Produktstruktur erstellen

In diesem Dokument wird das Erstellen einer Produktstruktur durch folgende Vorgehensweise beschreiben:

  • Artikel als Produkte erfassen
  • Stücklisten mit sämtlichem unterschiedlichen Material eingeben
  • Operationspläne mit sämtlichem unterschiedlichen Material eingeben

Ergebnis

Sie können Produktstrukturen eingeben und unterstützen.

Produktstrukturen werden hauptsächlich für Planung, Produktkalkulation und Produktion verwendet.

Dies hat Auswirkungen auf die folgenden Dateien:

  • Produktdatenbankkopf (MPDHED)
  • Produktdatenbank-Endprodukte (MPDEND)
  • Mengengrenzwerte für alternative Operationspläne (MPDPAL)
  • Beschreibung der Operationsplanaktivität (MPDOPS)
  • Weitere Informationen finden Sie unter den jeweiligen Prozessen und Anleitungen.

Bevor Sie beginnen

Der Vorgang kann gestartet werden, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Produktstrukturtypen sind in "Produktstrukturtyp. Öffnen" (CRS087) angegeben.
  • Die Produktstrukturklassen sind in "Produktstrukturklasse. Öffnen" (PDS075) angegeben. Jeder Strukturklasse ist ein entsprechender Produktstrukturklassentyp zugewiesen. Beispiele für diese Produktstrukturklassentypen sind "Diskret", "Formelstückliste", "Produktionsschritte", "Massengutartikel-Produktstruktur", "Verpackungsmaterial-Produktstruktur" oder "Abpackungsproduktstruktur".

    Bei einer Produktstruktur des Strukturklassentyps 00-"Diskret" (z. B. der Strukturklassentyp für einen diskreten Artikel) entspricht die Produktnummer der Nummer des gefertigten Artikels (dem Produkt des Produktionsauftrags) und wird immer in Verbindung mit der Struktur verwendet, um zu beschreiben, woraus ein Produkt besteht und wie es hergestellt wird.

    In Fällen, in denen der Produktstrukturklassentyp "Formelstückliste", "Produktionsschritte", "Massengutartikel-Produktstruktur", "Verpackungsmaterial-Produktstruktur" oder "Abpackungsproduktstruktur" lautet, dient das Produktnummernfeld (PRNO) in der Produktstruktur zur Angabe eines Prozesses, der für den Hersteller der endgültigen Produktnummer erforderlich ist. Für diese Arten von Produktstrukturen müssen Sie den Produktionsartikel mit jedem potenziellen Produktionsprozess über "Alternative Strukturen. Öffnen" (PDS023) aus "Artikel. Standort verbinden" (MMS003) verbinden.

    Unter erfahren Sie, wie Sie über (MMS003) auf "Alternative Strukturen. Öffnen" (PDS023) zugreifen können.

    Hinweis

    Sie können die Produktionsartikel nur für die Produktstrukturen mit dem Strukturklassentyp "Abpackungsproduktstruktur" oder "Formel" definieren.

    Sie können beispielsweise einen Produktstrukturdatensatz mit "Produktstruktur. Öffnen" (PDS001) erstellen, um eine Formel zur Herstellung von Orangensaft einzugeben, bei der die Produktnummer (PRNO) als "FORMEL-SAFT" eingerichtet ist und der Produktionsartikel dieser Formel "ORANGENSAFT" in der Tabelle "Produktstrukturendprodukt" (MPDOUT) mit "Produktionsartikel. Öffnen" (PDS029) definiert wird. Der PRNO-Wert im Produktstrukturdatensatz weist darauf hin, dass eine Formel zur Herstellung von Orangensaft verfügbar ist, der eigentliche herzustellende Artikel aber in (PDS029) definiert ist.

