Konsignationsbestand

Die Konsignationsbestandsfunktionalität ermöglicht die Verwaltung von Waren im Besitz eines externen Eigentümers (z. B. Lieferant) innerhalb eines Lagerorts. Dies bedeutet, dass Mengen an Waren in Konsignation nicht in Bestandsbewertungsberichten enthalten sind und keinen Einfluss auf die Artikelkosten haben.

Der Prozess der Verwaltung von Konsignationswaren in M3 BE wird im schematischen Prozess unten beschrieben.

  • Erstellung eines Konsignationsvertrags zwischen Lieferant und Beschaffungslagerort einschließlich Geschäftsregeln wie Preis, gültige Daten und Fakturierungsintervalle.
  • Konsignationswaren werden vom Beschaffungslagerort durch einen bestimmten Einkaufsauftragstyp für die Konsignationsnachfüllung aufgefüllt.
  • Beim Wareneingang einer Einkaufsauftragsposition für die Konsignationsnachfüllung werden keine internen Kosten aktualisiert, da die Waren immer noch Eigentum des Lieferanten sind. Normale Lagerbewegungen werden in "Lagerbewegungshistorie" (MWS070) erstellt. Beim Lager werden die Artikel/Lagerort- und Artikel/Standort-Kumulatoren für Konsignationsmengen sowie ein Datensatz in "Mengen Konsignationseigentümer. Öffnen" (MWS020) zur Nachverfolgung der Mengen pro externem Eigentümer eines bestimmten Artikels oder Lagerorts aktualisiert.
  • Durch eine Bedarfsauftragsposition (z. B. KA, VA, PA) wird mithilfe der normalen Funktionalität Waren aus dem Lager zugeteilt.
  • Bei der Entnahmerückmeldung der Bedarfsauftragsposition wird eine Konsignationsverbrauchsberechnung ausgeführt, um zu berechnen, ob ein Einkauf von Konsignationswaren durchgeführt werden muss oder ob der Bedarf durch den Eigenbestand abgedeckt ist. Die Berechnung definiert auch, von welchem Lieferanten und in welcher Menge vom jeweiligen Lieferanten gekauft wird. Jeder Einkauf von Konsignationswaren löst einen automatischen Einkaufsprozess aus, um den Eigentümer zu wechseln und eine Grundlage für die Lieferantenrechnung zu schaffen. Dieser Eigentumsübergang aktualisiert auch die interne Kalkulation für den jeweiligen Artikel.
  • Der Eigentumsübergang kann in (MWS070) als Transaktion mit Typ 25 (Einkaufs-Lagerzugang) angezeigt werden. Es werden zwei Lagerzugangstransaktionen für jeden Eigentümerwechsel erstellt. Die erste Transaktion ist ein negativer EA-Eingang, der die Entnahme aus dem Konsignationsbestand darstellt. Diese Transaktion erstellt keine Buchungstransaktionen, reduziert aber den Konsignationsbestand. Die zweite Transaktion ist ein positiver EA-Eingang, der den Wareneinkauf beim Lieferanten darstellt. Die Transaktionskosten für diese Transaktion sind der Einkaufspreis pro Vertrag. Diese Transaktion aktualisiert auch die Durchschnittspreise für Artikel. Kumulatoren in Artikel/Lagerort, Artikel/Standort werden aktualisiert sowie auch Konsignationsmengen pro Eigentümer.
  • Drucken einer Lagerwertliste zu diesem Zeitpunkt schließt Waren in Konsignation aus, enthält jedoch eigene Waren.
  • Es wird ein Verbrauchs-EA erstellt, um jede Einkaufstransaktion nachzuverfolgen (die aus einer Entnahmetransaktion resultiert). Dieser EA wird verwendet, um einen Bericht zu erstellen, der an den Lieferanten als Spezifikation gesendet wird, aus der der Lieferant eine Rechnung erstellen kann. Normale Rechnungsprozesse werden mit Rechnungskontrolle verwendet. Der Abgleich erfolgt anhand des Verbrauchs-EA.
  • Unterstützende Prozesse wie Rückverkauf, Reklamation von Konsignationswaren, Beendigung des Konsignationsvertrags, Analyse ausstehender Konsignationstransaktionen usw. werden im Folgenden ausführlich beschrieben.

