Lieferantensteuern mithilfe flexibler Servicecodes einbehalten

Dieses Dokument bietet eine Übersicht über einen alternativen Ablauf zum Generieren und Rückmelden von Steuertransaktionen für Lieferantensteuern, die an der Quelle einbehalten wurden. Der Ablauf weicht von dem unter Lieferantensteuer rückmelden beschriebenen Standardablauf ab, da er eine flexiblere Verwendung von Servicecodes zur Quellensteuerberechnung ermöglicht. Weiter ist es möglich, mehrere Servicecodes für einen Lieferanten zu verwenden.

Diese Lösung wurde ursprünglich für die Quellensteuer in Argentinien entwickelt. Die Lösung kann jedoch auch in anderen Ländern verwendet werden, wenn die länderspezifischen Formate für Dateien hinzugefügt werden.

Hintergrund

Lieferanten, die keine Filiale oder permanente Niederlassung in Argentinien besitzen, müssen auf alle Einkünfte aus diesem Land Einkommenssteuer zahlen. Die Steuer wird vom lokalen Zahler, d. h. der Kundenfirma, bei der Erfassung oder Zahlung der Lieferantenrechnungen an der Quelle einbehalten. Bei flexiblen Servicecodes, die für die Zahlungsrückmeldungsstufe definiert wurden, wird die Steuer als prozentualer Anteil des Brutto-, Netto- oder Umsatzsteuerbetrags der Rechnung berechnet. Bei flexiblen Servicecodes, die für die Rechnungsrückmeldungsstufe definiert wurden, wird die Steuer als prozentualer Anteil des Brutto-, Netto- oder Umsatzsteuerbetrags der Rechnungspositionen berechnet. Der Prozentsatz basiert auf einem tatsächlichen oder angenommenen Reingewinn, wobei letzterer abhängig vom Einkommenstyp variiert.

Vorschriften und Steuersätze, die nach Provinz variieren, beinhalten Steuerkriterien wie beispielsweise den Mindestnettorechnungsbetrag, den Nettobetrag pro Periode und die Liefermethode. Der Basisbetrag kann reduziert oder es kann ein maximaler Grenzwert definiert werden, sodass nur ein Betrag, der über diesem Grenzwert liegt, als Berechnungsbasis verwendet wird.

Flexible Servicecodes verwenden

In dem unter Lieferantensteuer rückmelden beschriebenen Standardablauf basiert die Steuerberechnung auf den Servicecodes in "Lieferanten Servicecode. Öffnen" (CRS063). Mit diesem Servicecode wird der Prozentsatz für die Quellensteuer festgelegt. Es kann nur ein Servicecode kann pro Lieferant ausgewählt werden. Es ist allerdings möglich, beim Erfassen von Rechnungen einen Servicecode manuell für jede Rechnungsposition auszuwählen.

M3 Business Engine bietet eine Gruppe von flexiblen Servicecodes, die in dem separaten Programm "Flexibler Servicecode. Öffnen" (CRS663) definiert werden. Sie ermöglichen eine präzisere Feinabstimmung der Steuerberechnung, da für jeden Servicecode verschiedene Grenzwerte, z. B. Mindest- und Höchstbeträge, definiert werden können. Sie können mehrere flexible Servicecodes für einzelne Lieferanten auswählen und jedem Servicecode verschiedene Grenzwerte zuweisen. Wenn das Feld "Quellensteuer mit flexiblen Servicecodes" (Parameter 260) in "Kreditoren - Settings" (APS905/F) für die Division auf 3 = Ja, berechnet auf Rechnungen oder Zahlungen gesetzt ist, sind Servicecode-Einschränkungen verfügbar, um weitere Flexibilität zu ermöglichen. Alle flexiblen Servicecodes, die Servicecode-Einschränkungen, falls verwendet, im Rechnungskopf oder in der Buchungszeile erfüllen, werden automatisch angewendet, um die Quellensteuer basierend auf dem Brutto-, Netto- oder Umsatzsteuerbetrag der Rechnung oder Rechnungsposition zu berechnen und zu erfassen, wenn Rechnungen von diesen Lieferanten registriert oder bezahlt werden.
Hinweis

Flexible Servicecodes übersteuern alle für den Lieferanten in "Lieferant. Def. Einkauf & Finanzen" (CRS624/F) oder in der individuellen Lieferantenrechnung ausgewählten Standardservicecodes. Die Standardservicecodes werden nur für Servicecode-Einschränkungen verwendet.

