Detailproduktionsplanung

Dieser Prozess wird zur Zuweisung von Produktionsressourcen zur Erfüllung der Auftragsvorschläte und für nicht produktive Tätigkeiten verwendet, die erforderlich sind, um eine ständige Verfügbarkeit dieser Ressourcen sicherzustellen.

Nach Verwendung dieses Prozesses wird ein Zeitplan für Platzierung, Timing, Mengen und Prioritäten zur Zuweisung der benötigten Ressourcen zur Erfüllung der Produktionsauftragsvorschläge gesetzt. Die vorbeugende Instandhaltung und benötigten Aktivitäten werden ebenfalls geplant.

Bevor Sie beginnen

Der Vorgang kann gestartet werden, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

Beschreibung

Die Arbeits- und Produktionsgruppenplanung umfasst alle Aktivitäten, die für eine detaillierte Planung von Produktionsaufträgen benötigt werden.

Die detaillierte Produktionsplanung deckt die folgenden Aktivitäten ab:

  • Arbeits- und Produktionsgruppenplanung

    Die Arbeits- und Produktionsgruppenplanung umfasst die Detailplanung der Sequenz, in der Operationen in Produktionsgruppen durchgeführt werden. Diese Planung ist aus mehreren Gründen wichtig. Die wichtigsten sind:

    • Sicherstellung, dass Aufträge zeitgerecht fertiggestellt werden.
    • Die Wahrnehmung des Vorteils von Ähnlichkeiten in Komponenten, Verarbeitung oder Setups, um die Effizienz zu erhöhen.
    • Die Aufrechterhaltung der Auslastungen von Produktionsgruppen in einer Produktionsstätte. Wenn die Arbeit in einer Produktionsgruppe geplant wird, sollte diese Planung außerdem die Überlegungen der nachfolgenden Produktionsgruppen reflektieren.

    Die Auftragsplanung beinhaltet die Einrichtung der Start- und Endzeiten eines Auftrags, die Prioritäten und die Reihenfolge der zu produzierenden Aufträge. Die Produktionsgruppenplanung beinhaltet die Einrichtung der Start- und Enddaten für jede Operation, wann der Auftrag in jeder Produktionsgruppe abgearbeitet wird, um Wartezeiten zu minimieren, Rüstzeiten, Durchlaufzeit oder Maximierung der Auslastung von Werkzeugen. Die Arbeitsplanung kann pro Schicht oder wöchentlich erfolgen und die Produktionsgruppenplanung wird durchgeführt, wenn die Produktion für einen Auftrag beginnen soll.

    Nachfolgend werden die am häufigsten verwendeten Methoden für die Auftrags- und Produktionsgruppenplanung aufgeführt.

    • Rückwärts-/Vorwärtsplanung

      Die Rückwärtsterminierung umfasst die Rückwärtsplanung von Operationen aufgrund des Routingstarts beim Eckendtermin unter Beachtung der Durchlaufzeit (Betriebszeit, Wartezeit, Transitzeit und Einrichtungszeit). Die Vorwärtsterminierung beginnt mit dem Startdatum des Auftrags, der Einstellung der ersten Operation im Routing und der Vorausplanung für die letzte Operation. Mithilfe von Start- und Enddatum der Operation werden Aufträge in der Reihenfolge der Priorität sequenziert und der Fortschritt des Auftrags beurteilt.

      M3 verwendet entweder eine Rückwärts- oder Vorwärtsterminierung, wenn ein Auftragsvorschlag freigegeben ist, d. h. wenn der Arbeitsauftrag erstellt wird. Dies kann entweder durch Berücksichtigung und Nichtberücksichtigung begrenzter Auslastung erfolgen.

    • Gantt-Diagramme

      Gantt-Diagramme helfen mit grafischen Anzeigen bei der Planung und Überwachung der Jobplanung über Operationen, der Bewertung der Auslastung und Kapazität und der Projektplanung. In M3 können Gantt-Diagramme in Produktionsgruppenplanung eines Produktionsauftrags verwendet werden. M3 kann außerdem mit integrierten externen Systemen (mit Detailplanung) für die interaktive Terminplanung mit Gantt-Diagrammen verwendet werden.

    • Simulation

      Die Simulation ist der Prozess, in dem ein Modell eines realen Systems zur Bewertung verschiedener Ergebnisse aus möglichen Lösungen und Entscheidungen verwendet wird. Dies kann durch die Erstellung verschiedener Versionen der Anforderungsberechnungen oder der Verwendung eines externen Planungssystems erfolgen.

    • Begrenzte Auslastung

      Auslastung ist begrenzt, wenn die Auslastung für alle Produktionsgruppen bei oder unter 100 % liegt. Wenn die Aufträge von Produktionsgruppe zu Produktionsgruppe geplant sind, wird dies vertikale Auslastung genannt. Die horizontale Auslastung ist ein weiterer Ansatz, bei dem alle Operationen von Auftrag zu Auftrag und für alle Produktionsgruppen geplant sind.

      Unabhängig von der Methode werden festgelegte Prioritätsregeln verwendet, um die Sequenz zu bestimmen, in der Aufträge geplant und Gewichtungsfaktoren für die Berücksichtigung des Jobs als dringend oder wichtig verwendet werden.

