Lieferplanvalidierung

In diesem Dokument werden die Schritte der Lieferplanvalidierung beschrieben. Es handelt sich um eine Ergänzung zu Lieferplan validieren, wo Sie weitere Informationen zur Validierung eines Lieferplans finden.

Die Validierung ist die erste Aktivität in der Verarbeitung eines Lieferplans. Nach der Validierung des Lieferplans werden die erforderlichen Lieferplandaten abgerufen, berechnet, konvertiert und überprüft.

Ergebnis

Sie wissen, wie die Validierung im Einzelnen durchgeführt wird, und Sie sind mit den verschiedenen Feldern vertraut, die zur Steuerung der Validierung dienen.

Sie können den Lieferplanprozess (CDS-Prozess) konfigurieren und die Validierung in Übereinstimmung mit den Anforderungen des Kunden und den eigenen Anforderungen durchführen.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter Lieferplan validieren.

Bevor Sie beginnen

  • Eine Partnerstruktur muss gemäß Partnervertrag aktivieren definiert worden sein.
  • Eine Partneraliasverbindung muss gemäß Partner- und Partneralias-Repository erstellen definiert worden sein, wenn der Lieferplan über die Lösung EDI M3 erstellt wurde.
  • In "Artikel. Öffnen" (MMS001), "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002) und "Artikel. Standort verbinden" (MMS003) muss ein Artikel definiert sein.
  • Ein Artikelalias kann in "Kunde. Artikel verbinden" (OIS005) oder in "Artikel. Aliasnummer verbinden" (MMS025) definiert werden.

Stellen Sie sicher, dass die folgenden Felder in "Lieferplantyp. Öffnen" (RSS010) analysiert und definiert wurden:

  • "045 Kontrollsequenz – Artikel-ID" und "050 Suchsequenz – Aliastyp"
  • "055 Nächste manuelle Funktion"

Stellen Sie zudem sicher, dass folgende Felder in "Settings – Partner" (RSS015) analysiert und definiert wurden:

  • "060 Prüfen, ob Mengenaufteilung ausgeführt werden soll", zusammen mit einem Aufteilungsmodell in "Lieferaufteilungsmodell. Öffnen" (RSS055)
  • "105 Berechnungsmethode für Bis-Datum einer Periode"
  • "120 Konsolidieren von Artikelbedarfen"
  • "125 Standardlagerort suchen" und "130 Standardstandort suchen", siehe "Definieren der Beschaffung"
  • "135 Packstückinformationen aktualisieren"
  • "140 Datumstyp im Lieferplan"
  • "200 Vertragsregel", zusammen mit einem Rahmenvertrag in "Kundenrahmenvertrag. Öffnen" (OIS060)
  • "205 Bedarfszusage übersteuern"
  • "210 Kundenauftragsnummer"
  • "230 Artikel aus Anweisungsstufe abrufen"
  • Weitere Informationen zu "235 Transportzeit berechnen" und "505 Anpassen an Liefermuster" finden Sie unterDatumsberechnung aktivieren.
  • "315 Benutzerausstiegsprogramm – Validierung"
  • "515 Verwendung von Stunden und Minuten"
  • "525 Übersteuernde Verpackungsbedingungen"

Zweck

Die Validierung dient folgenden Zwecken:

  • Standard-Lieferplandaten abrufen
  • Obligatorische Lieferplandaten prüfen
  • EDI-Adressen und Artikelalias in M3-IDs konvertieren
  • Datums- und Bedarfsdaten berechnen

Nach der Durchführung dieser Aktivitäten wird die Lieferplanposition überprüft, um sicherzustellen, dass sie die richtigen Daten für den erforderlichen Lieferplanprozess enthält. Dadurch wird die Lieferplanartikelposition für die Aktivierung, den nächsten Schritt in der Verarbeitung eines Lieferplans, vorbereitet.

Zeitpunkt der Verwendung

Eine Validierung wird durchgeführt, wenn dies über "Lieferplan. Öffnen" (RSS100) oder "Lieferplan. Artikel verbinden" (RSS101) angefordert wird. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Lieferplan validieren.

