Simulation eines Materialplans

Der Zweck der Simulation eines Materialplans ist es, den Primärbedarfsplan aufzuschlüsseln, um festzustellen, ob Artikel und Kapazitäten freigelegt werden müssen, um eine Grundlage für die Kostenermittlung usw. zu erstellen.

Basierend auf dem Budget für das kommende Jahr können Sie z. B.:

  • Den Jahresbedarf für neue Artikel aktualisieren, um neue Bestellpunkte zu berechnen.
  • Auslastung analysieren
  • Standardpreise für das kommende Jahr berechnen

PBP-Version

Wenn Sie den Materialplan simulieren, wird ein PBP als Grundlage der Simulation verwendet. Sie können entweder den gültigen PBP oder eine andere PBP-Version verwenden.

Die gültigen Primärbedarfspläne werden in "Manuelle Prognose/PBP. Öffnen" (FCS350) verwaltet.

Eine PBP-Version wird in "Primärbedarfsplanversion. Öffnen" (MPS300) definiert. Eine PBP-Version wird mit einer Versionskennzeichnung von A bis Z eingegeben.

Es gibt vier mögliche Quellen für Primärbedarfspläne, die für Simulationen verwendet werden:

  • "Manuelle Prognose/PBP. Öffnen" (FCS350).
  • Aus einer anderen PBP in "PBP. Kopieren zwischen PBP-Versionen" (MPS110) kopiert
  • Aus einer Prognose in "PBP. Kopieren von Prognose" (MPS100) kopiert
  • Ein Verkaufsbudget, das in "Prognose. Aus Verkaufsbudg aktualisieren" (FCS425) in Prognosen und anschließend in "PBP. Kopieren von Prognose" (MPS100) kopiert wird.

Materialplanversion

Die Simulationsumgebung des Materialplans wird durch das Materialplanungsmenü (MAP) verwaltet. Es kann entweder ein Materialplan oder eine gültige Materialplanversion für eine Simulation verwendet werden.

Eingeben einer Materialplanversion

Materialplanversionen werden in "Materialplanversion. Öffnen" (RPS050) eingegeben. Fünf Versionen mit einer Versionskennzeichnung von A-E können eingegeben werden.

Geben Sie in Bild (RPS050/F) den Lieferplan ein, der verwendet werden soll, um Daten für die Materialplanversion zu liefern.

Beachten Sie, dass, wenn eine der Lieferplanversionen von A–Z in der Simulation verwendet wird, es nicht nötig ist, die gleiche Versionskennzeichnung für die Materialplanversion zu verwenden. PBP-Version B kann beispielsweise verwendet werden, um Eingabewerte für Materialplanversion D zu liefern.

Erstellen einer Materialplanversion

Eine Materialplanversion wird in "Materialplandatenbank. Öffnen" (RPS070) erstellt. Alle notwendigen Dateien der Simulationsversion werden gleichzeitig vom System erstellt.

Nach Abschluss der Simulation wird die Datenbank aus (RPS070) entfernt. Dies erfolgt, damit nicht zu viel Speicherplatz verbraucht wird.

Aktivieren der Simulationsumgebung

Wenn eine Materialplanversion aktiviert wird, schaltet der Benutzer von einer gültigen Umgebung auf eine simulierte Umgebung um.

Eine Materialplanversion wird durch Menüoptionen in der existierenden Materialplanversion im Materialplanungsmenü aktiviert. Spezifizieren Sie VERA, um beispielsweise Version A zu aktivieren.

Wenn Sie mit der simulierten Umgebung arbeiten, wird "Simulationsversion" im oberen Abschnitt des Bildschirms angezeigt.

Einige Programme sind in der simulierten Umgebung blockiert, z. B. "Bez./Verteilauftrag. Öffnen" (MMS100) und "Produktionsauftrag. Eingeben" (PMS001).

Andere Programme sind nicht blockiert, z. B. "Artikel. Öffnen" (MMS001) und "Strukturstückliste. Anzeigen" (PDS100). In (MMS001) kann die reguläre Artikeldatei verwaltet werden. In (PDS100) kann jedoch nur die Planungsdatei in der simulierten Umgebung geändert werden.

