Planungshäufigkeit

Die Planungsfrequenz ist die Zeit zwischen Neuberechnungen des Materialplans. Der Materialplan muss vollständig aktualisiert sein, wenn der Bedarf sich ändert.

Zwei Fragen müssen beantwortet werden, bevor festgelegt werden kann, ob der Materialplan neu berechnet werden muss.

  • Wie oft wird der Materialplan für den Artikel neu berechnet?
  • Wird der Materialplan für alle Artikel gleichzeitig neu berechnet?

Einige Beispiele für Faktoren, die die Entscheidung beeinflussen, sind:

  • Wahl der Planungsmethode Die MRP-Berechnung ist eine größere und umfassendere Berechnung als eine, die auf Bestellpunktlogik basiert.
  • Voraussetzungen für Planungswerkzeuge, z. B. Personal, Anzahl Änderungen in Plänen, Verlässlichkeit der Produktstrukturen, Vorlaufzeiten etc.
  • Computerkapazität und Bearbeitungsvolumen.

Methoden zur Neuberechnung des Materialplans

Es gibt drei Hauptmethoden zur Neuberechnung des Materialplans:

  • Das Batch-Netchange, in dem nur Artikel im Materialplan oder im Planungssetup geändert werden, wird neu berechnet. Dies wird für die meisten Anwendungsfälle empfohlen.
  • Kontinuierliches Netchange und die Neuberechnung des Materialplans werden durchgeführt, unmittelbar nachdem ein Artikel von einer Transaktion betroffen wurde.
  • Erneuerbare Neuberechnungen, in denen der Materialplan für alle Artikel neu berechnet wird.

Batch-Netchange

Wenn Batch-Netchange verwendet werden, wird der Materialplan neu berechnet, wenn der Materialplan eines Artikels von einer Transaktion betroffen worden ist oder wird.

Eine Neuberechnung basiert auf der betroffenen Transaktion und wird separat in "Materialplan. Wiederherstellen" (MMS999) vorgenommen.

Neuberechnung

Die Neuberechnung kann auch manuell über das Menü "Hilfsfunktionen" gestartet werden.

Der automatische Programmlauf wird für die Artikel, die als Teil des Netchange-Programmlaufs qualifiziert sind, durchgeführt. Um für den Netchange-Lauf qualifiziert zu sein, müssen die Transaktionen oder Planungsdaten eines Artikels seit dem letzten Programmlauf geändert worden sein. M3 verfolgt alle Artikel, die für einen Netchange-Programmlauf qualifiziert sind, in einer separaten Datei.

Die Datei enthält Informationen darüber, wann und warum ein Artikel für eine Neuberechnung eingeplant ist.

Wenn die Aktivität bereits fertig ist, wird das aktuelle Datum als Neuberechnungsdatum verwendet. Beim Ausführen von "Materialplan. Wiederherstellen" (MMS999) werden diejenigen Positionen bearbeitet, deren Neuberechnungsdaten das aktuelle Datum bereits überschritten haben oder diesem entsprechen.

Gründe für Netchange

Unten werden verschiedene Gründe genannt, warum ein Netchange ausgeführt werden sollte:

  • Der Produktstruktur ist geändert worden.
  • Änderung des Lagerbestands oder der geplanten Transaktionen im Materialplan. Änderung der Auftragsregeln durch geänderte Auftragstypen in "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002).
  • Ein Auftrag wird am aktuellen Datum freigegeben.
  • Eine Reservierung tritt innerhalb der Planungsgrenzen auf.
  • Eine Reservierung wird innerhalb der Zuteilungsgrenzwerte oder der Bedarfszeitgrenze vorgenommen. Prognoseberechnungen werden betroffen und die automatische Zuteilung wird ebenfalls durch die Funktion eingeleitet.

Beachten Sie, dass nicht alle Änderungen, die einen Einfluss auf den Materialplan haben, ein Netchange erfordern. Bestimmte Änderungen erfordern regenerative Netchanges. Weitere Informationen dazu finden Sie unter "Regenerative Netchanges".

Andernfalls muss "Materialplan. Wiederherstellen" (MMS999) manuell gestartet werden, damit empfohlene Maßnahmenvorschläge rechtzeitig angezeigt werden.

