Verkaufsbasierter Lieferantenbonus

In diesem Dokument wird das Konzept des verkaufsbasierten Lieferantenbonus beschrieben.

Boni werden als Änderungen der Lieferantenkosten von spezifizierten Produkten aufgefasst, die dem Verkäufer auf Grundlage des Zahlungsnachweises gezahlt werden. Boni unterstützen sowohl den Händler als auch den Hersteller dabei, auf dem Markt konkurrenzfähig zu sein.

Wenn die Standardpreise eines Händlers für eine Produktlinie über dem Marktniveau in dem lokalen Handelsbereich liegen, kann der Händler entscheiden, die Preise zu senken, oder andernfalls Verkaufsverluste in diesem Markt verzeichnen. Der Lieferant gibt dann einen festgelegten Prozentsatz der ursprünglichen Produkteinkaufskosten an den Händler zurück. Dies ermöglicht es dem Händler, konkurrenzfähig zu sein. Dem Lieferanten wird Zugang zum lokalen Markt zu verschaffen, ohne die Kosten in anderen Handelsbereichen zu senken.

Lösungsübersicht

Das Konzept des verkaufsbasierten Lieferantenbonusvertrags eignet sich für Szenarien, in denen ein Lieferant aus Wettbewerbsgründen einen rabattierten Verkaufspreis anbietet. Die Lösung wird für den Ersatzteilverkaufsprozess empfohlen.

Das folgende Diagramm zeigt den Prozess des verkaufsbasierten Lieferantenbonus schematisch dar:

Verkaufsbasierter Lieferantenbonus - Prozess

Durch Unterstützung des Konzepts der Preisfindung mit Lieferantenboni kann der Endkunde einen rabattierten Preis für Ware von einem Händler erhalten. Dieser Bonus wird entweder vollständig oder teilweise durch einen separaten Vertrag mit dem Lieferanten dieser Ware abgeschlossen, wodurch die Marge in den Aufträgen für den Händler geschützt wird. Ein Preis wird mit dem Kunden vereinbart, der den erwarteten Bonusbetrag berücksichtigt, der gegenüber dem Lieferanten geltend gemacht werden kann. Verkaufsbasierte Lieferantenbonusverträge werden verwendet, um die Forderung dieses Bonus vom Lieferanten zu definieren, zu steuern und zu verwalten.

Ein verkaufsbasierter Lieferantenbonusvertrag für einen Kundenauftrag (KA) bzw. Instandhaltungskundenauftrag (IH-KA) legt bestimmte Boni fest, die automatisch jeder KA-Position bzw. bei einem IH-KA jeder Rechnungsspezifikationsposition für Material zugewiesen werden.

Der Vertrag versetzt ein Unternehmen in die Lage, den vom Lieferanten zu erstattenden Lieferantenbonusbetrag pro Verkaufstransaktionsposition zu verfolgen, um eine korrekte, proaktivere Marge zum Zeitpunkt der Eingabe der Transaktionsposition zu erhalten. Angepasste Verkaufskosten werden daher aufgrund des Lieferantenbonus berechnet. Dies führt zu einer besseren Vorhersagbarkeit bezüglich der Gewinnmarge der Transaktion.

Das Unternehmen hat ein Produkt von einem Lieferanten zu einem bestimmten Preis gekauft, und das Produkt befindet sich im Bestand der Firma. Das Unternehmen identifiziert das vom Vertrag abgedeckte Umsatzvolumen des Produkts, berechnet den fälligen Lieferantenbonus (ausstehende Forderung) und fordert den Bonus vom Lieferanten an (Forderungsanforderung). Der Lieferantenbonus senkt rückwirkend die Unternehmenseinkaufskosten für dieses Produkt und schützt somit die Gewinnmarge.

Bei der Fakturierung des endgültigen Bonus wird der Betrag aus dem Vertrag abgerufen und auf ein bestimmtes Konto für ausstehende Bonusforderungsbeträge gebucht, um eine genaue Verbuchung zu unterstützen. Lieferantenbonus-Rechnungstransaktionen werden als Basis für die Erstellung von Bonusforderungen an den Lieferanten angelegt.