Wenn möglich, vermeiden Sie es, Grunddaten und -transaktionen in der simulierten Umgebung zu ändern (es sei denn, Sie wollen die Änderungen in einem PBP speichern), da diese Änderungen sich auf die Live-Umgebung auswirken.

Deaktivieren der Simulationsumgebung

Um die simulierte Umgebung zu verlassen und zur aktiven Umgebung zurückzukehren, verwenden Sie den Befehl VER.

Speichern eines simulierten Materialplans

Materialpläne, die in der simulierten Umgebung erstellt wurden, können in die Live-Umgebung in "Materialplan. Berechnen (Regenerierung)" (RPS999) gespeichert werden.

Um einen simulierten Materialplan zu erstellen:

  • ... muss der Lieferplan korrekt zusammengesetzt werden.
  • ... muss die Materialplanversion erstellt worden sein (siehe oben).
  • ... muss die Materialplanversion aktiviert sein, d. h. der Benutzer muss mit der relevanten Version arbeiten.

Materialplanversion definieren

Materialplanversionen werden in "Materialplanversion. Öffnen" (RPS050) definiert.

Die wichtigsten Aufgaben in dieser Phase sind:

  • Sich für die PBP-Version zu entscheiden, die in der Materialplanversion verwendet wird.
  • Die Informationen auszuwählen, die in der Simulation enthalten sein sollen - z. B. Lagerbestand, freigegebene Aufträge und Kundenaufträge. Vorzugsweise sollte der aktuelle Lagerbestand und die freigegebenen Aufträge in die Simulation miteinbezogen werden, wenn die Simulation auf dem Budget des kommenden Jahres basiert. Danach wird die Gesamtbruttoanforderung aufgeschlüsselt, um den Jahresbedarf und, darauf basierend, den Bestellpunkt zu berechnen. Wenn die Simulation jedoch als Kapazitätskontrolle verwendet werden soll, sind der aktuelle verfügbare Bestand und die freigegebenen Aufträge nicht notwendigerweise relevant.
  • Festzulegen, ob die Simulation entsprechend Planungsmethode 1 gehandhabt wird (MRP geplant). Dies ist besser, wenn die Bestellpunktartikel aufgeschlüsselt werden, um den Jahresbedarf auf untergeordneten Stufen anzuzeigen. In diesem Fall wird das Feld "Planungsmethode 2 wie Pl.-Meth. 1 beh" (Bestellpunkt geplant) aktiviert.

Analyse-/Simulationsergebnis

Eine der Stellen, an welcher der Materialbedarf analysiert werden kann, ist "Materialplan. Öffnen" (MMS080). Kapazitätsanforderungen können durch das Menü Kapazitätsanforderungsplanung (KBP) analysiert werden.

Die Ergebnisse der Simulation können auf folgende Arten verwendet werden:

  • Zur Aktualisierung von "Jahresbedarf & Artikelstatistik. Akt" (RPS620). In der Artikelstatistik können zukünftige Budgetdatensätze mit Budgetmenge, Prognosemenge usw. entsprechend der Auswahl des Benutzers aktualisiert werden. Der Jahresbedarf kann für jede Artikel/Lagerort-Kombination in "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002) aktualisiert werden. Wenn die Simulation auf einer viermonatigen Periode basiert, kann der Jahresbedarf berechnet werden, indem 3 als Multiplikator festgelegt wird.
  • Zur Übertragung von definitiv geplanten Aufträgen von einer Simulationsversion auf eine andere. Der Zweck dieser Handlung ist es, dass Aufträge, die simuliert worden sind, nach einem Kapazitätscheck als feste Aufträge akzeptiert werden können. Transfers werden in "Materialplanversion. Fixierten Auftrag überführen" (RPS650) durchgeführt. Auftragsvorschläge mit Status 20 oder höher können entsprechend der Auswahl des Benutzers überführt werden.
  • Zur Berechnung von Kalkulationssätzen des kommenden Jahres. Diverse Mengeneinheiten sowie die Berechnungen der Kalkulationssätze werden überführt. Es ist beispielsweise möglich, die Mengeneinheiten und Kalkulationssätze in "CDE & CD-Satz. Berechnen für Prod.gruppe" (PCS450) zu berechnen.