Einstellungen für Lieferpläne definieren

In diesem Dokument wird das Definieren der Einstellungen für Lieferpläne beschrieben.

Ergebnis

Die Parameter, die die Lieferpläne steuern, werden definiert.

Folgende Dateien werden aktualisiert:

  • Gedruckte Lieferpläne (MPDEPR)
  • Einkaufsauftragsvorschlag (MPOPLP)
  • Einkaufsauftrag – Kopf (MPHEAD)
  • Einkaufsauftrag – Position (MPLINE)
  • Einkaufsauftragstransaktionen (MPLIND)

Auf Basis der definierten Parameter werden in "Lieferplan. Öffnen" (PPS210) manuell oder automatisch Lieferpläne erstellt.

Bevor Sie beginnen

  • Ein Artikel muss in "Artikel. Öffnen" (MMS001) vorhanden sein.
  • Der Artikel muss in "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002) mit einem Lagerort verknüpft sein.

Führen Sie folgende Schritte aus

Einkaufsauftragstyp definieren

  1. Starten Sie "Einkaufsauftragstyp. Öffnen" (PPS095). Wählen Sie Auftragskategorie 30 oder 40. Wählen Sie "Neu" aus.

  2. Füllen Sie in Bild E das Feld "Nummernserie – EA" aus und drücken Sie die Eingabetaste.

  3. Wählen Sie in Bild F die Optionen "Artikel/Lieferantenstamm obligator" und "Prüfen Vertrag – EA-Erfassung" (fakultativ). Drücken Sie die Eingabetaste.

  4. Wählen Sie in Bild G "EA-Typ prüfen" aus (optional) und drücken Sie die Eingabetaste.

  5. Wählen Sie in Bild H den Parameter "Repräsentativer Preis" aus und drücken Sie die Eingabetaste.

  6. Wählen Sie in Bild I den Parameter "Zuerst Käufer aus Vertrag übernehmen" aus (optional) und drücken Sie die Eingabetaste.

Einstellungen für Artikel Lagerort verbinden

  1. Starten Sie "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002).

  2. Machen Sie in Bild E die folgenden Angaben: Beschaffungscode, Periodenvorlage, Planungskonzept, Planungshorizont, Durchlaufzeit, Auftragstyp, Lieferant. Drücken Sie die Eingabetaste.

  3. Geben Sie in Bild F das Auftragskonzept ein und drücken Sie die Eingabetaste.

  4. Geben Sie in Bild G den Käufer und Lieferkalender ein und drücken Sie die Eingabetaste.

Einstellungen für Lieferant Artikel verbinden

  1. Starten Sie "Lieferant. Artikel verbinden" (PPS040).

  2. Geben Sie in Bild E den Auftragstyp und die Wareneingangsmethode ein.

  3. Drücken Sie die Eingabetaste.

Einzustellende Parameter

Programm-ID/Bild Feld Dieses Feld zeigt ...

Einstellungen für Einkaufsauftragstyp

(PPS095/E) 020 Nummernserie – EA

... die verwendete Nummernserie, wenn Einkaufsauftragsnummern für den jeweiligen Einkaufsauftragstyp eingegeben werden.

Für verschiedene Standorte können unterschiedliche Nummernserien gewählt werden.

(PPS095/F) 110 Artikel/Lieferantenstamm obligatorisch

… die Verknüpfung von Artikel und Lieferant in (PPS040). Diese ist zum Erfassen der Auftragspositionen obligatorisch.

Dieses Kontrollfeld steuert, ob es sich um eine obligatorische Verknüpfung handelt.

Automatisch erstellte Auftragsvorschläge erhalten einen niedrigeren Status, wenn die Artikelnummern nicht mit einem Lieferanten verbunden sind.

(PPS095/F) 160 Mehrere Verträge pro EA

…, ob ein Einkaufsauftrag mehrere Vertragsnummern enthalten kann.

Für laufende Lieferpläne muss in diesem Feld der Wert 1 gewählt werden. Für zeitbegrenzte Lieferpläne muss in diesem Feld der Wert 0 gewählt werden.

Wenn dieses Kontrollfeld nicht aktiviert ist, werden automatisch erstellte Einkaufsaufträge aufgeteilt und manuell erstellte Aufträge gesperrt.

(PPS095/G) 190 EA-Typ prüfen

..., ob die Einkaufsaufträge pro Lieferant auf Basis der Tabelle der freigegebenen Einkaufsauftragstypen abgestimmt werden.

Gültige Eingaben:

1 = Nein

2 = Ja, die vom System erzeugte Warnung kann jedoch übersteuert werden

3 = Ja, die Warnung kann nicht überschrieben werden.

(PPS095/H) 320 Repräsentativer Preis

…, ob es sich beim gewählten Einkaufspreis um einen repräsentativen Einkaufspreis handelt.

