Cross-Docking und erweitertes Cross-Docking

Das Cross-Docking in M3 ermittelt eingegangene Lagerwaren, die innerhalb kurzer Zeit wieder entnommen werden müssen. In diesem Fall werden die Waren zum entsprechenden Cross-Docking-Standort und nicht zum üblichen Standort geleitet. Cross-Docking wird dann ausgelöst, wenn ein Bedarf in Kombination mit einer Fehlmenge auftritt.

Zudem muss eine Zuteilung zum entsprechenden Bedarfsauftrag erfolgt sein.

Dabei kann es sich um einen internen, externen oder einen Beschaffungsauftrag handeln. Zu den internen Aufträgen gehören Produktionsaufträge, Verteilaufträge und Bezugsaufträge. Bei den externen Aufträgen handelt es sich um Kundenaufträge. Beschaffungsaufträge können Produktionsaufträge, Einkaufsaufträge, Verteilaufträge (Zugangslagerort) und Bezugsaufträge sein (Auftragskategorie 40).

Mit einem erweiterten Cross-Docking können Sie die ausgehende Lieferung automatisch weiter in den Versandprozess führen, anstatt diesen zu stoppen, wenn die Waren dem Bedarfsauftrag zugeordnet wurden. Sie können auswählen, welchen der folgenden Rüstlistenstatus die Lieferung nach der Durchführung des erweiterten Cross-Docking automatisch erhalten sollte:

  • Rüsten (Rüstliste Status 40)
  • Verpacken (Rüstliste Status 50)
  • Docking (Rüstliste Status 60)
  • Entnahme (Rüstliste Status 90)

Die Beschaffungsaufträge im erweiterten Cross-Docking können Einkaufsaufträge oder Verteilaufträge sein.

Einschränkung

Das erweiterte Cross-Docking ist nicht kompatibel mit dem zweistufigen Lagerzugang.

Ergebnis

  • Nach Eingang und Cross-Docking der mit einem Beschaffungsauftrag (EA-, VA-, BA- oder PA-Material) verbundenen Waren werden diese an einen Lagerplatz gebracht und sind bereit für die Versandbearbeitung.
    • Details der durchgeführten Cross-Docks werden in der Datei MITTCD gespeichert.
    • Die Lagerzugangszuteilung erfolgt in der Datei MITALO.
    • Bestimmte Details über das Cross-Docking werden in der Datei MITTRA erfasst.
  • Für erweitertes Cross-Docking: Die ausgehende Lieferung wird zum Rüsten, Verpacken, Docking oder zum gesamten Weg bis zur Entnahme befördert.

Cross-Docking dient dazu, die Zeit zwischen dem Eingang der Waren und ihrer Versandbearbeitung zu verkürzen und einen unnötigen Verwaltungsaufwand, wie z. B. das Auspacken und Verpacken und das Melden von Rüstlisten, zu vermeiden.

Bevor Sie beginnen

  • "Materialplan. Öffnen" (MMS080) muss geplante Entnahmen enthalten, die innerhalb der festgelegten Zeitgrenzen liegen.
  • Die allgemeinen Einstellungen für Cross-Docking müssen definiert werden. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Cross-Docking-Einstellungen definieren.

Zweck

  • Cross-Docking dient dazu, die Zeit zwischen dem Eingang der Waren und ihrer Versandbearbeitung zu verkürzen.
  • Mit dem erweiterten Cross-Docking können Sie das System so konfigurieren, dass die ausgehende Lieferung zum Rüsten, Verpacken, Docking oder zum gesamten Weg bis zur Entnahme befördert wird.
  • Das erweiterte Cross-Docking wird auch verwendet, um das Kopieren der Packstückinformationen von der Eingangslieferung auf die Ausgangslieferung zu ermöglichen.

Zeitpunkt der Verwendung

In diesem Fall werden die Waren zum entsprechenden Cross-Docking-Standort und nicht zum üblichen Lagerplatz geleitet.

Vorgehensweise

M3 wählt beim Wareneingang automatisch definierte Cross-Docking-Standorte aus und ordnet diese Waren den Bedarfsaufträgen zu.

Workflow für das Ermitteln von Cross-Docking-Fällen

  1. Nach der Referenzauftragsnummer suchen, die mit dem Beschaffungsauftrag verbunden ist

    Mit der Cross-Docking-Funktion wird zuerst überprüft, ob eine Referenzauftragsnummer mit dem Beschaffungsauftrag verbunden ist. Wenn eine vorhanden ist, schlägt das System vor, diese Menge an einen Cross-Docking-Lagerplatz in "Cross-Docking-Ergebnis. Öffnen" (MWS160) abzulegen, wenn der Wareneingang mit dem Cross-Docking-Typ 1 durchgeführt wird.

