Einkaufsauftragsreklamationen

In diesem Dokument wird beschrieben, wie Einkaufsauftragsreklamationen verwaltet werden.

Werden Waren bei der Qualitätskontrolle zurückgewiesen, wird häufig eine Reklamation für den Lieferanten erstellt. In der Regel wird entweder eine Ersatzlieferung oder eine Gutschrift vom Lieferanten verlangt.

Ergebnis

Reklamationen können manuell oder automatisch erstellt werden. Daraufhin wird eine Ersatzlieferung oder eine Gutschrift erstellt.

Folgende Dateien werden in M3 aktualisiert:

  • MPCLAH EA-Reklamationskopf
  • MPCLAL EA-Reklamationsposition

Der Ablauf richtet sich danach, ob eine Ersatzlieferung oder eine Gutschrift angefordert wird.

Wird eine Ersatzlieferung angefordert, wird für die Original-Einkaufsauftragsposition automatisch eine Subnummer erstellt, sodass die Ersatzlieferung gemäß Einkaufsauftrag eingeht. Außerdem kann das System die zurückgewiesenen Waren automatisch von ihrem Standort entfernen. Hierfür wird ein Bezugsauftrag verwendet. Wenn eine Ersatzlieferung angefordert wird, werden bei der Materialentnahme finanzielle Transaktionen erstellt.

Wird eine Gutschrift vom Lieferanten angefordert, entfällt dieser Schritt.

Bevor Sie beginnen

Erstellen von Reklamationen

In M3 steht ein spezielles Programm zur manuellen Erstellung von Reklamationen zur Verfügung. Daneben können Reklamationen automatisch auf Basis der Qualitätskontrolle erstellt werden. Mithilfe der Parametereinstellungen können Sie die Reklamation automatisch erstellen, wenn die Waren teilweise oder vollständig zurückgewiesen oder mit Bemerkungen freigegeben werden. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Einstellungen für Wareneingang, Qualitätskontrolle, Reklamationen und Lagerzugang.

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Struktur von Reklamationen

Eine Reklamation besteht aus einem Kopf und einer oder mehreren Positionen. Das Programm für Reklamationsköpfe ist "RTS (zurück an Lief.). Öffnen" (PPS390). Das Programm für die Reklamationspositionen ist "RTS (zurück an Lieferanten). Pos. öffnen" (PPS391).

Die Positionen beziehen sich auf die zurückgewiesenen Auftragspositionen. Informationen zur Reklamation, z. B. ob eine Ersatzlieferung oder eine Gutschrift angefordert wird, wird dem Auftragskopf hinzugefügt, der auf den Reklamationsschein gedruckt wird.

Arbeiten mit Reklamationen

Der Ablauf richtet sich danach, ob eine Ersatzlieferung oder eine Gutschrift angefordert wird.

Wird eine Ersatzlieferung angefordert, wird für die Original-Einkaufsauftragsposition automatisch eine Subnummer erstellt, sodass die Ersatzlieferung gemäß Einkaufsauftrag eingeht.

Außerdem kann das System die zurückgewiesenen Waren automatisch von ihrem Standort entfernen. Hierfür wird ein Bezugsauftrag verwendet. Wird eine Gutschrift vom Lieferanten angefordert, entfällt dieser Schritt.

Wenn eine Ersatzlieferung angefordert wird, werden finanzielle Transaktionen bei der Materialentnahme erstellt. Der folgende Abschnitt "Finanztransaktionen" enthält eine kurze Übersicht über die Finanztransaktionen.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter Einkaufsauftragsreklamationen verwalten.

Reklamationsstatus

Der Status der Reklamation zeigt den Fortschritt der Reklamation im Ablauf an. Einige Statuscodes werden aus Nachverfolgungsgründen manuell festgelegt. Gültige Eingaben:

05 = Der Reklamationsauftrag wird verarbeitet Wenn die Arbeit beendet ist, wird der Status auf 10 gesetzt.

06 = Der Reklamationsauftrag ist aktiv Wenn die Arbeit beendet ist, wird der Status auf 15 gesetzt.

10 = Provisorisch Hierbei handelt es sich um den normalen Status für Reklamationen, die bei der Rückmeldung des Qualitätskontrollergebnisses automatisch hinzugefügt wurden.

15 = Freigegeben Dieser Status wird manuell gesetzt, sobald das Vorgehen für die jeweilige Reklamation festgelegt ist.

20 = Reklamationsschreiben wird gedruckt

40 = Teilweise abgeschlossene Reklamation Manueller Status

90 = Abgeschlossene Reklamation Manueller Status

Finanztransaktionen

Wenn eine Ersatzlieferung angefordert wird, kann die Materialentnahme beim Drucken des Reklamationsdokuments automatisch erstellt werden. Durch die Entnahme werden finanzielle Transaktionen für das Finanzsystem erstellt. Häufig sind dabei die Konteneinstellungen von Bedeutung.

Nach dem Wareneingang werden einige finanzielle Transaktionen automatisch erstellt. Der Wert ist die Einstandskosten für den Artikel (Standardpreis oder Durchschnittspreis je nach Methode für die Lagerwertkosten in "Artikel. Öffnen" (MMS001/E)) multipliziert mit der Menge. Das Gegenkonto wird häufig als "Eingelagert, nicht fakturiert" bezeichnet. Dieses Konto wird nur provisorisch genutzt. Nach der Buchung der Einkaufsrechnung wird dieses Konto auf Null gesetzt. Im Folgenden finden Sie ein Beispiel.

  1. Beispiel:

    Die Einstandskosten für einen Artikel liegen bei 25 USD. Nach Wareneingang von 100 Stück werden folgende finanzielle Transaktionen erstellt:

    Bestand PP 10/910 Geliefert, nicht fakturiert PP10/951
    2500 2500

    Buchungsvorgang

    PP10 = Lagerzugang EA

    Buchungstyp

    910 = Bestand

    951 = Geliefert, nicht fakturiert

    Wenn ein Teil der Menge, z. B. 20 Stück, bei der Qualitätskontrolle zurückgewiesen und an einen Zurückweisungslagerplatz gebracht wird, wird in "RTS (zurück an Lief.). Öffnen" (PPS390) automatisch eine Reklamation erstellt. Eine Ersatzlieferung wird angefordert und das Reklamationsdokument gedruckt. Nach der Materialentnahme werden neue finanzielle Transaktionen erstellt.

    Bestand MM20/910 Geliefert, nicht fakturiert MM20/907
    500 500

    Buchungsvorgang

    MM20 = Interne Lagerentnahmen

    Buchungstyp

    910 = Bestand

    907 = Lagerbewegungen des Gegenkontos

    Aufgrund des verringerten Bestands muss das Bestandskonto eine Gutschrift erhalten. Hierfür sollte bevorzugt das Gegenkonto (Eingelagert, nicht fakturiert) verwendet werden, da dieses Konto nach Eingang der Ersatzlieferung wieder eine Gutschrift erhält.

    Die Buchungstransaktionen werden in der Datei CINACC erstellt, nachdem "Interne Buchungen. Erstellen" (CAS950) ausgeführt wurde. Die Transaktionen können entweder direkt oder als separater Vorgang in das Finanzsystem übertragen werden. Die Transaktionen können in "Interne Buchungen. Öffnen" (CAS300) oder mit Option 21 vor der Transaktion in "Lagerbewegung. Historie anzeigen" (MWS070) angezeigt werden.

    Die in "Buchungsdefinition. Einstellen" (CRS395) definierte Einstellung des Kontos legt die Kontierungszeilen dieser Transaktionen fest.