Gültige Eingaben:

0 = Nein Der Preis wird bei der Analyse der Preishistorie nicht berücksichtigt. Der Preis enthält beispielsweise teure Stützungskäufe.

1 = Manuell erfasster Preis

2 = Aus Vertrag übernommener Preis

Dieser Code wird immer standardmäßig auf der Einkaufsauftragsposition angezeigt. Wenn der Einkaufspreis in der Auftragsposition geändert wird und dieses Feld den Wert 2 enthält, wird der Code automatisch auf 1 gesetzt.

(PPS095/I) Käufer aus Vertrag übernehmen

…, auf welche Art die Priorität des im Einkaufsvertrag erfassten Käufers bei der Wahl des Standardeinkäufers für Einkaufsaufträge festgelegt wird.

Wenn dieses Kontrollfeld aktiviert ist, gilt folgende Prioritätsreihenfolge:

In (PPS100) eingegebener Käufer aus dem Einkaufsvertrag

In (MMS002) eingegebener Käufer für die Artikel/Artikel/Lagerortkombination.

Der Parameter: In (PPS040) eingegebener Verantwortlicher für die Artikel/Lieferantenkombination

Käufer in der Lieferantendatei (CRS624)

Wenn dieses Kontrollfeld nicht aktiviert ist, gilt folgende Prioritätsreihenfolge:

In (MMS002) eingegebener Käufer für die Artikel/Artikel/Lagerortkombination.

In (PPS040) eingegebener Verantwortlicher für die Artikel/Lieferantenkombination

Käufer in der Lieferantendatei (CRS624)

Der Standardeinkäufer kann bei der Einkaufsauftragserfassung übersteuert werden.

Einstellungen für Artikel Lagerort verbinden
(MMS002/E) Beschaffungscode

… den Beschaffungscode. Er steuert den Ablauf der Beschaffung für geplanten/ungeplanten Bedarf pro Artikel/Lagerort.

Für Artikel mit Lieferplan ist die folgende Eingabe möglich:

2 = Einkauf

(MMS002/E) Periodenrahmen

... eine Periodenvorlage, die zur Gruppierung von Tagen in angemessene Perioden dient. Periodenvorlagen-IDs sind benutzerdefiniert. Pro Periodenvorlage sind bis zu 50 Perioden/Spalten mit unterschiedlicher Länge erlaubt.

Falls möglich wird die pro Planungsartikel gewählte Periodenvorlage auch für die Prognoseverteilung eingesetzt. Pro Periodenvorlage werden folgende Angaben in vier Intervallen erfasst: – Anzahl Perioden/Spalten – Einheitenmultiplikator (Anzahl Einheiten pro Periode/Spalte) – Maßeinheit (ausgedrückt mit einer der folgenden Eingaben).

Gültige Eingaben:

1 = Tage

2 = Wochen

3 = Systemperioden

Zusätzlich wird pro Periodenvorlage definiert, wie Änderungen von einer Einheit in eine andere verarbeitet werden (z. B. mit einer Überlappung).

(MMS002/E) Planungskonzept

... die Einstellungen zur Steuerung, wie Auftragsvorschläge, Maßnahmenvorschläge und Warnungen generiert werden.

Für Artikel mit Lieferplan werden in der Regel Planungskonzepte mit automatischer Freigabe verwendet (Status 60 bei A1, A2).

(MMS002/E) Planungshorizont

... den Planungshorizont. Der Planungshorizont wird pro Artikel/Lagerort erfasst. Er steuert, wie viele Tage vom aktuellen Systemdatum an bei der Bedarfsplanung berücksichtigt werden.

Selbstverständlich besteht auch nach dem durch den Planungshorizont festgelegten Datum Bedarf. Dieser wird jedoch bei der Generierung von Aufträgen nicht berücksichtigt.

Im Zusammenhang mit der langfristigen Planung kann der Planungshorizont pro simulierter Bedarfsplanversion übersteuert werden.

MMS002/E Durchlaufzeit

… die Durchlaufzeit des jeweiligen Artikels. Bei der Wiederbeschaffungszeit auf Artikelstufe handelt es sich um den Zeitaufwand für die Deckung von Bedarf nach dem jeweiligen Artikel, von den Beschaffungsaktivitäten bis zum Zeitpunkt, an dem der Bedarf gedeckt ist.

Zur Durchlaufzeit gehören die folgenden Zeiträume:

- Administrationszeit

- Übertragungszeit

- Liefer-/Produktionsdurchlaufzeit

- Transportzeit

- Kontrollzeit

Bei Artikeln mit Lieferplan wird mithilfe der Durchlaufzeit festgelegt, wann die Einkaufsvorschläge automatisch freigegeben werden oder Maßnahmenvorschlag A1/A2 erhalten. In der Regel ist damit die Anzahl Tage gemeint, die im Einkaufsvertrag als "feststehende Tage" definiert ist.