Verwendete Begriffe

Begriff Beschreibung
Konsignationsbestand Konsignationsbestand ist ein Bestand, der rechtlich von einem Lieferanten gehalten wird, aber am eigenen Lagerort hinterlegt ist.
Eigenbestand Dieser Begriff wird verwendet, um den Warenbestand zu unterscheiden, der dem Lagerort und den Waren in Konsignation gehört. Der Begriff "Eigenbestand" steht für den Lagerbestand des Lagerortes.
Konsignationsnachfüllauftrag Ein Einkaufsauftrag, der den Lagerbestand aktualisiert, bei dem der Bestand aber immer noch Eigentum des Lieferanten ist.
Rückverkaufsauftrag Ein "Zurück an Lieferant"-Auftrag, der zum Eigentümerwechsel vom Eigenbestand in den Konsignationsbestand führt.

Einschränkungen

  • Die Konsignationsfunktion ist für den brasilianischen Markt aufgrund lokaler Vorschriften nicht gültig
  • Das Hinzufügen von Konsignationsbestandsmengen kann nur über den Einkaufsauftrag für die Konsignationnachfüllung und den Konsignationsrückverkauf erfolgen. Alle anderen Erhöhungen des Lagerbestands gelten als Erhöhung des Eigenbestands.
  • Der Eigentumsübergang von Waren in Konsignation zu eigenen Waren erfolgt zum Zeitpunkt der Entnahmerückmeldung des Bedarfsauftrags.
  • Die Bestandsmethode pro Standort muss 1 sein (kumulierte Bestandsänderungen bezüglich Status 2 und 3) für Artikel mit aktivierter Konsignationsfunktion.
  • Lagerkontierungsmethode 1 (Standardpreis) oder 2 (Durchschnittspreis) wird empfohlen.
  • Das Deaktivieren der Konsignationsfunktion für einen Artikel oder Lagerort ist nur möglich, wenn der Konsigantionsbestand gleich null ist (0).
  • Enthält alle Bestände (kontrollierter Bestand, zurückgewiesener Bestand und freigegebener Bestand) beim Ausdrucken der Lagerwertliste in "Lagerwert. Abstimmliste drucken" (CAS530).
    Hinweis

    Je nach Menge der rückgemeldeten Bedarfsauftragspositionen mit aktiviertem Konsignationsbestand und lokaler Konfiguration von Auftragstypen, Verträgen usw. kann die Konsignationsbestandsfunktion einen Einfluss auf die Leistung während der Entnahmerückmeldung haben.

  • Aktive Artikel oder Artikel mit variablem Gewicht können nicht in Konsignation verwendet werden.
  • Artikel mit Unterchargenverwaltung können nicht in Konsignation verwendet werden.
  • Konsignationsmengen werden pro Eigentümer, Lagerort, Artikel und Charge gespeichert und auf dieser Stufe während der Verbrauchsberechnung verbraucht.
  • Der Status von Konsignationsartikeln kann nicht mit der Methode 0 (neuer Artikel/neue Charge) geändert werden.
  • Für chargengeführte Artikel werden die Lagerkontierungsmethoden 1 (Standardpreis), 2 (Durchschnittspreis) und 4 (Istkosten) unterstützt.

