Versandpackstück
Mit der Versandpackstückfunktion können Packstücke in Kundenaufträgen und Verteilaufträgen zu derselben physischen Adresse gruppiert werden, wie z. B. ein Distributionszentrum oder ein Postlager.
Kurzdarstellung
Packstücke können innerhalb einer Sendung, die an verschiedene Kunden geht, gruppiert werden, sie durchlaufen aber zunächst ein gemeinsames Distributionszentrum, ein Postlager oder einen anderen Platz zum Entladen bzw. Umladen der Waren. Versandpackstücke können auch verwendet werden, um Verteilauftragspackstücke für Sendungen zu gruppieren.
Packstücke werden pro Lieferung zum gleichen Kunden oder Lagerort gruppiert. Packstücke können wiederum in Versandpackstücke aufgenommen werden, die pro Sendung auf derselben Tour gruppiert sind.
Bevor Sie beginnen
Die Verwendung von Sendungspackstücken ist optional und wird nicht durch Parameter gesteuert. Die einzigen Anforderungen bestehen darin, dass die Transportplanung (mit Sendungen) und der erweiterte Packvorgang verwendet werden und dass der geplante Inhalt der Versandpackstücke die gleiche (nicht leere) Via-Adresse hat.
Übersicht
Versandpackstücke verwenden die Via-Funktion. Bei der Via-Adresse handelt es sich um eine zusätzliche Adresse der Lieferung, die von den Waren auf dem Weg zur Bestimmungsadresse passiert wird. Jede Lieferung kann über eine Via-Adresse verfügen.
Die Packstücke aus allen Lieferungen einer Sendung, die über die gleiche Via-Adresse verlaufen, können in dasselbe Versandpackstück aufgenommen werden. Pro Via-Adresse kann eine beliebige Anzahl an Versandpackstücken (einschließlich keiner) und pro Sendung eine beliebige Anzahl von Versandpackstücken (einschließlich keiner) angegeben werden. Versandpackstücke werden logisch verwendet, um Packstücke für mehrere Kunden zu gruppieren, die über dieselbe physische Via-Adresse gesendet werden. Versandpackstücke können auch verwendet werden, um Packstücke für einen Kunden oder einen Lagerort zu gruppieren.
Versandpackstücke sind für die letzten Abschnitte des ausgehenden Prozesses für Kunden- und Verteilaufträge vorgesehen.
Das Rüsten und Packen in Kundenpackstücke wird wie üblich durchgeführt. Nachdem der normale Packvorgang rückgemeldet wurde, können die Packstücke auf Grundlage des Via-Ziels in die Versandpackstücke aufgenommen werden. Die Versandpackstücke sind zunächst ohne Zuweisung. Die Zuweisung einer Via-Adresse erfolgt, sobald das erste Packstück hinzugefügt wird. Nach dem Zuweisen einer Via-Adresse können Packstücke, die für andere Via-Standorte bestimmt sind, nicht in das Versandpackstück aufgenommen werden.
Das Versandpackstück kann mithilfe bestimmter Optionen am Lagerort zu verschiedenen Lagerplätzen wie Pack- und Docking-Lagerplätze bewegt werden. Nach dem Verschieben wird der Status des Versandpackstücks und dessen Inhalt aktualisiert.
Das Versandpackstück hat keine Begrenzungen hinsichtlich Gewicht, Volumen oder Anzahl der enthaltenen Packstücke. Um zu verhindern, dass weitere Packstücke zu einem bestehenden Versandpackstück hinzugefügt werden, kann das Versandpackstück geschlossen werden.
Wenn die Waren in der Sendung für die Entnahme aus dem Lager bereit sind, können sie auf der Stufe des Versandpackstücks oder auf einer anderen Stufe entnommen werden. Beispiel: Rüstposition, Rüstliste, Lieferung, Packstück oder Sendung.