MMS002/E Auftragstyp

… eine kombinierte ID für Einstellungen, die festlegen, wie ein Auftrag während der Auftragserfassung und im Ablauf bearbeitet wird.

Einkaufsauftragstypen für die verschiedenen Auftragskategorien werden in PPS095 definiert.

MMS002/E Lieferanten-Nr. … den Lieferanten, der als Hauptlieferant mit dem gewählten Artikel verbunden wird.
(MMS002/F) Auftragskonzept

…, wie die Auftragsmenge pro Artikel/Lagerort berechnet wird. Weitere Informationen zu den verschiedenen Methoden finden Sie am Ende dieser Feldhilfe.

Bei Artikeln mit Lieferplan wird in der Regel Methode 11 = Charge für Charge verwendet.

Feste Menge/variable Periode Gültige Eingaben:

00 = Manuell erfasste Menge

01 = Aufgrund der Eindeckungszeit berechnete feste Menge

02 = Optimale Auftragsmenge gemäß Wilson-Formel

Variable Menge/feste Periode Gültige Eingaben:

11 = Diskrete Auftragsmenge

12 = Manuell erfasste Eindeckungszeit

13 = Ökonomische Eindeckungszeit

15 = Eindeckungszeit gemäß Zeitpunkttabelle

Variable Menge/variable Periode Gültige Eingaben:

21 = Minimale Kosten pro Einheit

23 = Periodenabhängige Auftragsmenge ohne Bestandskontrolle

24 = Periodenabhängige Auftragsmenge mit Bestandskontrolle

25 = Bis zum maximalen Lagerbestand

Unabhängig vom verwendeten Auftragskonzept geht es darum, den erwarteten Bedarf mit einem oder mehreren Nachfüllaufträgen zu decken.

Im Zusammenhang mit der Materialbedarfsplanung (MRP) sind alle Bestellmethoden gültig. MRP ist eine terminabhängige Methode, d. h. die Bestandsstatusinfos werden mit einer Zeitdimension ergänzt. Da sich Bedarfs- und Bestandsinfos jeweils auf ein bestimmtes Datum beziehen, ermöglicht die MRP eine präzise Lagerplanung.

(MMS002/G) Käufer

… die ID des Mitarbeiters, der normalerweise für den Einkauf zuständig ist.

Der Käufer kann beispielsweise für Einkaufsaufträge, Einkaufsverträge, Artikel-/Lieferantenkombinationen und Artikel-/Lagerortkombinationen zuständig sein.

Der pro Artikel/Lagerort gewählte Käufer wird in von M3 erstellten Auftragsvorschlägen automatisch vorgeschlagen.

(MMS002/G) Lieferkalender verwalten

…, wie Verteil- und Lieferantenlieferkalender bei der Bestimmung des Lieferdatums für einen Auftrag berücksichtigt werden.

Gültige Eingaben:

0 = Lieferkalender nicht verwenden

1 = Rückwärtsplanung

2 = Vorwärtsplanung

3 = Das System wählt das frühestmögliche Datum. Es spielt keine Rolle, ob ein früheres oder ein späteres Lieferdatum gewählt wird.

Die Beschaffungsmethode steuert, auf welchem Lieferkalender die Berechnung basiert. Im Zusammenhang mit Verteilaufträgen wird dieses Feld für Artikel/Lagerort definiert (MMS002).

Einstellungen für Lieferant Artikel verbinden
(PPS040/E) Auftragstyp

… eine kombinierte ID für Einstellungen, die festlegen, wie ein Auftrag während der Auftragserfassung und im Ablauf bearbeitet wird.

Einkaufsauftragstypen für die verschiedenen Auftragskategorien werden in PPS095 definiert.

(PPS040/E) Wareneingangsmethode

… die Wareneingangsmethode zur Steuerung des Wareneingangsablaufs. Sie definiert, ob eine Qualitätskontrolle erfolgt, welche Dokumente gedruckt werden usw.

Auf Einkaufsauftragspositionsstufe wird eine Standard-Wareneingangsmethode vorgeschlagen. Diese Methode kann übersteuert werden. Die automatisch vorgeschlagene Wareneingangsmethode wird aus einer der folgenden Quellen übernommen (Prioritätsreihenfolge):

Gültige Eingaben:

1 = Artikel/Lieferantenkombination

2 = Artikel

3 = Einkaufsauftragstyp

Auftragskonzeptmethoden

Alle Methoden werden manuell verwaltet. Dies gilt für die folgenden drei Arten von Informationen: 1. Auftragsmultiplikator – bei der Auftragsmenge muss es sich immer um ein Vielfaches dieser Menge handeln. 2. Mindestbestellmenge – die Bestellmenge muss mindestens so groß wie die Mindestbestellmenge sein. 3. Maximale Bestellmenge – die Bestellmenge darf nicht größer als die maximale Bestellmenge sein.

