Kalkulationskomponenten erstellen und Cost Driver auswählen

In diesem Dokument wird beschrieben, wie Kalkulationskomponenten erstellt und Cost Driver ausgewählt werden können, um verschiedene Kategorien von produktbezogenen Kosten anzuzeigen.

Ergebnis

Die definierten Kalkulationskomponenten verkörpern die unternehmensspezifischen Kostenkategorien wie Arbeit, Materialgemeinkosten, Werkzeuge und externe Produktion. Eine Liste der definierbaren Kalkulationskomponenten und deren Informationsgehalt finden Sie unter Kalkulationskomponenten und Cost Driver in M3-Produktkalkulation.

Verwendungszwecke der Kalkulationskomponenten:

  • Kalkulationssätzen für jede Kalkulationskomponente entweder manuell oder automatisch eingeben. Weitere Informationen dazu finden Sie unter M3-Produktkalkulation aktivieren.
  • Kalkulationsmodell in "Kalkulationsmodell. Öffnen" (PCS025) erstellen

Die Kalkulationskomponenten werden in der MCCOMP-Tabelle gespeichert.

Bevor Sie beginnen

  • Sie müssen wissen, wie viele Kalkulationskomponenten für den Kalkulationsbedarf des Unternehmens erforderlich sind.
  • Sie verstehen das Konzept von Cost Drivern, wie unter Kalkulationskomponenten und Cost Driver in M3-Produktkalkulation beschrieben.
  • Wenn Sie Resource Driver für das Abrufen von Operationskostensätzen (B-Kalkulationskomponenten) verwenden möchten, müssen die Resource Driver in "Resource Driver. Öffnen" (CAS040) definiert sein.

Führen Sie folgende Schritte aus

  1. Wählen Sie "Kalkulationskomponente. Öffnen" (PCS010/B) aus.

  2. Geben Sie die vordefinierte ID der Kalkulationskomponente ein, und wählen Sie "Erstellen" aus.

    Hinweis

    Um die Leistungsfähigkeit zu verbessern, erstellen Sie nur die Kalkulationskomponenten, die in einem Kalkulationsmodell verwendet werden. Jedes Mal, wenn Sie eine Produktkalkulation in einem Kalkulationsprogramm ausführen, berechnet M3 die Kosten für alle definierten Kalkulationskomponenten.

  3. Geben Sie in Bild E einen Namen und eine Beschreibung der Kalkulationskomponente ein.

  4. Geben Sie in das Bild die Werte der übrigen Felder anhand des Kalkulationskomponententyps und der Beschreibungen in der Tabelle "Einzustellende Parameter" ein. Drücken Sie die Eingabetaste.

  5. Wiederholen Sie diese Schritte, um weitere Kalkulationskomponenten zu erstellen.

Einzustellende Parameter

Programm-ID/Bild Feld Dieses Feld zeigt ...

Gemeinsame Felder aller Kalkulationskomponenten

(PCS010/E)

Ausschussreferenz

… wie Kosten für Materialausschuss in (PCS300/E) angezeigt werden. Beispiel: Wenn Sie Option 1 auswählen, werden alle Ausschusskosten, die mit dieser Kalkulationskomponente verbunden sind, in die Ausschusssumme 1 in (PCS300/E) einbezogen.

Die Aufteilung des Ausschusses in verschiedene Summen garantiert einen höheren Grad an Rückverfolgbarkeit. Lassen Sie nun Ausschusskosten für eine spezifische Kalkulationskomponente oder eine Kategorie von Kalkulationskomponenten anzeigen, wie z. B. Materialien oder Werkzeuge.

Sie entscheiden, wie die Ausschusskosten folgender Kalkulationskomponenten angezeigt werden: A, B, C und D.

(PCS010/E)

Kontierungsobjekt

... ein dynamisches Kontierungsobjekt zur Verbuchung der aufgeteilten, internen Umsatzkostentransaktionen für die Kalkulationskomponente in separate Konten. Über dieses Feld können Sie die Istkosten dieser Kalkulationskomponente in der M3-Kostenrechnung anzeigen. Die Kontierungsobjekte werden in "Kontierungsobjekt. Benutzerdef öffnen" (CRS335) erstellt.