Dokumente zum Versandpackstück
Für Versandpackstücke gibt es vier Dokumente, die zu einem beliebigen Zeitpunkt gedruckt werden können:
- Versandpackstücketikett - Enthält Kopfinformationen, einschließlich Nummer und Via-Adresse.
- Versandpackstück-Hinweis - Enthält Informationen zu den enthaltenen Packstücken und den jeweiligen Kunden und Kundenaufträgen. Es soll in das Versandpackstück aufgenommen werden, um Informationen darüber zu liefern, welche Packstücke enthalten sind und für welchen Kunden sie vorgesehen sind.
- Ladeliste
- Entladeliste
Versandpackstücke verwalten
Die Verwendung von Versandpackstücken ist streng auf die Verarbeitung von ausgehenden Kundenaufträgen und Verteilaufträgen beschränkt.
Die Verwaltung der Versandpackstücke erfolgt über das Programm "Versandpackstück. Öffnen" (DRS150), und die entsprechenden Funktionen sind über API DRS150MI.LstShipmentPck und API DRS150MI.GetShipmentPck verfügbar.
(DRS150) bietet zwei Standardsortierfolgen und zwei verbundenen Ansichten, aber Sie können auch eigene Sortierfolgen und Ansichten erstellen. Bei der ersten Standardsortierfolge werden alle Versandpackstück alphabetisch sortiert. Bei der zweiten Standardsortierfolge werden alle Versandpackstücke nach Sendungsnummer gefiltert angezeigt.
Details zu den enthaltenen Packstücken
"Versandpackstück. Details anzeigen" (DRS151) zeigt die in den Versandpackstücken enthaltenen Packstücke an. Sie können dies über die verknüpfte Option 11 in (DRS150) aufrufen. Die entsprechenden Funktionen sind über API DRS151MI, Transaktion LstPckInShpPck verfügbar.
Im Feld "Lagerplatz" wird ein Lagerplatz angezeigt, wenn sich der gesamte Packstückinhalt an demselben Lagerplatz befindet, andernfalls wird ein Sternchen "*" angezeigt. Wenn alle Packstücke in (DRS151), die im Versandpackstück enthalten sind, den gleichen Lagerplatz aufweisen, wird dieser Lagerplatz in (DRS150) angezeigt, andernfalls wird ein Sternchen angezeigt.
Versandpackstück erstellen
Versandpackstücke werden in (DRS150) mit der Standardoption 1 erstellt. Dazu sind eine Sendungsnummer und eine Verpackung erforderlich. Es kann eine Versandpackstücknummer eingegeben oder das Feld leer gelassen werden, damit sie mit der Packstücknummerierungsregel generiert wird, die in "Verpackungstyp. Öffnen" (DRS080) über "Verpackung. Öffnen" (MMS050) mit dem Verpackungstyp verbundenen ist.
Die entsprechende Funktion ist über die API DRS150MI.AddShipmentPck verfügbar.
Versandpackstück löschen
Versandpackstücke können in (DRS150) mithilfe der Standardoption 4 gelöscht werden. Es können nur leere Versandpackstücke gelöscht werden.
Die entsprechende Funktion ist über die API DRS150MI.DelShipmentPck verfügbar.
Versandpackstück und -inhalt umbuchen
Ein Versandpackstück und dessen Inhalt können mithilfe der verknüpften Optionen "Umbuchen an" (Optionen 17-19) und "Laden/Entladen" (Optionen 34-35) zu verschiedenen Lagerplätzen am Lagerort verschoben werden. Diese verknüpften Optionen wirken sich auch auf den Rüststatus der enthaltenen Packstücke und Positionen aus. Dies bedeutet, dass mit "Umbuchen an Packlagerplatz" die enthaltenen Packstücke und Positionen zum angegebenen Lagerplatz verschoben und der Rüststatus (PISS) von Positionen und Packstücken auf 50 = Gemäß Rückmeldung wurden alle Positionen auf den Packlagerplatz umgebucht aktualisiert wird.
