Rabattmodell – Kundenauftrag

Beschreibung

Ein Rabattmodell für Kundenaufträge definiert die Rabatte, die manuell oder automatisch pro Kundenauftragsposition zugewiesen werden. Ein Rabattmodell kann mit bis zu sechs Rabattnummern erfasst werden. Das Rabattmodell definiert auch die Rabattberechnung für eine Position, wenn mehr als ein gültiger Rabatt für die Position existiert.

Das für einen Kundenauftrag verwendete Rabattmodell kann pro Kunde oder Kundenauftragstyp definiert werden. Wenn es sowohl für den Kunden als auch den Auftragstyp definiert ist, hat der Auftragstyp Vorrang. In bestimmten Situationen kann ein Rabattmodell manuell für einen Kundenauftrag definiert werden.

Führen Sie folgende Schritte aus

1. Rabattmodell eingeben

   Rabattmodelle werden in "Rabattmodell. Öffnen" (OIS800) eingegeben. Kundenauftragsrabatte können über den Kundenauftragstyp, für den Kunden oder manuell in "Kundenauftrag. Öffnen" (OIS100/H) eingegeben werden. Während der Auftragseingabe haben in den Auftragstyp eingegebene Rabattmodelle eine höhere Priorität als die für den Kunden eingegebenen.

   Eine Reihe von Rabattnummern ist im Rabattmodell enthalten. Eine Rabattnummer definiert die Voraussetzungen für die Zuteilung eines Rabatts. Der Rabatt wird den mit den Definitionen übereinstimmenden Kundenauftragspositionen zugeteilt.

   • Zugeordnete Rabattnummer

     Um einen Rabatt zu verwenden, der von einer anderen Quelle als dem tatsächlichen Rabattmodell übernommen wird, beispielsweise ein Rahmenvertrag oder ein Rabatt pro Artikel-/Kundenkombination, muss eine Rabattnummer im Rabattmodell reserviert werden. Dies erfolgt durch Verwendung des Felds "Rabattnummer zuteilen" in "Rabattmodell. Öffnen" (OIS800/E).

     Allgemeine Einstellungen dazu, wie der Rabatt für eine Rabattnummer bearbeitet wird, sind in "Rabattmodell. Rabattnummer verbinden" (OIS805/E) spezifiziert. Die Rabattstaffelung wird für die Rabattnummer nicht erfasst, da der Rabatt in der Quelle definiert wird, aus der er abgerufen wird.

2. Rabattnummer definieren

   Jedes Rabattmodell kann über bis zu sechs eingegebene Rabattnummern verfügen. Dies erfolgt in "Rabattmodell. Rabattnummer verbinden" (OIS805). Die Rabattnummer regelt die automatische Erfassung von Rabatten aus dem entsprechenden Rabattmodell bei der Eingabe von Kundenauftragspositionen. Rabattnummern sind in Zahlenreihenfolge einzugeben, d. h. es kann keine Rabattnummer 4 geben, wenn Nummer 3 nicht eingegeben ist. Ein Feld wird in "Kundenauftrag. Position öffnen" (OIS101/E) für jede eingegebene Rabattnummer angezeigt, wenn das Rabattmodell verwendet wird.

   Allgemeine Einstellungen

   Allgemeine Einstellungen für jede Rabattnummer werden in "Rabattmodell. Rabattnummer verbinden" (OIS805/E) eingegeben. Sie steuern, wie der Rabatt berechnet und bearbeitet wird, beispielsweise, ob der Rabatt als Betrag ausgedrückt oder als Prozentsatz berechnet wird, ob der Rabatt geändert werden kann, und wie der Rabatt in der Auftragsbestätigung ausgedruckt wird. Im Feld "Extratext" wird die Überschrift eingegeben, die während der Erfassung von Kundenauftragspositionen in Bild "Kundenauftrag. Position öffnen" (OIS101/E) angezeigt wird.

   • Rabattstaffelungsbasis

     Die Rabattstaffelungsbasis definiert den Grenzwerttyp in der Rabattstaffelung (z. B. Menge, Gewicht, Betrag usw.). Die Rabattstaffelung wird in "Rabattmodell. Rabattnummer verbinden" (OIS805/E) eingegeben, und die Grenzwerte werden in "Rabattmodell. Rabattstaffelungspositionen verbinden" (OIS811/E) eingegeben.

