Nur vollständige Bestands-ID

In diesem Dokument wird die Funktionalität der Kontrolle der vollständigen Bestands-ID beschrieben.

Wenn eine Menge für Umbuchen zum Packen, zum Docking oder zur Entnahme rückgemeldet wird, validiert das System, ob die gesamte Menge der zugeteilten Bestands-ID rückgemeldet wurde. Ist dies nicht der Fall, wird durch eine Stoppmeldung verhindert, dass Bestands-IDs aufgeteilt oder zusammengefasst werden.

Bei einer festen Zuteilung wird durch eine Validierung sichergestellt, dass nur die gesamte Menge einer Bestands-ID zugeteilt wird. Ist dies nicht der Fall, wird durch eine Stoppmeldung verhindert, dass eine Teilzuteilung einer Bestands-ID erfolgt.

Ergebnis

Wenn diese Funktion aktiviert ist, gilt Folgendes:

  • Es kann keine Teilmenge einer Bestands-ID zugeteilt werden.
  • Es ist nicht möglich, für eine Teilmenge einer Bestands-ID ein Umbuchen zum Packen vorzunehmen.
  • Es ist nicht möglich, für eine Teilmenge einer Bestands-ID ein Umbuchen zum Docking vorzunehmen.
  • Es ist nicht möglich, eine Teilmenge einer Bestands-ID ein Umbuchen zur Entnahme vorzunehmen.
  • Es ist nicht möglich, mit den oben genannten Transaktionen zwei Bestands-IDs zusammenzufassen.

Bevor Sie beginnen

Zunächst muss die Kontrolle der vollständigen Bestands-ID in "Versandkonzept. Öffnen" (MWS010/J) mithilfe des Parameters 620 = Nur vollständige Bestands-ID aktiviert werden.

Dieser Parameter aktiviert die Kontrolle der vollständigen Bestands-ID für einen bestimmten Lieferkopf.

Folgende Werte sind möglich:

0 = Nicht verwendet

1 = Verwendet Validierungen zur Verhinderung der Aufteilung oder Zusammenfassung der zugeteilten Bestands-IDs werden beim Rückmelden von Umbuchen an Packlagerplatz, von Umbuchen an Docking-Lagerplatz oder von Entnahme vorgenommen.

Dieser Parameter wirkt sich auf Artikel aus, die mit der Kontrolle der vollständigen Bestands-ID in "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002/G) mit dem Parameter "Nur vollständige Bestands-ID" eingerichtet sind.

Folgende Werte sind möglich:

0 = Nicht verwendet

1 = Verwendet Validierungen zur Verhinderung von Aufteilung oder Zusammenfassung der zugeteilten Bestands-IDs werden beim Rückmelden von Umbuchen an Packlagerplatz, von Umbuchen an Docking-Lagerplatz oder der Entnahme durch Ausgangstransaktionen und dem internen Umbuchungsprozess durchgeführt.

2 = Verwendet Nur bei Ausgangsrückmeldung.

Zweck

Die Funktion der Kontrolle der vollständigen Bestands-ID unterstützt Geschäftsszenarios, bei denen eine Bestands-ID bei der Ausgangsrückmeldung oder der Rückmeldung von Nachfüllaufträgen (Transaktionstypen 92/93) weder aufgeteilt noch zusammengefasst werden soll. Beispiel: Wenn eine Papierrolle zur Lieferung an einen Kunden bestimmt ist, verhindert die Kontrolle der vollständigen Bestands-ID, dass Teile der Rolle rückgemeldet werden.

Zeitpunkt der Verwendung

Die Kontrolle der vollständigen Bestands-ID wird hauptsächlich in den folgenden beiden Szenarios aktiviert:

Das erste Szenario betrifft die Zuordnung einer Bestands-ID zu einem bestimmten Bedarf. Wenn die Kontrolle der vollständigen Bestands-ID in "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002/G) aktiviert ist, werden Sie vom System so geleitet, dass Sie nur die gesamte Menge einer Bestands-ID zuteilen können. In "Zuteilung. Detailliert ausführen" (MMS121) wird die Zuteilung von Teilmengen der Bestands-ID verhindert.

Das zweite Szenario betrifft die Ausgangsrückmeldung einer Lieferung. Wenn die Kontrolle der vollständigen Bestands-ID in "Versandkonzept, Öffnen" (MWS010) und in (MMS002/G) aktiviert ist, wird Sie das System nur die Rückmeldung aller Bestands-IDs durchführen lassen. Bei der Rückmeldung (Umbuchen an Packlagerplatz, Umbuchen an Docking-Lagerplatz und Entnahme) wird verhindert, dass eine Bestands-ID zusammengefasst oder aufgeteilt wird.

