Verwaltung der geschlossenen Loop-Prognose

In diesem Dokument wird der Vorgang in der geschlossenen Loop-Prognose beschrieben, in dem die M3 Business Engine (M3 MBE) und der M3 Demand Planner (M3 DMP) interagieren.

M3 DMP wird verwendet, um eine zyklische Prognose in einer kollaborativen Umgebung durchzuführen. Eine Verkaufsprognose und/oder ein Verkaufsbudget wird in M3 BE erstellt, in den M3 DMP importiert (zur Weiterverarbeitung) und dann zurück in den M3 BE exportiert.

Ergebnis

Der Prozess liefert eine tägliche Brutto-Verkaufsprognose, die im Materialplan zusammengeführt und implementiert wurde.

Die Datenset-Datei wird aktualisiert, wenn die Daten aus dem M3 DMP zurück in die M3 BE exportiert werden. Der Benutzer wählt im M3 DMP aus, ob alle Werte oder nur neue und geänderte Daten exportiert werden sollen.

Wenn das Datenset in die Artikelprognose in die Komponentengruppe für Prognose (FOR) übertragen wird, wird die Prognosedatei (MITAFO) aktualisiert. Wenn das Datenset in eine Primärbedarfsplans-Version (PBP) übertragen wird, wird die Datei MITMDS aktualisiert.

Die Verkaufsprognose wird verwendet, um der Materialbedarfsplanung (MRP) oder der Distributionsbedarfsplanung (DBP) Daten zur Erstellung von Auftragsvorschlägen zu liefern.

Bevor Sie beginnen

  • Datensets müssen aktiviert sein.
  • Die Verkaufsprognose und/oder Verkaufsbudgetierung muss aktiviert sein.
  • M3 DMP muss als Client und Server-Installation verfügbar sein und mit M3 BE verbunden sein.
  • Im M3 DMP muss der Datenimport aus M3 BE aktiviert sein.

Führen Sie folgende Schritte aus

  1. Geschlossene Loop-Prognose aktivieren

    Damit die geschlossene Loop-Prognose funktioniert, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Mindestens ein aktives Datenset muss verfügbar sein und bestimmte Kombinationen aus Transaktionstypen und Kumulatorfeldern enthalten.

  2. M3 BE Verkaufsprognose erstellen

    Sobald Sie die zu verwendenden Datensets und Verkaufsbudgetversionen erstellt haben, können Sie die Datenset-Prognose erstellen, die in den M3 DMP übertragen werden soll.

    Eine Verkaufsprognose generieren Sie in "Verkaufsprognose. Generieren in Datenset" (OSS440). Bevor die Verkaufsprognose generiert wird, können Sie die Verkaufsstatistik in "Verkaufsstatistik/Budget. Anzeigen" (OSS415) anzeigen und manuell aktualisieren. Sie können das Verkaufsbudget auch manuell in "Verkaufsbudget. Werte eingeben" (OSS421) aktualisieren.

  3. Verkaufsprognosen in den M3 DMP importieren

    Diese Aktivität wird über M3 DMP ausgeführt.

    Der Prognosenadministrator meldet sich über M3 DMP im M3 BE an. Im ersten Schritt wählt er das Unternehmen aus, von dem die Daten importiert werden sollen.

    Über die Transaktion "Auswählen" in (OSS401MI) werden die für das ausgewählte Unternehmen verfügbaren Datensets abgerufen. Ausgewählte aktive Datensets mit Schlüsseln, Kumulatoren und Verkaufsbudgetversionen werden auf den M3 DMP-Server importiert und können in mehrere M3 DMP-Datensets aufgeteilt werden. Es können höchstens 30 Spalten pro Datenset-Datei importiert werden, d  h. sechs Datenset-Schlüssel und 24 Kumulatoren.

    Beispiel: Eingaben aus der M3 BE in den M3 DMP

    Typ Wert Beschreibung
    Schlüsselfeld UCITNO Artikel numM3 (B)Er
    UCWHLO Lagerort
    Kombination aus Kumulatorfeldern und Transaktionstypen UCIVQT,32 Die Verkaufshistorie
    UCIVQT,33budget 1 Das effektive Gesamtverkaufsbudget
    UCDEMA,34 Der logistische Bedarf
    UCIVQT,33budget 2 Die effektiven manuellen Prognoseanpassungen
  4. Bedarfsplanung durchführen

    Diese Aktivität wird über M3 DMP ausgeführt.