   • Rabattbeziehung

     Eine Rabattbeziehung wird für jede Rabattnummer definiert, um deren Beziehung zu anderen Nummern des gleichen Rabattmodells anzuzeigen. Wenn mehr als ein gültiger Rabatt für eine Position bei der Auftragspositionseingabe existiert, steuert dieses Verhältnis, welcher Rabatt verwendet wird. Das Verhältnis zwischen den verschiedenen Rabattnummern hängt von der Reihenfolge ab, in der sie erfasst wurden. Beispielsweise gewährt Rabattbeziehung 1 einen Rabatt auf eine Position, wenn dieser Rabatt besser als alle vorhergehenden Rabatte ist. Diese vorhergehenden Rabatte werden dann gelöscht.

3. Kontrollfelder und Startwerte eingeben

   Für eine Rabattnummer eingegebene Kontrollfelder und Startwerte regeln, wann ein Rabatt gewährt wird und den Betrag. Diese Werte bilden die Voraussetzungen, die von einer Auftragsposition erfüllt sein müssen, damit der definierte Rabatt automatisch gewährt wird.

   Die Kontrollfelder sind allgemeine Auswahlkriterien. Der Startwert ist ein genauer Wert in einem bestimmten Kontrollfeld, der mit der Auftragsposition für den gewährten Rabatt abgeglichen werden muss.

   Wenn eine Rabattnummer für Rabatteinstellungen in einem Vertrag definiert wird, werden die Kontrollfelder und Startwerte nicht eingegeben. Denn der Rabatt ist in "Kund Rahmenvertrag. Öffnen" (OIS060) oder "Kunde. Artikel verbinden" (OIS005) definiert.

   • Kontrollfelder

     Kontrollfelder werden für eine Rabattnummer in "Rabattmodell. Rabattnummer verbinden" (OIS805/E) eingegeben. Sie fungieren als Auswahlkriterien für die Suche nach Informationen, die eine Auftragsposition für einen Rabatt qualifiziert. Die Kontrollfelder werden als Feldnamen eingegeben.

     Eine Kombination von Auswahlkriterien kann in bis zu drei Kontrollfeldern pro Position eingegeben werden. Wenn kein Kontrollfeld in Bild F spezifiziert wird, werden für diese Rabattnummer keine Rabatte automatisch eingestellt. Ein Kontrollfeld kann spezifiziert werden, wenn ein Rabatt immer gewährt werden sollte, obwohl es keine Rolle spielt, welches Feld spezifiziert ist.

     Wenn eine Rabattnummer derartig definiert wird, dass Rabatte bei der Eingabe von Auftragspositionen manuell gesetzt werden, müssen keine Kontrollfelder definiert werden.

     Beispiel:

     Angenommen, ein Rabatt wird für Artikel in einer bestimmten Artikelgruppe auf einer Preisliste gewährt. OBPRRRF wird in Kontrollfeld 1 eingegeben, und MMITGR wird in Feld 2 eingegeben. Die spezifischen Preislisten und Rabattgruppen, die zu einem Rabatt führen, werden als Startwerte wie unten beschrieben eingegeben.

   • Startwerte

     Startwerte werden in "Rabattmodell. Rabattstaffelungspositionen verbinden" (OIS811/B) eingegeben. Die für die Rabattnummer eingegebenen Kontrollfelder werden als Überschriften angezeigt (z. B. Artikelgruppe, Produktgruppe). Das Feld "Priorität" regelt die in der Rabattnummer angezeigte Priorität.

     Ein Startwert, der ein spezifischer Wert innerhalb des Kontrollfeldes ist, muss für jedes Kontrollfeld eingegeben werden. Der Startwert entspricht dem Wert, mit dem die Kundenauftragsposition übereinstimmen muss, um sich für einen Rabatt zu eignen. Die Anzahl der eingegebenen Startwerte ist optional. Der Rabatttyp kann für einen einzelnen Startwert geändert werden.