Bevor Sie beginnen

  1. Aktivieren Sie den Konsignationsvertrag in "Lieferant. Einkauf & Finanzen def." (CRS624), damit der Konsignationsvertrag für den Lieferanten erstellt werden kann.
  2. Erstellen Sie in "Einkaufvertragstyp. Öffnen" (PPS110) einen Vertrag vom Konsignationstyp.
  3. Erstellen Sie einen Konsignationsvertrag in "Einkaufsverträge. Öffnen" (PPS100).
  4. Erstellen Sie einen Einkaufsauftragstyp in "Einkaufsauftragstyp. Öffnen" (PPS095) mit Auftragskategorie 25, Konsignationsnachfüllung.
  5. Erstellen Sie einen Einkaufsauftragstyp in (PPS095) mit Auftragskategorie 26, Konsignationsverbrauch.
  6. Definieren Sie den Konsignationsverbrauchsauftragstyp in "Settings - Einkauf" (CRS780/H).
  7. Erstellen Sie eine Auftragstyp "Zurück an Lieferant" mit Auftragskategorie 4 (Rückverkauf) in "Retourenauftragstyp. Öffnen" (PPS399).
  8. Erstellen Sie einen Bezugsauftragstyp in "Bezugs-/Verteilauftragstyp. Öffnen" (CRS200). Wählen Sie in Bild G unter "N. man. Funkt" (Nächste manuelle Funktion) den Wert "7" aus, und aktivieren Sie in Bild H den Parameter "Konsignationsrückverkauf".
  9. Legen Sie in "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002/J) Werte für "Konsign.Bestand", "Verbr.-Regel" und "Seq LiefEinsatz" fest.

Beschreibung der Einstellungen

Programm-ID/Bild

Überschrift Beschreibung
(CRS624/E) Konsignationsvertrag Ermöglicht die Erstellung eines Konsignationsvertrags für den Lieferanten.
(PPS110/E) Konsignationsvertrag Gibt an, dass es sich um einen Konsignationsvertragstyp handelt.
(PPS110/E) Rechnungshäufigkeit Steuert, wie lang eine Rechnungsperiode ist. Konsignationseinkäufe werden auf die Periode summiert, zu der sie gehören, d. h. das Transaktionsdatum des Einkaufs.
(PPS095) Einkaufsauftragskategorie 25 Nachfüllauftrag. Diese Auftragskategorie wird verwendet, um den Bestand aufzufüllen. Sie wird auf dieselbe Weise wie die normale Auftragskategorie verwendet, nur der Einkaufspreis des Artikels ist immer null, und bei Einkaufsaufträgen kann kein Rechnungsabgleich durchgeführt werden.
(CRS780/H) EA-Typ für Verbrauch Dies ist der Auftragstyp, der bei der Erstellung von Verbrauchseinkaufsaufträgen verwendet wird. Einkaufsauftragskategorie 26 ist erforderlich.
(PPS399) RTS-Kategorie 4 Dieser Auftragstyp wird verwendet, wenn der Eigenbestand an den Konsignationsbestand zurückgegeben werden soll.
(CRS200/H) Konsignationsrückverkauf Aktiviert den im Rahmen des Rückverkaufsprozesses zu verwendenden Rückverkaufsparameter. Der Auftragstyp wird als Bezugsauftragstyp zum RTS-Typ (Rücksendung an Lieferant) hinzugefügt. Dieses Feld ist nur für Transaktionstyp 41 (Bezugsauftrag) sichtbar und auch nur, wenn die nächste manuelle Funktion 7 ist.
(MMS002/J) Konsignationsstufe Aktiviert die Konsignationsfunktion für einen bestimmten Artikel oder Lagerort. Setzen Sie Parameter = 1, um Konsignation auf Lagerortstufe zu verwenden.
(MMS002/J) Konsignationsverbrauchsregel Gibt an, ob der eigene Bestand vor oder nach dem Bestand unter Konsignation des externen Eigentümers verbraucht werden soll. Verfügbare Einstellungen sind 1 (zuerst Eigenbestand verwenden) oder 2 (zuerst Bestand des externen Eigentümers verwenden)
(MMS002/J) Seq LiefEinsatz Gibt die Prioritätsfolge an, in der Konsignationswaren des Lieferanten verwendet werden sollen. Verfügbare Einstellungen sind 1 2 3 (erstes Eingangsdatum - letztes Eingangsdatum - Lieferantenprio) oder 2 1 3 (letztes Eingangsdatum - erstes Eingangsdatum - Lieferantenprio).

Nachfüllung von Konsignationswaren

Um Konsignationswaren zu bestellen, muss ein bestimmter Typ von Einkaufsauftragskategorie verwendet werden: EA-Kategorie 25. Diese Auftragskategorie erfordert, dass ein gültiger Konsignationsvertrag vorhanden ist.