    Kurzbeschreibung der Referenzauftragsnummer

    Ein Einkaufsauftrag, Verteilauftrag oder Produktionsauftrag kann von einem Kundenauftrag initiiert werden, wenn beim Erstellen des Kundenauftrags eine Fehlmenge vorliegt. Dann erscheint die Kundenauftragsnummer als Referenzauftragsnummer auf den Beschaffungsaufträgen. Dies gilt auch für andere Bedarfsaufträge (Produktion, Verteilung usw.), die Beschaffungsaufträge erstellen.

    Beispiele

    Die folgenden drei Szenarios lösen ein Cross-Docking aus, wenn der Wareneingang durchgeführt wird.

    Einkauf für Kundenauftrag. Dieser wird für Artikel mit dem Beschaffungscode 2 im Bild (MMS002/E) durchgeführt.

    Produktion für Kundenauftrag. Dieser wird für Artikel mit dem Beschaffungscode 1 im Bild (MMS002/E) durchgeführt.

    Verteilung für Kundenauftrag. Diese wird für Artikel mit dem Beschaffungscode 3 im Bild (MMS002/E) durchgeführt.

  2. Innerhalb der Cross-Docking-Zeitgrenze für die provisorische Zuteilung nach der mit dem Beschaffungsauftrag verbundenen provisorischen Zuteilung suchen

    Wenn keine Referenzauftragsnummer für den Beschaffungsauftrag vorhanden war, überprüft die Cross-Docking-Funktion, ob eine provisorische Zuteilung für die Beschaffungsauftragsposition durchgeführt werden muss. Die provisorische Zuteilung erfolgt in "Prov. Zuteilung. Detailliert ausführen" (MWS121).

    In diesem Fall schlägt das System vor, diese Menge an einen Cross-Docking-Lagerplatz in "Cross-Docking-Ergebnis. Öffnen" (MWS160) abzulegen, wenn der Wareneingang mit dem Cross-Docking-Typ 2 durchgeführt wird.

  3. Nach Bedarf im Materialplan innerhalb der Materialplan-Zeitgrenze suchen

    Dies ist ein ungeplantes Szenario für Cross-Docking. Wenn keine Referenzauftragsnummer vorhanden und keine provisorische Zuteilung mit dem Beschaffungsauftrag verbunden ist, dann erfolgt das Cross-Docking nicht automatisch. Allerdings sucht das System nach einem Bedarf (KA, BA) in Kombination mit der Materialplan-Zeitgrenze und schlägt einen Cross-Docking-Lagerplatz in "Cross-Docking-Ergebnis. Öffnen" (MWS160) vor, wenn der Wareneingang mit dem Cross-Docking-Typ 3 durchgeführt wird.

  4. Senden an Cross-Docking-Lagerplatz vorschlagen

    In "Cross-Docking-Ergebnis. Öffnen" (MWS160) wird die Menge vorgeschlagen, die am Cross-Docking-Lagerplatz abgelegt wird. Sie können vor dem Aktualisieren mit F14 auch den Lagerplatz ändern.

Workflow zur Zielbestimmung des Cross-Docking

  1. Nach einer Objektkontrolltabelle suchen

    Diese Funktionen wurden für eine maximale Flexibilität bei der Auswahl eines Cross-Docking-Standorts entwickelt. Sie lassen sich jedoch am schwierigsten definieren, deshalb sollten Sie sie sparsam verwenden.

    Die Einrichtung wird in zwei Schritten vorgenommen:

    1. Entscheiden Sie, welche Objekte oder Parameter kontrollieren, wo das Cross-Docking durchgeführt wird. Dies wird in "Verfügb. Objektkontrollparameter. Öffnen" (CMS016) durchgeführt.

    2. Entscheiden Sie, welche Werte für diese Parameter zu welchen Cross-Docking-Standorten führen. Dies wird in "Cross-Dock-Lagerplatz für Lagerzugang. Definieren" (MWS130) ausgeführt.

    Sie können mehrere Regelsätze festlegen, die in der Prioritätssequenz überprüft werden. Auf diese Weise können Sie beispielsweise einen Regelsatz für jeden Auftragstyp (Kundenauftrag, Produktionsauftrag und Verteilauftrag) eingeben. Sie geben danach die Lagerplätze für verschiedene Wertekombinationen ein.

  2. Suche nach einer Ladeplattform (nur bei der Verwendung von Transportplanung)

    Wenn keine Objektkontrolltabellen gefunden werden, die den durchgeführten Lagereingängen entsprechen, dann sucht das Programm nach einer Ladeplattform.

    Wenn Sie Transportplanung verwenden, planen Sie das Beladen der Sendung von einer Ladeplattform. Jede Ladeplattform kann einem Cross-Docking-Standort in "Ladeplattform. Öffnen" (DRS016) zugewiesen werden.

  3. Suche nach einem Cross-Docking-Lagerplatz je Lagerort/Artikel-Kombination

    Wenn keine gültige Ladeplattform für Cross-Docking gefunden oder keine Transportplanung verwendet wird, dann wird der Docking-/Packlagerplatz in "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002) verwendet.

