Artikelkosten pro Lagerkontierungsmethode berechnen

In diesem Dokument wird beschrieben, wie die Kosten eines Artikels in M3 anhand der ausgewählten Lagerkontierungsmethode berechnet werden. Die Lagerkontierungsmethode stellt eine Kalkulationsmethode dar. So entspricht die Lagerkontierungsmethode "Standardpreis" der Kalkulationsmethode "Standardkalkulation".

Weitere Informationen zur rückwirkenden Berechnung von historischen Istkosten für Einkaufs- und Produktionsartikel finden Sie unter Historische Istkosten berechnen.

Ergebnis

  • Sie kennen die Prinzipien, nach denen die Artikelkosten auf Basis verschiedener Kalkulationsmethoden und Szenarios festgelegt werden.
  • Sie wissen, wo die Kosten überprüft werden können, und kennen die Umstände, unter denen Kosten manuell geändert werden können.

Verifizieren Sie mithilfe dieser Informationen, ob die produzierten oder anderweitig vom Unternehmen erlangten Artikel die korrekten Artikelkosten aufweisen.

Einführung

Die Berechnungsmethode für die Artikelkosten basiert in erster Linie auf den folgenden Basisparametern:

  • Die Lagerkontierungsmethode, die für die Kombination von Artikel und Anlage in "Artikel. Standort verbinden" (MMS003/E) ausgewählt wurde.
  • Wie der Artikel erworben wurde, was im Beschaffungscode angegeben ist, der für die Kombination aus Artikel und Lager in "Artikel. Lagerort verbinden" (MMS002/E) ausgewählt wurde.
  • Ob der Artikel ein nicht lagergeführter Artikel oder ein Lagerartikel ist. Dies wird durch die möglichen Werte 0 und 1 im Feld "Lagerkontierung" (MMSTCD) in "Artikel. Öffnen" (MMS001/E) festgelegt.

Lagerkontierungsmethoden

Es gibt sechs Lagerkontierungsmethoden in M3:

  • 0 = Nullkosten
  • 1 = Standardkalkulation
  • 2 = Durchschnittskalkulation
  • 3 = Dynamische Produktkalkulation
  • 4 = Ist-Kalkulation
  • 5 = Vereinfachter Einkauf

Die drei einfachsten Lagerkontierungsmethoden sind die Berechnung von Standardpreis, Durchschnittspreis und Istkosten.

Beschaffungscodes

Es gibt vier Beschaffungscodes in M3, die wie folgt nummeriert sind:

  • 1 = durch Produktion
  • 2 = durch Einkauf
  • 3 = durch Beschaffung aus einem anderen Lagerort
  • 6 = durch Wartung

Wenn ein Artikel mit mehreren Lagerorten verbunden ist, wird in der Produktkalkulation und Kostenrechnung immer der Beschaffungscode für den Hauptlagerort verwendet.

Anwendbarkeit – Übersicht

Die Tabelle zeigt eine Übersicht über die Methoden, die für die verschiedenen Artikeltypen ausgewählt werden können:

Kategorie der Kalkulationsobjekte

Nicht lagergeführter Artikel

Lagerartikel

Produktionsartikel

Nullkosten

Nullkosten, Standardpreis, Durchschnittspreis, dynamische Kosten, Istkosten

Einkaufsartikel

Nullkosten, vereinfachter Einkauf

Nullkosten, Standardpreis, Durchschnittspreis, Istkosten

Verteilartikel (aus anderem Lagerort)

Nullkosten

Nullkosten, Standardpreis, Durchschnittspreis, dynamische Kosten, Istkosten

Nullkosten (Methode 0)

Anwendbarkeit

  • Nullkosten können für alle Artikeltypen ausgewählt werden, doch für gewöhnlich sind es nicht lagergeführte Artikel.

Berechnung

  • Es erfolgt keine Berechnung. Für den Artikel wird kein Lagerwert erstellt. Für Lagerartikel (MMSTCD = 1) werden beim Wareneingang keine internen Buchungen erstellt. Die Buchungsnummer in der MITTRA-Tabelle (die Tabelle für Lagerbewegungen) ist immer auf 99999999 eingestellt. Für nicht lagergeführte Artikel (MMSTCD = 0) werden Buchungen basierend auf dem Buchungstyp 903 erstellt. Jedoch wird dabei kein Lagerwert erstellt.

Standardpreis (Methode 1)

Definition

  • Ein Standardpreis enthält die Produktions- oder Operationskosten für Material und Operationen, die sorgfältig vordefiniert werden müssen. Der Standardpreis wird so festgelegt, dass er die Kosten wiederspiegelt, die für die Anschaffung eines Produkts über eine Anzahl von zukünftigen Perioden zu erwarten sind. Er wird daher als Zielpreis verwendet, der erreicht werden kann oder auch nicht. Der Standardpreis wird mit den Istkosten verglichen, um die Leistung einer bestimmten Kalkulationsabteilung oder Operation zu messen. Das heißt, dass inakzeptable Ergebnisse für Artikel und Operationen mit einem Standardpreis leichter zu bestimmen sind als mit dem Durchschnittspreis oder den Istkosten.