Für jede Produktionsaktivität werden in M3 auf Grundlage der in "Buchungsdefinition. Einstellen" (CRS395) festgelegten Buchungsdefinitionen entsprechende interne Buchungen erstellt. Für jede Buchungsdefinition können Ausnahmen festgelegt werden, sodass eine Kontierungszeile mit einem dynamischen Kontrollobjekt anders verbucht wird als eine normale Kontierungszeile. Aktualisieren Sie das Finanzsystem in "Interne Buchungen. Erstellen" (CAS950) mit diesen Buchungen. Diese werden dann in "Interne Buchungen. Öffnen" (CAS300) und "Auftragskalkulation. Anzeigen" (CAS310) angezeigt.

Es gibt einen spezielle Buchungstyp, der die Umsatzkosten anzeigt – das sind die Istkosten der Produktion eines Artikels in einem bestimmten Produktionsauftrag. Beispiel: Wenn Sie ein Kontierungsobjekt für zwei Kalkulationskomponenten ausgewählt haben, eines für die Materialkalkulationskomponente A01und eines für die Operationskalkulationskomponente B01, erhalten Sie nicht nur eine Buchung mit den Umsatzkosten, sondern zwei Buchungen: eine mit den Istkosten für Material und eine mit den Istkosten der Operation. Dies erleichtert den Vergleich geplanter Produktkosten jeder Kalkulationskomponente mit den Istkosten der jeweiligen Komponente.

Bei der Festlegung der Buchungsdefinitionen für die involvierten Buchungen in "Buchungsdefinition. Öffnen" (CRS395) können Sie anstelle der Kontierungsobjekte, die für Kalkulationskomponenten ausgewählt wurden, auch die Kalkulationskomponente selbst als dynamisches Kontierungsobjekt verwenden. Beide Methoden führen zum gleichen Ergebnis.

(PCS010/E)

Dezimalstellen für Preis

… die Anzahl verwendeter Dezimalstellen für die Anzeige der Kosten im Kalkulationsmodell. Weiterhin bestimmt das Feld, wie viele Dezimalstellen bei der Eingabe von Kalkulationssätzen zu verwenden sind.

Gültige Eingaben

0 = Keine Dezimalstellen

1–4 = Bis zu vier Dezimalstellen

Wichtig!

Die Anzahl der Dezimalstellen für Kalkulationswerte, die mit der Kundenauftragsabwicklung verbunden sind, wird durch die verwendete Währung bestimmt. Als Daumenregel gilt, dass für die Produktkalkulation mindestens zwei Dezimalstellen mehr verwendet werden, als für die Währung ausgewählt wurden. Beispiel: Vier Dezimalstellen für US-Dollar und Euro, jedoch sechs Dezimalstellen für japanische Yen.

(PCS010/E)

Budgetverbindung

… ob Werte aus einem Budget abgerufen werden sollen. Wenn Sie dieses Kontrollfeld aktivieren und "Gesamtkosten. Übertrag. aus BUD" (PCS480) ausführen, werden Werte der Konten, die für die Kalkulationskomponente in "Kalkulationskomponente. Konten verbinden" (PCS013) ausgewählt wurden, aus dem Budget abgerufen.

Hinweis: Wenn Sie dieses Kontrollfeld aktivieren, müssen Sie auch das Kontrollfeld "MRP/KBP-Verbindung" aktivieren.

(PCS010/E)

MRP/KBP-Verbindung

… ob Kalkulationssätze durch die Aufteilung der Budgetwerte durch Cost Driver-Einheiten (CDE) berechnet werden.