Die gesamte logistische Funktionalität für Auftragskategorie 25 entspricht der normalen Auftragskategorie (Kategorie 20). Die Unterschiede zwischen den beiden Auftragskategorien sind der Preis und die finanziellen Transaktionen. Ein Konsignationsnachfüllauftrag hat immer den Einkaufspreis null, keine Zusatzkosten im Zusammenhang mit den Aufträgen, und im Wareneingangsablauf werden keine finanziellen Transaktionen erstellt. Da die Waren immer noch Eigentum des Lieferanten sind, erfolgt für diese Aufträge keine Fakturierung.

Beim Wareneingang aus einer normalen Einkaufsauftragskategorie (nicht 25) erhöht sich der Eigenbestand und nicht der Konsignationsbestand.

Verbrauch von Konsignationswaren

Der Verbrauch von Konsignationswaren wird erfasst, wenn Artikel als entnommen gemeldet werden. Jede Lagerortaktivität, bei der der Bestand mit einer negativen Transaktion rückgemeldet wird, löst die Berechnung des Konsignationsverbrauchs aus. Wenn der Artikel für Konsignation konfiguriert ist, werden Konsignationswaren bei folgenden Transaktionen verbraucht:
  • Kundenauftrag (KA), Rüstlistenentnahme
  • Verteilauftrag (VA), Rüstlistenentnahme
  • Bezugsauftrag (BA), Rüstlistenentnahme
  • Produktionsauftrag (PA), Materialentnahme
  • Instandhaltungsauftrag (IHA), Materialentnahme
  • Bestandsanpassung und Lagerentnahme, negative rückgemeldete Transaktion

Positive rückgemeldete Transaktion von Konsignationswaren

Positive Lagerbewegungen von Artikeln, die mit Konsignation konfiguriert wurden, erhöhen den Artikelbestand der eigenen Waren und haben keinen Einfluss auf Kumulatoren von Konsignationswaren. Diese Lagerbewegungen sind:

  • Stornieren der KA-Rüstlistenentnahme
  • Stornieren der VA-Rüstlistenentnahme
  • Stornieren der BA-Rüstlistenentnahme
  • Stornieren des PA, Materialentnahme
  • Stornieren des IHA, Materialentnahme
  • Kundenretouren
  • Bestandsanpassungen und Lagerentnahme, positive rückgemeldete Transaktion

Positiv gemeldete Transaktionen verwenden aktuelle Einstandskosten gemäß der Lagerkontierungsmethode, die in"Artikel. Standort verbinden" (MMS003) bearbeitet wird.

Lagerortaktivitäten für Konsignationswaren

Der Ausgangsprozess für einen Artikel mit Konsignationsfunktionalität, der in Artikel oder Lagerort aktiviert ist, folgt dem gleichen Prozess wie bei nicht aktivierter Konsignation. Dies bedeutet, dass Bedarfsauftragspositionen pro aktueller Logik zugeteilt und nicht durch Konsignationsfunktionen beeinflusst werden. Die Entscheidung darüber, von welchem Lieferanten Konsignationswaren in welcher Menge bezogen werden, wird wbei der Entnahmerückmeldung der Bedarfsauftragsposition während der Verbrauchsberechnung entnommen.

Interne Aktivitäten wie Warenbewegungen und Statusänderungen haben keine Auswirkungen auf Konsignationsbestände. Die Menge in Konsignation wird in Bestandsbewertungsberichten nicht berücksichtigt, da diese sich immer noch im Besitz des Lieferanten befindet.

Der Prozess für Bestandsanpassungen durch Inventurzählung ist derselbe wie bei jeder anderen Bestandsverringerung oder -erhöhung. Hinweis: Eine Erhöhung des Lagerbestands führt zu einer Erhöhung des Eigenbestands, während eine Reduzierung des Lagerbestands die Verbrauchsberechnung durchläuft und zu einem Eigentumsübergang von den in Konsignation befindlichen Waren zu eigenen Waren führen kann.

Der Parameter für die Konsignationsstufe, der auf 1 = Lagerortstufe eingestellt ist, zeigt an, dass Konsignationsbestände auf Lagerortstufe gelagert werden. Das bedeutet, dass die aktuellen Konsignationslagerbestände in den Kumulatoren von "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002) und (MMS003) zu finden sind.

