Umweltabgabe

In diesem Dokument werden das Verfahren und die Funktionen der Umweltabgabe beschrieben. Hierzu gehört die Verarbeitung in Sales und Purchase sowie die Erstellung von Steuererklärungsdateien, die an ein Recyclingunternehmen versandt werden.

Das Modul Environmental Taxes Management (ETM) beinhaltet die meisten Funktionen der Umweltabgabe. Die Programme heißen ENSxxx, die Tabellen tragen den Namen CECOxx.

M3 Environmental Taxes bietet ausreichend Flexibilität, damit Sie Umweltabgaben in internationalen Märkten verwalten können. Das Modul umfasst länderspezifische Varianten für Verbrauchssteuern, zum Beispiel für das Recycling von Möbeln, für elektronische Komponenten, für Alkohol, Kaffee und Tabak.

Hintergrund

Frankreich hat Vorschriften für das Sammeln und Recyceln von Altmöbeln erlassen. Daher wurden Recyclingunternehmen gegründet, die das Recycling verwalten und die entsprechenden Vorschriften einhalten.

Um diese ökologische Umstellung zu finanzieren, wurde Umweltkapital eingerichtet. Dabei wird vom Kunden eine Umweltabgabe verlangt und das Unternehmen, das den Beitrag in Rechnung stellt, muss dies melden. Die Umweltabgabe auf Lieferantenrechnungen ist nicht Bestandteil des Meldeverfahrens.

Die Meldung wird normalerweise alle drei Monate an das Recyclingunternehmen gesendet. Wenn der Umsatz ohne Steuern im Vorjahr jedoch weniger als 300.000 Euro betragen hat, kann die Erklärung auch nur einmal im Jahr übermittelt werden.

Einschränkungen

Diese Funktion ist nur dann verfügbar, wenn in "Firma. Division verbinden" (MNS100/I) die Anwendung "Umweltabgabe" aktiviert wurde.

Die Umweltabgabe steht ausschließlich für Kundenaufträge und Einkaufsaufträge zur Verfügung.

Übersicht über die Funktionen der Umweltabgabe

Die Meldung der Umweltabgabe erfolgt über "Öko-Transaktion. Übermitteln" (ENS105).

Damit Sie eine Meldungsdatei erstellen können, muss die Transaktionsdatei CECOTR, anzeigbar in "Öko-Transaktion. Anzeigen" (ENS100), neben der Einrichtung auch Transaktionen beinhalten.

Verfügbare Status in der Transaktionsdatei:

  • 00 = Erstellt in Transaktionsdatei

    Wenn Sie die Meldungsdatei in (ENS105) erstellen, werden alle Datensätze in der Transaktionsdatei mit Status 00 (und entsprechend der Auswahl in ENS105) in die Meldung aufgenommen.

  • 20 = In Meldungslauf enthalten
  • 80 = An Recyclingunternehmen gesendet

Bei der Fakturierung in "Kundenrechnung. Drucken" (OIS180) werden der Transaktionsdatei Datensätze für Artikel, für die eine Umweltabgabe eingerichtet wurde, hinzugefügt und wenn die Situation zu einer der in "Auswahltabelle Öko-Transaktionen. Öffnen" (ENS095) vordefinierten Situationen passt.

Wenn ein Artikel mit einem Recyclingunternehmen verknüpft wurde, wird der Kundenauftragsposition unabhängig von der Einrichtung in (ENS095) in "Kundenauftrag. Pos.-Zusatzkosten verb." (OIS107) eine Umweltabgabe hinzugefügt.

Wenn Sie den Kundenauftrag in (OIS180) fakturieren und die Situation mit der Einrichtung in (ENS095) übereinstimmt, wird die Umweltabgabe als neuer Datensatz in der Transaktionsdatei aktualisiert.

Informationen über die Umweltabgabe werden auf die Kundenauftragsrechnung (OIS199PF) gedruckt. Unter jeder Rechnungsposition sowie in einer Zusammenfassung vor der USt-Übersicht am Ende der Rechnung sind entsprechende Details verfügbar.

Diese Informationen sind auch in den Stream-Dateien für (OIS193PF), (OIS606PF), (OIS608PF) und (QPS601PF) enthalten.

Die in "Zusatzkosten Auftragsposition. Öffnen" (CRS275) als interne Zusatzkosten definierte Umweltabgabe wird nicht auf der Kundenauftragsrechnung gedruckt. Stattdessen wird die Transaktionsdatei CECOTR wie bei externen Zusatzkosten damit aktualisiert.

