Berichte aus der Handelsstatistik

Dieses Dokument enthält eine Übersicht über die Anforderungen bei der Erstellung von Intrastat- und Extrastat-Berichten zum Eingang (Import) und Versand (Export) von Waren oder in einigen Fällen zu Dienstleistungen für die nationalen Statistikbehörden in der Europäischen Union.

Informationen zur Lösung für elektronische Zusammenfassende Meldungen finden Sie unter Berichte über EU-Verkäufe.

Ergebnis

  • Sie haben die Gewissheit, dass die Intrastat- und Extrastat-Berichte der Firma nur aktuelle und richtige Handelsstatistiktransaktionen enthalten.
  • Die Berichte werden bei der nationalen Statistikbehörde eingereicht.
  • Gemeldete Intrastat- und Extrastat-Transaktionen haben den Status 90 und eine Steuermeldungsnummer in "Handelsstatistik. Öffnen" (TXS300), die den Bericht angibt, in dem sie enthalten sind.

Intrastat- und Extrastat-Transaktionen werden mit korrekten Werten in der Tabelle für Handelsstatistiktransaktion (CSYECT) aktualisiert.

Bevor Sie beginnen

Die Funktionen für Handelsstatistiken werden wie unter M3-Handelsstatistik einrichten beschrieben aktiviert.

Führen Sie folgende Schritte aus

  1. Erstellen Sie Handelsstatistiktransaktionen.

    M3 erstellt automatisch Intrastat- und Extrastat-Transaktionen, sobald Kundenaufträge, Wartungsaufträge und Einkaufsaufträge fakturiert werden. Intrastat- und Extrastat-Transaktionen für Verteilaufträge werden direkt bei Wareneingang erstellt.

    Hinweis

    Intrastat- und Extrastat-Transaktionen werden mit Ausnahme von Verteilaufträgen immer erstellt, wenn Aufträge in M3 fakturiert werden. Dies gilt, auch wenn die Berichterstellung auf Warenbewegungen statt auf Rechnungen basiert, wie in "Settings - Handelsstatistik" (CRS726/G) definiert. Extrastat-Transaktionen werden immer dann erstellt, wenn eine Partei sich in einem Land befindet, für das in "Ländercode. Öffnen" (CRS045) im Feld "Erstellen Intrastat oder Extrastat" die Eingabe 1 (Extrastat) gewählt wurde, und sich die andere Partei in einem Land befindet, für das Eingabe 1 (Intrastat) oder 2 (Extrastat) im gleichen Feld festgelegt wurde.

    Intrastat-Transaktionen werden für Dienstleistungen erstellt, wenn die Funktion für die Intrastat-Meldung von Dienstleistungen aktiviert ist (siehe M3-Handelsstatistik einrichten). Intrastat-Transaktionen für Dienstleistungen werden automatisch für Kundenaufträge und Einkaufsaufträge erstellt und in (TXS300) mit dem Berichtstyp 20 (normale Transaktion) oder 21 (angepasste Transaktion) angegeben. Warentransaktionen werden gleichwertig durch den Berichtstyp 10 oder 11 angezeigt. Der Berichtstyp ist ein optionales Auswahlkriterium bei der Meldung in (CRS600).

    Im Folgenden finden Sie Informationen, um die Generierung von Transaktionen für nicht fakturierte Waren auszulösen.

    Alle Transaktionen werden in der CSYECT-Tabelle gespeichert und für die Bearbeitung pro Kategorie oder Informationstyp in (TXS300) angezeigt. Die Zusammenfassende Meldung basiert ausschließlich auf USt-Transaktionen und USt-generierenden Transaktionen im Hauptbuch. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Berichte über EU-Verkäufe. Auch wenn EU-Verkaufstransaktionen nicht mehr für die Zusammenfassende Meldung verwendet werden, werden sie weiterhin bei der Fakturierung in der CSYECT-Tabelle erstellt und in "Handelsstatistik. Transaktionen anz." (TXS300) angezeigt, um so den Übergang zur neuen Routine zu erleichtern.