Der Kumulator MBCSTQ, "Konsignationsbestand", ist die Menge an Konsignationswaren, die für den Eigentumsübergang verfügbar sind oder beim Lieferanten eingekauft wurden. Dieser Kumulator enthält alle Waren, die während des Lagerzugangs von Einkaufsaufträgen für die Konsignationsnachfüllung als freigegeben rückgemeldet wurden.

Hinweis

Da es möglich ist, rückgemeldete Waren mit Status "QK läuft" und "Zurückgewiesen" zu entnehmen, werden auch Bestände mit diesem Status (ohne Rückmeldenummer) berücksichtigt.

Der Kumulator MBCQUW, "Kontrolle von Konsignationsbestand", ist die Summe aller Bestands-IDs mit dem Status "QK läuft", die noch nicht für den Lagerzugang rückgemeldet sind (immer noch die Wareneingangsnummer aufweisen). Dieser Kumulator erhöht sich nur während des Wareneingangsprozesses von Einkaufsaufträgen für die Konsignationsnachfüllung.

Kumulator MBCRJQ, "Zurückgewiesener Konsignationsbestand" ist die Summe aller Bestands-IDs mit Status "Zurückgewiesen", die noch nicht für den Lagerzugang rückgemeldet sind (immer noch die Wareneingangsnummer aufweisen). Dieser Kumulator erhöht sich nur während des Wareneingangsprozesses von Einkaufsaufträgen für die Konsignationsnachfüllung.

Informationen zum aktuellen Lagerbestand von Waren in Konsignation pro Eigentümer werden in "Mengen Konsignationseigentümer. Öffnen" (MWS020) angezeigt.

Eigentumsübergang

Zum Zeitpunkt der Entnahmerückmeldung oder bei Reduzierung des Bestands während der Rückmeldung der Lagerentnahmeabweichung wird eine Verbrauchsberechnung durchgeführt, um festzustellen, ob ein Einkauf von Waren in Konsignation ausgeführt oder der Eigenbestand verwendet werden soll.

Diese Berechnung wird durch zwei Parameter in (MMS002) gesteuert:

  • "Konsignationsverbrauchsregel": Steuert, ob vor dem Kauf von Waren unter Konsignation erst der gesamte Eigenbestand verbraucht werden soll oder ob vor dem Verbrauch eigener Waren erst alle Waren in Konsignation verbraucht werden sollen.
  • "Sequenz - Lieferanteneinsatz": Steuert die Reihenfolge der Reduzierung von Waren, die zum Bestand des Lieferanten gehören. Diese Sequenz ist nur von Bedeutung, wenn mehrere Lieferanten Konsignationsbestand für denselben Artikel haben.

Ein wichtiges Detail, das erwähnt werden sollte, ist die vom System durchgeführte Berechnung des Lagerbestands der eigenen Waren. Dies ist ein wichtiger Teil der Berechnungslogik, der durchgeführt wird, um bei Entnahmerückmeldung die genaue Einkaufsmenge für jeden Lieferanten zu ermitteln.

Eigenbestand = Eigenbestand1 + Eigenbestand3 + Eigenbestand2 - Im Transit

Wobei gilt:

Der Summand Eigenbestand1 ist der Teil der eigenen Menge, deren QK läuft (Menge der Lagerbestands-IDs mit Status = 1).

Der Summand Eigenbestand3 ist der Teil der eigenen Menge, die zurückgewiesen wird (Menge der Lagerbestands-IDs mit Status = 3).

Der Summand Eigenbestand2 ist der Teil der eigenen Menge, die freigegeben wird (Menge der Lagerbestands-IDs mit Status = 2).

Der Summand imTransit ist der Teil der eigenen Menge, die sich an einem Transitlagerplatz befindet.

Eigenbestand1 = QUQT - CQUQ - QUQTmitREPN

Von der Gesamtmenge mit dem Status "QK läuft" (QUQT) wird Folgendes abgezogen: die Konsignationsmenge mit dem Status "QK läuft" (CQUQ) sowie die Menge mit dem Status "QK läuft", deren Rückmeldenummer noch der Bestands-ID entspricht (QUQTmitREPN).