Wenn dem Kundenauftrag eine Umweltabgabe hinzugefügt wurde, ist diese entweder in den Gesamtkosten des Felds "Externe Zusatzkosten" oder des Felds "Interne Zusatzkosten" in "Kundenauftrag. Summen simulieren" (OIS110/E) enthalten. Wenn die externen Zusatzkosten Umweltabgaben enthalten, wird der Betrag der Umweltabgabe in einem Feld rechts neben dem Feld "Externe Zusatzkosten" angegeben. Das Umweltabgabefeld wird nur dann angezeigt, wenn ein ausstehender Umweltabgabebetrag für den Kundenauftrag zu fakturieren ist.

Kontierungsobjekte für die Umweltabgabe finden Sie in Feldgruppe "CRACC" in "Feldgruppe. Öffnen" (CRS108). So können Sie Buchungsdefinition "OI20-150" auf Grundlage der Öko-Informationen für die Umweltabgabe kontrollieren.

Die Buchungsdefinitionen PP20-248 und PP20-249 werden für Buchungen der Umweltabgabe bei der Kontrolle von Lieferantenrechnungen verwendet, die um eine Umweltabgabe ergänzt wurden.

Informationen über die Zusatzkostenkategorie (01 = Umweltabgabe und 02 = Öko-Abzug) sind in den Stream-Dateien PPS601PF und PPS601P4 verfügbar. Diese Informationen werden aus dem Kalkulationselement in "Kalkulationselement. Öffnen" (PPS280) übernommen. Eine Positionssumme einschließlich der Umweltabgabe ist ebenfalls in diesen Stream-Dateien verfügbar.

Ablaufdiagramm

Bevor Sie beginnen

Damit Sie die Funktionen der Umweltabgabe nutzen können, müssen für Programme im Modul "Environmental Taxes Management" (ETM) grundlegende Daten festgelegt werden. Bestimmte Einstellungen sind auch für die Division, den Kundenauftragsworkflow ("Sales"), den Einkaufsauftragsworkflow ("Purchase") sowie für MBM und Medienausgabe erforderlich.

Festlegen der Grunddaten für die Umweltabgabe

  • In "Firma. Division verbinden" (MNS100)

    In (MNS100) muss Einstellung 212 = "Umweltabgabe" aktiviert sein, damit Sie die Funktionen der Umweltabgabe verwenden können.

  • In "Lieferant. Öffnen" (CRS620)

    Das Recyclingunternehmen muss in (CRS620) als Lieferant definiert werden, damit Sie die Umweltabgabe melden sowie die entsprechenden Rechnungen empfangen können.Wichtig: Der Ländercode des Lieferanten in (CRS620/E) muss dem Ländercode des Recyclingunternehmens entsprechen.

    Außerdem muss der Lieferant in "Lieferant. Einkauf & Finanzen def." (CRS624) definiert sein. Der für den Lieferanten in (CRS624/F) ausgewählte Währungscode bestimmt über die Währung, mit der die Umweltabgabe in der Meldungsdatei deklariert wird.

    Das Bankkonto des Lieferanten muss in "Bankkonto. Öffnen" (CRS692) definiert sein.

  • In "Recyclingunternehmen. Öffnen" (ENS010)

    Das Recyclingunternehmen lässt sich in (ENS010) definieren und in (CRS620) mit der zu diesem Zweck eingerichteten Lieferantennummer verknüpfen.

    Der Ländercode des Recyclingunternehmens spielt eine wichtige Rolle für die Berechnung der Umweltabgabe. Dabei muss der Ländercode des Lieferanten in (CRS620/E) dem Ländercode des Recyclingunternehmens in (ENS010/E) entsprechen.

    Der in diesem Bild eingegebene Rechtstext wird in den Ausdruck von Kundenauftragsrechnungen aufgenommen, die in "Kundenrechnung. Drucken" (OIS180) erstellt werden.

    Wenn mit dem Recyclingunternehmen in (ENS015) bzw. (ENS020) ein Umweltabgabencode oder Nachhaltigkeitsproduktcode verbunden wurde, lässt sich das Recyclingunternehmen in (ENS010) nicht löschen.

    Hinweis

    Wenn eine Firma verschiedene Arten von Umweltabgaben an verschiedene Recyclingunternehmen melden und zahlen muss, kann in (ENS010) mehr als ein Recyclingunternehmen definiert werden.

  • In "Umweltabgabencode. Öffnen" (ENS015)

    Die Umweltabgabencodes lassen sich in (ENS015) definieren. Jeder Umweltabgabencode ist mit den entsprechenden KA-Positionszusatzkosten, definiert in "Zusatzkosten Auftragsposition. Öffnen" (CRS275), sowie einem Kalkulationselement für Einkaufsaufträge, definiert in "Kalkulationselement. Öffnen" (PPS280), verknüpft.