Vorgehensweise

  • Bei der manuellen Zuteilung stellt eine Validierung sicher, dass die von einer Bestands-ID zugeteilte Menge der gesamten Menge dieser Bestands-ID entspricht.
    Hinweis

    Eine Bedarfsposition kann mehrere Bestands-IDs zur Deckung des Bedarfs zuteilen, aber eine Zuteilung von Teilmengen einer Bestands-ID ist nicht zulässig.

  • Bei der Rüstlistenrückmeldung stellt eine Validierung sicher, dass nur die gesamte Menge einer Bestands-ID zugewiesen wird.

    Beim Erstellen einer Lieferung wird der Parameter "Nur vollständige Bestands-ID" im Lieferungskopf mit dem aus dem Versandkonzept übernommenen Wert eingestellt. Zum Zeitpunkt der Rückmeldung wird der Parameter im Versandkopf validiert und die Kontrolle wird entsprechend durchgeführt.

Hinweis

Der Parameter im Lieferkopf kann manuell auf "9" gesetzt werden, um die Validierung bei der Rückmeldung auszulösen.

Kontrolle der vollständigen Bestands-ID und Überzuteilung von Bedarfen

Es darf zwar nur die gesamte Menge einer Bestands-ID zugeteilt werden, aber eine Überzuteilung eines bestimmten Bedarfs ist zulässig.

Es ist nicht möglich, eine größere Menge einer bestimmten Bestands-ID zuzuteilen, als auf dieser Bestands-ID vorhanden ist, aber es ist möglich, eine größere Menge als die bestellte Menge einem Bedarf zuzuteilen. Beispiel: Eine Bedarfsauftragsposition hat eine Bestellmenge von 1.000 Stück, aber die manuell zugeteilte Bestands-ID enthält 1.050 Stück.

Eine Überzuteilung ist nicht unbegrenzt. Wenn für einen Bedarf eine Überzuteilung erfolgt ist, können keine zusätzlichen Bestands-IDs zugeteilt werden.

Einschränkungen

Bevor Sie die Funktion zur Kontrolle der vollständigen Bestands-ID aktivieren, beachten Sie folgende Einschränkungen:

  • Die Kontrolle der vollständigen Bestands-ID kann nur für chargengeführte Artikel aktiviert werden.
  • Die Funktion ist nur für Artikel mit manuellen oder Grobzuteilungsmethoden gültig.
  • Die Funktion ist nicht für Artikel gültig, die die Gebindemethode 7 (Packstücke auf Lager) verwenden.
  • Die Funktion ist nicht für Kombinationen mit Kartonisierung oder Unterteilung der Rüstkapazität gültig.
  • Für Artikel mit Kontrolle der vollständigen Bestands-ID wird kein automatischer erweiterter Packvorgang durchgeführt. Diese Artikel werden bei Ausführung des automatischen Packvorgangs nicht gepackt. Artikel mit aktivierter vollständiger Bestands-ID müssen manuell in genau ein Packstück gepackt werden und können nicht auf mehrere Packstücke aufgeteilt werden.
  • Der erweiterte Packvorgang für grob zugeteilte Bedarfspositionen ist für Artikel mit aktivierter Kontrolle der vollständigen Bestands-ID nicht verfügbar.
  • Die Verwendung der Abhollieferfunktion in Kombination mit der Kontrolle der vollständigen Bestands-ID wird nicht empfohlen.
  • Hochautomatische Nachfüllaufträge, z. B. Option 24 (An anderen Lagerplatz verschieben) oder Option 25 (Bezug von Lagerplatz) aus "Bestands-ID. Toolbox öffnen" (MWS068), sind bei aktivierter Kontrolle der vollständigen Bestands-ID nicht zulässig.
  • Der Parameter "Taktauftragsplanung" in "Artikel. Standort verbinden" (MMS003/F) muss auf 0 gesetzt sein.
  • Wie bei anderen Eingangsaktivitäten werden auch bei Lagerzugangszuteilungen die Einstellungen für die Kontrolle der vollständigen Bestands-ID nicht geschützt oder unterstützt. Die Funktion zur Kontrolle der vollständigen Bestands-ID wirkt sich nur auf manuelle Zuteilungen und die Ausgangsrückmeldung aus.
  • Bei API-Transaktion MMS120MI.PerfDetAllocation wird empfohlen, keine Änderung an Überzuteilungen von Artikeln vorzunehmen, die der Kontrolle der vollständigen Bestands-ID unterliegen.
  • Wenn eine Überzuteilung ausgeführt wird, wird der Materialplan nur entsprechend der Auftragskategorien 31, 51, 41 und 92 aktualisiert.