Eigenbestand3 = RJQT - CRJQ - RJQTmitREPN

Von der Gesamtmenge mit Status "Zurückgewiesen" (RJQT) wird die Konsignationsmenge mit Status "Zurückgewiesen" (CRJQ) abgezogen und die Menge mit Status "Zurückgewiesen", deren Rückmeldenummer noch der Bestands-ID entspricht (RJQTmitREPN).

Eigenbestand2 = STQT - CSTQ

Die Gesamtmenge im Status "Freigegeben" (STQT) wird von der für die Verbrauchsberechnung bereiten Gesamtmenge unter Konsignation (CSTQ) abgezogen.

imTransit

Die Summe des Bestandes, der sich an einem Transitlagerplatz befindet. Für diese Bestände ist bereits die Entnahmerückmeldung erfolgt, aber ihr Eingang am Zugangslagerort wurde noch nicht rückgemeldet. Diese Summe wird daher nicht als verfügbar für die Verbrauchsberechnung angesehen.

Wenn die Verbrauchsberechnung ergibt, dass ein Einkauf von Konsignationswaren durchgeführt werden muss, werden die Einstellungen in Artikel/Lagerort verwendet, um den Lieferanten für den Einkauf zu bestimmen. Die Arbeitstabelle wird sowohl bei der Berechnung von Einkaufsmengen verwendet (also parallele Jobs verwenden nicht die gleichen Mengen in der Berechnung) als auch als Grundlage für den Einkauf von Konsignationswaren verwendet und heißt "Aussteh. Konsign.Transaktionen. Öffnen" (MWS025). Diese Tabelle kann auch zur Nachverfolgung von Entnahmen verwendet werden, die beim Einkauf von Konsignationsartikeln aufgetreten sind, da Datensätze in diesem Fall nicht gelöscht werden.

Wenn die Verbrauchsberechnung ermittelt hat, dass der Konsignationsbestand verwendet werden soll, muss diese Menge eingekauft werden. Die Waren des Lieferanten können nicht ohne vorherige Beschaffung entnommen werden. Dieser Einkauf erfolgt automatisch durch die Erstellung von zwei EA-Eingangstransaktionen. Damit wird Einkaufsauftragskategorie 26 verwendet, d. h. Einkauf von Konsignationsbestand. Wenn für den Wareneingang kein EA vorhanden ist, wird ein neuer EA erstellt. Der in (CRS780) definierte Konsignationsauftragstyp wird zur Erstellung des Einkaufsauftrags verwendet. Wenn der EA erstellt ist, ist er mit der Rechnungsperiode verknüpft und das rückgemeldete Transaktionsdatum liegt innerhalb der Rechnungsperiode.

Bevor die eigentliche Entnahme durchgeführt wird, werden zwei EA-Eingangstransaktionen (Transaktionstyp 25) in der Lagerbewegungshistorie (MWS070) erstellt. Die erste Transaktion ist eine negative Entnahme, die den Konsignationsbestand reduziert. Diese Transaktion erstellt keine Kostenrechnungstransaktionen. Der zweite Eingang ist der tatsächliche Einkauf. Diese Transaktion aktualisiert die Eingangsmenge für den Verbrauchs-EA und erstellt die Kostenrechnungstransaktionen. Diese Transaktion bildet die Grundlage für die Rechnungskontrolle.

Als logische Konsequenz der Reduzierung von Waren in Konsignation und der Erhöhung eigener Waren beim Eigentumsübergang werden die Kumulatoren in Artikel/Lagerort, Artikel/Standort und Mengen pro Konsignationseigentümer aktualisiert.

Hinweis

Wenn der Artikel chargengeführt ist, wird die Verbrauchsberechnung innerhalb von Lagerort, Artikel und Chargennummer durchgeführt. Dies bedeutet, dass die Verbrauchsberechnung innerhalb der zugeteilten Chargennummer durchgeführt und bewertet wird. Das Ergebnis einer Verbrauchsberechnung darf nicht automatisch zur Änderung der zugeteilten Chargennummer führen.