Die Entscheidung zur Berechnung der Quellensteuer mit flexiblen Servicecodes kann auf die Verwendung bestimmter Standardservicecodes beschränkt werden. In (CRS663) können bis zu 10 Einschränkungen pro flexiblem Servicecode definiert werden. Bei flexiblen Servicecodes, die für eine Zahlungsrückmeldungsstufe definiert wurden, wird der im Rechnungskopfdatensatz festgelegte Standardservicecode zur Überprüfung anhand der Einschränkungen verwendet. Bei flexiblen Servicecodes, die für eine Rechnungsrückmeldungsstufe definiert wurden, wird der in der Rechnungsbuchungszeile festgelegte Standardservicecode zur Überprüfung anhand der Einschränkungen verwendet. Wenn der Standardservicecode einem der Servicecode-Einschränkungsfelder entspricht, oder wenn alle Einschränkungsfelder leer sind, gilt der flexible Servicecode für die Quellensteuerberechnung.

In (CRS663) können Sie auch einen offiziellen Servicecode definieren, der verwendet wird, um die Quellensteuertransaktion in "Lieferantensteuerbericht. Rechng. anz." (APS425) zu aktualisieren.

Grenzwerte verwenden

Sie können falls erforderlich für jeden flexiblen Servicecode Grenzwerte für die Steuerberechnung definieren. Drei Grenzwerttypen werden verwendet:

  • Der obere Grenzwert definiert den maximalen Betrag, für den innerhalb des gleichen Jahres oder der gleichen Periode die Quellensteuer berechnet wird. Die Berechnung wird nur durchgeführt, wenn die Quellensteuerebene auf "Rechnung" gesetzt ist und der Berechnungsbasisbetrag der Rechnung unter dem oberen Grenzwert liegt.
  • Der untere Grenzwert pro Periode funktioniert wie der obere Grenzwert, legt stattdessen jedoch den Mindestbetrag fest. Die Berechnung wird nur durchgeführt, wenn die Quellensteuerebene auf "Rechnung" gesetzt ist und der für die Berechnungsbasisbetrag der Rechnung über dem unteren Grenzwert liegt. Wenn dies der Fall ist, wird der einbehaltene Prozentsatz auf die gesamte Berechnungsbasis angewendet und nicht nur auf den Teil, der über dem Grenzwert liegt.
  • "Berechnungswerte" legt Kombinationen von Mindest- und Höchstwerten fest, zwischen denen die Quellensteuer berechnet wird, sowie den Steuerprozentsatz für jede Kombination. Sie können bis zu 99 Kombinationen für jeden flexiblen Servicecode definieren.
  • "Datumsgrenzen" wird verwendet, um den Prozentsatz der Quellensteuer zu definieren, der pro Datumsgrenze in "Flexibler Servicecode. Datumsgr. öffnen" (CRS668) verwendet wird. Bei flexiblen Servicecodes, die für eine Zahlungsrückmeldungsstufe definiert wurden, wird das Zahlungsdatum der Zahlungsdokumente im Zahlungsvorschlag in "Zahlungsvorschlag. Öffnen" (APS130) und das Buchungsdatum der Zahlung in "Manuelle Lieferantenzahlung. Eingeben" (APS120) mit den Datumsgrenzen abgeglichen, um den für die Zahlung anzuwendenden Steuerprozentsatz zu ermitteln. Bei flexiblen Servicecodes, die für eine Rechnungsrückmeldungsstufe definiert wurden, wird das Rechnungsdatum in "Lieferantenrechnung. Eingeben" (APS100), "Lieferantenrechnung. Umkontieren" (APS110) und "Lieferantenrechnungsbatch. Öffnen" (APS450) mit den Datumsgrenzwerten abgeglichen, um den auf der Rechnung anzuwendenden Steuerprozentsatz zu bestimmen. Wenn das Rechnungs-, Zahlungs- oder Buchungsdatum außerhalb der Grenzwerte liegt, wird der Steuerprozentsatz aus (CRS663) angewendet.