Anwendbarkeit

  • Standardpreise sind für Artikel geeignet, die so häufig produziert werden, dass deren Material- und Arbeitskosten aufgrund der Wiederholung bekannt sind. Gemeinkosten kommen in der Regel als Prozentsatz der Arbeitskosten hinzu [Quellen: Schaefer, Randall: Calculation Basics (APICS -Magazin, Juni 2006); ventureline.com (November 2006).]

Anzeige

  • Die Anzeige des Standardpreises jedes Artikels erfolgt in:
    • "Artikel. Standort verbinden" (MMS003/E) und
    • "Produktkalkulation. Anzeigen" (PCS300) angezeigt.

Datenmodell

Berechnung

  • Der Standardpreis wird für jede Kombination aus Artikel und Standort in Landeswährung berechnet. Die Berechnung der Kosten erfolgt immer auf Basis eines Kalkulationsmodells. Der Durchschnittspreis wird berechnet und parallel mit dem Standardpreis gespeichert. Der Durchschnittspreis wird zu Informationszwecken und zur Bewertung des Bestands in "Lagerwert. Öffnen" (CAS180) genutzt. Dies hängt von den Einstellungen in "Settings – Lagerbewertung" (CAS025) ab.
  • Standardpreise können für alle Artikeltypen unabhängig von der jeweiligen Lagerkontierungsmethode berechnet werden. Der Standardpreis wird als Lagerwert nur auf Artikel mit der Lagerkontierungsmethode "Standardpreis" angewendet. Für andere Artikel dient der Standardpreis zu Informationszwecken, der die aktuellen Kosten zum Zeitpunkt des letzten Produktkalkulationslaufs widerspiegelt.

    Weitere Informationen dazu finden Sie unter M3-Produktkalkulation verwalten.

  • Die Kalkulation erfolgt auf Standortebene, und die Kosten von MITFAC können auf zwei Arten aktualisiert werden:
    1. Die neuen Kosten werden in MITFAC- und Kalkulationsprogrammen berechnet und aktualisiert, wenn das Kalkulationsdatum dem aktuellen Datum entspricht.
    2. Wenn das Kalkulationsdatum in der Zukunft liegt, wird MITFAC nicht aktualisiert. Die Aktualisierung von MITFAC kann dann entweder manuell mit "Standardpr./Auftr.kosten. Aktualisieren" (PCS290) durchgeführt werden oder durch Ausführung von Lagerbewegungen erfolgen, wenn die Kosten gültig sind und MITFAC aktualisiert wird.

Produktionsartikel (Produkte)

  • Der Standardpreis eines Produktionsartikels basiert auf einer Kombination aus einem Produktkalkulationsmodell und einer Produktstruktur. Wählen Sie das Produktkalkulationsmodell aus, das während der Kostenkalkulation angewendet werden soll.
  • Kalkulationsprogramme:
    • "Produktkalkulation. Berechnen Artikel" (PCS200)
    • "Produktkalkulation. Alle Artikel berechnen" (PCS210)
    • "Produktkalkulation. Wo-verwendet-Komponenten berechnen" (PCS220)
    • "Produktkalkulation. Varianten berechnen" (PCS230).

Einkaufs- und Verteilartikel

  • Der Standardpreis eines Einkaufs- oder Verteilartikels basiert auf einem separaten Kalkulationsmodell, das sich in seiner Struktur von dem Produktkalkulationsmodell unterscheidet, auch wenn es viele übereinstimmende Merkmale gibt. Für Einkaufsartikel wird das Kalkulationsmodell automatisch mit dem Einkaufsauftrag verbunden. Für Verteilartikel wird das Kalkulationsmodell bei der Berechnung der Artikel angewendet. In beiden Fällen können Sie das Standardkalkulationsmodell während der Berechnung der Artikel durch die manuelle Auswahl eines anderen Kalkulationsmodells überschreiben.
  • Kalkulationsprogramme:
    • "Einkaufs-/Distrib.Kalkulation. Berechnen" (PCS280) oder:
    • Jedes Kalkulationsprogramm, das für Produktionsartikel aufgeführt ist, vorausgesetzt, dass Sie dort die Option zum Einbeziehen von Einkaufs- und Verteilartikeln auswählen.

Standardpreis manuell aktualisieren

  • Sie können die Standardpreise für Produktions-, Einkaufs- oder Verteilartikel manuell in "Produktkalkulation. Manuell aktualisieren" (PCS260) ändern, sofern beim Standardpreis das aktuelle Datum als Kalkulationsdatum verwendet wird. Wenn Sie die Kosten ändern, werden alle detaillierten Kalkulationswerte gelöscht und lediglich die Gesamtkosten gespeichert. Für Produktionsartikel werden die Gesamtkosten dann im Produktkalkulationsmodell für die Kalkulationskomponente A01 angezeigt.

