Komponentenaustausch zwischen Kunde und Unternehmen verwalten

Ein Core-Teil ist eine Komponente oder Unterbaugruppe, wie z. B. ein Motor, ein Getriebe oder eine Benzinpumpe, das umgebaut oder wiederaufgearbeitet werden kann und häufig im Rahmen eines Händleraustauschprogramms verfügbar ist.

In diesem Zusammenhang bezieht sich Core auf fehlerhaftes Material oder gebrauchte Teile. Core ist das Rohmaterial, das zur Wiederaufarbeitung zur Verfügung steht, nachdem der Kunde es zurückgegeben hat, da er es nicht mehr benötigt. Der Core-Wert wird zu Beginn des Verkaufs zum Teilpreis hinzugefügt, um die Retoure zu gewährleisten, und wird bei Retoure des Teils erstattet. Wenn das Core-Material oder die verwendeten Teile nicht zurückgegeben werden, geht der Wert verloren.

Die Verwendung von Durchschnittspreisen für die Core-Retoure ist der Schlüssel für den Prozess, da hierdurch die Verwaltung der Lagerkontierung und die Behebung von Lagerbewertungsproblemen in Verbindung mit dem Core-Retourauftrag ermöglicht werden. Der Core-Prozess wird vereinfacht und das Risiko in Verbindung mit manuellen Aktualisierungen und Eingriffen wird reduziert. Die tatsächlichen Core-Zusatzkosten können vom Lieferanten abgerufen und als Lagerkontierungspreis verwendet werden.

Der Händler kann hierdurch sicherstellen, dass der Wert des zurückgegebenen Core-Artikels abhängig von der Attributkombination bei Wareneingang in "Kundenretoure. Öffnen" (OIS390) von der Person geschätzt wird, die für den Eingang der Waren zuständig ist, welche sich auf den tatsächlichen Lagerwert mit der Aktion in "Attributwerte. Verbinden mit" (ATS101) auswirken. An diesem Punkt wird (sofern die Standardattributkombination ausgewählt ist) der Artikel mit dem Lagerkontierungspreis eines neuen verkaufbaren Artikels dem Bestand hinzugefügt, wenn der tatsächlich zurückgegebene Wert des verwendeten Core-Artikels viel niedriger ist.

Dieses Dokument enthält eine Übersicht über den Komponentenaustauschprozess und umfasst verschiedene Links zu detaillierten Dokumenten, in denen die einzelnen Prozessschritte erklärt sind.

Ergebnis

Sie haben Komponenten gekauft, die in eine Komponentenaustauschflotte aufgenommen wurden.

Die MITCEN-Tabelle in M3 wird mit Core-Berechtigung aktualisiert.

Eine Core-Berechtigung entsteht zwischen Kunde A und Lieferant X, wenn A ein Produkt von X kauft und der Produktverkaufspreis Core-Zusatzkosten enthält. A verpflichtet sich dann, das Core-Teil an X zurückzugeben, um die Core-Rückerstattung zu erhalten.

Die Komponenten können im Komponentenaustauschprozess verwendet werden, bei dem defekte Komponenten, z. B. Core-Teile, gegen neue oder wiederaufgearbeitete ausgetauscht werden.

Bevor Sie beginnen

Einstellungen müssen gemäß den Anweisungen in und Einstellungen für Komponentenaustausch mit Lieferanten im Core-Management-Prozess definieren definiert sein.

Prozessübersicht

Die folgende Abbildung beschreibt einen Core-Prozess für einen großen Händler. Die Division besteht aus mehreren lokalen Lagerorten und einem zentralen Lagerort. Jeder lokale Lagerort nimmt die Anschaffungen für die Core-Flotte vor. Nachdem das zurückgegebene Core-Teil kontrolliert wurde, wird es an den zentralen Lagerort geliefert, wo es umgepackt und an den Lieferanten zurückgegeben wird.

Führen Sie folgende Schritte aus

Komponente für die Komponentenaustauschflotte kaufen

Sie kaufen Komponenten für die Komponentenaustauschflotte. Beim Wareneingang wird der Status der einzelnen Komponenten in "Wiederaufgearbeitet" geändert. Die Komponenten werden in der Komponentenaustauschflotte eingelagert und im Komponentenaustauschprogramm verwendet.

Sie kaufen die Komponente in "Einkaufsauftrag. Öffnen" (PPS200).

Der Wareneingang erfolgt auf Basis der Wareneingangsmethode (entweder direkter Lagerzugang oder Qualitätskontrolle mit einer oder zwei Phasen). Dies wird in "Einkaufsauftrag. Wareneingang" (PPS300) oder in "Einkaufsauftrag. Qualitätskontrolle" (PPS310) ausgeführt.
Wiederaufgearbeitete Komponenten verkaufen

Der Verkauf von wiederaufgearbeiteten Komponenten an den Kunden erfolgt in "Kundenauftrag. Öffnen" (OIS100). Beim Verkauf einer wiederaufgearbeiteten Komponente wird dem Auftrag durch die Attribute der Komponente automatisch ein Core-Zusatzkostenelement hinzugefügt. Ein in "Core-Berechtig. Toolbox öffnen" (MWS090) erstellter Datensatz gibt an, dass die Retoure einer verschlissenen Komponente erwartet wird.
Core-Retoure durch Kunden

Wenn der Kunde ein Core-Teil zurücksendet, erhält er eine Gutschrift. Der Betrag der Gutschrift basiert auf den definierten Core-Bedingungen und auf dem Verschleißzustand des retournierten Core-Teils. Das zurückgesendete Core-Teil muss kontrolliert werden, um seinen Zustand festzustellen.