    Wenn mit dem Umweltabgabencode in (ENS020) ein Nachhaltigkeitsproduktcode verknüpft wurde, lässt sich der Umweltabgabencode in (ENS015) nicht löschen.

    Wenn der Betrag der Umweltabgabe in "Kundenauftrag. Pos.-Zusatzkosten verb." (OIS107) manuell geändert wurde, wird der in (ENS020/E) als Standardcode definierte Nachhaltigkeitsproduktcode im Ausdruck von Kundenauftragsrechnungen sowie für die Meldung der Umweltabgabe verwendet. In diesem Fall wird der auf der Rechnung gedruckte Rechtstext aus dem Umweltabgabencode in "Umweltabgabencode. Öffnen" (ENS015/E) anstelle von "Recyclingunternehmen. Öffnen" (ENS010/E) abgerufen.

    Für Frankreich werden zur Meldung manuell geänderter Umweltabgaben der Nachhaltigkeitsproduktcode "00000000000" sowie der Umweltabgabencode "000" verwendet.

  • In "Nachhaltigkeitsproduktcode. Öffnen" (ENS020)

    Nachhaltigkeitsproduktcodes lassen sich in (ENS020) definieren. Jeder Nachhaltigkeitsproduktcode ist mit einem Umweltabgabencode, definiert in (ENS015), verknüpft.

    Wenn mit dem Nachhaltigkeitsproduktcode in (ENS025) ein Artikel verknüpft wurde, lässt sich der Nachhaltigkeitsproduktcode in (ENS020) nicht löschen.

    Wenn der Betrag der Umweltabgabe in "Kundenauftrag. Pos.-Zusatzkosten verb." (OIS107) manuell geändert wurde, wird der in (ENS020/E) als Standardcode definierte Nachhaltigkeitsproduktcode im Ausdruck von Kundenauftragsrechnungen sowie für die Meldung der Umweltabgabe verwendet. In diesem Fall wird der auf der Rechnung gedruckte Rechtstext aus dem Umweltabgabencode in "Umweltabgabencode. Öffnen" (ENS015/E) anstelle von "Recyclingunternehmen. Öffnen" (ENS010/E) abgerufen.

    Für Frankreich werden zur Meldung manuell geänderter Umweltabgaben der Nachhaltigkeitsproduktcode "00000000000" sowie der Umweltabgabencode "000" verwendet. Diese Funktion lässt sich mit dem Kontrollfeld "Standardcode" steuern.

  • In "Nachhaltigkeitsproduktcode. Artikel verbinden" (ENS025)

    Mit "Artikel. Öffnen" (MMS001) definierte Artikel, für die eine Umweltabgabe erhoben wird, müssen in (ENS025) mit einem Nachhaltigkeitsproduktcode verknüpft werden. Die Verbindung gilt ab einem bestimmten Von-Datum. Zusätzlich können Sie ein Bis-Datum festlegen.

    Für die Löschoption in (ENS025) gelten ähnliche Bedingungen wie für das Löschen von Artikeln in (MMS001). Wenn für aktive Bestellungen eines Artikels Lagerbewegungen vorhanden sind, ist kein Löschen möglich.

    Hinweis

    Mit einem Nachhaltigkeitsproduktcode lassen sich in (ENS025) verschiedene Artikel verknüpfen, zum Beispiel wenn die Firma Betten verkauft und Betten in (MMS001) mit unterschiedlichen Farben, aber gleicher Größe und gleichem Material als unterschiedliche Artikel definiert hat. Alle diese Betten unterliegen dann der gleichen Umweltabgabe und müssen in (ENS025) mit dem gleichen Nachhaltigkeitsproduktcode verbunden werden.

    Ein Artikel, zum Beispiel ein Bett mit elektronischer Regelung, lässt sich mit mehr als einem Recyclingunternehmen verknüpfen. Bei einem solchen Artikel wird die Umweltabgabe sowohl für das Recycling von Möbeln als auch für die elektrische Komponente hinzugefügt. Beim Verkauf eines solchen Artikels wird der Verkaufspreis um zwei verschiedene Umweltabgaben ergänzt. Die Umweltabgabe wird in diesem Fall an zwei unterschiedliche Recyclingunternehmen gemeldet und gezahlt. Dafür müssen in (ENS010) beide Recyclingunternehmen, in (ENS015) zwei verschiedene Umweltabgabencodes und in (ENS020) zwei unterschiedliche Nachhaltigkeitsproduktcodes eingerichtet werden. Außerdem muss der Artikel in (ENS025) mit zwei verschiedenen Nachhaltigkeitsproduktcodes verknüpft werden.