Durchschnittspreis (Methode 2)

Definition

  • Durchschnittspreis (durchschnittliche Istkosten) sind die Kosten für die aus dem Lagerbestand entnommenen Artikel. Es sind eher gewichtete Kosten für Artikel im Bestand als Istkosten für jeden spezifischen Artikel. Dividieren Sie zur Berechnung des Durchschnittspreises die Gesamtkosten durch die eingekauften bzw. die produzierten Einheiten. Beispiel: Wenn ein Unternehmen 10.000 Einheiten zu Gesamtkosten von 25.000 EUR produziert, beläuft sich der Durchschnittspreis pro Einheit auf 25.000/10.000 Einheiten, also 2,50 EUR pro Einheit.
  • Der Durchschnittspreis setzt sich aus Kosten zusammen, die über eine Bandbreite von Output unverändert bleiben, und aus Kosten, die direkt mit dem Output variieren. Unternehmen mit dem niedrigsten Durchschnittspreis der Branche haben im Fall von massivem Wettbewerb und Preissenkungen einen Wettbewerbsvorteil.

    [Quellen: Schaefer, Randall: Costing Basics (APICS -Magazin, Juni 2006); Dictionary.reference.com (November 2006).]

Anwendbarkeit

  • Der Durchschnittspreis kann bei allen Arten von Lagerartikeln verwendet werden. Hauptsächlich wird er jedoch für Einkaufsartikel genutzt, wenn der exakte Preis nicht im Voraus definiert werden kann. Die Durchschnittskalkulation ist für Artikel geeignet, bei denen es von einem Auftrag zum anderen zu erheblichen Preisschwankungen kommt, wie zum Beispiel bei Rohmaterial, das von variabler Preisfindung abhängig ist. Zur Berechnung des Durchschnittspreises müssen zunächst die Istkosten der vorliegenden Artikel berechnet werden, da der Durchschnittswert der Artikel auf den Istkosten basiert. In M3 wird der aktuelle Durchschnittspreis als Transaktionspreis für alle negativen Lagerbewegungen eingesetzt.

Anzeige

  • Sie können die Durchschnittspreis-Historie für einen Artikel in "Durchschn.Preise. Historie anzeigen/akt." (CAS371) anzeigen. Der Zugriff erfolgt über (CAS370). Pro Änderung wird jeweils der vorherige und der aktualisierte Durchschnittspreis aufgeführt.

Datenmodell

Berechnung

  • Der aktuelle Durchschnittspreis wird für jede Kombination aus Artikel und Standort in Landeswährung, für alle positiven Lagerbewegungen und bei der Rechnungskontrolle berechnet. Die Kosten können auch für bestimmte Attribute berechnet werden (siehe unten). Jedes Mal, wenn ein Artikel zum Lagerbestand hinzugefügt wird, berechnet M3 den Durchschnittspreis anhand der verbleibenden Bestandsmenge neu. Der Preis wird in der MITFAC-Tabelle gespeichert: Jede Transaktion, die eine neue Berechnung des Durchschnittspreises auslöst, wird in der Tabelle der Durchschnittspreis-Historie (FCAAVP) gespeichert. Beachten Sie, dass M3 nur einen Durchschnittspreis berechnet, wenn das Kontrollfeld "Summierung des Lagerbestands" für den betreffenden Lagertyp in "Lagerorttyp. Öffnen" (MMS006) aktiviert ist.

Laufender Durchschnittspreis vs. tatsächlicher Durchschnittspreis

  • Der Durchschnittspreis wird laufend berechnet, d. h. sobald ein Artikel dem Lagerbestand hinzugefügt wird oder wann immer eine neue Lagerbewegung erstellt wird. Bei dieser "rollenden" Durchschnittspreisberechnung hängen die Durchschnittspreise (sprich die alten Durchschnittspreise in der Standardformel unten) vom aktuellen Lagerbestand (der alte Lagerbestand in der Formel unten) ab. Je niedriger der Lagerbestand ist, desto weniger Auswirkungen hat der aktuelle Durchschnittspreis auf den neuen Durchschnittspreis. Sie können jedoch eine Neuberechnung des Durchschnittspreises auch manuell auslösen. Je nach Auswahl wird bei dieser Berechnung der aktuelle Lagerbestand nicht berücksichtigt, was bedeutet, dass die tatsächliche Auswirkung der Lagerbewegung auf den Durchschnittspreis bestimmt wird. Das Ergebnis ist der tatsächliche Durchschnittspreis.

Standardformel für den laufenden Durchschnittspreis

  • Der laufende Durchschnittspreis wird mithilfe der Kalkulationsmethode "gleitender Durchschnitt" ermittelt. Die Formel für die automatische Berechnung des Durchschnittspreises lautet:
  • ((Alter Lagerbestand * Alter Durchschnittspreis) + (Transaktionsmenge * Anschaffungskosten)) / Neuer Lagerbestand
  • Eine Beschreibung der Ausnahmen finden Sie weiter unten. Die Kostenkalkulation basiert immer auf dem Erfassungsdatum der Transaktion, ungeachtet des eigentlichen Transaktionsdatums.

Formel für die Rechnungskontrolle

  • Der Durchschnittspreis ändert sich automatisch beim Abgleich von Einkaufsaufträgen und Lieferantenrechnungen. Jegliche Differenz zwischen den Anschaffungskosten des Wareneingangs und dem fakturierten Rechnungsbetrag bildet die Grundlage für die Aktualisierung des Durchschnittspreises. Dies geschieht mithilfe der folgenden Formel:
  • ((Aktueller Lagerbestand * Aktueller Durchschnittspreis) + (Rechnungsmenge * Differenz zwischen Anschaffungskosten und Rechnungsbetrag)) / Aktueller Lagerbestand
  • Eine Beschreibung der Ausnahmen finden Sie weiter unten.