Rechnungsperioden

Die Rechnungsperiode ist die Periode, für die alle Konsignationstransaktionen kumuliert werden sollen. Die Länge der Rechnungsperiode wird durch die "Rechnungshäufigkeit" gesteuert, die im Vertrag (PPS100) oder im Eigenverrechnungsvertrag in "Einkaufsvertrag. Eigenverrechnung erlaubt" (PPS112) definiert ist.

Wenn eine Entnahmetransaktion verarbeitet wird, die einen Konsignationseinkauf auslöst, steuert das Transaktionsdatum der Entnahme, welche Rechnungsperiode kumuliert werden soll. Wenn die Eigenverrechnung verwendet wird, steuert "Nächstes Rechnungsdatum" im Eigenverrechnungsvertrag, welche Periode kumuliert wird.

Wenn ein Konsignationskauf durch eine Entnahmentransaktion ausgelöst wird, wird ein EA für die entsprechende Rechnungsperiode erstellt. Wenn ein EA bereits vorhanden ist, wird ggf. eine EA-Position erstellt. Die Rechnungsperioden für die Erstellung werden in "Periode für Konsign.-Rechnung. Öffnen" (PPS135) angezeigt, und die für jede Periode erstellten Einkaufsaufträge werden in "Konsign.Rechn.Periode. Positionen öffnen" (PPS136) angezeigt. Zur Erstellung einer Spezifikation für den Konsignationsverbrauch einer Rechnungsperiode wird "Konsignationsverbrauch. Drucken" (PPS545) verwendet. (PPS545) kann aus (PPS135) übernommen oder über das Menü gestartet werden. Wenn der Einkaufsauftrag in (PPS545) als abgeschlossen markiert ist, werden die gedruckten Einkaufsaufträge für zusätzliche Verbrauchstransaktionen geschlossen. Wenn neue Transaktionen erforderlich sind, wird ein neuer EA erstellt.

Bestandsbewertung

Beim Drucken einer Lagerwertliste einschließlich Artikel mit konfigurierter Konsignation wird empfohlen, Salden mit allen Status ("Freigegeben", "QK läuft" und "Zurückgewiesen") zu berücksichtigen.

Bei Artikeln mit aktivierter Konsignationsfunktion sind Waren in Konsignation nicht in der Liste enthalten, da sie Eigentum eines oder mehrerer externer Lieferanten sind.

Einkaufsrechnung für eingekaufte Konsignationswaren

Es gibt keinen Unterschied im Rechnungsvorgang für den Einkauf von Konsignationswaren. Der Unterschied besteht darin, worauf die Rechnung basiert. Der Nachfüll-EA ist ein Auftrag zum Auffüllen des Bestands, der jedoch nicht eingekauft wird. Die Rechnung basiert stattdessen auf dem, was verwendet wurde, d. h. der Eingangsmenge für den Verbrauchs-EA. In (PPS545) kann ein Bericht erstellt werden, der alle Einkaufstransaktionen (detailliert oder zusammengefasst) auflistet. Dieser Bericht kann an den Lieferanten gesendet werden. Darauf basierend kann der Lieferant eine Rechnung erstellen, die mit dem Verbrauchs-EA abgeglichen werden kann.

Reklamationen von Konsignationswaren

Die Reklamation von Konsignationswaren folgt dem normalen Prozess. Wenn Waren in der Qualitätskontrolle zurückgewiesen werden, kann die zurückgewiesene Menge an den Lieferanten zurückgegeben werden. Es werden keine EA-Transaktionen für den Eigentumsübergang erstellt, wenn die Waren entnommen werden.

Konsignationsvertragsende

Wenn eine Konsignationsbeziehung mit einem Lieferanten endet, muss der gesamte Konsignationsbestand eingekauft werden. Wenn der Bestand in Konsignation gelagert wird, ist er im System verfügbar, kann jedoch nicht entnommen werden, d. h. es gibt Fehlertransaktionen in "Aussteh. Konsign.Transaktionen. Öffnen" (MWS025). Um den gesamten Konsignationsbestand des Lieferanten zu kaufen, verwenden Sie die Option 30 (Konsignationsvertragsende) in "Lieferant. Einkauf & Finanzen definieren" (CRS624). Diese Option verschiebt Eigentümertransaktionen aus der Konsignation in den Eigenbestand und setzt alle offenen Konsignationsverträge auf Status 90 (Storniert).