Ist der Lieferant eine Firma, entspricht das Jahr oder die Periode einem Geschäftsjahr/Periode. Ist der Lieferant eine physische Person, entspricht das Jahr oder die Periode einem Kalenderjahr/Periode. Der Brutto-, Netto- oder Umsatzsteuerbetrag jedes Lieferanten, der registriert oder bezahlt wurde, wird automatisch für jeden flexiblen Servicecode in einer separaten Tabelle gespeichert und kumuliert. Der im Laufe des Jahres bzw. der Periode kumulierte Betrag wird für jeden Servicecode und Lieferanten in "Flex. Servicecode. Verkn. mit Lieferant" (CRS664) angezeigt. Die Informationen zur Betragskumulation sind nicht anwendbar, wenn in (CRS663) "Datumslimit" verwendet wird.

Beispiel mit oberem Grenzwert

Ein flexibler Servicecode, der für eine Zahlungsrückmeldungsstufe definiert wurde, ist mit dem Lieferanten verbunden, wobei die Quellensteuerebene auf "Jahr" und der Basistyp auf "Bruttobetrag" gesetzt sind. Als maximaler Jahresbetrag ist 100.000 definiert. Bei Zahlung einer Rechnung mit einem Bruttobetrag von 120.000 wird die Quellensteuer lediglich für den Betrag von 100.000 berechnet. Für die restlichen 20.000 wird keine einbehaltene Steuer berechnet.

Beispiel mit Berechnungswerten

Ein flexibler Servicecode, der für eine Zahlungsrückmeldungsstufe definiert wurde, ist mit dem Lieferanten verbunden, wobei die Quellensteuerebene auf "Jahr" und der Basistyp auf "Bruttobetrag" gesetzt sind. Der Servicecode definiert die folgenden Mindest- und Höchstwerte und einen Prozentsatz für die Quellensteuer für jedes der folgenden Intervalle:

Untere Grenze Obere Grenze Steuerprozentsatz
0 5,000 10
5,000 10,000 12
10,000 15,000 14

Sie erhalten und zahlen drei Rechnungen (ohne USt) von diesem Lieferanten:

  • Rechnung A: 3.000 Der gesamte kumulierte Betrag bei Erhalt der Rechnung ist null. Da der Rechnungsbetrag geringer als 5.000 ist, wird ein Steuerprozentsatz von 10 angewendet. Die Quellensteuer ist 300.
  • Rechnung B: 5.000 Da der gesamte kumulierte Betrag bereits 3.000 war, bevor diese Rechnung bezahlt wurde, wird ein Steuerprozentsatz von 10 auf den Betrag von 2.000 angewendet, der nötig ist, um den Betrag von 5.000 zu erreichen (der obere Grenzwert des ersten Bereichs). Für die restlichen 3.000 wird ein Steuerprozentsatz von 12 angewendet, da der gesamte kumulierte Betrag 8.000 ist und somit innerhalb des zweiten Bereichs liegt. Die Quellensteuer ist 560.
  • Rechnung C: 10.000 Da der gesamte kumulierte Betrag bereits 8.000 war, bevor diese Rechnung bezahlt wurde, wird ein Steuerprozentsatz von 12 auf den Betrag von 2.000 angewendet, der nötig ist, um den Betrag von 10.000 zu erreichen (der untere Grenzwert des dritten Bereichs). Der restliche Rechnungsbetrag ist 8.000. Da der obere Grenzwert für den dritten Bereich 15.000 ist, wird die Quellensteuer nur für 5.000 mit einem Steuerprozentsatz von 14 berechnet. Der Restbetrag von 3.000, mit dem der obere Grenzwert überschritten wird, wird automatisch von der Steuer befreit.
Hinweis
  • Skonto wird nicht berücksichtigt.
  • Flexible Servicecodes werden nicht angewendet, wenn Lieferantenrechnungen in "Lieferantenrechnungsbatch. Öffnen" (APS450), "Bankauszug. Öffnen" (ABS100) oder "Zahlung. Wiederkehrende öffnen" (APS095) bezahlt werden.
  • Sofern für die flexiblen Servicecodes, die mit einem Lieferanten verbunden sind, Servicecode-Einschränkung definiert wurden, werden diese bei der Zahlung von Rechnungen in (APS130) und (APS120) oder bei der Registrierung oder Umkontierung von Rechnungen in (APS100), (APS110) und (APS450) immer angewendet, unabhängig von Provinz, Staat und den Waren bzw. Dienstleistungen, auf die sich die Rechnungen beziehen. Eventuelle Korrekturen müssen manuell durchgeführt werden, siehe Beschreibung unten.
  • Bei flexiblen Servicecodes, die für die Rechnungsrückmeldungsstufe definiert wurden, wird auf Durchgangskonten keine Quellensteuer berechnet. In diesem Fall wird die Quellensteuer bei der Umkontierung der Lieferantenrechnung in (APS110) oder (APS450) berechnet.
  • Bei flexiblen Servicecodes, die für die Rechnungsrückmeldungsstufe definiert wurden, wird die Quellensteuer auch beim Abgleichen von Lieferantenrechnungen mit Einkaufsaufträgen über (APS100) oder (APS450) berechnet.
  • Bei flexiblen Servicecodes, die für die Rechnungsrückmeldungsstufe definiert wurden, wird pro Buchungszeile und flexiblem Servicecode genau eine Quellensteuertransaktion erstellt. Es gibt zwei Ausnahmen dafür. Die erste Ausnahme erfolgt bei Verwendung eines flexiblen Servicecodes mit Begrenzungstyp 3 = Berechnungswerte genau eine Quellensteuertransaktion pro Standardservicecode und flexiblem Servicecode erstellt wird, d. h. die Beträge der entsprechenden Buchungszeilen werden als Basis für die Berechnung kumuliert. Dasselbe gilt für die zweite Ausnahme, die bei Verwendung von Begrenzungstyp 2 = Oberer Grenzwert eintritt, aber hier in Kombination mit der Quellensteuerebene der Rechnung.