Eine Bonusforderung wird dann automatisch oder manuell an den Lieferanten gesendet. Ein automatisierter Forderungsregulierungsprozess ermöglicht eine häufigere Abrechnung und schnellere Rückerstattung ausstehender Forderungen, was zu einem besseren Liquiditätsmanagement führt.

Workflow-Diagramm

Die grundlegende Einrichtung von Lieferantenboni erfolgt entweder über Promotions-Lieferantenboni in "Promotion. Öffnen" (OIS840), einen reinen verkaufsbasierten Lieferantenbonusvertrag in "Verkaufsbas. Lief.-Bonus. Vertrag öffnen" (OIS860) oder über einmalig manuell eingegebene Bonusverträge pro Auftragsposition in "Auftragsposition. Lief.-Bonus verbinden" (OIS118).

Der promotionsgesteuerte verkaufsbasierte Lieferantenbonus für KA definiert die Boni, die automatisch jeder KA-Position zugewiesen werden. Der verkaufsbasierte Lieferantenbonusvertrag für KA und IH-KA definiert die Boni, die automatisch jeder KA-Position bzw. bei einem IH-KA jeder Rechnungsspezifikationsposition für Material zugewiesen werden. Der einmalige Vertrag für den verkaufsbasierten Lieferantenbonus für KA definiert den Bonus, der manuell einer bestimmten KA-Position zugewiesen wird.

Lieferantenbonus-Rechnungstransaktionen werden zum Zeitpunkt der Kundenfakturierung als Grundlage für die Bonusforderung gegenüber dem Lieferanten in "Lief.-Bonus-Rechnungstransakt. Anzeigen" (PPS127) erstellt.

Eine Bonusforderung wird dann aus "Lieferantenrechnungsbatch. Öffnen" (APS450) automatisch oder manuell an den Lieferanten gesendet. Ein automatisierter Forderungsabrechungsprozess ermöglicht eine regelmäßige Abrechnung und schnellere Rückerstattung ausstehender Forderungen, was zu einem besseren Cash Flow Management führt.

Einschränkungen

  • Das Konzept des verkaufsbasierten Lieferantenbonus gilt nicht für Mietverträge.
  • Das Konzept des verkaufsbasierten Lieferantenbonus gilt nicht für POS-Transaktionen.
  • Das Konzept des verkaufsbasierten Lieferantenbonus unterstützt keine Boni aufgrund des Einkaufsauftragsvolumens.
  • Das Konzept des verkaufsbasierten Lieferantenbonus unterstützt keine servicebezogenen Boni.
  • Es kann nur eine Bonusart pro Kundenauftragsposition verwendet werden, und der Promotionstyp hat die höchste Priorität.
  • Für die Erfassung von IH-KA-Materialpositionen sind nur die verkaufsbasierten Lieferantenbonusverträge gültig, die in "Verkaufsbas. Lief.-Bonus. Vertrag öffnen" (OIS860) definiert sind.
  • Mehrere verkaufsbasierte Lieferantenbonusverträge pro Auftragsposition werden für IH-KA und KA nicht unterstützt.
  • Sie können einen Lieferantenbonusvertrag nicht manuell zu einer KA-Position oder einer IH-KA-Materialrechnungs-Spezifikationsposition hinzufügen, ändern oder entfernen.
  • Die rückwirkende Erstellung der Lieferantenbonus-Rechnungstransaktion wird nur für Kundenaufträge mit der Bonusart unterstützt, die in (OIS860) definiert ist.
  • Eine rückwirkende Vertragsvalidierung wird für IH-KAs und Mieten nicht unterstützt.
  • Der Lieferantenbonus kann nicht über einen Einkaufsauftrag mit einem diskontierten Einkaufspreis beansprucht werden.
  • Die Transaktionstabelle OSRAST des vereinbarten Bonusbetrags weist kein entsprechendes Anzeigeprogramm auf. Stattdessen können Sie in "Informationsbrowserkategorie. Öffnen" (CMS010) eine Informationskategorie für OSRAST erstellen und die verknüpfte Option 24 = Liste simulieren verwenden.