Kundenspezifische Lieferpläne aktivieren

In diesem Dokument wird beschrieben, wie Parameter für kundenspezifische Lieferpläne (CDS) definiert werden.

Sie verwenden kundenspezifische Lieferpläne, wenn Sie periodische Kundenbedarfe verwalten. Der Kunde sendet einen Lieferplan mit Informationen zu Bedarfen für einen bestimmten Zeitraum, darunter kurz- und langfristige Bedarfe. Lieferpläne werden kontinuierlich ausgetauscht, und die zuletzt eingegangenen Lieferpläne ersetzen oder aktualisieren Bedarfe in zuvor eingegangenen Lieferplänen.

Ergebnis

Der kundenspezifische Lieferplan wird erstellt und verarbeitet, sodass Kundenauftragspositionen gemäß den aktuellen Kundenbedarfen aktualisiert werden. Wenn der kundenspezifische Lieferplan mit der JIT-Abrufverwaltung verbunden ist, werden JIT-Bedarfe erstellt, verarbeitet und auf den Verpackungsprozess vorbereitet.

Wenn bei der Verarbeitung eines kundenspezifischen Lieferplans Ereignisse, Fehler und Abweichungen auftreten, werden Anwendungsmeldungen erstellt und an den verantwortlichen Benutzer gesendet.

Lieferpläne werden archiviert, wenn sie in der Produktionsumgebung nicht mehr benötigt werden.

Der kundenspezifische Lieferplan wird als Bedarfsquelle für die Planungs- und Ausführungsprozesse eines Unternehmens verwendet. Die Art und Weise der Verwendung hängt von der Stufe der Zusage (Abruf oder Prognose) und der Periode (täglich, wöchentlich oder monatlich) pro Bedarf ab. Auch kann ein kundenspezifischer Lieferplan für die Materialplanung und den ausgehenden Versandprozess verwendet werden.

Wenn Anwendungsmeldungen über Ereignisse, Fehler und Abweichungen bei der Verarbeitung von kundenspezifischen Lieferplänen informieren, führt der verantwortliche Benutzer manuell die entsprechenden Vorgänge aus.

Die archivierten Lieferpläne werden für die historische Analyse verwendet. Wenn diese erneut benötigt werden, können sie wieder in die Produktionsumgebung abgerufen werden.

Eine Beschreibung darüber, wie sich jede Aktivität auf das System auswirkt, finden Sie in den im Abschnitt "Siehe auch" aufgeführten Dokumenten.

Bevor Sie beginnen

  • In folgenden Programmen muss eine Partnerstruktur definiert sein:
    • "Kunde. Öffnen" (CRS610)
    • "Kunde. Adressen verbinden" (OIS002)
    • "Kunde. Lieferspezifikation verbinden" (OIS004)
    • "Handelsbeziehung. Öffnen" (OIS038)
    • "Kundenadresse. Ersetzung verbinden" (RSS040)
  • In folgenden Programmen müssen Artikel und Bestand definiert sein:
    • "Artikel. Öffnen" (MMS001
    • "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002)
    • "Artikel. Standort verbinden" (MMS003)
    • "Artikel. Aliasnummer verbinden" (MMS025)

Beschreibung

  1. Partner- und Partneralias-Repository erstellen

    • Partnertyp erstellen

      Zusammen mit der Partnerkategorie definiert ein Partnertyp interne und externe Partner. Bei einem internen Partner handelt es sich beispielsweise um eine Division, einen Standort oder einen Lagerort. Beispiele für externe Partner sind Kunden, Kundenadressen oder Lieferanten. Die Partneralias-ID dient dem Zweck, sich selbst in ein Partneralias-ID umzuwandeln. Dies wird durchgeführt, wenn über die API CRS886MI eine ausgehende EDI-Meldung erstellt wird.

      "Partnertyp. Öffnen" (CRS883)

    • Mit Partneraliastyp verbinden

      Ein Partneralias ist eine alternative ID für eine interne M3-ID wie beispielsweise eine Division, ein Standort oder ein Lagerort. Partneraliasse gelten auch für externe IDs. Beispiele für externe IDs sind Kunden, Kundenadressen und Lieferantennummern. Die Partneralias-ID dient dem Zweck, sich selbst in eine Partner-ID umzuwandeln. Dies wird durchgeführt, wenn über die API CRS886MI eine eingehende EDI-Meldung empfangen wird.

      "Partneraliastyp. Öffnen" (CRS884)

    • Partner erstellen

      Bei einem Partner handelt es sich um eine in M3 definierte ID eines internen oder externen Handelspartners auf verschiedenen hierarchischen Stufen, z. B. Kunden-ID, Lieferanten-ID, Kundenadress-ID und Lagerort-ID. Eine Partner-ID dient dem Zweck, sich selbst in eine Partneralias-ID umzuwandeln. Dies wird durchgeführt, wenn über die API CRS886MI eine ausgehende EDI-Meldung erstellt wird.

      "Partner-Repository. Öffnen" (CRS885)

    • Mit Partneralias verbinden

      Bei einem Partneralias handelt es sich um eine extern definierte ID eines Handelspartners auf verschiedenen hierarchischen Stufen, z. B. Betriebsstättencode, Gate-Code, EAN-Standortcode und Lieferantennummer. Die Partneralias-ID dient dem Zweck, sich selbst in eine Partner-ID umzuwandeln. Dies wird durchgeführt, wenn über die API CRS886MI eine eingehende EDI-Meldung empfangen wird.

      "Partneralias-Repository. Verbinden" (CRS886)

  2. Partnervertrag aktivieren

    Sie aktivieren einen Partnervertrag, indem Sie einen Lieferplantyp und Partnereinstellungen erstellen.