     Die Kundenauftragsposition wird bei der Auftragspositionserfassung überprüft, um festzustellen, ob passende Rabatte vorhanden sind. Die Rabatte werden in einer bestimmten Sequenz überprüft.

     Priorität

     Kontrollfelder und Startwerte werden in Prioritätsreihenfolge von 1 bis 10 eingegeben. Wenn Rabatte automatisch gewährt werden, wird die Rabattnummer in der Prioritätsreihenfolge gesucht. Auf diese Weise werden die Werte in der Auftragsposition zuerst gegen die Kontrollfelder und Startwerte mit Priorität 1 geprüft.

     Wenn diese nicht übereinstimmen, werden die Werte in der Auftragsposition gegen die Kontrollfelder und Startwerte mit der Priorität 2 geprüft usw. Ein Rabatt wird nur für eine Priorität pro Rabattnummer gewährt. Kontrollfelder müssen in Prioritätsreihenfolge eingegeben und in umgekehrter Reihenfolge gelöscht werden.

4. Rabattstaffelungen eingeben

   Eine Rabattstaffelung wird für jede Kombination von Priorität und Startwert eingegeben. Dies ist eine Staffelung, welche die verschiedenen für die unterschiedlichen Grenzwerte (wie zum Beispiel Bestellmenge) gewährten Rabatte enthält. Die als Menge im Feld "Grenzwert" in der Rabattstaffelung eingegebenen Werte hängen von dem im Feld "Staffelungsbasis" in (OIS811/E) spezifizierten Wert ab, wie zum Beispiel Menge oder Betrag.

   Wenn das Feld "Grenzwert" leer ist, wird allen Verkäufen, unabhängig von der Menge, der Rabatt für lediglich eine Priorität gewährt.

   Rabatte können in Prozent oder als Festbetrag eingegeben werden. Dies wird geregelt durch das Feld "Rabatttyp" in "Rabattmodell. Rabattnummer verbinden" (OIS805/E). Der Rabatttyp kann geändert werden für einzelne Prioritäten im Feld "Rabatttyp" in "Rabattmodell. Rabattstaffelungspositionen verbinden" (OIS811/B).

   • Naturalrabatt

     Ein Naturalrabatt kann anstatt eines Betrags oder Prozentsatzes eingegeben werden. Die Artikelnummer des zu keinerlei Zusatzkosten angebotenen Artikels wird in das Feld "Artikelnummer" eingegeben und die Menge in das Feld "Bestellte Menge". Wenn der Naturalrabatt ein zu einem reduzierten Preis verkaufter Artikel ist, wird dieser Preis in das Feld "Verkaufspreis" eingegeben. Naturalrabatte können auch mit Rabatten mit normalem Prozentsatz oder Festbetrag kombiniert werden.

Ergebnis

Der Prozess führt zu den Rabatten, die automatisch gemäß dem definierten Rabattmodell und der definierten Rabattnummer zugeteilt werden.

Das nachstehende Diagramm stellt die Struktur eines Rabattmodells dar.

Die Rabattnummern in einem Rabattmodell können ein wechselseitiges Verhältnis oder unabhängig voneinander verwendet werden. Dies wird für jede Rabattnummer definiert.

Rabatte gemäß nur einer Priorität können für jede Rabattnummer verwendet werden. Dies wird in Prioritätsreihenfolge gesucht. Eine Priorität besteht aus bis zu drei Kontrollfeldern, die zusammen mit einem Startwert die Voraussetzungen für die Gewährung eines spezifischen Rabatts definieren.

Rabattstatus

Wenn eine Kundenauftragsposition eingegeben wurde, wird ein Status für jede Rabattnummer in "Kundenauftrag. Position öffnen" (OIS101/E) angezeigt. Das Rabattstatusfeld zeigt an, wie der Rabatt berechnet wurde oder wird. Die gültigen Status sind:

Status	Zeigt an
1	Rabatt wird automatisch berechnet.
5	Rabatt wird aus Vertrag übernommen.
8	Rabatt wird manuell erfasst oder geändert.
9	Rabatt wurde automatisch berechnet.