Diese Option ist nur in folgenden Fällen gültig:

  • Es sind keine ausstehenden Konsignationstransaktionen vorhanden.
  • Es sind keine Einkaufsaufträge für die Konsignationsnachfüllung mit Status kleiner als 75 (EA-Kategorie 25) vorhanden.

Konsignationsrückverkauf

Rückverkauf ist der Prozess, wenn Eigenbestand an den Lieferanten zurückverkauft wird. Hierfür müssen zwei Auftragstypen eingerichtet werden:

  • In "Retourenauftragstyp. Öffnen" (PPS399) muss das Feld "RTS-Auftragskateg. (zurück an Lieferant)" auf 4 = Konsignationsrückverkauf gesetzt sein. Wenn dieser Auftragstyp definiert ist, muss ein Bezugsauftragstyp festgelegt werden.
  • In "Bezugs-/Verteilauftragstyp. Öffnen" (CRS200) muss der Parameter "Konsignationsrückverkauf" in (CRS200/H) aktiviert sein.
    Hinweis

    Nur Auftragstypen mit "Nächste manuelle Funktion" = 7 (Ablauf abgeschlossen, aber keine Rüstlisten erstellt (Rüstliste nicht verwendet)) können den Parameter aktivieren.

Führen Sie folgende Schritte aus

Verwenden Sie diesen Prozess, um mit Konsignationsbestand zu arbeiten:

  1. Erstellen Sie einen Einkaufsauftrag für die Konsignationsnachfüllung, d. h. Auftragskategorie 25. Wenn der Auftrag eingegangen ist, erhöht die Eingangsmenge den Konsignationsbestand für den Lieferanten. Informationen zum aktuellen Lagerbestand von Waren in Konsignation pro Eigentümer werden in "Mengen Konsignationseigentümer. Öffnen" (MWS020) angezeigt.
  2. Entnahmetransaktionen rückmelden. Die Entnahmetransaktionen kumulieren den Konsignationskauf durch Hinzufügen von empfangenen Transaktionen zum Verbrauchs-EA. Alle Entnahmetransaktionen, die den Konsignationskauf kumulieren, werden über die Arbeitstabelle MWWCSP (Ausstehende Konsignationstransaktionen) ausgeführt. Meldungen, die während des Konsignationsprozesses auftreten, werden in "Aussteh. Konsign.Transaktionen. Öffnen" (MWS025) angezeigt, wenn der Einkauf aus irgendeinem Grund nicht ausgeführt werden konnte.
  3. Drucken Sie den Konsignationsverbrauchsbericht (PPS545) aus, und senden Sie ihn an den Lieferanten, damit eine Rechnung erstellt werden kann. Wenn die Rechnung eingegangen ist, kann die Rechnungskontrolle durchgeführt werden.

Verwenden Sie den folgenden Prozess für den Konsignationsrückverkauf:

  1. Erstellen Sie einen Auftrag in "RTS (zurück an Lief.). Öffnen" (PPS390) mit Auftragstyp 4 = Konsignationsrückverkauf. Die Reklamation wird mit dem aktivierten Parameter "Gutschrift Erstellen" erstellt.
  2. Erstellen Sie Positionen in "RTS (zurück an Lieferanten). Pos. öffnen" (PPS391) und geben Sie die zurückzusendende Menge ein.
  3. Drucken Sie die Reklamation in"RTS (zurück an Lief.). Dokument drucken" (PPS820). Sobald die Reklamation gedruckt ist, werden ein Bezugsauftrag und ein Einkaufsauftrag erstellt. Der Bezugsauftrag wird erstellt, um Waren als normale Reklamation zu entnehmen.
  4. Der Einkaufsauftrag wird erstellt, um die Waren in die Konsignation zu übernehmen und Transaktionen für die Rechnungskontrolle zu generieren. Beide Aufträge werden automatisch rückgemeldet.