Prognosefamilie

Eine Prognosefamilie ist eine Gruppierung von Artikeln, die sich generell ähneln, wenn nur der Bedarf berücksichtigt wird. Aus diesem Grund kann eine Prognosefamilie verwendet werden, um den Bedarf an bestimmten Artikeln zu prognostizieren und ihnen als Prognoseobjekt zu dienen.

Beschreibung

Prognosefamilien werden verwendet, um die manuelle Prognostizierung effektiver zu machen. Prognosen müssen nur für eine geringe Anzahl Prognosefamilien statt für jeden Artikel in der jeweiligen Familie ausgeführt werden. Artikelprognosen werden dann automatisch aus der Prognose der Gruppe berechnet, indem sie die Gruppenstruktur verwenden. Die Gruppenstruktur beschreibt das Verhältnis jedes Mitgliedsartikels zu seinem Anteil der Gesamtprognose. Die Gruppenstruktur wird in Prozent angegeben, die durch historischen Bedarf bestimmt werden.

Prognosefamilien können auch zur Verteilung der Gesamtprognose für Artikel auf verschiedene Lagerorte verwendet werden. Der prognostizierte Bedarf pro Lagerort wird mithilfe der Gruppenstruktur berechnet, da dies den Bedarfsprozentsatz jedes Artikels pro Lagerort bestimmt. Diese Prozentsätze werden auch durch den historischen Bedarf bestimmt.

Die Anteile verschiedener Artikel und Lagerorte pro Artikel können ebenfalls kombiniert sowie von einer Periode zur nächsten variiert werden. Dies ermöglicht es, verschiedene Prozentsätze für den gleichen Artikel und Lagerort in verschiedenen Prognoseperioden zu verwenden. Die Prozentsätze pro Periode können geändert werden, wenn Produkte in einer Prognosefamilie eingeführt oder abgewickelt werden oder wenn Verkäufe von einem Lagerort begonnen oder beendet werden.

Beispiel 1:

Nehmen Sie an, dass Artikel A, B und C in Prognosefamilie FF enthalten sind. Der durchschnittliche Bedarf der drei Artikel im Laufe der letzten zwei Jahre beträgt 750, 230 und 560, insgesamt also 1.540. Der Bedarfsanteil für jeden Artikel in Bezug auf den Gesamtbedarf der Gruppe beträgt 750 / 1.540 = 49 %, 230 / 1.540 = 15 %, 560 / 1.540 = 36 %. Diese Anteile werden anschließend in eine Struktur eingegeben, die zur Prognostizierung des Bedarfs jedes Artikels verwendet wird.

Für Januar 1996 wird ein Gesamtbedarf von 140 für Prognosefamilie FF prognostiziert. Die Gruppenstruktur kann anschließend verwendet werden, um den Bedarf für jeden Artikel im Januar wie folgt zu berechnen: Artikel A - 0,49 x 140 = 69; Artikel B - 0,15 x 140 = 21; und Artikel C - 0,36 x 140 =50.

Beispiel 2:

Artikel P wird von drei Lagerorten aus verkauft, L1, L2 und L3. Der Produktbedarf des vorigen Jahres war insgesamt 2.370, mit 640 aus L1, 970 aus L2 und 750 aus L3. Der Anteil am Gesamtbedarf nach dem Produkt an jedem Lagerort wird wie folgt berechnet: 650/2.370 = 27 %, 970/2370 = 41 %, 750/2.370 = 32 %. Diese Anteile werden anschließend in eine Struktur eingegeben, die bei der Prognose des Bedarfs für jeden Lagerort verwendet wird.

Für Januar 1996 wurde ein Gesamtbedarf von 260 für Artikel P prognostiziert. Die Gruppenstruktur kann dann verwendet werden, um den Bedarf im Januar für jeden Lagerort wie folgt zu prognostizieren: L1-0,27 X 260 = 70; l2 0,41 X 260 = 107; 0,32 X 260 = 83.