Formel für tatsächlichen Durchschnittspreis

  • Zuerst wird der Gesamtbeschaffungswert pro Lagerbewegung berechnet (Transaktionsmenge pro Transaktion * Anschaffungskosten). Der daraus resultierende Gesamtwert wird dann durch die Gesamtmenge der ausgewählten Transaktionen geteilt.

Formel für die Neuberechnung des laufenden Durchschnittspreises

  • Für die Neuberechnung wird dieselbe Formel benötigt wie für die Berechnung des normalen laufenden Durchschnittspreises. Der einzige Unterschied ist, dass die in der Formel verwendeten Anschaffungskosten aus dem Rechnungspositionspreis (falls ein solcher Preis vorhanden ist) statt aus dem Einkaufsauftragspreis für eingegangene Waren übernommen wird. Die Kostenkalkulation basiert immer auf dem Transaktionsdatum.

Ausnahmen

Laufender Durchschnittspreis

  • Es gibt drei Ausnahmen für die Berechnung des laufenden Durchschnittspreises:

Szenario

Ergebnis

Der gesamte Lagerbestand ist negativ.

Solange der Lagerbestand unter null liegt, erfolgt keine normale Berechnung des laufenden Durchschnittspreises. Stattdessen werden als Durchschnittspreis die Anschaffungskosten der Transaktion verwendet.

Der gesamte Lagerbestand ist positiv, war jedoch vor der aktuellen Transaktion negativ.

Für Lagerbewegungen, durch die der Lagerbestand wieder positiv wird, wird keine normale Berechnung des laufenden Durchschnittspreises durchgeführt. Stattdessen werden als neuer Durchschnittspreis die Anschaffungskosten der Transaktion verwendet.

Der Durchschnittspreis ist negativ oder gleich null.

Ein neuer Durchschnittspreis kann nicht negativ oder null sein. Als Durchschnittspreis wird der vorherige Durchschnittspreis verwendet, d. h. der Durchschnittspreis vor der Durchschnittspreisberechnung.

Berechnung während Rechnungskontrolle

  • Es gibt drei Ausnahmen für die Berechnung des Durchschnittspreises bei der Verbuchung einer Transaktion während der Rechnungskontrolle:

Szenario

Ergebnis

Der gesamte Lagerbestand ist negativ.

Solange der Lagerbestand unter null liegt, erfolgt keine normale Berechnung des laufenden Durchschnittspreises. Als Durchschnittspreis wird der Rechnungspreis verwendet.

Der gesamte Lagerbestand ist niedriger als die fakturierte Menge.

Als Anpassungsmenge wird der gesamte Lagerbestand verwendet.

Der Durchschnittspreis ist negativ oder gleich null.

Ein neuer Durchschnittspreis kann nicht negativ oder null sein. Als Durchschnittspreis wird der Rechnungspreis verwendet.

So werden die Anschaffungskosten bestimmt

  • Da die Anschaffungskosten Teil der Formel für die Berechnung des Durchschnittspreises sind, müssen Sie wissen, wie die Anschaffungskosten bestimmt werden:

Kalkulationsobjekt

Methode

Produktionsauftragseingänge

Für Produktionsartikel werden die Anschaffungskosten aus der MCHEAD-Tabelle (die Tabelle für den Produktkalkulationskopf) abgerufen. Das hat zur Folge, dass die Kosten mit den Programmen berechnet werden müssen, die auch für die Berechnung des Standardpreises verwendet werden (siehe oben).

Einkaufsauftragseingänge, Lagerzugang

Für Einkaufsartikel sind die Anschaffungskosten als Einkaufsauftragspreis festgelegt. Hinzu kommen interne und externe Zusatzkosten bei Wareneingang in "Einkaufsauftrag. Wareneingang" (PPS300). Die Werte basieren auf dem Kalkulationsmodell, das mit dem Einkaufsauftrag verbunden ist.

Kundenretouren

Für die Anschaffungskosten wird der aktuelle Durchschnittspreis verwendet.

Bezugsauftragsretouren

Die Anschaffungskosten werden manuell angegeben, wenn der Auftrag im Feld "Lagerkontierungspreis" in "Bezugs-/Verteilauftrag. Öffnen" (MMS101/F) angegeben wird. Als Voreinstellung wird der aktuelle Durchschnittspreis angezeigt. Wenn dieser Preis gleich null ist, wird stattdessen der Preis aus der MCHEAD-Tabelle verwendet.

Verteilauftragseingänge

Für Verteilaufträge zwischen Standorten sind die Anschaffungskosten auf den internen Verrechnungspreis festgelegt, der in "Interner Verrechnungspreis. Öffnen" (MFS001) festgelegt ist.

Für Verteilaufträge innerhalb eines Standortes wird für die Anschaffungskosten der aktuelle Durchschnittspreis verwendet.

Instandhaltungsauftrag – Retouren

Für die Anschaffungskosten wird der aktuelle Durchschnittspreis verwendet.

Wartungsauftrag – Retouren

Für die Anschaffungskosten wird der aktuelle Durchschnittspreis verwendet.