Folgende Umbuchungsoperationen sind verfügbar:
- Umbuchen an Packlagerplatz = 50, verknüpfte Option 17
- Umbuchen an Docking-Lagerplatz = 60, verknüpfte Option 18
- Umbuchen an Standardlagerplatz = 40, verknüpfte Option 19
- Sendung hinzufügen = 65, verknüpfte Option 34
- Aus Sendung entfernen = 60, verknüpfte Option 35
Der aktualisierte Status kann für Packstücke in "Lieferung. Packstücke verbinden" (MWS423) und für Rüstlistenpositionen in "Rüstliste. Positionen rückmelden" (MWS422) angezeigt werden. Bei der Verwendung von Option 34 und 35 muss auf der Sendung das Feld "Bestellbündelung" aktiviert sein.
Die entsprechende Funktion ist über die API DRS150MI.ReportShpPck verfügbar.
Packstücken zu Versandpackstück hinzufügen
Mit der verknüpften Option 61 in (MWS423) kann ein Packstück zu einer Sendung hinzugefügt werden. Unter Verwendung der Versandpackstück-Sortierfolge 4 und Angabe der Sendungsnummer im Kopf werden alle Packstücke und Versandpackstücke auf der Sendung angezeigt.
Normale Packstücke werden im Feld "Packstücknr" angegeben, und Versandpackstücke werden unterschieden, indem die Nummer im Feld "Packstückstruktur" angegeben wird. Das Feld "Sendung Paketnr." wird für die Packstücke ausgefüllt, die in einem Versandpackstück enthalten sind.
Nur Packstücke der höchsten Stufe können direkt in ein Versandpackstück aufgenommen werden. Das heißt, sie können nicht in ein anderes Packstück aufgenommen werden; Packstückstufe = 0. Packstücke in einer Struktur sind implizit auch in einem Versandpackstück enthalten, wenn das oberste Packstück in einem Versandpackstück enthalten ist.
Um ein Packstück zu einem Versandpackstück hinzuzufügen, fahren Sie mit dem entsprechenden Packstück fort. Geben Sie die Nummer des Versandpackstücks an, dem das Packstück hinzugefügt werden soll, und wählen Sie Option 61 aus.
Die entsprechende Funktion ist über die API MWS423MI, Transaktion AddToShipmentPack verfügbar.
Packstücke aus Versandpackstück entfernen
Packstücke, die in einem Versandpackstück enthalten sind, können auf zwei Arten voneinander getrennt oder entpackt werden:
- Um alle Packstücke aus dem Versandpackstück zu entpacken, wählen Sie in (DRS150) die verknüpfte Option 26 = Auspacken aus.
- Um ein bestimmtes Packstück aus dem Versandpackstück zu entfernen, verwenden Sie in (MWS423) die verknüpfte Option 62 = Aus Versandpackstück entfernen.
Wenn Entpacken oder Entfernen ausgewählt ist, werden die Pakete voneinander getrennt, und die Referenz zum Versandpackstück wird gelöscht.
Die entsprechende Funktion ist über die API MWS423MI, Transaktion RemFromShipmentPack verfügbar.
Versandpackstück schließen und öffnen
Solange ein Versandpackstück geöffnet ist, können ihm weitere Packstücke hinzugefügt werden. Ein Versandpackstück kann mithilfe der verknüpften Option 31 = Versandpackstück schließen geschlossen werden, sodass keine weitere Packstücke hinzugefügt werden können. Ein Packstück kann durch Auswahl der verknüpften Option 30 = Versandpackstück öffnen wieder geöffnet werden.
Zusätzliche API-Operationen
Eine weitere Option ist über eine API-Transaktion verfügbar, die nicht als interaktives Programm verfügbar ist.
