Produktkonfiguration

Der Zweck dieses Vorgangs ist die Verwaltung von Produktvarianten, die normalerweise zur einmaligen Nutzung erzeugt werden. Operationspläne und Stücklisten für diese Varianten können anhand der Produktstruktur eines ähnlichen Produkts automatisch oder manuell erstellt werden.

Bevor Sie beginnen

Der Vorgang kann begonnen werden, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Der Nummernserientyp 18 und die Nummernserie 1 sind im Programm "Nummernserie. Öffnen" (CRS165) eingegeben.
  • Die unterstützende Funktion Grunddaten für Produktkonfiguration ist abgeschlossen.
  • Diese Grunddaten werden im Programm "Settings – Produktkonfiguration" (CRS585) angegeben.
  • Ein Artikel mit Konfigurationscode 1 oder 2 wird im Programm "Artikel. Öffnen" (MMS001) eingegeben und weist eine Produktstruktur auf, mit der entsprechende Konfigurationselemente verbunden sind.

Ergebnis

Eine Produktkonfiguration mit entsprechenden Aufträgen wird mithilfe dieses Vorgangs erstellt.

Führen Sie folgende Schritte aus

In der Abbildung unten wird der Umfang des Prozesses dargestellt:

  1. Kundenbedarf

    Beim Kundenbedarf kann es sich um einen Auftrag, ein Angebot oder eine Abfrage handeln, bei der bestimmte Informationen angefordert werden. Solch ein Bedarf kann in einem der folgenden Programme eingegeben werden:

    • "Kundenauftrag. Öffnen" (OIS100) – für Kundenaufträge oder Angebote
    • "Arbeiten mit Projektaufträgen" (POS091) – für Projektaufträge
    • "Bez./Verteilauftrag Öffnen" (MMS100) – für allgemeine Lagerbewegungen

    Eine Abfrage kann mit einem der folgenden Programme verarbeitet werden (je nach erforderlichen Informationen):

    • "Material. Verfügbarkeit simulieren" (MMS085)
    • "Strukturstückliste. Anzeigen" (PDS100)
    • Arbeiten mit Kalkulationssimulation – Struktur (PCS060).

    Eine für einen Auftrag erstellte Produktkonfiguration wird gespeichert. Simulierte Produktkonfigurationen und -kalkulationen werden erstellt. Eine Produktkonfiguration, die für eine Abfrage erstellt wurde, kann nicht gespeichert werden.

  2. Produktkonfiguration

    Produkte werden in "Konfiguration. Erstellen" (PDS600) konfiguriert. Dieses Programm wird automatisch von anderen Programmen aus aufgerufen, wenn eine Produktkonfiguration erstellt werden soll.

    Nachdem eine Produktkonfiguration erstellt wurde, können verschiedene Analysen (beispielsweise von Maßen oder Kosten) durchgeführt werden. Die Produktkonfiguration wird durch Anzeigen von Fragen in Form von Merkmalen erstellt, die beim Durchsuchen der Produktstrukturen gefunden wurden. Diese Fragen werden anschließend durch eine der gültigen Optionen beantwortet und zusammen mit dem jeweiligen Merkmal angezeigt. Da dynamisch nach Fragen gesucht werden kann, müssen nur jene Fragen beantwortet werden, die auf verschiedene Situationen zutreffen.

    Informationen an Kunden:

    Das Ergebnis einer Produktkonfiguration kann an den Kunden weitergeleitet werden. Die erforderlichen und auch die kalkulierten Antworten und Ergebnisse einer Konfiguration können auf der Kundenauftragsbestätigung ausgedruckt werden. Die Ergebnisse können auch in einem Lieferschein oder in einer Rechnung weitergeleitet werden. Es bleibt dem Benutzer überlassen, über die Merkmale, Optionen und Zeichnungsmaße zu bestimmen, die gedruckt werden sollen und auf welchen Dokumenten. Die gedruckten Informationen werden auf direkte Weise und für den Kunden leicht verständlich präsentiert.