Statusänderung der Artikelnummer

Bei der Statusänderung einer Artikelnummer werden für die Anschaffungskosten der aktuelle Durchschnittspreis des "Von"-Artikels verwendet.

Berechnung

  • Berechnung des Durchschnittspreises pro Attribut
    • Artikel können mit Attributen wie z. B. Größe und Farbe belegt sein, die möglicherweise einen erheblichen Einfluss auf den Artikelpreis und die Kosten haben. Ein Artikel ist Gegenstand der Attributsteuerung, wenn er in "Artikel. Öffnen" (MMS001/G) mit einem Attributmodell verbunden wird. Der Durchschnittspreis kann pro Artikel, Standort oder Attribut berechnet werden.
    • Sie können den Durchschnittspreis für eine Kombination aus bis zu fünf solchen Kalkulationsattributen des ausgewählten Attributmodells berechnen. Eine einstellige Kalkulationsattributnummer von 1 bis 5 zeigt an, ob das Attribut in der Kostenberechnung verwendet wird. In einem Modell darf eine Kalkulationsattributnummer jeweils nur einmal vorkommen. Zum Beispiel hat ein Statusattribut, das anzeigt, ob der Artikel neu, wiederaufgearbeitet oder Ausschuss ist, die Kalkulationsattributnummer 1, wohingegen ein Größenattribut, das anzeigt, ob der Artikel klein, mittel oder groß ist, die Kalkulationsattributnummer 2 besitzt. Die Werte für jeden Status (wie Klein, Mittel oder Groß) werden aus dem Auftrag abgerufen. Der Durchschnittspreis wird dann separat für jede Kombination von Attributen berechnet, sodass ein kleiner, neuer Artikel einen anderen Durchschnittspreis hat als ein großer, wiederaufgearbeiteter Artikel.
    • Der aktuelle Durchschnittspreis wird pro Kalkulationsattribut in der Kalkulationsattributtabelle FCAAVC gespeichert. Die Kosten werden in "Durchschnittspreis. Pro Attribut erfass." (CAS380) oder durch Auswahl von Option 12 = "Durchschnittspreis anzeigen" angezeigt. Alternativ können Sie in (MMS003/B) F14 für einen Artikel mit berechneten Attributen drücken. Historische Durchschnittspreise pro Artikel, Standort und Attribut werden in (CAS371) angezeigt.
  • Einrichtung

    Folgende Einstellungen sind für die Berechnung des Durchschnittspreises pro Attribut erforderlich:

    • Das Kontrollfeld "Attributgesteuert" ist für den Artikel aktiviert, und in (MMS001/G) wurde ein Attributmodell ausgewählt.
    • Das Kontrollfeld "Attributkalkulation" ist in (MMS003/E) für den Artikel aktiviert. Durch dieses Kontrollfeld wird für den Artikel die Durchschnittskalkulation pro Attribut aktiviert.
    • Attribute werden in "Attribut. Öffnen" (ATS020) erstellt. Die Attribute müssen zu Kontrollobjekt 1 (Bestands-ID) oder 2 (Chargenstamm) gehören. Das Kontrollobjekt bestimmt, auf welcher Stufe der Attributwert verwaltet wird. Auf Bestands-ID-Stufe verwaltete Attribute sind auch für nicht chargengeführte Artikel erlaubt. Ein im Chargenstamm verwaltetes Attribut kann nur für chargengeführte Artikel, die bereits im Chargenstamm sind, verwendet werden.
    • Die bei der Kalkulation des Durchschnittspreises zu berücksichtigenden Attribute werden in "Attributmodell. Attribute verbinden" (ATS051) als Positionen im Attributmodell ausgewählt.
    • Die Standardwerte für Kalkulationsattribute werden pro Artikel und Standort in "Attributwerte. Verbinden mit" (ATS101/G) angegeben, die verwendet werden sollen, wenn die Kosten nicht aus einem Auftrag stammen, z. B. wenn der Artikel als Rohmaterial in der Produktstruktur enthalten ist. Der Zugriff auf (ATS101) erfolgt in (MMS003/B) für einen Artikel mit berechneten Attributen durch Auswahl von Option 26 = Kalkulationsattribute.

Neuberechnung des Durchschnittspreises

  • Sie können in "Durchschnittspreis. Neu berechnen" (CAS375) manuell eine automatische Neuberechnung des Durchschnittspreises auslösen. Dieses Vorgehen kann beispielsweise erforderlich sein, wenn Sie den tatsächlichen Durchschnittspreis berechnen möchten oder wenn Artikel einen falschen Durchschnittspreis erhalten haben. Die Neuberechnung basiert auf Datensätzen in der FCAAVP-Tabelle, ersetzt jedoch die Anschaffungskosten durch den gültigen Rechnungspreis, falls dieser Preis existiert. Die Ergebnisse werden in einem Bericht ausgedruckt. Wenn Sie entscheiden, M3 mit den berechneten Werten zu aktualisieren, wird der Durchschnittspreis für die Kombination aus Artikel und Standort in (MMS003/E) – der MITFAC-Tabelle – aktualisiert und eine Transaktion zur Anpassung der Tabelle mit der Durchschnittspreis-Historie (FCAAVP) erstellt.
  • Basis der Neuberechnung