    Folgende Programme werden für die Erstellung von Handelsstatistiktransaktionen verwendet:

    • Generierung von Intrastat- und Extrastat-Versandtransaktionen für gelieferte aber nicht fakturierte Ware (GDNI) in "Instrastat. Kundenaufträge verarbeiten" (TXS330).
    • Generierung von Intrastat- und Extrastat-Versandtransaktionen für Direktlieferungs- und Dienstleistungstransaktionen sowie Anpassungsaufträge in "Handelsstatistik. Berechnen" (OIS686). Diese Arten von Kundenaufträgen enthalten keine Lagerbewegungen und werden daher in (TXS330) nicht berücksichtigt. Diese Aktivität wird automatisch während der Kundenauftragsfakturierung durchgeführt, wie in "Settings - KA-Fakturierung" (CRS722/E) definiert.
    • Generierung von Intrastat- und Extrastat-Wareneingangstransaktionen für erhaltene, nicht fakturierte Waren und Dienstleistungen (GRNI) in "Intrastat. Einkaufsaufträge bearbeiten" (TXS340).
    • Generierung von Intrastat- und Extrastat-Versand- und Wareneingangstransaktionen für Wareneingänge basierend auf Verteilaufträgen in Programmen wie "Wareneingang VA/BA. Öffnen Toolbox" (MWS442). Hinweis: Transaktionen können auch automatisch erstellt werden, wie für den Verteilauftragstyp angegeben.
    • Generierung von Intrastat-Versandtransaktionen für Wareneingänge (keine Dienstleistungen) als Teil von Wartungsaufträgen in "Wartungsauftragsrechnung. Drucken" (SOS180).

    Folgendes ist auch manuell möglich:

    • Sie können die Handelsstatistiktransaktionen in "Handelsstatistik. Öffnen" (TXS300) erfassen, anpassen oder löschen.
    • Sie können Wareneingangstransaktionen anhand von Lieferantenrechnungen erstellen, die nicht auf einem Einkaufsauftrag aus "Lieferantenrechnung. Eingeben" (APS100/F) basieren.
    • Sie können Versandtransaktionen anhand von manuell erstellten Kundenrechnungen erstellen, die nicht auf einem vorherigen Auftrag aus "Kundenrechnung. Eingeben" (ARS100/F) und "Manuelle Rechnung. Eingeben" (ARS120/H) basieren.
  2. Sie können Transaktionen erneut erstellen oder hinzufügen.

    Führen Sie als Teil der periodischen Routinen der Firma Neuberechnungsprogramme aus, bevor Sie Berichte erstellen. Abhängig von Ihrer Auswahl werden bei der Neuberechnung entweder alle Transaktionen neu erstellt und die Transaktionswerte aktualisiert oder Transaktionen für nicht fakturierte Waren und Dienstleistungen werden hinzugefügt.

    Bei der Neuerstellung von Transaktionen wird jede noch nicht rückgemeldete Transaktion gelöscht und mit aktualisierten Werten neu erstellt. Die Neuerstellung ist für Länder wie Belgien und Italien obligatorisch, da hier den Handelsstatistiken Rechnungen statt Warenbewegungen zugrunde liegen und daher für die Transaktionen Belegnummer und Buchungsdatum bereitgestellt werden müssen. Sie ist außerdem nützlich, wenn Sie Transaktionen mit fehlerhaften Werten in (TXS300) feststellen. Ursachen für fehlerhafte Werte werden in der Regel von Grunddaten der Handelsstatistik abgeleitet, die falsch eingerichtet wurden, oder von einem Fakturierungsprozess, der nicht ordnungsgemäß abgeschlossen wurde.

    Beim Hinzufügen von Transaktionen wird auch jede Transaktion für nicht fakturierte Waren oder Dienstleistungen hinzugefügt. Dieser Vorgang ist obligatorisch für Länder, deren Handelsstatistik auf Warenbewegungen basiert.

    In beiden Szenarien werden die Transaktionen mit der Belegnummer und dem Buchungsdatum aktualisiert. (Intrastat- und Extrastat-Transaktionen werden in M3 vor dem eigentlichen Beleg erstellt und daher nicht automatisch mit Belegdetails aktualisiert. Obwohl Belegdetails nicht erforderlich sind, da sie in Berichten nicht berücksichtigt werden, sind sie für Ihre interne Abstimmung nützlich.)

    Verwenden Sie folgende Programme:

    • Zur Neuberechnung und Neuerstellung von Versandtransaktionen für gelieferte, aber nicht fakturierte Waren (GDNI) (Transaktionstypen 30 und 31): (TXS330)
    • Zur Neuberechnung und Neuerstellung von Versandtransaktionen für Direktlieferungen, Anpassungsaufträge und Dienstleistungen in "Handelsstatistik. Berechnen" (OIS686): Siehe oben.
    • Zur Neuberechnung und Neuerstellung von Wareneingangstransaktionen für erhaltene, nicht fakturierte Waren und Dienstleistungen (GRNI): (TXS340)
    • Zur Neuerstellung fehlerhafter Versand- und Wareneingangstransaktionen für Verteilaufträge (Transaktionstypen 20 bis 25): "Intrastat. Verarbeiten Verteilaufträge" (TXS350).
    • Zur Erstellung von Versand- und Wareneingangstransaktionen in "Interne Verrechnung. Erstellen" (MFS100). Das Programm aktualisiert auch Transaktionen für interne Kunden oder Lieferanten in (TXS300) mit der internen Rechnungsnummer.
  3. Überprüfen Sie die Transaktionen.

