Material in Stückliste eingeben

Bei diesem Vorgang wird das Material in einer Stückliste angegeben und verwaltet.

Hintergrund

Bei der Integration mit externen Anwendungen wie einem PLM-System (Product Lifecycle Management) werden verschiedene Arten von Datensätzen ausgetauscht, z. B. Artikelstamm- und Stücklistendatensätze. Je nachdem, welches System als das Datenerfassungssystem erkannt wird, werden Aktualisierungen von diesem System an das empfangende System gesendet. Solche Aktualisierungen müssen durchgeführt werden, indem vorhandene Daten beibehalten und nicht neu geschrieben werden. Dies ist besonders relevant, wenn die Informationen der Stücklistenposition zwischen den beiden Systemen ausgetauscht werden.

Beispielsweise erstellt das PLM-System eine Formel mit einer oder mehreren Positionen. Wenn diese Daten von der M3 Business Engine genutzt werden, wird ein Produktstrukturdatensatz mit Kopf und Zeilen erstellt. Nachdem der Datensatz in M3 BE erstellt wurde, werden für das PLM-System irrelevante Daten im M3 BE-Datensatz aktualisiert.

Wenn eine Aktualisierung für die gleiche Formel von dem PLM-System gesendet wird, dürfen die Daten, die in M3 BE für einen anderen Zweck wie MRP oder Lagerhaltung geändert wurden, nicht überschrieben werden. Um dies sicherzustellen, müssen Sie für einen Positionsquerverweis zwischen den beiden Systemen sorgen, der sich auf die Positionsnummer im anderen System bezieht.

Bevor Sie beginnen

Bevor Sie damit beginnen, Material in einer Stückliste anzugeben, müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Ein Produktstrukturkopf wird in "Produktstruktur. Öffnen" (PDS001) eingegeben.
  • Das Material wird als Artikel in "Artikel. Öffnen" (MMS001) eingegeben. Ob diese Vorgehensweise für nicht bereits als Artikel angegebenes Material verwendet werden kann, kann jedoch durch Festlegen eines Parameters (über die Funktionstaste F13 = "Parameter") gesteuert werden.

Je nachdem, wie das Material verwendet werden soll, müssen unter Umständen auch die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Geben Sie an, ob die Ausbeute für das Produkt berechnet werden soll, indem Sie in Bild (MMS001/G) das Kontrollfeld "Ausbeuteberechnung" aktivieren.
  • Geben Sie an, ob es sich bei enthaltenen Komponenten um aktive Artikel handelt und ob Materialien mit Gehalts- und Konzentrationskontrolle im Feld "Gehalt/var.Gew." von Bild (MMS001/G) angegeben werden können.
  • Geben Sie an, ob das Material ein Nebenprodukt und das Produkt dafür das Hauptprodukt im Feld "Neb/KupProdCd" von Bild (MMS001/G) ist.
  • Geben Sie an, ob es sich bei dem Material um einen Artikel mit variablem Gewicht handelt. Auf diese Weise wird das variable Gewicht (PA-Eingang) bei der Berechnung der Entnahmemenge und dem Gewicht in der retrograden Entnahmeroutine berücksichtigt.

Ergebnis

Eine Erfassung für ein oder mehrere Materialien für ein Produkt (bildet seine Stückliste).

Führen Sie folgende Schritte aus

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um Material in einer Stückliste anzugeben.

  1. Starten Sie "Produktstruktur. Öffnen" (PDS001), und wählen Sie die verknüpfte Option 11 = Material und Operation aus, um "Produkt. Material/Operationen verbinden" (PDS002/B) zu starten.

  2. Wählen Sie die Sortierfolge 1, 2, 3, 11, 12 oder 13 aus.

  3. Geben Sie eine Komponente in die Stückliste ein, indem Sie die Sequenznummer, die Komponentennummer und ein beliebiges Gültigkeitsdatum angeben. Informationen bezüglich des Materials werden von der Artikeldatei übernommen.

  4. Prüfen, ändern und ergänzen Sie die Informationen entweder im Vollbild oder detailliert in Bild E und F. Geben Sie die Operationsnummer der Operation an, bei der das Material verwendet werden soll.

  5. Beenden Sie den Prozess hier, oder ergänzen Sie die Materialerfassung nach Bedarf um die Schritte 6, 7, 8 und 9.

  6. Ausbeuteberechnung. Wenn das Material in einer Ausbeuteberechnung enthalten sein wird, geben Sie das Ausbeutematerial in Bild (PDS002/F) an.

  7. Nebenprodukt. Wenn solch ein Artikel zum Material gehört, wird ein Neben- oder Kuppelproduktcode vorgeschlagen. Manuelles Übersteuern ist in Bild (PDS002/F) möglich.