    Sie können in (CAS375) auch manuell eine automatische Neuberechnung der Durchschnittspreise auslösen. Dieses Vorgehen kann beispielsweise erforderlich sein, wenn Sie den tatsächlichen Durchschnittspreis berechnen möchten oder wenn Artikel einen falschen Durchschnittspreis erhalten haben. Die Neuberechnung basiert auf Datensätzen in der FCAAVP-Tabelle, ersetzt jedoch die Anschaffungskosten durch den gültigen Rechnungspreis, falls dieser Preis existiert. Die Ergebnisse werden in einem Bericht ausgedruckt. Wenn Sie entscheiden, M3 mit den berechneten Werten zu aktualisieren, wird der Durchschnittspreis für die Kombination aus Artikel und Standort in (MMS003/E) – der MITFAC-Tabelle – aktualisiert und eine Transaktion zur Anpassung der Tabelle mit der Durchschnittspreis-Historie (FCAAVP) erstellt.

    Wählen Sie eine der folgenden Eingaben als Basis für die Neuberechnung aus:

    • 1 = Tatsächlicher Durchschnittspreis, der auf einem Bereich von Transaktionsdaten basiert.
    • 2 = Tatsächlicher Durchschnittspreis, der auf allen Transaktionen für die ausgewählten Artikel basiert.
    • 3 = Tatsächlicher Durchschnittspreis, der auf Transaktionen basiert, welche den aktuellen Lagerbestand anhand der FIFO-Regel abdecken. Das heißt, dass die letzten Transaktionen die ausgehenden Bestände begründen.
    • 4 = Tatsächlicher Durchschnittspreis, der auf Transaktionen basiert, welche den aktuellen Lagerbestand anhand der LIFO-Regel abdecken. Das heißt, dass die ersten Transaktionen die ausgehenden Bestände begründen.
    • 5 = Auf einen bestimmten Produktkalkulationsdatensatz in der MCHEAD-Tabelle eingestellt. Diese Eingabe eignet sich während der Implementierung von M3, um einen ersten Durchschnittspreis zu erstellen. Voraussetzung ist, dass vorher ein Preis mithilfe eines einfachen Produktkalkulationsmodells berechnet wurde.
    • 6 = Laufender Durchschnittspreis, der auf einem Rechnungspositionspreis anstelle eines Einkaufsauftragspreises für die Anschaffungskosten basiert.
  • Siehe obige Formeln.

Durchschnittspreis manuell aktualisieren

  • Geben Sie den Durchschnittspreis für einen Artikel/Standort manuell in "Durchschnittspreis. Pro Art./St.Ort erf." (CAS370) an. Verwenden Sie diese Option, um einen ersten Durchschnittspreis für einen Artikel zu erstellen oder falsche Durchschnittspreise zu ändern. Sie können außerdem die Anschaffungskosten eines Detaildatensatzes ändern, was eine Neuberechnung aller nachfolgenden Transaktionen bewirkt.

Falscher Durchschnittspreis nach Rechnungskontrolle

  • Die Formel, die M3 zur Anpassung des Durchschnittspreises nach der Rechnungskontrolle verwendet, liefert in bestimmten Situationen einen falschen Wert. Das folgende Beispiel illustriert diese seltene Situation. Alle unten stehenden Preise sind in Euro (EUR) ausgedrückt.
  • Wareneingang von Einkaufsauftrag 1

    Menge

    1 Stück zu 50,00

    Durchschnittspreis

    50,00

    Lagerbestand

    1 Stück

    Lagerwert

    50,00

  • Wareneingang von Einkaufsauftrag 2

    Menge

    19 Stück zu 60,00

    Durchschnittspreis

    59,50

    Lagerbestand

    20 Stück

    Lagerwert

    1190,00

  • Kundenauftragslieferung

    Menge

    –18 Stück

    Durchschnittspreis

    59,50 (unverändert)

    Lagerbestand

    20–18 = 2 Stück

    Lagerwert der ausgegebenen Artikel

    1,071

    Lagerwert der verbleibenden Artikel

    1.190,00 – 1.071,00 = 119,00

  • Verbuchung der Lieferantenrechnung für Einkaufsauftrag 1

    Rechnungsmenge

    1 Stück

    Rechnungspreis

    60,00

    Preisabweichung

    60,00 – 50,00 = 10,00

    Neuer Durchschnittspreis

    (((60,00 – 50,00) * 1) + (2 * 59,50)) / 2 = 64,50

    Bestand (Preisabweichung für Durchschnittspreisartikel, mit der Buchungsdefinition PP20–910 verbucht)

    10,00

    Lagerbestand

    2 Stück

    Lagerwert

    129,00

  • Verbuchung der Lieferantenrechnung für Einkaufsauftrag 2

    Der Rechnungspreis für Einkaufsauftrag 2 liegt bei 60 EUR. Somit hat dieser keinen Einfluss auf den Durchschnittspreis.

  • Ergebnis

    Der korrekte Durchschnittspreis müsste 60,00 und nicht 64,50 betragen, so wie es anhand der M3-Formel berechnet wurde. Führen Sie (CAS375) aus, um den Durchschnittspreis zu korrigieren und auf 60,00 zurückzusetzen.

