Lieferplan verarbeiten

In diesem Dokument wird beschrieben, wie ein erstellter Lieferplan verarbeitet wird. Sie führen die Lieferplanverarbeitung durch, um die neuen Lieferplanbedarfe in Kundenauftragspositionen umzuwandeln, die für die weitere Verarbeitung in M3 verfügbar sind.

Ergebnis

Die Lieferplanverarbeitung ist abgeschlossen, d. h. der Lieferplan ist validiert, aktiviert und eventuell auf Abweichungen und die erforderliche Erstellung eines Nettolieferplans geprüft. Das bedeutet auch, dass Kundenauftragspositionen aktualisiert wurden. Wenn der Lieferplan mit der JIT-Abrufverwaltung verbunden ist, werden JIT-Bedarfe aktualisiert und auf den Verpackungsprozess innerhalb der JIT-Abrufverwaltung vorbereitet.

Wenn während der Validierung, der Abweichungsüberprüfung oder der Aktivitäten zur Nettoplanerstellung Fehler oder Abweichungen auftreten, werden Meldungen gesendet, um den verantwortlichen Benutzer über Fehler und/oder Abweichungen zu informieren.

Die neuen Bedarfe werden anhand des Lieferplans aktualisiert, um Kundenauftragspositionen zu erstellen, die als Eingabewerte für den ausgehenden Versandbearbeitungsprozess verwendet werden.

Eine Beschreibung des Versandprozesses finden Sie unter .

Über das Feld "055 Nächste manuelle Funktion" in "Lieferplantyp. Öffnen" (RSS010) legen Sie fest, ob die EDI-Lieferplanverarbeitung manuell oder automatisch ausgeführt werden soll. Wenn Sie die automatische Verarbeitung verwenden, wird der EDI-Lieferplan automatisch bis zu einer ausgewählten Aktivität innerhalb des Verarbeitungsprozesses eines Lieferplans verarbeitet.

Eine Beschreibung der Auswirkung der einzelnen Aktivitäten auf das System finden Sie in den entsprechenden Dokumenten unter "Siehe auch".

Bevor Sie beginnen

  • Sie müssen entweder Lieferplan manuell erstellen oder Lieferplan automatisch erstellen durchgeführt haben.
  • Die Voraussetzungen in Bezug auf die Validierung, Aktivierung, Abweichungsprüfung und Nettolieferplanerstellung müssen erfüllt sein. Weitere Informationen dazu finden Sie in den folgenden Dokumenten im Abschnitt "Siehe auch".
    • Lieferplanvalidierung
    • Lieferplanaktivierung
    • Lieferplanabweichungsprüfung
    • Nettolieferplanerstellung für Lieferplan

Führen Sie folgende Schritte aus

Bei einem EDI-Lieferplan werden die folgenden Aktivitäten entweder manuell oder automatisch je nach Definition im Feld "055 Nächste manuelle Funktion" in "Lieferplantyp. Öffnen" (RSS010) ausgeführt.

  1. Lieferplan validieren

    Verwenden Sie diese Aktivität, um den Lieferplan zu validieren. Nach der Validierung des Lieferplans werden die erforderlichen Daten abgerufen, berechnet, konvertiert und überprüft.

    Die externen EDI-Adressen werden in einen M3-Kunden, eine Adresse und eine Lieferspezifikationen konvertiert, und der Artikelalias wird in einen M3-Artikel konvertiert. Verschiedene Arten von Datums- und Mengeninformationen werden berechnet, und standardmäßige Lieferplandaten, die nicht über EDI eingegangen oder manuell eingegeben wurden, werden abgerufen. Außerdem werden obligatorische Daten überprüft.

    Wenn erforderlich, wird eine Berechnung der Bedarfszusage, der Bedarfsperiode und der Bedarfsaufteilung durchgeführt.

