M3 Business Engine-Administratorleitfaden für die TEI-Schnittstelle (Transportation Execution Interface)

Zweck

Mit der M3-TEI-Schnittstelle (Transportation Execution Interface) wird eine Schnittstelle aktiviert, über die Transport- und Zollinformationen mit erstklassigen Drittanbieteranwendungen oder externen Partnern unter Verwendung von B2B-Messaging ausgetauscht werden können.

TES-Systeme werden aus unterschiedlichen Gründen verwendet, in der Regel jedoch aufgrund von starken Schwankungen oder einer Vielzahl von Aktivitäten in einem oder mehreren der oben genannten Bereiche. In manchen Fällen liegt der Schwerpunkt bei der Ausgangslogistik, während andere Firmen in Zusammenhang mit der Eingangslogistik Schwankungen und eine Vielzahl von Aktivitäten verzeichnen. In Ländern und Handelsunionen mit Zollvorschriften werden die entsprechenden Anforderungen für Zollerklärungen von den Lieferanten oder Kunden vorgegeben.

Transportausführungssysteme (TES) können als eigenständiges Produkt oder als Teil eines Transportmanagementsystems (TMS) bereitgestellt werden. Ein TMS bietet einen größeren Funktionsumfang als ein TES. In der folgenden Tabelle wird ein TMS beschrieben.

Zielgruppe

Dieses Dokument enthält allgemeine Tipps und Hinweise. Es richtet sich in erster Linie an Infor-Berater und an Administratoren beim Kunden. Um die in diesem Dokument beschriebenen Konzepte verstehen zu können, sind Grundkenntnisse und einige Erfahrung mit M3 erforderlich.

Hinweis

Dieses Dokument enthält keine Details zu M3-Schnittstellenprogrammen (MI) oder ihren Transaktionen, z. B. welche Dateien und Felder erforderlich sind und wie sie verwendet werden. Eine detaillierte Beschreibung zu M3-Schnittstellenprogrammen und deren Transaktionen finden Sie bei den Programmen "MI Repository. Öffnen" (MRS001), "MI Transaktion. Öffnen" (MRS002) und "MI Transaktionslayout. Öffnen" (MRS003).

Einschränkungen

Diese aufgeführten Punkte sind bekannte Einschränkungen:

  • Derzeit wird der Empfang von Informationen in "TEI-Transfer. Öffnen" (MYS500) bei Meldungsrichtung I = Eingabe nicht unterstützt.
  • Für die Eingangslogistik können keine Packstückinformationen heruntergeladen werden. Die ist eine eingeschränkte Anforderung, die nicht im Detail analysiert ist. Die Einschränkung basiert derzeit auf der Vermutung, dass Packstückinformationen für die Ausgangslogistik von größerer Bedeutung sind. Eingehende Lieferungen werden in der Regel von der Gegenpartei erzeugt, in diesem Fall vom externen Lieferanten.
  • Transaktionstyp 30, Kundenretouren, wird derzeit nicht für die Eingangslogistik unterstützt.
  • Das Ereignis RELEASE_PICK ist nur für Versandkonzepte mit automatischer Stufe 3 (Automatische Entnahme bei der Rüstlistenrückmeldung) gültig.
  • Die manuelle Erstellung von TEI-Transfers in "TEI-Transfer. Öffnen" (MYS500) ist nur für TEI-Transfers mit Verbindung zu einem Ereignis möglich.
  • Bei Verwendung einer Berichtsversion zur Erstellung einer oder mehrerer TEI-Transfers mit "TEI-Transfer. Manuell erstellen" (MYS510) können nur Detailstufen für Lieferungsnummer (Ausgangs- oder Eingangs-VA) oder Einkaufsauftragspositionen (Eingang) verwendet werden. Der Grund für diese Einschränkung ist, dass die manuelle Auslöseunktion Lieferungen oder Einkaufsauftragspositionen abhängig von einer Reihe von Auswahlkriterien in Gruppen einteilt. Das bedeutet, dass es nicht möglich ist, einen TEI-Transfer aus einer Berichtsversion zu erstellen, für den die Detailstufe für Packstücknummer angegeben ist.
  • Hinweis

    Die Parameter in Sperrpunkt und in den Feldern der Verpackungsrückmeldungsmethode für die Versandkonzeptsteuerung, wenn bestimmte Ereignisse ausgelöst werden sollen.

