Kundenspezifische Lieferpläne verwalten

In diesem Dokument wird beschrieben, wie ein Lieferplan erstellt, verarbeitet, überwacht und schließlich archiviert wird.

Verwenden Sie Lieferpläne, wenn Sie periodische Kundenbedarfe verwalten. Der Kunde sendet einen Lieferplan mit Informationen zu Bedarfen für einen bestimmten Zeitraum, darunter kurz- und langfristige Bedarfe. Lieferpläne werden kontinuierlich ausgetauscht, und die zuletzt eingegangenen Lieferpläne ersetzen oder aktualisieren Bedarfe in zuvor eingegangenen Lieferplänen.

Ergebnis

Der Lieferplan wird erstellt und verarbeitet, sodass Kundenauftragspositionen gemäß den aktuellen Kundenbedarfen aktualisiert werden. Wenn der Lieferplan mit der JIT-Abrufverwaltung verbunden ist, werden JIT-Bedarfe erstellt, verarbeitet und auf den Verpackungsprozess vorbereitet.

Wenn bei der Verarbeitung eines Lieferplans Ereignisse, Fehler und Abweichungen auftreten, werden Anwendungsmeldungen erstellt und an den verantwortlichen Benutzer gesendet.

Lieferpläne werden archiviert, wenn sie in der Produktionsumgebung nicht mehr benötigt werden.

Der Lieferplan wird als Bedarfsquelle für den Planungs- und Abwicklungsprozess einer Firma verwendet. Die Art und Weise der Verwendung hängt von der Stufe der Zusage (Abruf oder Prognose) und der Periode (täglich, wöchentlich oder monatlich) pro Bedarf ab. Auch kann ein Lieferplan für die Materialplanung und den ausgehenden Versandbearbeitungsprozess verwendet werden.

Wenn Anwendungsmeldungen bei der Verarbeitung von Lieferplänen über Ereignisse, Fehler und Abweichungen informieren, führt der verantwortliche Benutzer manuell die entsprechenden Vorgänge aus.

Die archivierten Lieferpläne werden für die historische Analyse verwendet. Wenn diese erneut benötigt werden, können sie wieder in die Produktionsumgebung abgerufen werden.

Eine Beschreibung der Auswirkung der einzelnen Aktivitäten auf das System finden Sie in den entsprechenden Dokumenten unter "Siehe auch".

Bevor Sie beginnen

Führen Sie folgende Schritte aus

  1. Lieferplan erstellen

    Sie erstellen einer Lieferplan entweder manuell oder automatisch. Lieferpläne werden manuell erstellt, wenn sie nicht automatisch über die Lösung M3 EDI erfasst werden.

    Ein vollständiger Lieferplan besteht aus einem Auftragskopf, einer oder mehreren Auftragspositionen und einem oder mehreren Bedarfen pro Auftragsposition. Außerdem werden die EDI-Adressen, eingegangene Lieferscheine und eingegangene Kumulationswerte für einen EDI-Lieferplan erstellt.

    Schließlich wird eine Anwendungsmeldung gesendet, um den verantwortlichen Benutzer zu informieren, dass ein neuer Lieferplan eingegangen ist.

  2. Lieferplan verarbeiten

    Sie verarbeiten einen Lieferplan, indem Sie die obligatorischen Aktivitäten durchführen, d. h. Validierung, Aktivierung und Nettolieferplanerstellung. Der Lieferplan wird auf Ihren Wunsch hin auf Abweichungen überprüft, bevor der Nettolieferplan erstellt wird. Hinweis: Alle Aktivitäten, die mit der Lieferplanverarbeitung zu tun haben, können automatisch durchgeführt werden. Wenn dies gewünscht wird, überwachen Sie die Lieferplanverarbeitung in der Art und Weise, die in Schritt 3 unter "Lieferplan überwachen" beschrieben ist.

    Wenn der Lieferplan validiert worden ist, werden obligatorische Lieferplaninformationen abgerufen, konvertiert und überprüft. Die Bedarfszusage und die Bedarfsperiode können auf der Basis der erstellten Lieferplaninformationen berechnet werden. Sie können einen Bedarf in mehrere Bedarfe aufteilen, die über einen bestimmten Zeitraum verteilt sind. Beispielsweise können Sie Monatsbedarfe in Wochenbedarfe aufteilen.

    Die Aktivierung hat zum Zweck, die aktuelle Bedarfsansicht des Kunden bei der kontinuierlichen Bearbeitung darzustellen. Wenn Sie einen Lieferplan aktivieren, wird der Status des neuen Lieferplans von neu auf aktiv geändert, während der Status des vorangegangenen Lieferplans von aktiv auf historisch geändert wird. Wenn eine Lieferplanhierarchie Prognose- und Abrufstufen enthält, wird der Status der Prognosestufe innerhalb der Abrufdatumsintervalls auf historisch aktualisiert, wenn der Abruflieferplan aktiviert ist.

    Bei der Lieferplanabweichungsprüfung wird der neue Lieferplan mithilfe eines definierten Abweichungsmodells mit dem vorangegangenen Lieferplan verglichen. Das Abweichungsmodell definiert eine Reihe von Lieferplanfeldern, die zwischen den beiden verbundenen Lieferplänen verglichen werden. Eine allgemeine Abweichungsprüfung wird durchgeführt, um die Mengenabweichung für einen bestimmten Zeitraum (z. B. die nächste Woche oder den nächsten Monat) zu vergleichen. Wenn eine Abweichung auftritt, wird der verantwortliche Benutzer mittels Anwendungsmeldungen und einem ausführlichen Abweichungsbericht informiert.

    Wenn der Nettolieferplan erstellt wird, werden die Bedarfe, die seit der Aktivierung erstellt wurden, in Kundenauftragspositionen umgewandelt. Wenn Sie aktive Bedarfe verarbeiten, können Sie die Bedarfe runden, um sie an die Verpackungsgrößen anzupassen. Außerdem wird der Nettolieferplan abgestimmt, sodass Bedarfe an durchgeführte Lieferungen angepasst werden, die dem Kunden nicht bekannt waren, als der Lieferplan an den Lieferanten gesendet wurde. Wenn die Nettolieferplanerstellung beendet ist, sind die aktuellen Kundenbedarfe für die Materialplanung und die ausgehende Versandverarbeitung verfügbar.

  3. Lieferplan überwachen

    Je nach Konfiguration und Ergebnis der Lieferplanverarbeitung werden verschiedene Anwendungsmeldungen erstellt. Diese Meldungen enthalten Informationen zu eingetretenen Ereignissen und möglichen Fehlern oder Abweichungen. Der Benutzer analysiert jede Meldung und ergreift erforderliche Maßnahmen. Mögliche Maßnahmen können das Hinzufügen von fehlenden Grunddaten oder das Bereitstellen von zusätzlichen Lieferplaninformationen sein, damit die Lieferplanverarbeitung fortgesetzt und abgeschlossen werden kann.

  4. Lieferplan archivieren

    Ein Lieferplan veraltet gemäß benutzerdefinierten Zeitgrenzen. Wenn eine solche Zeitgrenze erreicht ist, wird der Lieferplan aus der Produktionsumgebung in ein Archiv verschoben. Lieferpläne werden archiviert, damit sie für die historische Analyse und eine mögliche erneute Übernahme in die Produktion verfügbar sind.