Fehlzeiten in Zeit und Anwesenheit berechnen und verwalten

Ergebnis

Sie haben gelernt, wie Fehlzeiten in Zeit und Anwesenheit definiert werden. Sie haben auch Folgendes gelernt:

Wie die Präsenzzeit funktioniert, wenn Zeiten in Zeit und Anwesenheit berechnet werden. Die Präsenzzeit wird verwendet, wenn Zeiten berechnet werden, um zu bestimmen, ob Fehlzeiten erstellt werden müssen.
Wie Sie Fehlzeiten handhaben, die für einen Mitarbeiter erstellt wurden.

Diese Kenntnisse sind hilfreich, wenn Sie mit Fehlzeiten arbeiten.

Bevor Sie beginnen

Zeit und Anwesenheit muss konfiguriert sein. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Zeit und Anwesenheit und Produktionsauftragsabwicklung konfigurieren.
Grunddaten müssen definiert sein. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Grunddaten in Zeit und Anwesenheit definieren.
In "Zeittyp. Öffnen" (TMS100) muss ein Zeittyp für Fehlzeiten definiert sein. Damit der Zeittyp für die Fehlzeit gültig ist, muss im Feld "Zeitkategorie" des Programms (TMS100/E) der Wert 6 = Fehlzeit gewählt sein.

Zweck

Dieses Dokument liefert detaillierte Informationen zur Berechnung und Handhabung von Fehlzeiten in Zeit und Anwesenheit.

Zeitpunkt

Dieses Dokument kann für Folgendes hilfreich sein:

Zum Verständnis der Ergebnisse von Fehlzeitenberechnungen für einen bestimmten Mitarbeiter.
Zum Verständnis der Handhabung von Fehlzeiten, die für einen Mitarbeiter erstellt wurden.

Was sind Fehlzeiten?

Wenn die gestempelten Zeiten eines Mitarbeiters die Sollarbeitszeit eines Mitarbeiters für einen bestimmten Tag unterschreiten, wird eine Fehlzeit generiert. Fehlzeit bedeutet, dass ein Mitarbeiter abwesend war, ohne einen Grund für seine Abwesenheit anzugeben.

Berechnung von Fehlzeiten

Zusammenfassung

Im Rahmen von Zeitberechnungen werden alle Zeiten (Anwesenheit, Abwesenheit, Überstunden, Gleitzeit und diverse Zeiten) mit Ausnahme von Fehlzeiten berechnet. Der Zeitplan des Mitarbeiters usw. bildet die Berechnungsgrundlage. Nach Berechnung der Zeiten werden diese kontrolliert, um festzustellen, ob sie die Sollarbeitszeit des Mitarbeiters für einen bestimmten Tag abdecken. Wenn die Sollarbeitszeit nicht vollständig abgedeckt ist, hat der Mitarbeiter seinen Arbeitstag auf Basis der gestempelten Zeiten nicht vollständig erfüllt. Für die nicht abgedeckten Zeiten wird eine Fehlzeit berechnet.

Durchführen der Berechnung und praktische Beispiele

Nach Berechnung aller anderen Zeiten (Anwesenheit, Abwesenheit, Überstunden, Gleitzeit und diverse Zeiten) werden diese Zeiten mit der Präsenzzeit verglichen. Jede berechnete Zeit wirkt sich positiv oder negativ auf die Präsenzzeit aus. Wie die Zeiten die Präsenzzeit beeinflussen, wird durch den Zeittyp der jeweiligen Zeit bestimmt. Wie Zeiten, die zu einem bestimmten Zeittyp gehören, die Präsenzzeit beeinflussen, wird im Feld "Einfluss auf Präsenzzeit" in "Zeittyp. Öffnen" (TMS100/E) für den aktuellen Zeittyp angegeben. Es gelten folgende Richtlinien:

Zeittypen für An- und Abwesenheit beeinflussen die Präsenzzeit positiv.
Zeittypen für Überstunden, benutzerdefinierte Überstunden und Gleitzeit beeinflussen die Präsenzzeit negativ.
Zeittypen für diverse Zeiten und Fehlzeiten haben keinen Einfluss auf die Präsenzzeit.

Wenn die Präsenzzeit berechnet wird, wird sie mit der Sollarbeitszeit verglichen. Wenn die Präsenzzeit kürzer als die Sollzeit gemäß Kalender ist, generiert das System eine Fehlzeit. Die Länge der Fehlzeit ist die Differenz zwischen Präsenzzeit und Sollarbeitszeit.

Beispiel 1:

Hintergrund

Die planmäßige Arbeitszeit eines Mitarbeiters dauert von 8:00 bis 16:00 Uhr (8 Stunden). Der Mitarbeiter stempelt um 6:00 Uhr mit Überstunden ein und um 15:00 Uhr aus.

Was geschieht?

Zu Beginn der Zeitberechnung ist die Präsenzzeit 0.