  • Das Produkt ist als Artikel in "Artikel. Öffnen" (MMS001) erfasst.
  • Das Material in der Stückliste des Produkts ist als Artikel in "Artikel. Öffnen" (MMS001) erfasst.
  • Produktionsgruppen sind in "Produktionsgruppe. Öffnen" (PDS010) angegeben.
  • Schichtmuster sind in "Schicht. Öffnen" (PDS030) erfasst.
  • Ein Kapazitätskalender wird in "Produktionsgruppe. Kapazität erstellen" (PDS960) erstellt.
Hinweis

Mithilfe von Parametern (Funktionstaste F13 = "Parameter") können Sie steuern, ob Produkte und Materialien als Artikel erfasst werden.

Führen Sie folgende Schritte aus

  1. Erstellen eines Produktstrukturtyps

    Bei dieser Aktivität wird der Artikel durch Erstellen eines Produktstrukturkopfs als Produkt registriert. Der Produktstrukturkopf kann aus einer vorhandenen Struktur erstellt bzw. kopiert werden. Während dieser Verarbeitung werden Informationen aus der Artikeldatei übernommen. Anhand der Artikelinformationen werden die Schritte bei der Verarbeitung der Produktstruktur sowie die Verarbeitung des Produkts im Produktablauf reguliert.

    Sie können einen Produktstrukturkopf in "Produktstruktur. Öffnen" (PDS001) erstellen.

  2. Registrieren einer Operation im Operationsplan

    Diese Aktivität enthält die Produktionsschritte, die das Produkt durchlaufen muss. Sie wird durch Angeben der Operationsnummer mit der Produktionsgruppe erstellt.

    Sie können Operationen im Operationsplan in "Produkt. Material/Operationen verbinden" (PDS002) registrieren.

    • Kuppelprodukt

      Kuppelprodukte können mit jeder Operation verbunden werden. Das Festlegen von 2 = Kuppelprodukt muss im Feld "Neben-/Kuppelproduktcode" in Bild (MMS001/G) für gleichzeitig als weiteres Produkt produzierte Artikel erfasst werden. Dieses Produkt muss die Einstellung 3 = "Hauptprodukt" im Feld "Neben-/Kuppelproduktcode" haben.

    • Phantomoperation

      Phantomartikel haben die Artikelkategorie 2 = "Phantomartikel" in (MMS001/G). Phantomartikel werden als Material für ein Produkt in derselben Weise wie reguläres Material erfasst.

      Ein Phantomartikel kann wie bei Phantommaterialien (siehe oben) seine eigenen Operationspläne aufweisen. Wenn ein Produktionsauftrag für ein Produkt mit einem Phantomartikel als Material erstellt wird, werden seine Operationen wie im Feld "Phantomoperationsmethode" in "Produkt. Material/Operationen verbinden" (PDS002) angegeben verarbeitet.

  3. Erstellen eines alternativen Operationsplans

    Diese Aktivität bestimmt, ob eine alternative Operationsliste verwendet werden soll und wenn ja, welche Mengengrenzwerte bei der Produktion verwendet werden sollen.

    Geben Sie alle alternativen Operationslisten in "Alternativer Operationsplan. Öffnen" (PDS035) an.

    Wenn Sie Operationen in "Produkt. Material/Operationen verbinden" (PDS002) erfassen, können Sie mit "Operation. Zuordnen alt. Operationspläne" (PDS008) fortfahren. In der späteren Funktion können Sie definieren, in welchen alternativen Operationsplänen die Operation verwendet wird.

  4. Erfassen von Material in Stückliste

    Bei dieser Aktivität werden alle Artikel aufgelistet, die das Produkt in der Stückliste bilden. Das Erstellen erfolgt durch Angeben von Sequenznummer, Komponentennummer und der enthaltenen Menge.

    Geben Sie das Material in der Stückliste in "Produkt. Material/Operationen verbinden" (PDS002) an.