Wenn die Cross-Docking-Transaktion für ein Packstück zu bestätigen ist, kann der Benutzer über die Transaktion MHS850MI.AddPutAwayPack ein "Zu Versandpackstück" eingeben. Wenn ein Wert eingegeben wird, versucht das System direkt, das Packstück in das Versandpackstück aufzunehmen. Es werden einige Prüfungen ausgeführt, um sicherzustellen, dass das Packstück in das Versandpackstück aufgenommen werden kann. Wenn die Prüfungen erfolgreich waren, wird die Rüstliste für dieses genaue Packstück freigegeben und verarbeitet, und das Packstück wird in das Versandpackstück aufgenommen. Diese Option ist verfügbar, um einen One-Touch-Prozess für die Verarbeitung von Packstücken beim Cross-Docking-Eingang zu ermöglichen und die Packstücke in das ausgehende Versandpackstück aufnehmen zu können.
Archivierung
Versandpackstücke werden automatisch archiviert, wenn die verbundene Sendung über "Lieferdaten. Archivieren/Löschen" (MWS820) archiviert wird.
Tour- und Via-Einstellungen
In diesem Abschnitt werden einige Tipps und Empfehlungen beschrieben, um die Einrichtung von Touren und Via-Adressen in Kombination mit der Verwendung von Versandpackstücken zu vereinfachen.
Die Via-Adresse dient in erster Linie der Information, aber da die Versandpackstückfunktion auf die Via-Adresse angewiesen ist, muss die Einstellung von Via-Adressen für Lieferungen möglichst umfassend automatisiert werden. Die Via-Adresse kann in "Lieferung. Toolbox öffnen" (MWS410) verwaltet und aktualisiert werden. Die manuelle Einstellung für jede Lieferung ist jedoch nicht effizient. Die automatische Übernahme der Via-Adresse für neue Lieferungen muss in "Versandkonzept. Öffnen" (MWS010) festgelegt werden.
Die Via-Adresse kann automatisch aus der Kunden-/Kundenauftragsadresse, der Tour oder der generischen Objektkontrolltabelle in "Verfügb. Objektkontrollparameter. Öffnen" (CMS016) übernommen werden. Die generische Objektkontrolltabelle bietet die größte Flexibilität bei der Abfrage der Via-Adresse. Beispielsweise können Versandkonzept, Lieferbedingungen, Liefermethode oder eine Kombination als Auswahlregeln verwendet werden.
Es wird empfohlen, die Bestimmungsadresse als Kundenauftragsadresse und nicht als Via-Adresse einzugeben. Wenn die Bestimmungsadresse als Kundenadresse eingegeben wird, besteht am Entladeplatz/Entladestandort die Möglichkeit, die Waren nach Kunde und Kundenadresse voneinander zu trennen. Diese Funktion ist besonders wichtig, wenn der endgültige Kunde über viele Adressen verfügt, die von derselben Via-Adresse bedient werden. Die Bestimmungsadresse wird auch auf der Sendung ausgedruckt.
Wenn die Via-Adresse ein Distributionszentrum ist, möchten Sie dem Endkunden möglicherweise Informationen bereitstellen, wenn die Waren im Distributionszentrum ankommen oder an die Bestimmungsadresse geliefert werden. Um eine Übersicht über die Lieferung zu ermöglichen, muss auch die Via-Adressen als Dummy-Entladeorte in "Tour. Entladeplätze verbinden" (DRS021) eingegeben werden.
Wenn viele Entladeplätze mit der gleichen Via-Adresse verbunden sind, empfehlen wir, die Tourenübernahme durch die generische Objektkontrolle einzurichten. Wenn mit einer Via-Adresse nur ein oder wenige Entladeplätze mit einer Via-Adresse verbunden sind, können Sie die Übernahme pro Tour verwenden und die Via-Adresse pro Entladeplatz eingeben.
Diese Einrichtung erfordert möglicherweise viele Änderungen (ein Wert pro Entladeplatz), wenn die Via-Adresse aktualisiert wird. Wenn stattdessen die generische Objektkontrolltabelle verwendet wird, gibt es bei Aktualisierung der Via-Adresse wahrscheinlich nur sehr wenige Änderungen.