6	7	8	9	10	11	12	13	14	15	16
		:----	:----	:----	:----	:----	:----	:----	:----		Planzeit: 8 Std.
:----	:----	:----	:----	:----	:----	:----	:----	:----			Anwesenheit: 9 Stunden
:----	:----										Überstunden: 2 Stunden

Es werden 9 Stunden Anwesenheit und 2 Stunden Überstunden berechnet.
Die Anwesenheitszeit wird zur Präsenzzeit addiert. Dies ergibt 9 Stunden.
Die Überstunden werden von der Präsenzzeit abgezogen. Dies ergibt 7 Stunden (9 – 2 = 7).
Die Präsenzzeit wird mit der Planzeit verglichen. Dies ergibt eine Fehlzeit von 1 Stunde (7 – 8 = -1).
Eine Fehlzeit von 1 Stunde wird generiert.

Beispiel 2:

Hintergrund

Die planmäßige Arbeitszeit eines Mitarbeiters dauert von 8:00 bis 16:00 Uhr (8 Stunden).
Der Mitarbeiter stempelt um 6:00 Uhr mit Überstunden ein.
Der Mitarbeiter stempelt um 15:00 Uhr mit einem Abwesenheitstyp aus.

Was geschieht?

Zu Beginn der Zeitberechnung ist die Präsenzzeit 0.


6	7	8	9	10	11	12	13	14	15	16
		:----	:----	:----	:----	:----	:----	:----	:----		Planzeit: 8 Std.
:----	:----	:----	:----	:----	:----	:----	:----	:----			Anwesenheit: 9 Stunden
:----	:----										Überstunden: 2 Stunden
									:----		Abwesenheit: 2 Std.

Es werden 9 Stunden Anwesenheit, 2 Stunden Überstunden und 1 Stunde Abwesenheit berechnet.
Die An- und Abwesenheitszeiten werden zur Präsenzzeit addiert. Dies ergibt 10 Stunden (9 + 1 = 10).
Die Überstunden werden von der Präsenzzeit abgezogen. Dies ergibt 8 Stunden (10 – 2 = 8).
Die Präsenzzeit wird mit der Planzeit verglichen. Das Ergebnis ist 0 (8-8 = 0).
Es wird keine Fehlzeit generiert.

Handhabung berechneter Fehlzeiten

Fehlzeiten sollten nicht in die Historie oder Lohnbuchhaltung übertragen werden, weil sie darauf hindeuten, dass der Mitarbeiter nicht richtig gestempelt hat. Daher sollten Sie, wenn Fehlzeiten generiert werden, Folgendes tun:

Finden Sie die Ursache heraus. Überprüfen Sie hierzu die gestempelten Transaktionen, auf denen die berechneten Zeiten basieren. Fragen Sie dann ggf. den Mitarbeiter, warum er die Zeit auf diese Weise gestempelt hat.
Korrigieren Sie die falsch gestempelten Transaktionen. Weitere Informationen zu den Parametern für die Korrektur finden Sie unter Berechnete Zeiten in Zeit und Anwesenheit überprüfen, anpassen und freigeben. Beispiel für falsch gestempelte Transaktionen: Der Mitarbeiter kann vergessen haben, mit einem Abwesenheitstyp auszustempeln. Dadurch wurde statt Abwesenheit eine Fehlzeit generiert.
Führen Sie die Berechnung erneut durch. Weitere Informationen zur Berechnung von Zeiten finden Sie unter Zeiten in Zeit und Anwesenheit berechnen. Wenn Ihre Anpassungen korrekt sind, wird bei der Neuberechnung keine Fehlzeit generiert.

Hinweis

Fehlzeiten können mit einer an die Historie und Lohnbuchhaltung zu übertragenden Lohnart verknüpft werden. Dies ist jedoch keine gängige Praxis, weil Fehlzeiten darauf hindeuten, dass ein Mitarbeiter nicht korrekt gestempelt hat.

Werte mit Auswirkungen auf die Berechnung von Fehlzeiten


Programm-ID/Bild	Feld	Dieses Feld zeigt ...
(CRS530/F)	Zeittyp Fehlzeit	… den Zeittyp zur Berechnung von Fehlzeiten für einzelne Mitarbeiter. In dieses Feld wird für jeden Mitarbeiter ein Wert eingegeben. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Mitarbeiterinformationen in Zeit und Anwesenheit definieren.
(TMS100/E)	Auswirkungen auf die gearbeitete Zeit	…, wie sich mit dem aktuellen Zeittyp verbundene Zeiten auf die Präsenzzeit des Mitarbeiters auswirken. Die Präsenzzeit wird verwendet, um zu bestimmen, ob Fehlzeiten zu erstellen sind. In dieses Feld wird für jeden Zeittyp ein Wert eingegeben. Weitere Informationen finden Sie in den Abschnitten oben.