  5. Verbinden von Dokumenten mit der Produktstruktur

    Anhand dieser Aktivität können Sie Dokumente mit Operationen in der Produktstruktur verknüpfen, und zwar über die Dokumenttabelle in "Dokument. Öffnen" (CRS230).

    Sie können dies in "Produkt. Material/Operationen verbinden" (PDS002) und "Operation. Verbinden Operationselement" (PDS027) vornehmen.

Verwalten von Produktstrukturen in einem externen System

Produktstrukturen können auch in externen Systemen erstellt werden, z. B. über CloudSuite for Product Lifecycle Management (CS PLM). Datensätze werden mithilfe der entsprechenden API-Transaktionen vom externen System in M3 importiert. Für solche Produktstrukturen muss der Parameter "Über externes System verwaltet" (MNPL) aktiviert sein.

Dieser Parameter kann nur über die API festgelegt und nicht über die Benutzeroberfläche aktualisiert werden. Wenn dieser Parameter gesetzt ist, wird das Kontrollfeld normalerweise nicht aktualisiert. Zur Datenkorrektur ist dieser Parameter über die zu deaktivierenden MI-Aktualisierungstransaktionen verfügbar.

Validierungen

Wenn eine Produktstruktur von einem externen System verwaltet wird, werden einige Transaktionen in M3 verhindert:
  • Wenn die Produktstruktur versioniert ist (VRNF = 1 und MNPL = 1), können Benutzer keine neue Versionen erstellen, vorhandene Versionen löschen oder Versionen über "Produkt. Version" (PDS028) kopieren.
  • Benutzer können in (PDS002) keine neuen Materialpositionen erstellen oder diese löschen.
  • Benutzer können eine vorhandene Materialposition in eine Position mit einer neuen Materialsequenznummer kopieren. Die Logik löscht jedoch die Quellposition automatisch, um sicherzustellen, dass die Synchronisierung zwischen der PLM-Formelzeile und der Materialsequenznummer der M3-Produktstruktur, die als eine Eins-zu-Eins-Beziehung verwaltet wird, nicht unterbrochen wird.
  • Für Produktstrukturen, die nicht von einem externen System verwaltet werden (MNPL = 0), kann die Quellposition optional gelöscht werden, wenn der Benutzer eine Kopie in (PDS002/C) erstellt. Dafür muss das Feld "Quelle löschen" umgeschaltet werden.
  • Bei von einem externen System verwalteten Produktstrukturen (MNPL=1) können keine alternativen Materialien hinzugefügt, gelöscht, aktualisiert oder interaktiv über "Material. Verb. alternatives Material. (PDS013) kopiert werden. Die Wartung von alternativen Materialien wird über die Schnittstelle zu CloudSuite for Product Lifecycle Management (CS PLM) verarbeitet.

Produktstrukturen kopieren

Markieren Sie in (PDS001/B) eine Zeile, die kopiert werden soll, und wählen Sie dann verknüpfte Optionen = Kopieren aus.
Hinweis

Dies gilt, ob die Zeile mit der Version unterstützt wird oder nicht, VRNF = 1 oder 0.

Wenn die ausgewählte Produktstruktur versioniert ist, ermöglicht Bild C die Eingabe der für die Versionsverwaltung relevanten Quell- und Zielinformationen. Wenn der Benutzer die Quellversionsnummer löscht und keine Zielversionsnummer angibt, werden alle Versionen der Quellproduktstruktur in das Ziel kopiert. Es werden entsprechende Validierungen angewendet, die überlappende Versionen einer Produktstruktur verhindern.

Wenn die ausgewählte Produktstruktur nicht installiert ist, ermöglicht Bild C die Erfassung von Feldern, mit denen das Kopieren der Quellproduktstruktur möglich ist.

Wenn die Zielproduktstruktur bereits als Version vorhanden ist, kann diese Kopieroperation nicht verwendet werden, um eine neue Version einer bereits vorhandenen Zielproduktstruktur zu erstellen.