    Der M3 DMP nutzt die folgenden Informationen aus dem Datenset:

    • Die Auftragseingangsstatistik, die aus dem Kumulator "Bestellmenge" (UCORQT) in Kombination mit dem Transaktionstyp 31 (Verkaufsstatistik) abgerufen wird. Diese Kombination aus Kumulatorfeld und Transaktionstyp ist optional.
    • Die Verkaufshistorie, die aus dem Kumulator "Fakturierte Menge" (UCIVQT) und/oder den Feldern "Verkaufsbetrag" (UCSAAM) in Kombination mit dem Transaktionstyp 32 (Verkaufsstatistik) abgerufen wird. Diese Kombination aus Kumulatorfeld(ern) und Transaktionstyp ist optional.
    • Das Verkaufsbudget, das aus dem Kumulator "Fakturierte Menge" (UCIVQT), "Bestellmenge" (UCORQT) und/oder den Feldern "Verkaufsbetrag" (UCSAAM) in Kombination mit Transaktionstyp 33 (Verkaufsbudget) abgerufen wird. Diese Kombination aus Kumulatorfeld(ern) und Transaktionstyp ist obligatorisch. Eine oder zwei Verkaufsbudgetversionen können mit dem Datenset verbunden werden. Ein Verkaufsbudget enthält die Gesamtprognose. Wenn die Verkaufsprognose verwendet wird, enthalten die anderen Verkaufsbudgetversionen zusätzlich zu der statistischen Prognose die manuellen Anpassungen. Wenn der UCSAAM-Kumulator verwendet wird, muss das Budget ergänzt werden, bevor es in die Komponentengruppe für Prognose (FOR) übertragen werden kann.
    • Der logistische Bedarf, basierend auf dem gewünschten Lieferdatum aus dem Auftragseingang oder der Verkaufsstatistik. Der Bedarf wird aus dem Kumulatorfeld "Bedarf" (UCDEMA) in Kombination mit Transaktionstyp 34 abgerufen. Diese Kombination aus Kumulatorfeld und Transaktionstyp ist optional. Der Kumulator UCDEMA ist allerdings obligatorisch, wenn die Verkaufsprognose verwendet werden soll.

    Die Bedarfsplanung im M3 DMP besteht aus den folgenden Schritten:

    • Vorbereitung des Prognosezyklus
    • Durchführung einer verteilten Prognose
    • Bedarfsplanentwurf zusammenführen

    Prognosewerte werden mithilfe eines kollaborativen Vorgangs mit einem verteilten Workflow erstellt und manipuliert. Dies ist in der Dokumentation zum M3 Demand Planner ausführlicher beschrieben.

    Infolge der kollaborativen Bedarfsplanung wird ein neues Gesamtergebnis aus der Summe der aktuellen statistischen Prognose und des aktuellen Deltas errechnet, das die vorherigen Änderungen des Gesamtergebnisses enthält. Die aktualisierten Änderungen am ursprünglichen Gesamtergebnis werden in einem als "Delta" bezeichneten Verkaufsbudget im M3 DMP gespeichert.

  5. Prognose zu einem M3 BE-Datenset exportieren

    Diese Aktivität wird über M3 DMP ausgeführt.

    Das Ergebnis der Bedarfsplanung ist eine Bruttoprognose pro Periode, die im M3 DMP als neues Gesamtergebnis ausgedrückt wird. Das Gesamtergebnis wird in die M3 BE in eine Verkaufsbudgetversion (Transaktionstyp 33) und in das/die Kumulatorfeld(er) "Fakturierte Menge" (UCIVQT) und/oder "Verkaufsbetrag"(UCSAAM) exportiert. Wenn eine Verkaufsprognose durchgeführt wird, werden die manuellen Anpassungen in eine zweite Budgetversion exportiert.

    Der Datenexport in die M3 BE funktioniert ähnlich wie der Import. (OSS401MI) und die Transaktion "SndBudgets" aktualisieren die Datenset-Datei mit den Daten, die aus dem M3 DMP exportiert werden.

    Beispiel: Ausgaben des M3 DMP an M3 BE

    Typ Wert Beschreibung
    Schlüsselfeld UCITNO Artikel numM3 (B)Er
    UCWHLO Lagerort
    Kombination aus Kumulatorfeldern und Transaktionstypen UCIVQT, 32 Die Verkaufshistorie
    UCIVQT,33 Budget 1 Das aktualisierte, gesamte Verkaufsbudget.
    UCIVQT,33 Budget 2 Die aktualisierten, manuellen Prognoseanpassungen
  6. Implementierung von Verkaufsprognosen in die Materialplanung

    Die Ausgabe des M3 DMP ist eine Bruttoprognose pro Periode, die in einer Verkaufsbudgetversion gespeichert wird. Alle Budgetwerte in der aktualisierten Verkaufsbudgetversion können in der Prognose pro Artikel in der Komponentengruppe für Prognose (FOR) oder dem Primärbedarfsplan (PBP) aktiviert werden. Dies erfolgt in "Prognose. Aus Verkaufsbudg aktualisieren" (FCS425).

    Die Prognose wird nach einem täglichen Intervall aufgelöst, wenn sie in den Materialplan implementiert wird. Die Prognose und/oder die PBP-Version wird mit den Verkaufsbudgetwerten aktualisiert. Damit dies funktioniert, muss das Datenset die Artikelnummer, die Prognosefamilie oder die Planungseinheit als Schlüssel enthalten. Andernfalls muss eine Verteilvorlage verwendet werden. Gleiches gilt für den Lagerort. In "Prognose. Aus Verkaufsbudg aktualisieren" (FCS425) muss der Lagerort angegeben werden, wenn der Lagerort oder die Planungseinheit nicht als Schlüsselfelder im Datenset eingegeben wurden.