Die Core-Retoure wird in "Kundenretoure. Öffnen Position" (OIS391) eingegeben.

Das Prüfergebnis wird in "Kundenretoure. QK-Ergebnis anzeigen" (OIS392) eingegeben.
Core-Wiederaufarbeitung

Retournierte Core-Teile werden repariert oder wiederaufgearbeitet und anschließend dem Lagerbestand der wiederaufgearbeiteten Komponenten hinzugefügt.

Erfolgt die Wiederaufarbeitung direkt in der Firma, wird dafür ein Instandhaltungsauftrag erstellt. Nach Abschluss der Wiederaufarbeitung wird der Instandhaltungsauftrag geschlossen und das Attribut der Komponente ändert sich von "Verschleißzustand" in "Wiederaufgearbeitet". Nach Abschluss des Instandhaltungsauftrags wird die Komponente dem Lagerbestand der wiederaufgearbeiteten Komponenten hinzugefügt.

Erfolgt die Wiederaufarbeitung durch eine externe Reparatur oder durch den Lieferanten, wird dafür eine IH-Anforderung erstellt. Wenn die Anforderung als IH-Auftrag freigegeben wird, wird ein geplanter Reparatureinkaufsauftrag erstellt, der anschließend als Reparaturauftrag freigegeben wird. Daraufhin wird die Komponente zur Reparatur an den Lieferanten gesendet.

Nach Abschluss der Wiederaufarbeitung wird die Komponente an die Firma zurückgesendet. Beim Wareneingang des Reparaturauftrags werden die Attribute für die Komponente eingegeben und der Instandhaltungsauftrag wird aktualisiert. Nach Abschluss des Instandhaltungsauftrags wird die Komponente dem Lagerbestand der wiederaufgearbeiteten Komponenten hinzugefügt.

Die Komponente kann Teil des Lieferantenaustauschprogramms sein. In diesem Fall wird das Core-Teil als mit dem Einkaufsauftrag für die wiederaufgearbeitete Komponente verknüpfter RTS-Auftrag an den Lieferanten zurückgesendet.
Wiederaufgearbeitete Komponenten in der Instandhaltung verwenden

Nach Entnahme von wiederaufgearbeiteten Komponenten durch einen Instandhaltungsauftrag erfolgt eine Core-Retoure.

Die Entnahme von Komponenten kann manuell in "IH-Auftrag. Positionen öffnen" (MOS101) oder "BA/VA. Öffnen" (MMS100) erfolgen. Außerdem kann die Komponente Teil einer vordefinierten Wartungsstückliste in "Wartung. Öffnen" (MOS300) sein.

Wenn die Entnahme durch Bestätigung der Rüstliste oder als direkte Ausgabe rückgemeldet wird, wird die Rechnungsspezifikation in "IH Rechnung. Öffnen Spezifikationen" (COS170) aktualisiert.

Nach Abschluss der Aktualisierung wird für die Core-Zusatzkosten automatisch eine Position erstellt, die dem Komponentenverkauf im Rahmen eines normalen Kundenauftrags entspricht.

Die Retoure des Core-Teils erfolgt auf dieselbe Weise wie die Retoure über den Verkaufsauftrag in (OIS390), (0IS391) und (OIS392).

Bei Eingabe der Retoure wird die Position für die Retoure automatisch mit der Core-Berechtigungsdatei (MITCEN) aktualisiert.
Core-Überwachung

Die Core-Überwachung wird zur Überwachung offener Core-Transaktionen verwendet. So ist es beispielsweise wichtig, zu überprüfen, welche Komponenten an Lieferanten und welche Komponenten von Kunden zurückgesendet werden müssen. Das Konzept zur Unterstützung der MITCEN-Tabelle (Core-Berechtigung) besteht darin, eine Masterdatei zu erstellen, in der die gesamte Berechtigung enthalten ist.

Sie können die Core-Komponenten im Core-Überwachungsportal überwachen, das als separate Anwendung zur Verfügung steht.
Lieferantenaustauschprozess

Die Bedingungen für den Einkauf wiederaufgearbeiteter Komponenten werden direkt aus der Artikelstammdefinition abgerufen, sodass kein spezieller Vertrag oder Auftragstyp verwendet werden muss. Der Einkauf kann durch einen normalen Einkaufsauftrag erfolgen. Wenn der Artikel in (MMS001/K) als austauschbar definiert ist und das eingegebene Attribut mit dem für die Core-Bedingung definierten Einkaufsattribut übereinstimmt, wird in der Core-Berechtigungsdatei automatisch ein Datensatz aktualisiert.