Die Artikel, bei denen es sich um Materialbedarfe handelt, werden in der Reihenfolge der niedrigsten Stufe berechnet. Dieser Parameter wird im Feld "Planungsmethode" in "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002/E) festgelegt. Tiefste Stufencodes werden automatisch in Produktstrukturänderungen und Beschaffungseinstellungen in (MMS002) berechnet und aktualisiert. "Artikel pro Lagerort. Analys. und repar." (MWS980) kann zur Suche und Reparatur von Fehlern in tiefsten Stufencodes verwendet werden. Für den Fall, dass ein tiefster Stufencode vollständig zurückgesetzt und neu berechnet werden muss, kann "Produkte. Tiefste Stufe wiederherstellen" (PDS910) verwendet werden. Es wird empfohlen, dieses Programm nicht häufig zu verwenden, da es möglicherweise lange ausgeführt wird und beendet werden muss, bevor die Neuberechnung des Materialplans erneut durchgeführt werden kann.

Kontinuierliches Netchange

Kontinuierliches Netchange zeigt, dass der Materialplan direkt nach einer Änderung, die den Materialplan beeinflusst, neu berechnet wird.

Der geänderte Datensatz wird in eine Prozesswarteschlange für Datensätze gestellt, die das aktuelle Datum als Neuberechnungsdatum haben.

Kontinuierliches Netchange wird im Feld "Kontinuierliches Netchange" in "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002/E) aktiviert.

Aus Leistungsgründen wird empfohlen, diese Methode nur für einige wenige Artikel zu verwenden und nur, wenn der Artikel sich schnell bewegt und nicht auf die nächste Neuberechnung des Loses warten kann.

Manuelles Netchange

Beachten Sie, dass die Neuberechnung durch Drücken von F18 in "Materialplan. Öffnen" (MMS080) angefordert werden kann.

Einstellungen in den Parametern für "Materialplan. Öffnen" (MMS080) zeigen an, ob Berechnungen pro Stufe durchgeführt werden, oder ob es möglich ist, die Produktstruktur auf mehrere Stufen zu verteilen.

Regeneratives Netchange

Regenerative Netchanges bedeuten, dass der Materialplan für die Artikel ungeachtet der Planungsmethode neu berechnet wird. Diese Methode sollte nicht regelmäßig verwendet werden, kann aber hilfreich sein, um eine fehlerhafte Planungssituation zu korrigieren.

Die regenerative Neuberechnung erfordert hohe Computerkapazität und dauert länger, da alle Artikel in der Auswahl in die Berechnung einbezogen werden. Dies unterscheidet sich von der Batchneuberechnung, in der Datensätze nicht in die Prozesswarteschlange für alle Grunddatenänderungen gestellt werden.

Beispiel

Die Inspektionszeit einer Wareneingangsmethode für Einkaufsartikel wird von drei in zwei Tage geändert. Bei den offenen Aufträgen dieser Artikel führt dies zu einer eintägigen Differenz des geplanten Einlagerungsdatums im Materialplan.

Das Ergebnis der Änderung der Inspektionszeit wird deutlich, wenn eine regenerative Berechnung ausgeführt wird.

Auswahl

In "Materialplan. Berechnen (Regenerierung)" (RPS999) können für den aktuellen Programmlauf verschiedene Optionen definiert werden.

Beispiele für Auswahlmöglichkeiten:

  • Standort
  • Lagerort
  • Artikelnummer und andere Artikelauswahlkriterien

Diese Optionen sind verfügbar, wenn Sie F16 = "Erweiterte Einstellungen" verwenden. Diese sollten mit Vorsicht verwendet werden, da sie die MRP-Standardlogik übersteuern und sich negativ auf die Leistung auswirken können:

  • Erweiterter Planungshorizont. Das Ziel dieser Auswahlmöglichkeiten ist es, das Budget für Kostenberechnungen oder Kapazitätskontrolle des nächsten Jahres aufzuschlüsseln.
  • Löschen von geplanten Transaktionen mit Status größer als 10 (dies kann auch vor der Neugenerierung erfolgen). Beachten Sie, dass sie geplante Transaktionen mit Status bis zu 10 nicht löschen sollten, da sie automatisch neu berechnet werden. Dies verlängert die Verarbeitungszeit unnötig.
  • Eine neue Aufschlüsselung kann für alle Auftragsvorschläge angefordert werden. Dies bedeutet, dass die Neugenerierung länger dauert, dafür aber alle Strukturänderungen in den Auftragsvorschlägen aktiviert und erstellt werden. Um die Strukturänderungen zu aktivieren, verwenden Sie diese Alternative, da sie für alle Auftragsvorschläge gilt.