    1. Wählen Sie die zu überprüfenden Transaktionen aus.

    2. Überprüfen Sie Intrastat- und Extrastat-Transaktionen für jeden Informationstyp in (TXS300). Die Informationstypen sind 1 (Intrastat-Wareneingangstransaktionen), 2 (Intrastat-Versandtransaktionen), 4 (Extrastat-Wareneingangstransaktionen) und 5 (Extrastat-Versandtransaktionen).

      Eine Gruppe von Informationsansichten ermöglicht es Ihnen, die Transaktionen unter verschiedenen Gesichtspunkten wie Kunde oder Lieferant, Auftragskategorie und Auftragsnummer, Land, Zollstatistiknummer (wird als Warencode verwendet) und Status aufzulisten. Der Status definiert, wie die jeweilige Transaktion erstellt wurde und ob die Rückmeldung bereits erfolgt ist. Mit Sortierfolge 8 können Sie alle Transaktionen pro Auftrag sowie die Divisionen überprüfen, in denen sie erstellt wurden.

    3. Zur besseren Übersicht können Sie die relevanten Berichte in "Handelsstatistik. Drucken" (CRS600) ohne Aktualisierung der Transaktionen ausdrucken. Siehe Aktivität 5.

    4. Überprüfen Sie die Quelle der Handelsstatistiktransaktionen.

      Um die Abstimmung zu vereinfachen, verwenden Sie folgende Optionen:

      • Überprüfen Sie die Lagerbewegung, auf der Intrastat oder Extrastat basiert: Wählen Sie "Lagerbewegung. Historie anzeigen" (MWS070/E) mit Option 12 = Quelle anzeigen aus.
      • Überprüfen des Belegs für eine Handelsstatistiktransaktion: Wählen Sie Informationsansicht 6 und dann Option 13 = Beleg anzeigen aus, um "Beleg anzeigen" (GLS200) anzuzeigen. Davon ausgehend können Sie herunterscrollen, um die Details der Belegpositionen anzeigen. Dazu muss die Transaktion mit der Belegnummer wie oben beschrieben aktualisiert werden.
      • Überprüfen Sie die interne Rechnung auf eine Transaktion mit einem internen Kunden oder Lieferanten: Wählen Sie Option 14 = Interne Rechnung aus, um "Interner Transfer. Zwischen Divisionen anzeigen" (MFS200) anzuzeigen.
    5. Führen Sie eine Fehlerbehebung durch.

      Wenn eine Handelsstatistiktransaktion wider Erwarten nicht erstellt wird, stellen Sie mit dieser einfachen Checkliste sicher, dass die Grunddaten korrekt bzw. der Prozess richtig durchgeführt wird:

      • Bestimmen Sie anhand der Beschreibung in Handelsstatistikszenarios innerhalb der Europäischen Union, welche Transaktionen erstellt werden müssen.
      • Stellen Sie sicher, dass die Einrichtung wie in M3-Handelsstatistik einrichten beschrieben durchgeführt wurde.
      • Stellen Sie sicher, dass das Land der Verkaufsdivision in "Firma. Division verbinden" (MNS100/E) ein EU-Mitgliedsstaat ist. Der für die Division in (MNS100) ausgewählte Standardlagerort sollte sich in demselben Land wie die Division befinden, da dieser Lagerort für interne Rechnungstransaktionen verwendet wird.
      • Stellen Sie sicher, dass das Bestimmungsland (oft im Kundendatensatz oder der Lieferadresse) in "Ländercode. Öffnen" (CRS045) als EU-Mitgliedsstaat angegeben ist.
      • Stellen Sie sicher, dass das Land des Lieferanten ein EU-Mitgliedsstaat ist.
      • Stellen Sie sicher, dass zwei unterschiedliche Länder am Handel beteiligt sind.
      • Stellen Sie sicher, dass das Land, in dem sich der Lagerort befindet, ein EU-Mitgliedsstaat ist.
      • Stellen Sie sicher, dass eine USt-Identifikationsnummer für den Kunden sowie die Lieferadresse des Kunden und jedes betroffenen Lagerorts erfasst wurden, einschließlich des für die Division ausgewählten Standardlagerorts (MNS100).
  4. Passen Sie die Transaktionen an.