    Der erste Schritt der Abstimmung, d. h. die Aktualisierung von Abstimmungsinformationen, wird durchgeführt. Bei dieser Aktualisierung werden die in den Lieferplan aufgenommenen Abstimmungsinformationen mit der Lieferhistorie in M3 abgeglichen. Nach dem Abgleich wird ein Synchronisierungspunkt erstellt, der die Fortsetzung der Abstimmung bei der Nettolieferplanerstellung ermöglicht.

  2. Lieferplan aktivieren

    Sie aktivieren einen Lieferplan, um aufzuzeigen, welche Bedarfe aktiv sind und welche aus Sicht des Kunden historisch sind. Wenn neue Auftragspositionen aktiviert werden, findet eine Statusänderung statt, die sowohl die neuen als auch die vorangegangenen Auftragspositionen betrifft.

    Die Bedarfe der neuen Lieferplanartikelposition werden von neu auf aktiv aktualisiert, während die Bedarfe der momentan aktiven Lieferplanartikelposition auf der gleichen Stufe von aktiv auf historisch aktualisiert werden.

    Wenn Bedarfe in einem übergeordneten Lieferplan (z. B. auf einer Prognosestufe) vorhanden sind, werden diese ebenfalls aktualisiert. Die Prognosebedarfe werden innerhalb des Datums- und Zeitbereichs des Abruflieferplans auf historisch gesetzt.

    Wenn der Kunde einen Abruflieferplan gesendet hat, der unzureichende Informationen enthält, können Sie die fehlenden Informationen aus dem prognosebasierten Lieferplan abrufen.

  3. Lieferplan auf Abweichungen prüfen

    Führen Sie diese optional Aktivität aus, um sicherzustellen, dass im Lieferplan keine inakzeptablen Abweichungen vorhanden sind, bevor Sie den Nettolieferplan erstellen. Die Abweichungsprüfung basiert auf einem Abweichungsmodell, das Sie erstellen, indem Sie die Lieferplanfelder auswählen, die Sie prüfen möchten. Während der Abweichungsprüfung wird jedes Feld auf Änderungen kontrolliert, die seit der letzten Lieferplanerstellung stattgefunden haben. Ein Beispiel der Verwendung der Abweichungsprüfung ist die Kontrolle auf Mengenabweichungen in verschiedenen Zeiträumen beim Vergleich von zwei Lieferplänen.

    Wenn eine Abweichung vorliegt, wird eine Anwendungsmeldung an den verantwortlichen Benutzer gesendet und die weitere Verarbeitung einer Lieferplanartikelposition gestoppt. Wenn eine Abweichung auftritt, die außerhalb der zulässigen Grenzen liegt, wird ein Abweichungsbericht erstellt, der Informationen zu den Kontroll- und Istwerten in den verglichenen Lieferplanartikelposition enthält.

  4. Nettolieferplan erstellen

    Sie erstellen einen Nettolieferplan, um die aktivierten Bruttobedarfe in Nettobedarfe umzuwandeln, die in Kundenaufträgen fortgeschrieben werden. Dadurch werden die neuen Lieferplanbedarfe für die weitere Verarbeitung in M3 zur Verfügung gestellt.

    Die in die Lieferplanartikelposition aufgenommenen aktiven Bedarfe werden mit kürzlich durchgeführten Lieferungen abgestimmt, sodass der neue Nettolieferplan die korrekte Bedarfsmenge enthält. Durch diese Aktivität wird sichergestellt, dass kürzlich durchgeführte Lieferungen berücksichtigt werden, die dem Kunden unbekannt waren, als der Lieferplan erstellt wurde.

    Die Bedarfe können wenn nötig gerundet werden, damit verschiedene Packstückgrößen verwendet werden können. Das Ergebnis sind Auftragspositionen, die keine Packstückgrößen überschreiten und den Rüst- und Verpackungsprozess vereinfachen, wenn kundenspezifische Lieferungen durchgeführt werden.

    Abschließend wird der neue Nettolieferplan mit dem aktuellen Nettolieferplan verglichen. Alle Bedarfsänderungen werden an die Batchauftragserfassung gesendet und in Kundenauftragspositionen fortgeschrieben.