Lieferplan automatisch erstellen

Ergebnis

Ein vollständiger Lieferplan (einschließlich Auftragskopf, Auftragspositionen, Auftragspositionsadressen, eingegangene Lieferscheine, Kumulativwerte und Bedarfe) wird erstellt. Außerdem wird eine eindeutige interne Lieferplannummer erstellt.

Wenn die Erstellung des Lieferplans abgeschlossen ist, wird eine Anwendungsmeldung an den verantwortlichen Benutzer gesendet, die ihn informiert, dass ein neuer Lieferplan eingegangen ist. Wenn nach der Erstellung des neuen Lieferplans kein gültiger Partnervertrag gefunden wird, wird eine Anwendungsmeldung an die für den elektronischer Datenaustausch (EDI) verantwortliche Person gesendet, um die Person zu informieren, dass ein Partnervertrag fehlt.

Der Lieferplan wird auf der Basis der Zusagestufe und des Zeitraums der einzelnen Bedarfe als Bedarfsquelle für die Planungs- und Ausführungsprozesse eines Unternehmens verwendet. Im Lieferplan wird angegeben, was geliefert wird und an wen sowie der Zeitraum der Bedarfe. Aus dem Lieferplan resultieren schließlich Kundenbedarfe für Planungs- und Ausführungszwecke.

Der nächste obligatorische Schritt ist die Validierung des Lieferplans – die erste Aktivität in der Verarbeitung eines Lieferplans. Dies wird manuell in "Lieferplan. Öffnen" (RSS100) und "Lieferplan. Auftragspositionen verbinden" (RSS101) durchgeführt.

Über das Feld "055 Nächste manuelle Funktion" in "Lieferplantyp. Öffnen" (RSS010) können Sie auswählen, ob die EDI-Lieferplanverarbeitung manuell oder automatisch ausgeführt werden soll. Wenn Sie die automatische Verarbeitung auswählen, kann der EDI-Lieferplan vollständig ohne manuelle Aktivitäten verarbeitet werden.

Folgende Dateien werden erstellt:

• Lieferplankopfdatei (ORSHED)
• Lieferplanartikelpositionsdatei (ORSITM)
• Lieferplanadressdatei (ORSADR)
• Datei "Lieferplan – Lieferschein eingegangen" (ORSDNR)
• Datei "Lieferplan kumulativ" (ORSCUM)
• Lieferplanbedarfsdatei (ORSINS)

Außerdem:

• Die Datei "Partnereinstellungen" (ORSPPT) wird mit dem Datum und der Zeit des zuletzt eingegangenen Lieferplans aktualisiert.
• Die Anwendungsmeldungsdatei (CMAILB) wird mit Anwendungsmeldungen aktualisiert.

Bevor Sie beginnen

• Die Lösung M3 EDI muss konfiguriert sein, damit ein EDI-Lieferplan empfangen werden kann.
• Wenn die EDI-Informationen umgewandelt werden müssen, bevor sie als Lieferplan aktualisiert werden, muss in "Business Message-Übersetzung. Anzeigen" (CRS881) eine Business Message-Übersetzung definiert sein.
• Eine Partnerstruktur muss gemäß "Partnerstruktur aktivieren" definiert sein.
• Eine Partneraliasverbindung muss gemäß "Partneralias aktivieren" definiert sein.
• Ein Partnervertrag muss gemäß "Partnervertrag aktivieren" definiert sein.
• In "Artikel. Öffnen" (MMS001), "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002) und "Artikel. Standort verbinden" (MMS003) muss ein Artikel definiert sein.
• Ein Artikelalias muss in "Kunde. Artikel verbinden" (OIS005) oder in "Artikel. Aliasnummer verbinden" (MMS025) definiert sein.

Führen Sie folgende Schritte aus

1. EDI-Verarbeitung in M3 EDI

   Der Lieferplan, der über ein Netzwerk in Form einer elektronischen Meldung (EDI) eingegangen ist, wird in der Lösung M3 EDI verarbeitet, wodurch automatisch ein Lieferplan in M3 erstellt wird.

   Die automatische Erstellung von Lieferplaninformationen über EDI wird technisch über das API-Programm "Kundenlieferplanschnittstelle" (RSS110MI) und die Transaktionen AddHeader, AddItem, AddAddress, AddDeliveryNote, AddCumQuantity und AddInstruction verwaltet.

2. Lieferplankopf erstellen

   Damit die Erstellung eines Lieferplankopfes gelingt, muss die Partner-ID des EDI-Lieferplans in eine M3-Partner-ID konvertiert werden. Diese konvertierte Partner-ID wird zusammen mit den Werten in den Feldern "Meldungstyp", "Anwendungsreferenz" und "Zugriffsreferenz" verwendet, um in "Settings – Partner" (RSS015) einen Partnervertrag zu finden. Weitere Informationen zur Partner-ID-Konvertierung und zum Partnervertrag finden Sie unter Partner- und Partneralias-Repository erstellen bzw. Partnervertrag aktivieren.