    Wenn Sie fehlerhafte Transaktionen feststellen, korrigieren Sie sie oder fügen Sie Werte der spezifischen Transaktion in (TXS300) direkt hinzu. Sie können Transaktionen wie oben beschrieben im selben Programm auch manuell erstellen.

    Wenn Sie eine fehlerhafte Transaktion feststellen, die bereits rückgemeldet wurde und daher den Status 90 aufweist, wählen Sie für diese Transaktion "Ändern". Eine Transaktion, die die alte Transaktion storniert, wird automatisch im Hintergrund erstellt. Eine neue Transaktion mit einer neuen laufenden Nummer wird erstellt, für die Sie die korrekten Werte eingeben können.

  5. Erstellen Sie zusätzliche länderspezifische Werte.

    Bevor Sie den Bericht für die elektronische Meldung (Schritt 6 für die zu verwendenden Berichtslayouts) ausdrucken, öffnen Sie (TXS035) und vergewissern sich, dass alle weiteren länderspezifischen Werte, die in den Berichtskopf aufgenommen werden sollen, korrekt und vollständig sind. Da die rechtlichen Anforderungen für Meldungen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten variieren, müssen die Felder im Berichtskopf möglicherweise Informationen berücksichtigen, die ausschließlich für das jeweilige Land gelten (siehe Konfigurationshandbuch für die Meldung für erforderliche Felder).

    Wenn eine alternative Adresse mithilfe des zusätzlichen Feldes 505 definiert wurde, werden beim Erstellen des Berichtskopfes die Adressinformationen entweder vom internen Kunden oder über Adresstyp und Nummer des internen Kunden abgerufen. Die Werte für Adresstyp und Nummer werden als optionale Informationen im Zusatzfeld 506 angegeben. Wenn keine alternative Adresse definiert ist, werden die Adressinformationen aus der Division in (MNS100) abgerufen.

  6. Drucken Sie Berichte.

    Sie können mehrere Standardberichte in "Handelsstatistik. Drucken" (CRS600) ausdrucken. Da Berichtsanforderungen länderspezifisch variieren, gibt es auch in Ihrem Land sicher einen oder mehrere spezielle Berichte als lokale Modifikationen von M3. Zum Beispiel gibt es für die Niederlande einen elektronischen Extrastat-Bericht als Teil einer lokalen Modifikation. Die meisten allgemein verwendeten Berichte in der Standardversion von M3 basieren auf den Layouts 21 und 31 (Intrastat-Eingänge) sowie 22 und 32 (Intrastat-Versand) und stehen ebenfalls im elektronischen Format zur Verfügung.

    Wenn Sie Berichte drucken, können Sie auf Basis folgender Bereiche auswählen, welche Transaktionen berücksichtigt werden: Status, Rechnungsdatum, Buchungsdatum, geplantes Lieferdatum, ISO-Ländercode, interne USt-Erklärungsnummer und Berichtstyp. Die interne USt-Erklärungsnummer definiert, für wen Sie den Bericht erstellen. Normalerweise ist das die Verkaufsdivision. Sie können auch die Transaktionen aktualisieren, sodass diese in (TXS300) den Status 90 (Rückgemeldet) annehmen. Dieser Status verhindert, dass die Transaktionen in einen anderen Bericht aufgenommen werden.

    Dem Bericht wird automatisch eine Steuermeldungsnummer zugewiesen. Sie können diese Nummer verwenden, um zuvor erstellte Berichte in (CRS600) erneut zu drucken oder Intrastat- bzw. Extrastat-Transaktionen in (TXS300) mit Sortierfolge 7 anzuzeigen.

  7. Reichen Sie Berichte ein.

    Handelsstatistikberichte werden normalerweise monatlich bei der jeweiligen nationalen Statistikbehörde eingereicht. Das Medium für die Rückmeldung ist für jedes Land festgelegt.

  8. Löschen Sie rückgemeldete Transaktionen (optional).

    Sie können rückgemeldete Transaktionen in (TXS300) nach der von der nationalen Statistikbehörde festgelegten Zeit löschen. Beispiel: In Schweden müssen Sie Intrastat-Transaktionen nach der Rückmeldung für mindestens ein Jahr aufbewahren.

    Hinweis: Wenn Sie die Einstellungen in "Settings - Handelsstatistik" (CRS726/G) ändern, die bestimmen, welche Transaktionen in welchen Divisionen erstellt werden, müssen die Transaktionen manuell gelöscht werden, bevor sie in den unter Aktivität 2 aufgeführten Programmen neu erstellt werden können.

    Sie können zuvor erstellte Berichte basierend auf der Steuermeldungsnummer in (CRS600) drucken, solange die Transaktionen nicht gelöscht wurden.