  • Manche Ereignisse können mehrmals ausgelöst werden. Dies kann dazu führen, dass mehrere TEI-Transfers mit denselben Informationen gesendet werden. Um dies zu vermeiden, verwenden Sie den Parameter "Duplikatdetails erlauben = 0" in "TEI-Partner. Öffnen" (MYS015). Dadurch wird ein Ereignis ausgelöst und ein TEI-Transfer erstellt. Details, die bereits in einem anderen TEI-Transfer enthalten sind, werden jedoch nicht mit dem neuen TEI-Transfer verbunden. Ein Beispiel kann das Ereignis SHIPMENT_CLOSED sein. Da die Sendung mehrmals abgeschlossen und wieder geöffnet werden kann, wird das Ereignis bei jedem Abschluss der Sendung ausgelöst. Mit dem Parameter "Duplikatdetails erlauben = 0" wird eine Lieferung, die bereits in einem TEI-Transfer mit diesem Detailtyp (1=Lieferung) erstellt wurde, nicht im zweiten generierten TEI-Transfer erstellt.

Einführung in Transportmanagementsysteme

Transportmanagementsysteme (TMS) umfassen Transportplanungssysteme, Transportausführungssysteme und Transportabstimmungssysteme. Jedes System ist wiederum in funktionale Bereiche unterteilt. Das Transportausführungssystem wird ausführlicher beschrieben:

Transportmanagementsysteme

Transportplanungssysteme

Transportausführungssysteme

Transportabstimmungssysteme

Strategische Planung

Operative Planung

Zeitplanung

Sendungsausführung

Frachtmanagement

Performance-Bewertung

  • Bedarfsorientierte Touroptimierung
  • Transportnetzplanung
  • Konsolidierung
  • Ladungsbildung
  • Frachteinkauf
  • Lieferzeit & Frachtkostenoptimierung
  • Reaktive Zeitplanung
  • Abwicklung von Abweichungen
  • Dokumenthandhabung (Papier oder B2B)
  • Spediteurintegration
  • Zollintegration
  • Fracht-Audit
  • Frachtrechnungserfassung
  • Frachtreklamationen
  • Spediteurleistung
  • Lieferleistung
  • Füllungsgrad

Szenarien für die Verwendung der TEI

Die gängigen ERP-Systeme bieten in der Regel nicht den Funktionsumfang von Transportausführungssystemen. Dazu müssten die ERP-Lieferanten viel Zeit und Know-how in die Analyse einer Vielzahl von Marktanforderungen investieren. Daher spricht Vieles dafür, in die Integration von ERP- und Transportausführungssystemen zu investieren. Die Informationen, die zwischen M3 und Transportausführungssystemen ausgetauscht werden müssen, beziehen sich auf Transaktionsinformationen, die im späteren Verlauf des Lieferketten-Prozesses ausgetauscht werden. In Transportausführungssystemen sollte es im Normalfall nicht möglich sein, Aufträge, Sendungen oder Lieferungen umzuplanen. Die Planungsfähigkeiten betreffen die strategische oder operative Planung, wie zuvor erläutert. Der erste Integrationspunkt wird festgelegt, nachdem die proaktive Sendungs- und Lieferungsplanung in M3 abgeschlossen ist. Der letzte Integrationspunkt wird gesetzt, wenn sämtliche für eine physische Lieferung erforderliche Dokumentation erstellt ist. Integrationsfähigkeiten für die Nachbearbeitung sind nicht in der TEI-Schnittstelle enthalten.

M3 TEI – Austausch von Geschäftstransaktionen

Die Abbildung zeigt Geschäftstransaktionen, die zwischen M3 und einem Transportausführungssystem ausgetauscht werden können. Die kursiv dargestellten Transaktionen (Upload) sind derzeit nicht in der TEI-Lösung enthalten.