  4. Nach dem pro Lagerort definierten Standard-Cross-Docking-Lagerplatz suchen

    Wenn in (MMS002) kein gültiger Lagerplatz gefunden wird, dann wird der in "Lagerort. Öffnen" (MMS005) eingegebene Cross-Docking-Lagerplatz verwendet. Dieser wird in (MMS005/G) festgelegt und ist ein Pflichtfeld, wenn Cross-Docking für den aktuellen Lagerort zulässig ist.

  5. Senden an Cross-Docking-Lagerplatz vorschlagen

    In "Cross-Docking-Ergebnis. Öffnen" (MWS160) wird die Menge vorgeschlagen, die am Cross-Docking-Lagerplatz abgelegt wird. Sie können vor dem Aktualisieren mit F14 auch den Lagerplatz ändern.

Erweitertes Cross-Docking

Wie bereits zuvor beschrieben, hat das Cross-Docking zum Ziel, die Waren dem Bedarfsauftrag zuzuordnen. Um allerdings den ausgehenden Versandprozess abzuschließen, müssen die regulären Aktivitäten zur Versandbearbeitung (Drucken der Rüstliste, Verpackung, Rüstrückmeldung) durchgeführt werden, bevor die Waren als entnommen gelten. In einem erweiterten Cross-Docking-Szenario, bei dem die Güter vom eingehenden Hänger direkt auf den ausgehenden Hänger verschoben werden, bedeuten diese zusätzlichen Aktivitäten eine unnötige Bearbeitungszeit für Verwaltungsaufgaben.

Mit einem erweiterten Cross-Docking können Sie die ausgehende Lieferung automatisch weiter in den Versandprozess führen, anstatt diesen zu stoppen, wenn die Waren dem Bedarfsauftrag zugeordnet wurden.

Sie können das System so konfigurieren, dass die ausgehende Lieferung zum Rüsten, Verpacken, zum Docking oder zum gesamten Weg bis zur Entnahme befördert wird.

Sie können erweitertes Cross-Docking beim Wareneingang auslösen durch:

  • Lieferung auf Positionsebene
  • Lieferung auf Packstückebene
  • Lieferung auf Lieferungsebene

Sie können zusätzlich die Packstückinformationen von der Eingangslieferung in die ausgehende Lieferung übertragen, um zeit- und kostenaufwendiges Umpacken und Umetikettieren zu vermeiden. Das ist auch eine Grundvoraussetzung für eine packstückbasierte RFID-Bearbeitung.

Erweiterte Cross-Docking-Auftragstypen

Erweitertes Cross-Docking für Eingangslieferungen (Beschaffungsaufträge) kann für Einkaufsaufträge und Verteilaufträge verwendet werden.

Erweitertes Cross-Docking für Ausgangslieferungen Bedarfsaufträge) kann für Kundenaufträge, Verteilaufträge und Bezugsaufträge verwendet werden.

Einschränkungen für erweitertes Cross-Docking

Packstückbasiertes und lieferungsbasiertes Cross-Docking wird nur dann verarbeitet, wenn ein Cross-Docking aller Positionen mit derselben Lieferung erfolgt.

Hinweis

Derzeit ist der packstückbasierte und lieferungsbasierte Wareneingang nur für Verteilauftragseingänge verfügbar. In Anbetracht der Tatsache, dass ein Via-Adresse-Szenario normalerweise einen Einkaufsauftrag auf der Eingangslieferungsseite des Cross-Docking-Prozesses umfasst, besteht die Anforderung, einen packstückbasierten und lieferungsbasierten Wareneingang für Einkaufsauftrag einzuführen.

Erweitertes Cross-Docking auf Positionsebene: Erweitertes Cross-Docking wird direkt für jede eingegangene Position ausgeführt. Deshalb kann die Packstückinformation nicht auf die Ausgangslieferung übertragen werden, mit der das Cross-Docking des Artikels durchgeführt wird.

Erweitertes Cross-Docking auf Packstückebene: Das erweiterte Cross-Docking wird Packstück für Packstück durchgeführt. Das bedeutet, dass das gesamte Packstück auf der Eingangslieferung mit derselben Ausgangslieferung per Cross-Docking verarbeitet wird, damit ein erweitertes Cross-Docking stattfindet. Wenn diese Bedingung erfüllt ist, können die Packstückinformationen auf die Ausganslieferung übertragen werden.

Erweitertes Cross-Docking auf Lieferungsebene Das erweiterte Cross-Docking wird Lieferung für Lieferung ausgeführt. Das bedeutet, dass die gesamte Eingangslieferung per Cross-Docking mit derselben Ausgangslieferung verarbeitet werden muss, damit ein erweitertes Cross-Docking stattfindet. Wenn diese Bedingung erfüllt ist, können die Packstückinformationen auf die Ausganslieferung übertragen werden.