Steuerprozentsatz basierend auf Datumsgrenzen

Der Steuerprozentsatz pro Datumsgrenze in (CRS668) wird für jeden flexiblen Servicecode eingerichtet, der mit dem Lieferanten in (CRS664) verbunden ist. Verwenden Sie dazu die verknüpfte Option 11 = Quellensteuersatz pro Datum. Der Prozentsatz pro Datumsgrenze wird auf Basis des Werts von "Von-Datum" festgelegt, ab dem der Steuerprozentsatz berücksichtigt wird.

Ergebnis

Die folgenden Berichtstypen werden erstellt: ein Papierbericht und eine elektronische Textdatei. Die Datei wird in dem Ausgabeordner gespeichert, der bei der Konfiguration von Infor Enterprise Collaborator ausgewählt wurde. Diese Berichte geben den Zahlungsbetrag und den Steuerbetrag in der Landeswährung an, der pro Lieferant (Zahlungsempfänger) und Rechnung einbehalten wird.

Sie können die Datei an die Steuerbehörden und die Nachweise an die Lieferanten senden.

Alle Transaktionen in der Tabelle für Quellensteuertransaktionen (FAPSER) haben Status 9, der angibt, dass sie in einem bestätigten Einbehaltungssteuerbericht enthalten sind.