  8. Definieren Sie die Entnahmemethode gemäß Materialentnahmemethode.

  9. Materialien mit Gehalts- und Konzentrationskontrolle. Artikel, die eine aktive Substanz enthalten, die durch einen Gehalt oder eine Konzentration ausgedrückt wird, müssen als aktiver Artikel in Bild (MMS001/G) angegeben werden. Wenn solch ein Artikel als Material angegeben wird, kann der Gehalt oder die Konzentration kompensiert werden. Wählen Sie in (PDS002) die verknüpfte Option 15 = Komponentengehalt aus, um "Material. Gehaltskompens.-Art. eingeben" (PDS004) zu starten. Geben Sie zur Erstellung von Kompensatoren die Komponentennummer und den Kompensationsprozentsatz an.

    Hinweis

    Die Komponenten im Browserfenster werden basierend auf dem "Von-Datum" der Produktversion angezeigt, für die Sie eine Kompensation durchführen.

  10. Drücken Sie zum Verlassen des Programms F3.

Hinzufügen von Komponenten zu einer Produktstruktur

Zur Erstellung einer Eins-zu-Eins-Beziehung zwischen der Formelzeilennummer in PLM und der Materialsequenznummer (MSEQ) in einer Produktstrukturposition in M3 BE kann das Feld "Externe Positionsreferenz" (ELRF) beim Hinzufügen einer Komponente zu einer Produktstruktur angegeben werden. Dieses Feld kann nur in der MI-Transaktion zum Hinzufügen von Komponenten zu einer Produktstruktur angegeben werden. In interaktiven Programmen ist dies nicht möglich.

Wenn eine Bestätigung an das PLM-System gesendet wird, enthält das entsprechende Dokument die Felder MSEQ und ELRF. Auf diese Weise kann das empfangende System die korrekte Aktualisierung durchführen.

Aggregierte retrograde Rückmeldung

Um die Anzahl der Lagerbewegungen zu reduzieren, können Sie aggregierte retrograde Entnahmen anstatt separate Entnahmen rückmelden. Um eine aggregierte retrograde Rückmeldung zu erhalten, muss in "Produktstruktur. Öffnen" (PDS001) der Parameter "Aggregierte retrograde Rückmeldung" aktiviert sein. Wenn dieser Parameter aktiviert ist, werden alle retrograden Entnahmen pro Entnahmemethode kumuliert, bis die Entnahme für die retrograde Entnahme gestartet wird.

Die aggregierte retrograde Rückmeldung kann drei Werte haben:
  • 0 = Detaillierte Rückmeldung. Jede Transaktion erstellt separate retrograde Entnahmen.
  • 1 = Aggregierte retrograde Rückmeldung. Jede Transaktion wird summiert, und die retrograden Entnahmen werden periodisch erstellt. Periodische Entnahmen werden mit "ProdAuft. Retrograde Entnahme aktivieren" (PMS998) ausgeführt.
  • 2 = Aggregierte retrograde Rückmeldung und automatischer PA-Abschluss. Wie Option 1, aber wenn der Produktionsauftrag beendet und markiert und alle Operationen rückgemeldet sind, werden alle ausstehenden und aggregierten retrograden Rückmeldungen aktiviert.

Zwischenlager

Um das hergestellte Material während des PA-Rückmeldungsprozesses als Zwischenlager zu erhalten, muss in (PDS002/F) "Zwischenlager" aktiviert sein. Wenn dieses Feld aktiviert ist, wird das Material in "Produktionsauftrag. Entnahme rückmelden" (PMS060) als verbraucht, aber noch nicht im Lager eingegangen rückgemeldet.

Gültige Eingaben für den Parameter:
  • 0 = Nein, ein Material kann nicht als verbraucht rückgemeldet werden, bevor es al im Lager eingegangen rückgemeldet wird.
  • 1 = Ja, ein Material kann als verbraucht rückgemeldet werden, bevor es im Lager eingeht, wenn die verbrauchte Chargennummer eine Referenz zu einem offenen PA in "Charge/Seriennummer. Öffnen/Mit Art verb" (MMS235) hat. Wenn die Materialrückmeldung in (PMS060) zu einem negativen Lagerbestand führt, muss ein Beschaffungs-PA den Verbrauch bis zu einer Höhe von null decken.
Einschränkungen:
  • Für das Material gelten folgende Voraussetzungen:
    • Parameter "Chargenführungsmethode" (INDI) ist in (MMS001/E) auf 3 gesetzt.
    • "Kontrollcode" (QACD) ist auf 0 gesetzt.
    • Parameter "Unterchargenführung" (SUME) ist in (MMS001/F) auf 0 gesetzt.
    • "Neben-/Kuppelproduktcode" in (MMS001/G) ist auf 0 oder 3 gesetzt
  • Sowohl das Produkt als auch das Material müssen in "Artikel. Standort verbinden" (MMS003) einen Artikelstandort haben, dessen "Lagerkontierungsmethode" (VAMT) auf 0, 1 oder 2 gesetzt ist.
  • Der Parameter kann nur für ein Material in einer Produktstruktur aktiviert werden, bei dem die "Entnahmemethode" in (PDS002/E) auf 2 gesetzt ist.
  • Der Parameter ist für einen Phantomartikel nicht verfügbar.