   Mit dem EDI-Lieferplan können Kopfdaten in gleicher Weise wie mit einem manuell erstellten Lieferplan erstellt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Lieferplankopf manuell erstellen.

   Der EDI-Lieferplan und der manuell erstellte Lieferplan werden über das Feld "Lieferplanherkunft" in (RSS100/E) getrennt.

   Anhand des eingegangenen Lieferplans wird auch der Parameter 255 in "Settings – Partner" (RSS015) aktualisiert, der das neueste Datum und die Zeit der Erstellung eines Lieferplans für diesen Partnervertrag anzeigt.

   Die erstellten Informationen können in "Lieferplan. Öffnen" (RSS100) angezeigt werden.

3. Lieferplanartikelpositionen erstellen

   Mit dieser Aktivität wird im EDI-Lieferplan eine neue Lieferplanartikelposition für jeden eingegangenen Artikel erstellt. Mit dem EDI-Lieferplan können Auftragspositionsdaten in gleicher Weise wie mit einer manuell erstellten Lieferplanartikelposition erstellt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Lieferplanartikelpositionen manuell erstellen.

   Die erstellten Informationen können im Programm "Lieferplan. Artikel verbinden" (RSS101) überprüft werden, das in (RSS100) mit Option 11 = "Artikel" aufgerufen wird.

4. Lieferplanadressen erstellen

   Mit dieser Aktivität, die nur für einen EDI-Lieferplan gültig ist, werden mehrere EDI-Adressen pro Lieferplanartikelposition erstellt. Auf EDI-Adressen wird in M3 durch Partneraliasse verwiesen. EDI-Adressen sind IDs des Partners, z. B. IDs für Betriebsstätten, Dock/Gate und Bestimmungsadresse. Das Feld "Adresstyp" dient zum Trennen der EDI-Adressen.

   Diese erstellten EDI-Adressen werden bei der Validierung in M3-IDs konvertiert, z. B. in Kundennummern, Adressnummern und Lieferspezifikationen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Partner- und Partneralias-Repository erstellen und Lieferplanvalidierung.

   Die erstellten Informationen können im Programm "Lieferplan. Öffnen EDI-Adressen" (RSS103) überprüft werden, das in (RSS101) mit Option 13 = "Adressen" aufgerufen wird.

5. Lieferplanbezogene Lieferscheine erstellen

   Mit dieser Aktivität, die nur für einen EDI-Lieferplan gültig ist, werden mehrere Lieferscheine pro Lieferplanartikelposition erstellt. Die Lieferscheine geben Aufschluss über die letzten Lieferungen, die beim Kunden eingegangen sind. Die Informationen werden später im Prozess als Eingabe für die automatische Abstimmung der Lieferplanbedarfe verwendet.

   Diese Lieferscheine werden bei der Validierung mit den M3-Lieferungsnummern verglichen, um festzustellen, ob eine Übereinstimmung vorhanden ist. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Lieferplanbedarfe abstimmen.

   Die erstellten Informationen können im Programm "Lieferplan. Lieferscheine öffnen" (RSS105) überprüft werden, das in (RSS101) mit Option 15 = "Lieferscheine" aufgerufen wird.

6. Lieferplan-Kumulationswerte erstellen

   Mit dieser Aktivität, die nur für einen EDI-Lieferplan gültig ist, werden mehrere kumulative Kumulatoren pro Lieferplanartikelposition erstellt. Das Feld "Kumulationstyp" trennt die verschiedenen Kumulationswerte.

   Die Kumulationswerte geben Aufschluss über eine berechnete Summe, die auf den Werten der Felder "Kumulationstyp" und "Kumulatives Ab-Datum" basiert. Die Informationen werden als Eingabewerte für die automatische Abstimmung der Lieferplanbedarfe verwendet.

   Die erstellten Informationen können im Programm "Lieferplan. Öffnen Kumulationswerte" (RSS106) überprüft werden, das in (RSS101) mit Option 14 = "Kumuliert" aufgerufen wird.

   Siehe Lieferplanbedarfe abstimmen.

7. Lieferplanbedarfe erstellen

   Diese Aktivität dient der Erstellung von Lieferplanbedarfen, die im EDI-Lieferplan pro Lieferplanartikelposition eingehen. Mit dem EDI-Lieferplan können Bedarfsdaten in gleicher Weise erstellt werden wie bei der manuellen Erstellung von Lieferplanbedarfen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Lieferplan manuell erstellen.

   Die erstellten Informationen werden im Programm "Lieferplan. Bedarfe verbinden" (RSS102) überprüft, das in (RSS101) mit Option 11 = "Bedarfe" aufgerufen wird.