelle besteht aus einer Reihe von Mengen und erlaubten Abweichungen in Prozent (siehe folgendes Beispiel).

Eine Plausibilitätstabelle ist wie folgt definiert:

Menge Abweichung
10 500 %
100 200 %
500 30 %

Die letzten drei Aufträge des Kunden: 200, 150 und 175. Das Kaufverhalten zeigt daher einen Durchschnitt von 175.

Der Kunde bestellt 300 Artikel. Der Auftrag fällt in den Bereich von 100 bis 500 in der Tabelle, für den die Differenz bis zu 200 % betragen kann. Der Auftrag weicht um 71,43 % (300/175 = 1,7143) vom Durchschnitt ab. Folglich liegt der Auftrag innerhalb der festgelegten vertretbaren Grenzen.

Wenn der Auftrag 750 Artikel umfassen würde, betrüge die prozentuale Differenz 329 % (750/175 = 4,285) und würde dann außerhalb der festgelegten Grenzen liegen.

Methode 3 – Prüfung anhand des allgemeinen Durchschnitts

Verwenden Sie Methode 3, wenn eine Meldung ausgegeben werden soll, falls die Bestellmenge außerhalb der Grenzen liegt, die allgemein und unabhängig vom bestellenden Kunden für einen Artikel festgelegt sind.

Zu diesem Zweck muss ein Artikel in Verbindung mit einer leeren Kundennummer in "Kunde. Artikel verbinden" (OIS005) eingegeben werden. Das bedeutet, dass sich der Artikel und der kundenspezifische Eintrag auf Mengengrenzwerte für die Kombination aus Artikel und leerer Kundennummer beziehen.

Einrichtung der Konfiguration

Plausibilitätsprüfungen werden in "Kundenauftragstyp. Öffnen" (OIS010/H) aktiviert, und die Plausibilitätsprüfmethode wird in "Kunde. Artikel verbinden" (OIS005/E) ausgewählt.

Wenn Plausibilitätsprüfmethode 2 verwendet wird, ist folgende Einrichtung erforderlich:

  • In "Kundenauftragstyp. Öffnen" (OIS010/F) muss das Feld "Kaufverhalten aktualisieren" aktiviert sein.
  • In "Kunde. Verbinden Kaufverhalten" (OIS161) muss ein Kaufverhalten mit dem Kunden verbunden sein.
  • Im Feld "Kaufverhaltenstyp" in "Kunde. Öffnen" (CRS610/F) muss Option 1–3 angegeben sein. Auch muss der Eintrag im Feld "Kaufverhaltensausnahme" in CRS610/F geprüft werden.
  • In "Artikel. Öffnen" (MMS001/F) muss das Feld "Kaufverhalten aktualisieren" aktiviert sein.