  3. Simulation einer Produktkonfiguration

    Eine simulierte Produktkonfiguration besteht aus einer Stückliste und einem Operationsplan basierend auf einer Produktkonfiguration. Damit werden Beschaffungsaufträge für Halbfabrikate und Direktmaterialeinkäufe im Zusammenhang mit Aufträgen erstellt. Die simulierte Konfiguration wird auch zur Einführung von Änderungen an Kundenbedarfe und zur Durchführung der Kalkulation verwendet.

    Eine simulierte Produktkonfiguration kann automatisch oder manuell erstellt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Simulierte Produktkonfiguration manuell erstellen.

    Wenn nach der Erstellung der simulierten Produktkonfiguration Änderungen an der Stückliste oder am Operationsplan erfolgt sind, kann sie anhand der neuen Informationen neu erstellt werden.

  4. Produktionsauftrag

    Wenn Kundenbedarfe eingegeben werden, kann ausgewählt werden, ob Produktionsaufträge unmittelbar oder zu einem späteren Zeitpunkt freigegeben werden sollen. Dies erfolgt mit Option 23 = Erst. PA im Programm "Konfiguration & Simulation. Öffnen" (PDS605). Unabhängig davon, ob dies unmittelbar erfolgt oder nicht, wird der Produktionsauftrag mit dem Kundenbedarf verbunden. Es besteht auch die Möglichkeit, Produktions- und Einkaufsaufträge für Halbfabrikate und Material freizugeben, bevor ein Produktionsauftrag für das bestellte Produkt erstellt wird. Dies kann sinnvoll sein, wenn technische Arbeiten direkt anhand eines Kundenauftrags ausgeführt werden.

    Ob ein Produktionsauftrag unmittelbar erstellt werden soll oder nicht, wird durch das Feld "Auto-PA“ im Programm "Artikel. Standort verbinden" (MMS003/F) gesteuert.

    Produktionsaufträge werden anhand der Mengen und des geplanten Enddatums in den simulierten Produktkonfigurationen erstellt. Zuerst wird die Grundstruktur wie in der Produktdatenbank verwendet. Diese wird dann mit sämtlichen Änderungen ergänzt. Die Produktionsaufträge können anschließend im Programm "Produktionsauftrag. Öffnen" (PMS100) geändert werden. Wenn ein Produktionsauftrag für das Produkt der höchsten Stufe erstellt wird, weist seine simulierte Produktkonfiguration den Status 50 oder 60 auf. Dies bedeutet, dass keine weiteren Änderungen vorgenommen werden und Aufträge auf der niedrigeren Stufe nicht erstellt werden können.

    Interne Informationen:

    Wenn ein Produktionsauftrag für eine Produktkonfiguration erstellt wurde, können interne Informationen über die Konfiguration angezeigt und verteilt werden. Die Anzeige kann durch die dynamische Artikelbeschreibung in zahlreichen Funktionen in M3 angezeigt werden. Diese Informationen können durch allgemeine Design-Dokumente oder durch die Materialanforderung und Operationskarten verteilt werden. Darüber hinaus kann die Rüstliste für den Kundenauftrag oder andere Ausdrucke verwendet werden.

    Es bleibt dem Benutzer überlassen, über die Merkmale, Optionen und Zeichnungsmaße zu bestimmen, die gedruckt werden sollen und auf welchen Dokumenten. Die gedruckten Informationen werden auf direkte Weise und für den Kunden leicht verständlich präsentiert.

    Kalkulation:

    Die Kalkulation kann basierend auf der eindeutigen Produktstruktur einer simulierten Produktkonfiguration erstellt werden. Sie kann beispielsweise zur Analyse von Deckungsbeiträgen oder Kosten verwendet werden. Wenn Produktionsaufträge für eine Produktkonfiguration freigegeben werden, wird auch eine abschließende Kalkulation erstellt, in der sich die eindeutige Produktstruktur des Produktionsauftrags widerspiegelt.

    Die Kundenauftrags- und Auftragserfassungsstatistik werden mit der neuesten Version dieser Kalkulationen aktualisiert. Die Kalkulation für eine simulierte Produktkonfiguration wird als Gesamtwert im Kopf angezeigt. Dies kann mit Option 5 = Anzeigen im Programm "Konfiguration & Simulation. Öffnen" (PDS605) oder mit Sortierfolge 3 im Programm "Anzeigen Produktkalkulation" (PCS050) erfolgen.