Bei Bestellmethoden, die auf einer festen Auftragsmenge basieren, wird die Menge automatisch erhöht, wenn der Tagesbedarf größer als die feste Auftragsmenge ist (unter Berücksichtigung des Auftragsmultiplikators).

Informationen zu den verschiedenen Methoden:
  • 00 Die Menge wird manuell eingegeben. 01 Aufgrund der Eindeckungszeit berechnete feste Menge – Die Eindeckungszeit in Tagen wird entweder pro Artikel/Lagerort oder Verkaufsvolumenklasse erfasst. Der Bedarf basiert auf den bei der Berechnung definierten Angaben, darunter: Jahresbedarf, laufender Jahresverbrauch, historischer Verbrauch, Prognoseverbrauch.

  • 02 Optimale Auftragsmenge gemäß Wilson-Formel 2 * Jahresbedarf * Auftragskosten Quadratwurzel ____________Lagerkosten * Lager-/Kalkulationspreis

  • 11 Diskrete Auftragsmenge – Für jeden Bedarf wird ein Auftrag generiert, auch wenn für einen Tag mehrere Bedarfe erfasst sind.

  • 12 Manuell erfasste Eindeckungszeit – Die optimale Auftragsmenge wird dynamisch und gemäß MRP-Logik berechnet. Wenn ein Bedarf entsteht, wird ein Auftrag generiert, der die Anzahl Tage der manuell erfassten Eindeckungszeit deckt.

  • 13 Ökonomische Eindeckungszeit – Die optimale Auftragsmenge wird dynamisch und gemäß MRP-Logik berechnet. Wenn ein Bedarf entsteht, wird ein Auftrag generiert, der die Anzahl Tage der manuell erfassten Eindeckungszeit deckt. Die optimale Bestellmenge wird gemäß der Wilson-Formel berechnet wobei das Ergebnis anschließend durch den Durchschnittsverbrauch pro Kalendertag dividiert wird. Der Durchschnittsverbrauch basiert auf dem Jahresvolumen oder auf dem laufenden Jahresverbrauch. Die Eindeckungszeit wird folgendermaßen ermittelt: optimale Auftragsmenge/Tagesbedarf. Die Eindeckungszeit wird im gleichen Programm berechnet wie die feste Auftragsmenge.

  • 15 Der Bedarf wird gemäß den Planungspunkten in der Zeitpunkttabelle summiert. Beispiel: Der Planungszeitpunkt ist täglich auf 10:00 Uhr festgelegt. Das heißt, das System summiert den Bedarf zwischen 10:01 (Tag 1) und 10:00 (Tag 2), summiert dann den Bedarf zwischen 10:01 (Tag 1) und 10:00 (Tag 2) usw.

  • 21 Minimale Kosten pro Einheit – Diese Methode berechnet verschiedene Auftragsmengen durch Summierung jeweils eines Tagesbedarfs. Bestellt wird schließlich die Menge, die die kleinsten Kosten pro Einheit verursacht. Formel: Zins Liegetage

    Lagerkosten ------- *-------- * (Preis * Auftragsmenge) 100 365 (Bestellkosten + Lagerkosten)

    Kosten pro Einheit --------- Anzahl Einheiten pro Auftrag

    Zins – Lagerzins gemäß Einstellungen

    Liegetage – Anzahl Kalendertage zwischen dem Lieferdatum des jeweiligen Auftrags und dem Datum des letzten Bedarfs, den der Auftrag deckt

  • 23 Periodenbasierte Bestellmenge ohne Bestandskontrolle – Diese Methode wurde speziell für Umgebungen entwickelt, in denen einerseits die Initialisierung bedarfsgesteuerter Aufträge angestrebt wird und andererseits die Produktion auf die maximale/minimale Auftragsmenge pro Tag abgestimmt und angepasst werden soll. Diese Methode erfordert einen produktspezifischen Produktionstakt.

  • 24 Periodenbasierte Bestellmenge mit Bestandskontrolle – Diese Methode entspricht mehr oder weniger der Methode 23. Sie berücksichtigt allerdings den Anfangsbestand der einzelnen Perioden und gleicht den zusätzlichen Bedarf rückwärts und vorwärts aus. Wie mit den anderen Methoden können weder freigegebene noch fest geplante Aufträge automatisch umgeplant werden.

  • 25 Bis zum maximalen Lagerbestand. Diese Methode eignet sich in erster Linie für die bestellpunktorientierte Beschaffung. Die optimale Bestellmenge wird so berechnet, dass der berechnete Bestand nach der Transaktion dem maximalen Lagerbestand minus 1 entspricht.