Wenn der Lieferplan manuell erstellt wurde, kann er automatisch validiert werden, sobald die Bedarfserfassung in "Lieferplan. Bedarfe verbinden" (RSS102) abgeschlossen ist.

Wenn der Lieferplan über EDI erstellt wurde, wird die Validierung normalerweise automatisch durchgeführt.

Sie können auswählen, ob die Validierung manuell oder automatisch über das Feld "055 Nächste manuelle Funktion" in "Lieferplantyp. Öffnen" (RSS010) durchgeführt werden soll.

Vorgehensweise

Die Validierung besteht aus verschiedenen Aktivitäten, von denen manche obligatorisch sind und manche nicht. In der folgenden Übersicht werden die Hauptschritte und Optionen für die Durchführung einer Validierung aufgezeigt.

Validierungsaktivitäten

Alle Validierungsaktivitäten werden automatisch ausgeführt, ohne dass ein Eingreifen des Benutzers erforderlich ist. Wenn ein Fehler auftritt, wird die Verarbeitung unterbrochen.

  1. Benutzerausstieg vor der Validierung

    Das Programm für den Benutzerausstieg vor der Validierung wird ausgeführt, wenn Sie Lieferplandaten manipulieren möchten, bevor die Validierung beginnt.

    Hinweis

    Dieses Benutzerausstiegsprogramm wird im Ausnahmefall verwendet und kann nur ausgeführt werden, wenn das Feld "315 Benutzerausstiegsprogramm – Validierung" in "Settings – Partner" (RSS015) aktiviert wurde.

  2. Optionen für die Durchführung einer Validierung

    Eine Validierung wird durchgeführt, wenn dies über "Lieferplan. Öffnen" (RSS100) oder "Lieferplan. Artikel verbinden" (RSS101) angefordert wird.

    Sie können auswählen, ob die Validierung manuell (pro Position oder für den gesamten Lieferplan) oder automatisch über das Feld "055 Nächste manuelle Funktion" in "Lieferplantyp. Öffnen" (RSS010) durchgeführt werden soll.

    • Wenn der Lieferplan manuell erstellt wurde, kann er automatisch validiert werden, sobald die Bedarfserfassung in "Lieferplan. Bedarfe verbinden" (RSS102) abgeschlossen ist.
    • Wenn der Lieferplan über EDI erstellt wurde, wird die Validierung normalerweise automatisch durchgeführt.
  3. EDI-Adresskonvertierung

    Die mit der Lieferplanartikelposition verbundenen EDI-Adressen werden in M3-Kunden, Kundennummern und mögliche Lieferspezifikationen konvertiert.

    Die Adresskonvertierung wird nur für einen EDI-Lieferplan durchgeführt. Der Grund dafür ist, dass der EDI-Lieferplan die IDs des Partners (für die Betriebsstätte, Gate/Dock und die Bestimmungsadresse) enthält, die in M3-IDs konvertiert werden müssen. Eine weiterführende Beschreibung der Konvertierung von EDI-Adressen und von Partneralias-IDs in M3-IDs finden Sie unter "Partneralias aktivieren".

  4. Artikelaliaskonvertierung

    Der in die Lieferplanartikelposition aufgenommene Artikelalias wird in eine M3-Artikelnummer für einen EDI-Lieferplan konvertiert. Diese Konvertierung basiert auf den Definitionen im Feld "045 Kontrollsequenz – Artikel-ID" und "050 Suchsequenz – Aliastyp" in "Lieferplantyp. Öffnen" (RSS010).

  5. Standarddatenabruf

    Standarddaten, die nicht über EDI empfangen oder manuell erfasst wurden, werden abgerufen. Beispiele für Standarddaten sind Standardverkaufsmaßeinheiten, Standort, Lagerort, Verpackungsinformationen, Rahmenvertrag, Liefermuster und Währung.

    Die Daten werden gemäß den definierten Einstellungen (siehe Abschnitt "Bevor Sie beginnen") und den Hierarchien in M3 abgerufen.