Bevor Sie beginnen

  • Sie benötigen fundierte Kenntnisse über die gesetzlichen Bestimmungen zur Quellensteuer.
  • Grundlegende Firmendaten zur Quellensteuer müssen in "Settings - Lieferantensteuer" (APS035) definiert sein. Für Argentinien muss Rückmeldungsmethode 4 aktiviert sein, damit ein Quellensteuerbericht im argentinischen Format erstellt werden kann. Wird für Quellensteuertransaktionen eine Zertifikatnummer benötigt, geben Sie die Startnummer manuell in dieses Programm ein, wenn Sie das System für die Einbehaltung von Steuern konfigurieren. Die manuell erfasste Nummer ist die Startnummer für die automatische Zuweisung von Zertifikatnummern zu Transaktionen in M3. Alle Transaktionen, die den gleichen Lieferanten, den gleichen flexiblen Servicecode und die gleiche Buchungsperiode enthalten, werden mit der gleichen Zertifikatnummer verknüpft. Eine neue Zertifikatnummer wird ausgegeben, sobald Sie ein Zertifikat in "Lieferantensteuerbericht. Vorschl. erst." (APS430) gedruckt haben. Die jeweils zuletzt verwendete Zertifikatnummer wird in (APS035/E) angezeigt. (Anhand der Zertifikatnummer wird überprüft, ob der Steuerbetrag vom Zahlungsbetrag abgezogen wurde. In Argentinien sind Zertifikatnummern gesetzlich vorgeschrieben. Die Zuweisung von Zertifikatnummern ermöglicht den Ausdruck der Transaktionen für jede Zertifikatnummer. Des Weiteren sind Zertifikatnummern zum Senden von Dateien in Bezug auf die einbehaltenen Steuern an die argentinischen Steuerbehörden erforderlich.)
  • Sie müssen das Feld "Quellensteuer mit flexiblen Servicecodes" in "Settings - Kreditoren" (APS905/F) für die Division auf 1, 2 oder 3 setzen. Diese Auswahl bedeutet, dass M3 Business Engine nur flexible Servicecodes verwendet. Für Lieferanten ausgewählte oder im Lieferantenrechnungskopf erfasste Standardservicecodes und Rechnungspositionen werden bei der Berechnung der Quellensteuer vollständig übersteuert.
    Hinweis

    Bei den Eingaben 1 und 2 können flexible Servicecodes nur bei der Zahlung von Lieferantenrechnungen verwendet werden. Um flexible Servicecodes sowohl bei der Erfassung, als auch bei Umkontierung und Zahlung von Lieferantenrechnungen zu verwenden, müssen Sie Eingabe 3 verwenden.

  • Alle Lieferanten der Firma, die die Voraussetzungen für Quellensteuer erfüllen, müssen identifiziert sein. Für diese Lieferanten muss Steuereinbehaltungsmethode 2 in "Lieferant. Def. Einkauf & Finanzen" (CRS624/F) ausgewählt sein. Eine Beschreibung dieser Methode finden Sie unter Lieferanten-/Empfängerinformationen erfassen, die für Finanzmanagement erforderlich sind.
  • Flexible Servicecodes müssen in "Flexibler Servicecode. Öffnen" (CRS663) definiert sein. Jeder Servicecode definiert, ob Quellensteuertransaktionen die Zertifikatnummer aus (APS035) zugewiesen wird und ob die Einbehaltungssteuer mit oder ohne Umsatzsteuer berechnet wird.
  • Grenzwerte wie Höchst- oder Mindestbeträge, die auf den anwendbaren Steuersätzen basieren, müssen für jeden flexiblen Servicecode in "Flexibler Servicecode. Öffnen Grenzwerte" (CRS666) definiert sein. Beispiele dazu finden Sie unten.
  • Datumsgrenzen für flexiblen Servicecode, der mit dem Lieferanten in "Flex. Servicecode. Verb. mit Lieferant" (CRS664) verbunden ist, müssen in "Flexibler Servicecode. Datumsgr. öffnen" (CRS668) definiert sein.
  • Flexible Servicecodes müssen für die jeweiligen Lieferanten in (CRS664) ausgewählt sein. Der Lieferantentyp des Lieferanten in diesem Programm steuert, ob der Lieferant eine Firma oder eine physische Person ist.
  • Um Quellensteuertransaktionen eine Zertifikatnummer aus (APS035) zuzuweisen, müssen Sie in (CRS663) das Kontrollfeld "Zertifikatnummern zuweisen" aktivieren.
  • Um die einbehaltene Steuer zu verbuchen, müssen Sie in "Buchungsdefinition. Öffnen" (CRS395) die folgenden Buchungsdefinitionen definieren: AP10-396, AP20-396, AP30-396, AP31-396, AP32-396, AP33-396 und AP34-396. Ausnahmen von den Regeln können pro flexiblem Servicecode in "Buchungs-Ausnahme. Öffnen" (CRS396) definiert werden.
  • Wenn die Quellensteuer im USt-Bericht berücksichtigt werden soll, müssen Sie in "Ländercode. Öffnen" (CRS045) das Kontrollfeld "Quellensteuer in USt-Meldung" aktivieren. Außerdem müssen Sie die mit Buchungstyp "396" definierten Konten mit einem "USt-Kontotyp" zwischen 3 und 9 definieren. Wenn die ausgewählt wurde, werden die Einbehaltungstransaktionen mit den erforderlichen USt-Informationen aktualisiert, damit sie in die über "USt-Bericht. Öffnen" (TXS100) erstellten USt-Berichte mit einbezogen werden können.
  • Infor Enterprise Collaborator muss eingerichtet sein. Für Argentinien basiert M3 Business Message auf dem Format AR-SICORE.