      In M3 können sowohl vertikale als auch horizontale Begrenzungen für die Rückwärts-/Vorwärtsterminierung verwendet werden. Dies erfolgt, wenn der Auftrag freigegeben oder ein externes Planungssystem in M3 integriert wird. Die vertikale Auslastung kann außerdem als Vorwärtsterminierung in Produktionsgruppenplanung eines Produktionsauftrags durchgeführt werden.

    • Prioritätsregeln

      Prioritätsregeln sind eine Reihe von Schritten für die Zuweisung von Prioritäten zu Aufträgen, die darauf warten, in der Produktionsgruppe verarbeitet zu werden. Mit Verwendung einer Prioritätsregel werden Bestellungen in einer empfohlenen Reihenfolge zur Produktion aufgereiht. M3 umfasst mehrere verschiedene Prioritätsregeln, die in Produktionsgruppenplanung eines Produktionsauftrags verwendet werden können.

    • Produktionsgruppenplan drucken

      Der Produktionsgruppenplan kann über "Produktionsgruppe. Fahrplan I drucken" (PMS610) oder "Produktionsgruppe. Fahrplan II drucken" (PMS625) gedruckt werden. Für Letzteres werden das Layout und spezifische Informationen benutzerdefiniert ausgedruckt. Dies ist die gleiche Ansicht wie die im Produktionsgruppenplan verwendete. Siehe

    • PA-Dokumente drucken

      PA-Dokumente können ausgedruckt werden, wenn der Auftrag freigegeben und an die Produktionsdatenbank transferiert wird. Eine beliebige Auswahl an Aufträgen kann in "Produktionsauftrag. Dokument drucken" (PMS240) gedruckt werden. Dokumente für einzelne Aufträge oder pro Operation werden in "Produktionsauftrag. Dok. einzeln drucken" (PMS250) gedruckt. Dokumente können auch über andere Programme gedruckt werden, z. B. "Produktionsgruppenplanung. Öffnen" (PMS230). Weitere Informationen dazu finden Sie unter Produktionsgruppenplanung eines Produktionsauftrags.

  • Planung von Nachbearbeitung und Aufbereitung

    Aufbereitung, Nachbearbeitung und Ausschuss können erfolgen, wenn die Spezifikationen oder der geplante Auftrag nicht eingehalten werden können (entweder im Ganzen oder in Teilen). Ein Ausschuss erfolgt, wenn das Produkt vom Herstellungssystem nicht weiter verwendet werden kann. Nachbearbeitung erfolgt, wenn dem Auftrag eine oder mehrere Operationen hinzugefügt werden, um die originalen Spezifikationen aufzunehmen. Aufbereitung ist, wenn der Auftrag angehalten wurde, damit die Materialien und Komponenten für einen anderen Zweck verwendet werden können.

    Ein Auftrag zur Nachbearbeitung oder Aufbereitung ist wie jeder andere Auftrag, wird aber nur fertiggestellt, wenn die Kapazität verfügbar ist oder eine Notwendigkeit zur Aufbereitung der Komponenten entsteht. Ein Auftrag kann außerdem aufgeteilt werden, wenn ein problemfreier Teil fertiggestellt werden kann.

  • Planung einer Instandhaltung

    Es gibt zwei Arten von Instandhaltung: vorbeugende und störungsbedingte Instandhaltung. Beide Arten der Instandhaltung unterliegen der Kontrolle des PAC-Systems, da sie eine detaillierte Zuordnung von Personal, Material, Werkzeugen und Maschinerie wie für die gewöhnliche Produktion benötigen.

    Eine vorbeugende Instandhaltung kann in so genannte "Im-Prozess-Instandhaltung" unterteilt werden, die während der Produktion durchgeführt wird, und in "Außerhalb-des-Prozesses-Instandhaltung", wenn die Ressource nicht für die Produktion verfügbar ist. Letztere wird normal mit einem Instandhaltungsauftrag durchgeführt, der ähnlich des Originalauftrags ist, welcher in die Detailplanung eingebunden ist. Diese werden im Voraus geplant, um das Risiko für ungeplante Ausfallzeiten zu limitieren und störende Auswirkungen auf die Kapazität zu minimieren, sodass die Umverteilung der frei gewordenen Ressourcen für normale Aufträge verwendet werden kann.

    In M3 wird die Instandhaltung im Rahmen des Wartungssystems geplant und durchgeführt. Für R10 ist dieses System nicht mit PAC integriert. Deshalb muss ein regulärer Produktionsauftrag erstellt werden, um einen Instandhaltungsauftrag im Detail planen zu können.

  • Planung sonstiger Aktivitäten

    Produktionsressourcen können anderen Aktivitäten wie geplante Ausfallzeit oder indirekte Arbeit zugeteilt werden. Diese Aktivitäten werden durchgeführt, um die aktuelle Kapazitätsauslastung auszugleichen oder verfügbare Ressourcen für andere Aufgaben, wie indirekte Arbeit, umzuschichten. Dies erfolgt durch die Reduzierung der Kapazität der entsprechenden Ressource.