  6. Bedarfszusage- und Bedarfsperiodenberechnung

    Die Lieferplanartikelposition kann für die Bedarfszusage und die Bedarfsperiode berechnet werden, wenn dies im Feld "205 Bedarfszusage übersteuern" in "Settings – Partner" (RSS015) angefordert wurde und wenn die Einstellungen in "Partner. Bedarfszusageberechnung definieren" (RSS018) definiert worden sind.

    Die Bedarfszusage und die Bedarfsperiode werden pro Bedarf in "Lieferplan. Bedarfe verbinden" (RSS102) verwaltet und geben Aufschluss über die vom Kunden gewünschte Stufe der Bedarfszusage und den Zeitraum pro Bedarf. Weitere Informationen zur Berechnung von Bedarfszusage und Bedarfsperiode finden Sie unter "Partnereinstellung definieren".

    Es ist auch möglich, die Bedarfszusage und das Bedarfsintervall mit der Option 71 = Mehrbedarfszusage in "Lieferplan. Artikel verbinden" (RSS101) manuell zu berechnen.

    Wenn das Bedarfsintervall nicht wie oben berechnet wird, wird es anhand des Ab- und Bis-Datums der einzelnen Bedarfe berechnet (unter der Voraussetzung, dass das Bis-Datum in den EDI-Lieferplan einbezogen ist). Das Ab-Datum entspricht immer dem eingegangenen gewünschten Lieferdatum. Das Bedarfsintervall wird auf der Basis der Anzahl von Kalendertagen zwischen Ab- und Bis-Datum berechnet.

  7. Datum- und Bedarfsberechnung

    Daten und Bedarfe werden während der Validierung des Lieferplans berechnet. Ein intern gewünschtes Liefer- oder Abfahrtsdatum wird auf der Basis des eingegangenen gewünschten Lieferdatums berechnet. Die Berechnung basiert auf dem Datumstyp, der Transportzeit, dem Lieferkalender und dem Liefermuster. Weitere Informationen zur Berechnung verschiedener Daten finden Sie unter "Datumsberechnungen aktivieren".

    Ein Bedarf hat immer ein Ab- und ein Bis-Datum. Das Ab-Datum entspricht dem gewünschten Lieferdatum. Wenn das Bis-Datum nicht an den EDI-Lieferplan gesendet wurde, kann es gemäß den Definitionen im Feld "105 Methode zur Berechnung des Bis-Datums einer Periode" in "Settings – Partner" (RSS015) berechnet werden. Wenn das Bis-Datum berechnet wird, wird die Periode aus dem berechneten Bedarfsintervall abgerufen.

    Die berechneten Angaben zu Startdatum/-zeit und Enddatum/-zeit sowie die in "Lieferplan. Artikel verbinden" (RSS101/G) und (RSS101/H) angezeigten Bedarfsübersichtsfelder werden mit der Lieferplanartikelposition auf der Basis der Bedarfe aktualisiert.

    Wenn der Kunde kumulative Mengen anstelle von diskreten angeforderten Mengen gesendet hat, wird die angeforderte Menge auf der Basis der Differenz zwischen der kumulativen Menge jedes Bedarfs und der kumulativen Menge des vorangegangenen Bedarfs berechnet. Weitere Informationen zu Kumulationswerten finden Sie unter "Kumulationswerte aktivieren".

    Wenn Sie wissen, dass die M3-Artikelnummer innerhalb des Zeithorizonts des Lieferplans geändert wird, können Sie die Bedarfe mit verschiedenen Artikelnummern aktualisieren, indem Sie das Feld "230 Artikel auf Anweisungsstufe abrufen" in (RSS015) aktivieren und auch die Ab- und Bis-Datumsangaben in "Kunde. Artikel verbinden" (OIS005) definieren.

  8. Abstimmung prüfen und aktualisieren

    Die Abstimmungsinformationen werden überprüft und aktualisiert. Hinweis: Diese Aktivität ist nur dann gültig, wenn der Lieferplan automatisch erstellt wurde. Das Ergebnis der Aktualisierung kann entweder in "Lieferplan. Artikel verbinden" (RSS101/S) oder in "Lieferplan. Bedarfe verbinden" (RSS102/B) angezeigt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Lieferplanbedarfe abstimmen.