Kurzdarstellung

tr_fa_withholding supplier tax using flexible service codes

Führen Sie folgende Schritte aus

  1. Erstellen Sie Quellensteuertransaktionen bei der Erfassung oder Umkontierung der Rechnungen.

    Wenn Sie eine Lieferantenrechnung in (APS100) oder (APS450) erfassen oder in (APS110) oder (APS450) umkontieren, wird die Quellensteuer automatisch vom Rechnungsbetrag (die Rechnungstransaktion mit Transaktionscode 40) abgezogen, und zwar auf Basis der flexiblen Servicecodes, die für die mit dem Lieferanten verbundene Rechnungsrückmeldungsstufe definiert wurden. Wenn Servicecode-Einschränkungen verwendet werden, wird der für die Rechnungsbuchungsposition erfasste Servicecode verwendet. Der Abzug wird als separate Zahlungstransaktion (Transaktionscode 50) erfasst. Die Steuer wird für jeden flexiblen Servicecode und jede Rechnungsbuchungszeile als separate Zahlungs-Buchungstransaktion (Transaktionscode 51) erfasst.

    Die Grundvoraussetzungen für das Erstellen der Quellensteuer auf Lieferantenrechnungen sind, dass die Buchungszeile den Transaktionscode 41 (Buchungen für Lieferantenrechnungen) aufweist, einen Standardservicecode hat, der nicht 0 ist, und ein Konto, das mit USt-Kontotyp 0, 4, 6, 8 oder 9 und nicht als Verrechnungskonto definiert ist.

    Bei der Erfassung gültiger Buchungszeilen im Buchungsbild von "Buchungen. Öffnen" (GLS120) werden die Quellensteuertransaktionen angezeigt. Manuelle Änderungen an diesen Transaktionen müssen vorgenommen werden, wenn alle Buchungszeilen eingegeben wurden, da die manuellen Änderungen ansonsten überschrieben werden, wenn eine oder mehrere Buchungszeilen geändert oder eingegeben werden.

    Funktional bedeutet dies Folgendes: M3 Business Engine erstellt eine Quellensteuertransaktion für den flexiblen Servicecode in der Tabelle für Quellensteuertransaktionen und aktualisiert die Tabelle, welche die kumulierten Beträge für jeden flexiblen Servicecode speichert. Das Hauptbuch wird ebenfalls aktualisiert.

  2. Erstellen Sie die Quellensteuertransaktionen bei Zahlung.

    Wenn Sie eine Lieferantenrechnung in "Lieferantenzahlungsvorschlag. Öffnen" (APS130) oder "Manuelle Lieferantenzahlung. Eingeben" (APS120) bezahlen, wird die Quellensteuer automatisch basierend auf den mit diesem Lieferanten verbundenen flexiblen Servicecodes und bei Verwendung von Servicecode-Einschränkungen dem auf dem Rechnungskopf angegebenen Servicecode vom Rechnungsbetrag abgezogen (die Rechnungstransaktion mit Transaktionscode 40). Die Steuer wird als separate Transaktion pro flexiblem Servicecode und Rechnung erfasst. Der an den Lieferanten bezahlte Betrag entspricht dem Rechnungsbetrag abzüglich der einbehaltenen Steuer, einschließlich sämtlicher Steuern, die bei Rechnungserfassung abgezogen wurden.

    Funktional bedeutet dies Folgendes: M3 Business Engine erstellt eine Quellensteuertransaktion für den flexiblen Servicecode in der Tabelle für Quellensteuertransaktionen und aktualisiert die Tabelle, welche die kumulierten Beträge für jeden flexiblen Servicecode speichert. Das Hauptbuch wird ebenfalls aktualisiert.