    Da das Programm den Lagerwert berechnet, indem die Transaktionsmenge mit den Anschaffungskosten (oder Rechnungskosten) multipliziert wird, lautet die Berechnung basierend auf den Optionen 1 bis 4 in (CAS375) wie folgt:

    • Einkaufsauftrag 1: Lagerwert = 1 * 60,00 = 60,00
    • Einkaufsauftrag 2: Lagerwert = 19 * 60,00 = 1.140
    • Durchschnittspreis: Gesamtlagerwert/Gesamtmenge, d. h. (60,00 + 1.140,00) / 20 = 60,00

Dynamische Produktkosten (Methode 3)

Die Berechnung der dynamischen Produktkosten ist eine Variante der Standardkalkulation, die primär auf konfigurierte Artikel angewendet wird, für die sich ein regulärer Standardpreis nicht berechnet lässt. Konfigurierte Artikel sind Produktvarianten mit eindeutigen Artikelnummern.

Hinweis

Sie können die Kosten für einen konfigurierten Artikel in (PCS260) manuell aktualisieren.

Anwendbarkeit

  • Dynamische Produktkosten können nur für produzierte Lagerartikel berechnet werden. Die Kosten werden hauptsächlich für konfigurierte Artikel verwendet. Die Berechnung erfordert, dass der Artikel chargengeführt ist, sodass festgestellt werden kann, aus welcher Charge ein verkaufter oder anderweitig ausgegebener Artikel stammt. Das Feld "Chargenführungsmethode" in "Artikel. Öffnen" (MMS001/E) legt fest, ob der Artikel chargengeführt ist.

Anzeige

  • Sie können die Kosten in "Produktkalkulation. Anzeigen" (PCS300) überprüfen.

Datenmodell

Berechnung

  • Bei Freigabe des Auftrags (Produktionsauftrag, Bezugsauftrag oder Verteilauftrag) werden die Kosten für jede Auftragsnummer und jeden Standort in Landeswährung angegeben.
  • Produktionsauftragseingänge
    • Die dynamischen Produktkosten werden bei der Erstellung des Produktionsauftrags automatisch für den Produktionsstandort berechnet. Solange keine Menge rückgemeldet wurde, können Sie die Kosten für den Auftrag in "Produktkalkulation. PA berechnen" (PCS240) neu berechnen.
  • Bezugsauftragsretouren

    Bei Angabe einer Bezugsauftragsretoure in "Bezugs-/Verteilauftrag. Öffnen" (MMS100) geschieht Folgendes:

    • Wenn keine Kosten für die Chargennummer existieren, werden die Kosten auf den in (MMS101/F) angegebenen Transaktionspreis festgelegt. Der Standardwert für den Transaktionspreis wird im Gegenzug auf den aktuellen Durchschnittspreis festgelegt.
    • Wenn Kosten für die Chargennummer existieren, werden diese zu Informationszwecken anzeigt, können jedoch nicht verändert werden.
  • Verteilauftragseingänge
    • Für Verteilaufträge zwischen Standorten (nicht innerhalb eines Standorts) müssen neue Kosten für den Eingangsstandort berechnet werden, vorausgesetzt, dass dort noch keine Kosten sind. Die Berechnung von fehlenden Kosten ist notwendig, da diese für jede Auftragsnummer und jeden Standort definiert sein müssen.
    • Das Feld "050 Aut. Übertrag Chargenkosten auf Eingangsstandort" in "Settings – Kostenrechnung" legt fest, ob die Kosten vom Beschaffungsstandort kopiert werden oder stattdessen der interne Verrechnungspreis verwendet wird. Der Suchpfad für den internen Verrechnungspreis ist in "Interner Verrechnungspreis. Öffnen" (MFS001) festgelegt.

    Funktionale M3-Lösung

    Die Berechnung wird automatisch ausgelöst, wenn die Lagerbewegung am Eingangsstandort in die MITTRA-Tabelle geschrieben wird. Das Programm (MMS901) ruft dann das CRRTVCRC-Programm auf, um die Kosten entweder abzurufen oder zu berechnen, falls diese nicht existieren.

  • Statusänderung der Artikelnummer
    • Falls eine Artikelnummer in "Bestands-ID. Status ändern" (MMS130) geändert wird, werden die Kosten automatisch aus der alten Artikelnummer in die neue Nummer kopiert.

Istkosten (Methode 4)

Definition

Istkosten sind die Kosten für einen Artikel, die auf angefallenen Material-, Arbeits- und Gemeinkosten basieren, welche für Produktion oder Anschaffung benötigt werden.

Anwendbarkeit

  • Die Istkalkulation eignet sich besonders für Teile mit geringen Produktionsvolumina.

Anzeige

  • Sie können die Istkosten für alle Artikel mit der Lagerkontierungsmethode 4 in "Istkosten. Aktualisieren/anzeigen" (PCS265) überprüfen.