Weitere Informationen zur verfügbaren Eingangs- und Ausgangslogistik erhalten Sie unter Szenarios zur Verwendung des M3 Transportation Execution Interface (TEI).

Geschäftsanforderungen und -lösungen

M3 TEI dient vorwiegend dazu, M3-Kunden die Möglichkeit zu bieten, TES-Systeme (Transportation Execution Systems) von Drittanbietern für folgende Aspekte zu nutzen:

  • Transportdokumente
    • Etikettendokumente
    • Frachtdokumente
    • Zolldokumente
  • Spediteurintegration
    • Frachtbuchung und Antwort
    • Elektronische Frachtdokumente
    • Überwachung des Transportvorgangs
  • Zollintegration
    • Export- und Importerklärungen und Antwort
    • Zolllager
  • Überwachung & Rückverfolgung
    • Sendungs- und Lieferungsverfolgung
    • Paketverfolgung

Weitere Informationen und Konfigurationsempfehlungen finden Sie unter Geschäftsanforderungen und -lösungen für M3 Transportation Execution Interface.

TEI-Architektur

Die aktuelle Lösung ist Push-orientiert, d. h. die Informationen werden in M3 erstellt und können vor dem Senden an das externe System verarbeitet, angezeigt und geändert werden. Gemeinsam mit Infor Enterprise Collaborator (IEC) ermöglicht diese Lösung einen flexiblen, Pull-orientierten Informationsfluss von Transportinformationen. Dadurch ist die Integration flexibler, und die aus M3 an ein TEI-System gesendeten Daten werden mit M3 APIs über IEC als Pull übertragen.

Die folgende Grafik veranschaulicht die komplette Funktionalität.

M3 TEI-Lösungsübersicht

Weitere Informationen dazu finden Sie unter Übersicht über die TEI-Architektur.

TEI-Transfer-Trigger

Die aktuelle Lösung bietet die folgenden TEI-Transfer-Trigger:

  • Einstellungen für die automatische Auslösung von TEI-Transfers
  • Automatische Auslösung von TEI-Transfers
  • Manuelle Auslösung von TEI-Transfers pro Funktion

Weitere Informationen zu den Einstellungen der Transfer-Trigger finden Sie unter M3 TEI-Transfer-Trigger.

API-Übersicht der TEI-Lösung

In der folgenden Abbildung werden die gängigsten APIs dargestellt, die bei der Implementierung von TEI zum Einsatz kommen.

M3 TEI – API-Überblick

Die unterschiedlichen API-Transaktionen, die für die TEI verfügbar sind, werden ausführlich im folgenden Dokument beschrieben: API-Überblick zu M3 Transportation Execution Interface

Eine detaillierte Beschreibung zu M3-Schnittstellenprogrammen und deren Transaktionen finden Sie im API-Verzeichnis in (MRS001), (MRS002) und (MRS003).

M3 BE 15.1 Java

Hinweis

Zum Auslösen des Sendevorgangs von TEI-Informationen aus M3 BE an ein externes Transportsystem müssen die unter dem Thema TEI-Transfer-Trigger aufgeführten Einstellungen vorgenommen worden sein.

Die folgenden Programmdiagramme zeigen die wichtigsten Funktionen, funktionalen Komponenten und Tabellen, die bei der Ausführung einer der vier Workflows eine Rolle spielen.

In den ersten beiden Ablaufdiagrammen werden Details zu den Stammdatenfunktionen und deren Beziehungen dargestellt. Im zweiten Ablaufdiagramm wird ein Workflow beschrieben, der die Transaktionsverwaltung einbezieht.

Stammdaten-Programmablauf – TEI-Triggersteuerung

Stammdaten-Programmablauf – TEI-Ausgabesteuerung

Transaktionsprogramm-Datenfluss

Datenmodell

Das Datenmodell enthält Schlüsselfelder, in denen die wichtigsten Beziehungen für ein grundlegendes Verständnis beschrieben werden.