  3. Prüfen Sie die Quellensteuertransaktionen.

    Überprüfen Sie die Quellensteuertransaktion in der FAPSER-Tabelle für jeden Zahler in "Lieferantensteuerbericht. Rechng. anz." (APS425). Neben anderen Werten zeigt das Programm den flexiblen Servicecode, auf dem die Transaktion basiert, und die laufende Zertifikatnummer, die bei der Zahlung automatisch mit der Quellensteuertransaktion verknüpft wurde. Sie können Datensätze anpassen oder löschen. Sie können auch neue Datensätze für Rechnungen erstellen, die bereits in Kreditoren verbucht wurden. Bei einer manuellen Änderung des rückzumeldenden Zahlungsbetrags oder des einbehaltenen Steuerbetrags wird der ursprüngliche Wert zum Zweck der Rückverfolgbarkeit weiterhin in der Landeswährung bzw. Fremdwährung in (APS425/E) angezeigt. Hinweis: Da Änderungen in (APS425) nicht automatisch in das Hauptbuch übernommen werden, müssen Sie die Bücher manuell anpassen, indem Sie die Gutschriftsrechnungen in (APS100) manuell eingeben oder Hauptbuchbelege in "Hauptbuchbeleg. Öffnen" (GLS100) erfassen.

    Je nach Einstellung wird eine laufende Zertifikatnummer bei der Zahlung automatisch mit den Quellensteuertransaktionen verknüpft, damit geprüft werden kann, ob der Steuerbetrag vom Zahlungsbetrag abgezogen wurde. Die Informationsansichten in (APS425) ermöglichen es Ihnen, Transaktionen pro Rechnungsnummer, Zertifikatnummer oder Lieferanten und Zertifikatnummer anzuzeigen.

  4. Erstellen Sie den Steuerbericht.

    Erstellen Sie einen Vorschlag für den Bericht mit der auszuweisenden Quellensteuer in "Lieferantensteuerbericht. Vorschl. erst." (APS430). Der Vorschlag basiert auf Auswahlkriterien wie beispielsweise den Lieferanten-, Zahlungsempfänger- und Buchungsdatumsbereichen. (Der Servicecodebereich wird nur für Standardservicecodes verwendet.) Stellen Sie sicher, dass alle relevanten Transaktionen berücksichtigt werden, indem Sie in (APS430) zuerst mit der Option "Ändern" alle Zahlungsempfänger im Unterprogramm (APS435) auflisten. Sie können einzelne Zahlungsempfänger aus dem Vorschlag entfernen. Mit Option 11 = Rechnungen für einen Lieferanten werden alle Quellensteuertransaktionen für diesen Lieferanten angezeigt und können im Programm (APS425) bearbeitet werden.

    Bei der Bestätigung oder Freigabe des Vorschlags in (APS430/B) mit Option 9 = Aktualisieren wird dem Vorschlag und allen enthaltenen Transaktionen der Status 9 zugewiesen, der angibt, dass sie gemeldet wurden. Die ID des bestätigten Vorschlags wird für jede Transaktion gespeichert, sodass Sie den Bericht, in dem eine einzelne Transaktion enthalten ist, einfach mit Option 11 = Steuerabrechnung in (APS425) identifizieren können. Ein Papiersteuerbericht wird gedruckt und im Fall von Argentinien wird eine Datei erstellt. Sobald der Vorschlag bestätigt ist, können Sie auch Zertifikate mit den Quellensteuern von Transaktionen nach Zertifikatnummer oder mit Option 11 = Zertifikat drucken in (APS430/B) ausgeben. Die gedruckten Zertifikate basieren auf einer zusätzlichen Auswahl, die Sie in Bild F festlegen, indem Sie den Zahlungsempfänger, die USt-Identifikationsnummern und flexible Servicecodes eingeben. Wenn die flexiblen Servicecodes definiert wurden, sodass den Transaktionen keine Zertifikatnummern zugewiesen wurden, enthält der Bericht nur die Rechnungsnummern.

    Sie können Berichte jederzeit neu drucken und Dateien in (APS430) neu generieren.