Bestandsentnahme beim Rüsten

Einschränkungen

Diese Funktion ist nur aktiviert, wenn das Rüsten über APIs rückgemeldet wird, nicht wenn die Rüstrückmeldung in "Rüstliste. Rückmelden" (MWS420) und "Rüstliste. Positionen rückmelden" (MWS422) erfolgt.

Einrichtung

Folgende Voraussetzungen müssen für die Verwendung dieser Funktion erfüllt sein.

1. Der Parameter "560 Inventur beim Rüsten erstellen" in "Versandkonzept. Öffnen" (MWS010) muss aktiviert sein.
2. Derselbe Parameter existiert auch für Lagerplätze. Er muss für jeden Lagerplatz aktiviert sein, um die Erstellung von Inventurpositionen für die Bestands-IDs am Lagerplatz zu vereinfachen.
3. Gültige Datensätze müssen in (MMS309) eingerichtet sein, und die Trigger für das Erstellen von Inventurpositionen müssen aktiviert sein.

   (MMS309) ist ein Parameterprogramm mit einer objektgesteuerten Tabelle. Das bedeutet, dass die Schlüsselfelder dynamisch sind. Daher kann die Einrichtung auf Detailstufe vorgenommen werden. Die Parameter in (MMS309) können auf einer allgemeineren Stufe (z. B. Lagerort) eingerichtet werden, sie können aber auch für eine bestimmte Artikelnummer eingerichtet werden.

   Die Einrichtung der als Kontrollobjekte verwendeten Felder erfolgt in "Generische Objektkontrolltabelle. Öffnen" (CMS017) für den Parameter "Inventureinstellung" (kann über "Verfügbare Objektkontrollparameter. Öffnen" (CMS016) aufgerufen werden).

Die folgende Tabelle zeigt die Parameter in (MMS309), mit denen die Erstellung gesteuert wird.

Parameter	Beschreibung
Inventur-Zeitpunktkontrolle	Der Parameter steuert, ob und wie bei der Erstellung einer Inventurposition eine Zeitgrenze berücksichtigt wird. Wenn eine Zeitgrenze verwendet wird, muss das aktuelle Datum nach dem letzten Inventurdatum der Bestands-ID plus dem Wert der Zeitgrenze liegen. Für Wert 1 wird als Zeitgrenze die Inventurzykluszeit des Artikels verwendet. Dies wird für den Artikel in "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002) festgelegt. Artikel müssen nicht zwingend einen Inventurzyklus haben. Wenn keine Eingabe erfolgt, wird als Zeitgrenze 0 Tage verwendet. Für Wert 2 wird als Zeitgrenze der Parameterwert der Inventurzeitgrenze aus (MMS309) verwendet. Ein Zeitwert in Kalendertagen wird zum letzten Inventurdatum der Bestands-ID hinzugefügt und bildet ein berechnetes Grenzdatum, das bei der Erstellung einer Inventurposition für die Bestands-ID überschritten sein muss.
Mengenlimitsteuerung	Der Parameter steuert, ob eine Inventurposition erstellt werden soll, wenn der verbleibende Lagerbestand der Bestands-ID nach der Rüstrückmeldung unter dem festgelegten Mengenlimit liegt oder gleich null ist.
Mengenlimit für Zählaufgabe	Der Wert in diesem Feld entspricht dem Mengenlimit, das verwendet wird, wenn der Parameter "Mengenlimit" aktiv ist und der verbleibende Lagerbestand überprüft wird.
Mindermenge rü.	Der Parameter steuert, ob eine Inventurposition erstellt werden soll, wenn die Position mit Mindermenge gerüstet wird und nicht alle Mengen auf der Rüstliste gerüstet werden. Das Rüsten mit Mindermengen ist ein Hinweis darauf, dass nicht die gesamte zugeteilte Menge entnommen werden konnte und dass es möglicherweise eine Abweichung zwischen der Menge im System und der tatsächlichen Menge gibt.
Lagerplatz mit Abweichung	Der Parameter steuert, ob eine Inventurposition erstellt werden soll, wenn das Rüsten von einem Lagerplatz rückgemeldet wird, der sich vom Lagerplatz auf der Rüstliste unterscheidet. Rüsten von einem anderen Lagerplatz ist ein Hinweis darauf, dass nicht die gesamte zugeteilte Menge von dem gerüstet werden kann, der auf der Rüstliste angegeben ist, und dass es möglicherweise eine Abweichung zwischen der Menge im System und der tatsächlichen Menge gibt.
Nicht zuteilbarer Satz	Wenn eine Inventurposition aufgrund von Rüsten mit Mindermengen oder aufgrund eines abweichenden Lagerplatzes erstellt wird, ist es wahrscheinlich, dass die Menge der Bestands-ID im System nicht mit der tatsächlichen Menge der Bestands-ID übereinstimmt. Für diese beiden Gründe ist es möglich, die Bestands-ID auf "Nicht zuteilbar" zu setzen, sodass eine weitere Zuteilung für die Bestands-ID erst wieder möglich ist, nach dem eine Inventur durchgeführt wurde.

Workflow

In diesem Abschnitt werden die Schritte zum Erstellen einer Inventur während des Rüstens beschrieben.

1. Führen Sie die Einrichtung in "Lagerplatz. Öffnen" (MMS010) und (MMS309) aus, um die Funktion zu aktivieren.
2. Erstellen Sie Auftragspositionen, die eine Rüstliste generieren, z. B. einen Kundenauftrag. Verwenden Sie einen Auftragstyp, der ein Versandkonzept verwendet, bei dem der Parameter "Inventur beim Rüsten erstellen" (Parameter 560) aktiviert ist.
3. Weisen Sie eine Bestands-ID zu, für die der Parameter "Inventur beim Rüsten erstellen" für den Lagerplatz aktiviert ist.
4. Geben Sie die Lieferung für das Rüsten frei, damit die Rüstlisten erstellt werden.
5. Melden Sie die Rüstlistenpositionen mithilfe einer der folgenden API-Transaktionen zurück:
   • MHS850MI.AddCOPick
   • MHS850MI.AddMOPick
   • MHS850MI.AddDOPick
   • MHS850MI.AddROPick
   • MHS850MI.AddReplPick
   • MHS850MI.AddPickViaRepNo
   • MHS850MI.AddPickViaPack
   • MHS850MI.AddPickByPacStk
6. Wenn eine Inventurposition erstellt wird, werden die Inventurnummer und die Positionsnummer von der API-Transaktion zurückgegeben.
7. Die Inventurposition kann rückgemeldet und die Bestands-ID kann aktualisiert werden.
8. Der Vorteil ist, dass gleichzeitig mit der Rückmeldung einer Rüstlistenposition auch eine Inventurposition erstellt und rückgemeldet wird und die Bestands-ID aktualisiert wird.

Ob bei der Rückmeldung einer Rüstlistenposition eine Inventurposition erstellt wird, hängt davon ab, ob die Bedingungen für die Erstellung einer Inventurposition erfüllt sind oder nicht.

Bei der Rückmeldung von Packstücken werden mit einer Transaktion mehrere Rüstlistenpositionen rückgemeldet. In diesem Fall können durch einen Transaktionsaufruf mehrere Inventurpositionen erstellt werden. Die letzte Nummer der letzten Inventurposition wird zurückgegeben.