    Je nachdem, ob im Feld "015 Abstimmungsmethode" von "Settings – Partner" (RSS015) die lieferscheinbasierte oder die kumulative Abstimmungsmethode ausgewählt wurde, findet Folgendes statt:

    • Lieferscheinabstimmung:

      Die eingegangenen Lieferscheine der Kunden, die mit der Lieferplanartikelposition verbunden sind, werden mit der M3-Lieferungshistorie abgeglichen, sodass der zuletzt eingegangene Lieferschein mit der Lieferplanartikelposition aktualisiert werden kann. Sie können die Lieferscheine, die beim Kunden eingegangenen sind, in "Lieferplan. Öffnen Lieferscheine" (RSS105) anzeigen.

    • Kumulative Abstimmung:

      Die in den EDI-Lieferplan eingehende kumulative Menge wird überprüft und zusammen mit dem kumulativen Berechnungsdatum in der Lieferplanartikelposition fortgeschrieben. Sie können die beim Kunden eingegangenen Kumulationswerte in "Lieferplan. Öffnen Kumulationswerte" (RSS104) anzeigen. Wenn Sie zum ersten Mal einen Lieferplan für den Kunden und den Artikel erhalten, werden in M3 Grunddaten zu den Kumulationswerten erstellt. Wenn es der erste Lieferplan ist, der seit dem Jahreswechsel erfasst wurde, und in "Artikel. Kum. Mengen geliefert aktual." (MMS072) die jahresübergreifende Berechnung ausgewählt wurde, werden die M3-Kumulationswerte neu berechnet.

  9. Bedarfsaufteilung berechnen

    Die Lieferplanbedarfe werden bei der Validierung aufgeteilt, wenn dies in "Settings – Partner" (RSS015) im Feld "060 Prüfen, ob Mengenaufteilung ausgeführt werden soll" in Verbindung mit einem in "Lieferaufteilungsmodell. Öffnen" (RSS055) definierten Aufteilungsmodell angefordert wird.

    Ein Aufteilung ist erforderlich, wenn die eingegangene Bedarfe für eine bestimmte Bedarfsperiode (z. B. monatliche Bedarfe) aggregiert sind und Sie diese Periode in wöchentliche oder tägliche Bedarfe aufteilen möchten. Der Grund hierfür ist die Erstellung einer detaillierteren Planungsübersicht und eine genauere Ersetzung zwischen prognosebasierten und Abruflieferplänen.

    Es ist möglich, eine Aufteilungsberechnung manuell über die Option 72 = Aufteilung in "Lieferplan. Artikel verbinden" (RSS101) durchzuführen. Die Aufteilung kann auch in (RSS101) mit der Option 73 = "Aufteilung löschen" rückgängig gemacht werden.

    Weitere Informationen zum Definieren und Berechnen einer Aufteilung finden Sie unter Aufteilungsverwaltung definieren.

  10. Benutzerausstieg nach der Validierung

    Das Programm für den Benutzerausstieg nach der Validierung wird ausgeführt, wenn Sie Lieferplandaten manipulieren möchten, bevor die Validierung endet.

    Hinweis

    Dieses Benutzerausstiegsprogramm wird im Ausnahmefall verwendet und kann nur ausgeführt werden, wenn das Feld "315 Benutzerausstiegsprogramm – Validierung" in "Settings – Partner" (RSS015) aktiviert wurde.

  11. Berechnung von Start- und Enddatum

    Die Start- und Enddaten für die Lieferplankopf werden berechnet.

    Der Zweck dieses Vorgangs ist die Aktualisierung des Lieferplankopfes mit der niedrigsten Angabe für Startdatum/-zeit und der höchsten Angabe für Enddatum/-zeit, die auf der Basis aller Lieferplanartikelpositionen innerhalb des einzelnen Lieferplans berechnet wurden.

  12. Erstellung einer Anwendungsmeldung

    Wenn die Validierung automatisch ausgeführt wird und mit einem Fehler endet, wird der Anwendungsmeldungstyp 503 = "Validierungsfehler in Bezug auf den Artikel" an den verantwortlichen Benutzer gesendet.