Produktionsauftrag

Produktionsauftrag (PA) ist ein weiter Begriff, der bei der Herstellung eines oder mehrerer Produkte verwendet wird. Ein Produktionsauftrag kann entweder als Produktionsauftragsvorschlag oder als freigegebener Produktionsauftrag vorliegen. Ein Auftragsvorschlag kann wiederum fixiert oder automatisch durch M3 neu geplant werden. Für Produkt können Produktionsaufträge erstellt werden, die in den Basisdaten des Produkts definiert werden. Informationen zum Auftragsvorschlag wie Durchlaufzeit, Kapazitätsbedarfsplanung und Ressourcenbedarf basieren auf der gleichen Produktstruktur, die in Produktdaten definiert ist. Die Produktstruktur formt eine Kombination aus Material und Operationsplänen.

Bei der Freigabe eines Produktionsauftrags wird die Produktstruktur in die Produktdaten kopiert, um eine eindeutige Struktur in der Fertigungsdatenbank zu erstellen. Material, Operationspläne und Durchlaufzeiten sind deshalb für jeden freigegebenen Auftrag eindeutig.

Technische Änderungen, die nach der Erstellung eines Produktionsauftrags eingegeben werden, beeinflussen Auftragsvorschläge direkt durch die Referenzierung der gleichen Produktstruktur in deren Grunddaten. Für freigegebene Aufträge mit einer eindeutigen Produktstruktur können die Änderungen nur aktiviert werden, wenn Sie den Auftrag löschen und ihn dann wieder neu erstellen.

Produktionsauftrag generieren

Ein Produktionsauftragsvorschlag kann in Abhängigkeit von den Anforderungsberechnungen manuell oder automatisch erstellt werden. Freigegebene Produktionsaufträge werden über die manuelle Erfassung oder über die manuelle bzw. automatische Freigabe von Auftragsvorschlägen erstellt. Produktionsauftragsvorschläge oder freigegebene Produktionsaufträge werden außerdem automatisch erstellt, wenn einer der folgenden Aufträge erstellt wurde:

  • Übergeordneter Produktionsauftrag (sollte es sich um einen auftragsinitiierten Produktionsauftrag handeln)
  • Kundenauftrag, direkt oder über einen Auftragsvorschlag aus dem Produktkonfigurator
  • Projektauftrag, direkt oder über einen Auftragsvorschlag aus dem Produktkonfigurator

Allgemeine Informationen zum Produktionsauftrag

Ein Produktionsauftrag enthält allgemeine Informationen wie geplante Start- und Enddaten, Zeiten, Start- und Endpunkte, bestellte Menge und Einheit, Status, Priorität, Referenz auf die Bedarfsquelle, Auftragsart, Auftragsdokumente usw.

  • Der Status des Produktionsauftrags zeigt an, wo sich die Bestellung im Produktionsfluss befindet.
  • Die Produktion kann in benutzerdefinierten Einheiten erfolgen und Materialien können in benutzerdefinierten Einheiten geliefert werden.
  • Referenz – Produktionsaufträge oder die Herkunft des Auftrag:
  • Übergeordneter Produktionsauftrag
  • Kundenauftrag
  • Projektauftrag
  • Zur Vereinfachung und Erleichterung der Verwaltung eines Auftrags kann eine Auftragsart, welche die Charakteristiken eines Auftrags definiert, mit jedem Auftrag verbunden werden; z. B. die Anzahl der Serien, die verwendet werden, wenn einem Auftrag eine Nummer zugewiesen wird, wie der Auftrag berechnet werden soll oder wie die Rüstliste gehandhabt werden soll.
  • Die vorgeschlagene Anzahl und die spezifischen Auftragsdokumente können pro freigegebenem PA ausgedruckt werden. Beim Ausdrucken können Änderungen vorgenommen werden.

Material

Artikel werden Routing genannt, wenn sie Teil eines Produktes sind. Das Material für den Produktionsauftrag ist mit dem Routing verbunden, in dem es verwendet wird. Der Link ermöglicht die Reservierung von Material, bis die verbundene Operation beginnt. Das Material kann abhängig von der Codierung auf verschiedene Arte kontrolliert und verwaltet werden. Einige der gültigen Codes sind:

  • Intern angefertigtes, teilweise fertiggestelltes oder erworbenes Material
  • Ein von einem Auftrag eingeleiteter Produktionsauftragsartikel, für den ein Produktionsauftrag automatisch erstellt wurde, wenn ein Produktionsauftrag für das übergeordnete Produkt erstellt wurde.
  • Eine Phantom-Stücklistenposition, die wiederum aus einer Produktstruktur zusammen mit dem freigegebenen Auftrag besteht, wird in das übergeordnete Produkt kopiert.
  • Ertragsberechnung, die in die Ertragsberechnung eingebunden ist.
  • Aktiver Artikel mit einem Gehalt oder einem Konzentrat.
  • Bi-Produkt, welches unbrauchbares Extramaterial wird, wenn das Produkt hergestellt wird.
  • Co-Produkt, welches zu einem Extraprodukt wird, wenn das Produkt hergestellt wird.

Operationspläne

Routing im Produktionsauftrag enthält Informationen darüber, welche Produktionsgruppe beeinflusst wird, sowie Informationen zur Laufzeit und Einrichtungszeit, Produktionstakt, Anzahl der Ressourcen, zu geplantem Ausschuss, zu Akkordpreisen, zur festen Vorlaufzeit usw.

Für jede Operation kann für die aktuellen Raten, Werkzeuge, Dokumente oder Projektnachrichten eine nicht limitierte Anzahl an Operationselementen eingegeben werden.

Für Produktstrukturen können Operationspläne oder alternative Operationspläne eingegeben werden. Für Auftragsvorschläge und freigegebene Aufträge kann eine alternative Wahl eingegeben werden.

Materiallisten und Routinglisten können dimensioniert und zur gleichen Zeit ausgewählt werden, zu der ein Produkt konfiguriert wird.

Wenn der eingegangene PA einen Auftragstyp hat, der die dynamische Reifung (AGIG = 2) unterstützt, kann ein Benutzer die manuellen Werte für Statusänderungsdatum/-uhrzeit aktualisieren, die standardmäßig aus dem PA übernommen oder aus den Reifungsparametern des Artikellagerorts berechnet wurde. Diese Werte für Datum/Uhrzeit werden dann als Planungswerte für Statusänderungsdatum/-uhrzeit der eingehenden Charge übernommen.