    • Lieferplantyp definieren

      Der Lieferplantyp steuert, wie die Aufträge erstellt werden, inwieweit der Planungsprozess automatisiert wird und wie Daten in den Programmen angezeigt werden.

      "Lieferplantyp. Öffnen" (RSS010)

      "Lieferplantyp. Feldsteuerung aktualis." (RSS011)

    • Partnereinstellungen definieren

      Sie definieren Einstellungen pro Partner und verbinden Partner mit einem Lieferplantyp.

      "Settings – Partner" (RSS015)

  3. Standardmäßigen Verkaufsstandort und Verkaufslagerort definieren

    Der Standardlagerort und der Standardstandort werden verwendet, wenn Sie einen Lieferplan erstellen und Artikel mit diesem Lieferplan verbinden. Diese Artikel werden dann dem Standardstandort bzw. Standardlagerort entnommen.

    "Standardmäßiger Verkaufsstandort. Definieren" (RSS005)

    "Lieferlagerort. Öffnen Standardeinstellung" (MMS058)

  4. Kumulative Abstimmung aktivieren

    Der Zweck der kumulativen Abstimmung ist der Abgleich des Kumulationswerts des Lieferanten mit dem Kumulationswert des Kunden, der in den Lieferplan übertragen wurde. Die kumulative Abstimmung ist die am häufigsten verwendete Abstimmungsmethode.

    "Settings – Zusammenfassung Lagerstatistik" (CRS716)

    "Settings – Partner" (RSS015)

    "Artikel. Kum. Mengen geliefert aktual." (MMS072)

    "Artikel. Kum. Menge geliefert/Pos akt." (MMS073)

  5. Datumsberechnung aktivieren – zwei verschiedene Möglichkeiten

    Mit der Datumsberechnung werden das Abfahrtsdatum/die Abfahrtszeit und das gewünschten Datum/die gewünschte Zeit berechnet.

    Die Datumsberechnung wird in kundenspezifischen Lieferplänen (CDS) und für das Zusammenwirken von CDS mit der Batchauftragserfassung verwendet.

    Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten der Aktivierung der Datumsberechnung. Diese sind:

    • CDS-Datumsberechnung (keine Tourenverwaltung möglich)

      Sie haben zwei Möglichkeiten der CDS-Datumsberechnung:

      • Datum auf Basis eines Liefermusters berechnen. Die liefermusterbasierte CDS-Datumsberechnung kann verwendet werden, wenn keine EDI-Unterstützung für Lieferpläne vorhanden ist und Sie (RSS102) manuell eingeben, oder wenn EDI-Unterstützung für Lieferpläne vorhanden ist und die JIT-Abrufverwaltung verwendet wird.

        "Liefermuster. Öffnen" (RSS025)

        "Liefermuster. Tage verbinden" (RSS026)

      • Datum auf Basis eines Lieferkalenders berechnen. Verwenden Sie die lieferkalenderbasierte CDS-Datumsberechnung, wenn Sie einen eindeutigen Kalender pro Kundenadresse verwenden möchten. Dadurch können Sie kundenspezifische Abfahrtsdaten oder kundenspezifische Wareneingangsdaten verwenden und wenn nötig auch Lieferdaten zurückverschieben.
    • TPL-Datumsberechnung (Tourenverwaltung möglich)

      Die TPL-Datumsberechnung muss verwendet werden, wenn die Tourenplanung verwendet wird.

      Sie können zwischen Versand nach Lieferungsnummer oder durch Sendung (Transportverwaltung) wählen.

      Wenn Sie Versand durch Lieferung verwenden, müssen Sie zumindest eine Tour, Tourabfahrten und Tourauswahlen einrichten.

      Sie können auch Entladeplätze und Abfahrtausnahmen definieren.

      Wenn Sie Versand durch Sendung verwenden, müssen Sie auch Regeln für die Verwaltung von Sendungen festlegen.

      Einstellungen für Touren und Sendungen sind nachstehend aufgeführt:

      .

  6. Abweichungsverwaltung definieren

    Mit der Durchführung der Abweichungsprüfung stellen Sie sicher, dass im Lieferplan keine inakzeptablen Abweichungen vorhanden sind, bevor der nächste Verarbeitungsschritt des Lieferplans, die Erstellung des Nettoplans, durchgeführt wird.

    Eine Abweichungsprüfung basiert auf einem Abweichungsmodell, für das Sie die Lieferplanfelder auswählen, die Sie prüfen möchten.

    "Lieferplanabweichungsmodell. Öffnen" (RSS020)

    "Abweichungsmodell. Periodentypen verbinden" (RSS021)

  7. Aufteilungsverwaltung definieren

    Ein Aufteilung ist erforderlich, wenn die eingegangene Bedarfe für ein bestimmtes Bedarfsperiode (z. B. monatliche Bedarfe) aggregiert sind und Sie diese Periode in wöchentliche oder tägliche Bedarfe aufteilen möchten. Der Grund hierfür ist die Erstellung einer detaillierteren Planungsübersicht und eine genauere Ersetzung zwischen prognosebasierten und Abruflieferplänen.

    "Lieferaufteilungsmodell. Öffnen" (RSS055)

    "Aufteilungsmodell. Periodentyp verbinden" (RSS056)

  8. Abweichungen zu Kunde und Kundenalias definieren

    Diese Abweichungseinstellungen pro Kunde/Kundenalias/Lieferspezifikation/Artikel können verwendet werden, wenn Sie die bereits vorgenommenen Einstellungen übersteuern möchten.

    "Kundenspezifischer Artikel. Öffnen Info/Kundenadresse" (RSS050)