Diese Berechnung erfolgt durch Ausführung der folgenden Programme:

"CDE & CD-Satz. Berechnen für MGK" (PCS440)

"Resource Driver. Sätze berechnen" (CAS450)

"CDE & CD-Satz. Berechnen für Werkzeug" (PCS460)

"CDE & CD-Satz. Berechnen für Produkt" (PCS470)

Hinweis

(CAS450) ersetzt das zuvor genutzte Programm "CDE-Satz. Für Produktionsgruppe berechnen" (PCS450).

(PCS010/E)

Auftragskosten

… ob auftragsinitiierte Kosten, wie Rüstzeit auf Basis der Bestellmenge, berechnet werden sollen, wenn diese dem Kalkulationsmodell auf höheren Stufen hinzugefügt werden. Die Kosten werden immer durch die Bestellmenge dividiert. Weitere Information zu den Auftragskosten finden Sie unter Kalkulationstypen erstellen.

(PCS010/E)

Umlageschlüssel

… die Objekte, für die Sie Kalkulationssätze festlegen möchten.

Artikelnummer, Artikeltyp, Artikelgruppe und Lagerort sind Beispiele für vordefinierte Objekte, die Sie als Umlageschlüssel auswählen können. Sie müssen für mindestens einen Umlageschlüssel ein Objekt auswählen. Durch Auswahl mehrerer Objekte können Sie Ausnahmen für Kalkulationssätze definieren, z. B. für einen bestimmten Artikel aus einem bestimmten Lagerort.

Die Produktionsgruppe ist immer der erste Umlageschlüssel für B-Komponenten.

(PCS010/E)

Warnungen

… ob eine Warnung angezeigt werden soll, wenn der Betrag für diese Kalkulationskomponente im Kalkulationsmodell null beträgt. Weitere Information zu Warnungen finden Sie unter Grundlegende Produktkalkulationseinstellungen konfigurieren.

(PCS010/E)

Gemeinkostenbasis

... die Kalkulationskomponente oder das Kalkulationselement, das als Basis für die Berechnung der Gemeinkosten dienen soll.

M3 berechnet die Kosten durch Multiplikation des Wertes der Kalkulationskomponente oder des Kalkulationselements in diesem Feld mit dem Prozentsatz, der als Kalkulationssatz für die Kalkulationskomponente ausgewählt ist.

Für B-Kalkulationskomponenten müssen andere B-Kalkulationskomponenten oder ein virtuelles Kalkulationselement (Element vom Typ 2 oder 4) die Basis bilden. Beachten Sie, dass im virtuellen Kalkulationselement nur B-Kalkulationskomponenten bestimmt werden können.

Die Basis für E-Kalkulationskomponenten muss eine optionale Kalkulationskomponente oder ein virtuelles Kalkulationselement sein. Beachten Sie, dass optionale Kalkulationskomponenten im virtuellen Kalkulationselement definiert sein können.

Wichtig!

Dieses Feld ist nur für Cost Driver 99 in Kombination mit den Kalkulationskomponenten B01–B14 und E01–E10 gültig.

Spezifische Felder für B-Kalkulationskomponenten

(PCS010/E)

Resource Driver

… einen Resource Driver in der M3-Kostenrechnung. Ein Resource Driver verbindet Ressourcen mit Aktivitäten. Resource Driver werden auch in der M3-Produktkalkulation verwendet, um Kalkulationssätze automatisch als alternative Methode für die Festlegung der Kalkulationssätze zu nutzen.

Resource Driver werden in "Resource Driver. Öffnen" (CAS040) definiert. Der Satz pro Resource Driver-Maßeinheit wird in "Resource Driver. RD-Sätze verbinden" (CAS220) festgelegt. Der Satz kann fest oder variabel sein und auf einem Wert basieren, der manuell festgelegt oder automatisch berechnet wird. Führen Sie "RD-Satz. Aus Resource Driver übertragen" (PCS420) aus, um die Sätze aus (CAS220) in die Kalkulationskomponente zu übertragen.

(PCS010/E)

Fester/variabler Wert

… den Satz für die Aktualisierung der Kalkulationskomponenten, wenn der Resource Driver zur Festlegung der Kalkulationssätze verwendet wird.