Datenmodell

Berechnung

  • Die Kosten werden pro Chargennummer in Landeswährung berechnet.
  • Istkosten pro Chargennummer
    • Die Istkosten werden pro Chargennummer, Kalkulationsdatum und Kalkulationszeit gespeichert und in einem neuen Programm in (PCS265) angezeigt. Sortierfolge 1 (PCS265) zeigt die Istkosten für eine Kombination aus Standort und Artikelnummer sortiert nach Chargennummer, Kalkulationsdatum und -zeit an. Sortierfolge 2 zeigt die Istkosten für einen spezifischen Standort sortiert nach Referenzkategorie und Auftrag an. In (PCS265) können Sie zudem auswählen, dass bis zu drei Zwischensummen angezeigt werden. Dabei handelt es sich um die als Zwischensummen reservierten Kalkulationselemente, die im Produktkalkulationsmodell verwendet werden.
  • Produktionsauftragseingänge
    • Für Produktionsartikel sind alle Kosten, die während der Produktion auftreten, in den Istkosten berücksichtigt. Es gibt keine Produktionsabweichungen. Wenn der Produktionsauftrag abgeschlossen ist, d. h. Status 90 erhält, werden die Kosten automatisch für den Produktionsstandort berechnet.
      Hinweis

      Internen Buchungen werden erst erstellt, wenn der Produktionsauftrag den Status 90 erhält.

    • Die Buchungsnummer in der MITTRA-Tabelle, welche die Lagerbewegungen speichert, ist immer auf 99999999 festgelegt. Wenn der Produktionsauftrag den Status 90 erhält, geschieht Folgendes:

      Die Istkosten werden anhand des Produktkalkulationsmodells berechnet.

      Die MITTRA-Tabelle wird mit den Kosten aktualisiert.

      Die Buchungsnummer in der MITTRA-Tabelle ändert sich auf 0.

    Hinweis
    • Teillieferungen können erst entnommen werden, wenn der Produktionsauftrag den Status 90 erreicht hat.
    • Der Durchschnittspreis für Produktionsauftragseingänge wird nicht aktualisiert. Der Durchschnittspreis muss genau dann berechnet werden, wenn die Lagerbewegung erstellt wird, da die alte Menge und der alte Durchschnittspreis in der Formel enthalten sind. Beim Produktionsauftragseingang sind die Anschaffungskosten jedoch gleich null.
  • Einkaufsauftragseingänge, Lagerzugang
    • Für Einkaufsartikel werden die Istkosten automatisch als Kosten bei Wareneingang in (PPS300) berechnet. Dies basiert auf dem Einkaufskalkulationsmodell, das mit dem Einkaufsauftrag verbunden ist.
  • Bezugsauftragsretouren

    Bei Angabe einer Bezugsauftragsretoure in "Bezugs-/Verteilauftrag. Öffnen" (MMS100) geschieht Folgendes:

    • Wenn keine Kosten für die Chargennummer existieren, werden die Kosten auf den in (MMS101/F) angegebenen Transaktionspreis festgelegt. Der Standardwert für den Transaktionspreis wird im Gegenzug auf den aktuellen Durchschnittspreis festgelegt.
    • Wenn Kosten für die Chargennummer existieren, werden diese zu Informationszwecken anzeigt, können jedoch nicht verändert werden.
  • Verteilauftragseingänge
    • Für Verteilaufträge zwischen Standorten (nicht innerhalb eines Standorts) müssen neue Kosten für den Eingangsstandort berechnet werden, vorausgesetzt, dass dort noch keine Kosten sind. Die Berechnung von fehlenden Kosten ist notwendig, da diese für jede Auftragsnummer und jeden Standort definiert sein müssen.
    • Das Feld "050 Aut. Übertrag Chargenkosten auf Eingangsstandort" in "Settings – Kostenrechnung" legt fest, ob die Kosten vom Beschaffungsstandort kopiert werden oder stattdessen der interne Verrechnungspreis verwendet wird. Der Suchpfad für den internen Verrechnungspreis ist in "Interner Verrechnungspreis. Öffnen" (MFS001) festgelegt.
  • Statusänderung der Artikelnummer
    • Falls der Status einer Artikelnummer in (MMS130) geändert wird, werden die Kosten automatisch aus der alten Artikelnummer in die neue Nummer kopiert.

Istkosten manuell aktualisieren

  • Sie können die Istkosten manuell festlegen oder falsche Kostenangaben in (PCS265) anpassen. Sie können manuell neue Istkosten-Datensätze erstellen. Sie können jedoch keinen bestehenden Istkosten-Datensatz aktualisieren, dessen Kalkulationsdatum und -zeit in der Vergangenheit liegt. Wenn Sie die Kosten ändern, werden alle detaillierten Kalkulationswerte gelöscht und lediglich die Gesamtkosten gespeichert. Für Produktionsartikel werden die Gesamtkosten dann im Produktkalkulationsmodell für die Kalkulationskomponente A01 angezeigt.

Vereinfachter Einkauf (Methode 5)

Anwendbarkeit

  • Ein vereinfachter Einkauf kann nur für eingekaufte, nicht lagergeführte Artikel wie Bürobedarf verwendet werden.

Berechnung

  • Beim Wareneingang in (PPS300) werden keine Buchungen erstellt. Stattdessen werden interne Buchungen anhand der Buchungsdefinition PP20–903 erstellt, wenn die Rechnung mit dem Einkaufsauftrag und anschließend dem Wareneingang abgestimmt wird.