Gültige Eingaben

1 = Fester Satz

2 = Variabler Satz

3 = Summe aus festem und variablem Satz

Spezifische Felder für E-Kalkulationskomponenten

(PCS010/E)

Negative Komponente

... dass die E-Kalkulationskomponente einen negativen Wert besitzen soll. Die Einstandskosten dürfen niemals mit einem Minuszeichen eingegeben werden.

Beispiel: Wenn Sie den Bruttoverkaufspreis mithilfe der E-Kalkulationskomponenten berechnen möchten, doch zusätzlich ein Bonusvertrag mit dem Kunden besteht, können Sie mithilfe der negativen Komponente die Selbstkosten oder den Verkaufspreis reduzieren.

(PCS010/E)

Gemeinkostenregel

... ob der Zuschlag von tieferen zu höheren Stufen der Produktstruktur hinzugefügt oder einzig anhand der höchsten Stufe berechnet werden soll.

Gültige Eingaben

1 = Zuschlag wird einzig anhand des Gemeinkostenwerts der höchsten Stufe der Produktstruktur berechnet. Die Kalkulationskomponenten der niedrigeren Stufe werden nicht zu den Kalkulationskomponenten der höheren Stufe hinzugefügt.

2 = Kalkulationskomponenten der niedrigeren Stufe werden zu den Kalkulationskomponenten der höheren Stufe hinzugefügt. Das heißt, dass die Gemeinkosten der niedrigeren Stufe zu den Gemeinkosten der höheren Stufe hinzugefügt werden, was zu Gemeinkosten für Gemeinkosten führt.

3= Wie Option 1, aber mit dem Unterschied, dass nur Kalkulationskomponenten von A01 bis A05, die auf Materialkosten mit Beschaffungscodes 2 (Einkaufsartikel) oder 3 (Verteilartikel aus anderem Lagerort) verweisen, in "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002/E) in die Berechnung einbezogen werden. Jegliche Werte für Halbfabrikate, die in der Basis der niedrigeren Stufen enthalten waren, werden nicht berücksichtigt.

Option 1 kann bei Halbfabrikaten auf niedrigeren Stufen der Produktstruktur zu einer Abweichung führen, wenn in "Produktkalkulation. Modell anzeigen" (PCS300) als Kalkulationsstufe "diese Stufe" (Option 1 im Feld "Diese Stufe kalkulieren") anstelle von Kalkulationsstufe "alle Stufen" (Option 2 in demselben Feld) ausgewählt wird. Der für "diese Stufe" berechnete Wert dient als Basis für die Buchungen für Ware-in-Arbeit (Buchungsvorgänge PM11 bis PM31) und für den aus "Lagerwert. Abstimmliste drucken" (CAS530) stammenden Abstimmungsbericht für die Lagerbewertung. Der für "alle Stufen" berechnete Wert wird dagegen als Grundlage für die Umsatzkostenbuchung bei der Kundenauftragsfakturierung, OI20-971, verwendet.

Normalerweise wird für eine korrekte Kostenrechnung Option 2 verwendet. Um korrekte Produktkosten zu erhalten, müssen Gemeinkosten der niedrigeren Stufen auf dieselbe Stufe wie Materialkosten eingeordnet werden. Erst dann kann der Gemeinkosten-Prozentsatz berechnet werden.

Beispiel: Sie haben eine zweistufige Produktstruktur, in der die Kalkulationsbasis der höheren Stufe 133,34 und die Kalkulationsbasis der niedrigeren Stufe 116,67 beträgt. Wenn Sie Option 1 auswählen, wird der 50 %-Zuschlag nur auf der Kalkulationsbasis der aktuellen Stufe berechnet: 133,34 x 50 = 66,67. Andernfalls wird der 50 %-Zuschlag auf der niedrigeren Stufe (E01 = 50 x 116,67 = 5834) und der aktuellen Stufe (133,34 x 50 = 66,67) berechnet. Wenn Sie also Option 2 auswählen, ist der Wert von E01 = 66,67 + 58,34 = 125,01.