  • In "Auswahltabelle Öko-Transaktionen. Öffnen" (ENS095)

    Alle Umweltabgaben, die Kunden in Rechnung gestellt werden, müssen nicht an das Recyclingunternehmen gemeldet und gezahlt werden. Nur die Partei, die das Produkt im Land des Recyclingunternehmens auf den Markt bringt, muss die Umweltabgabe melden.

    Hierfür müssen in (ENS095) Regeln für das jeweilige Unternehmen festgelegt sein. Diese Einrichtung ist dynamisch und kann auf benutzerdefinierten Einstellungen basieren, zum Beispiel für den Kunden in "Kunde. Öffnen" (CRS610).

    Die Felder, die sich zur Kontrolle verwenden lassen, werden in "Feldgruppe. Öffnen" (CRS108) und "Feldgruppe. Erlaubte Felder anzeigen" (CRS109) mit der Feldgruppe ECOST (OI: Umwelt-Auswahltabelle) verknüpft. Diese Felder finden Sie vor allem in "Artikelstamm" (MITMAS), "Artikel – Lagerort" (MITBAL), "Kundenstamm" (OCUSMA), "Kundenauftragsposition" (OOLINE) und "Kundenauftragskopf" (OOHEAD).

    Die Feldgruppe ECOST ist in "Verfügb. Objektkontrollparameter. Öffnen" (CMS016) mit dem Programm (ENS095) verknüpft.

    Felder, die sich in (ENS095) für die dynamische Einrichtung verwenden lassen, können in "Generische Objektkontrolltabelle. Öffnen" (CMS017) definiert werden.

    Die Auswahlfelder lassen sich in (CMS017) in zehn verschiedenen Stufen festlegen – mit Prioritäten von 0 bis 9. Wenn Sie zum Beispiel Feld OKSDST (Gebiet im Kundenstamm) mit Priorität 0, Feld MMITNO (Artikelnummer im Artikelstamm) mit Priorität 3 und Feld &CONO (Firma) mit Priorität 9 verknüpfen, können Sie Ihre Kontrolle in (ENS095) anhand dieser drei Felder und Prioritäten einrichten.

    In (ENS095/E) wird jedes Szenario mit einem Öko-Transaktionstyp verbunden. Der Typ bestimmt darüber, ob die Umweltabgabe in der jeweiligen Situation gemeldet werden muss oder nicht. In unserem Beispiel könnten wir für Priorität 0 festlegen, dass eine Umweltabgabe, die einem mit einem bestimmten Gebiet verknüpften Kunden in Rechnung gestellt wird, nicht in die Meldung an das Recyclingunternehmen aufgenommen werden soll.

    Für Priorität 3 könnten wir festlegen, dass eine Umweltabgabe, die für einen bestimmten Artikel in Rechnung gestellt wird, nicht in die Meldung an das Recyclingunternehmen aufgenommen werden soll.

    Für Priorität 9 könnten wir festlegen, dass für alle anderen Kunden und Artikel, die in unserer Firma in Rechnung gestellt werden, die Umweltabgabe in der Meldung an das Recyclingunternehmen als zu zahlende Transaktionen aufgenommen wird. Das würde bedeuten, dass wir vom Recyclingunternehmen für die Umweltabgabe eine Rechnung erhalten.

    Für die Einstellung "Öko-Transaktionstyp" in (ENS095/E) sind folgende Optionen verfügbar:

    • 01 = Öko-Trans Kred

      Verwenden Sie diesen Typ für Umweltabgaben, die an das Recyclingunternehmen gemeldet und gezahlt werden sollen.

    • 02 = Öko-Transaktion Debitoren

      Verwenden Sie diesen Typ, wenn Sie vom Recyclingunternehmen eine Rückzahlung erwarten. Dies kann der Fall sein, wenn eine Firma (A) ein Produkt auf dem Markt des Recyclingunternehmens eingeführt und an eine andere Firma (B) mit Sitz in demselben Land geliefert hat, Firma B dann jedoch das Produkt an einen Kunden in einem anderen Land liefert.

    • 03 = Nicht rückgem.

      Verwenden Sie diesen Typ für Umweltabgaben, die nicht an das Recyclingunternehmen gemeldet und gezahlt werden sollen.

Einrichtung für Verkauf

  • In "Kundenauftragstyp. Öffnen" (OIS010)

    Der Kundenauftragstyp muss in (OIS010/F) mit aktivierter Option "Öko-Zusatzkostenberechnung" definiert werden.

    Dies ist nicht nur für den Kundenauftragstyp vorgeschrieben, der für Kundenaufträge verwendet wird, sondern auch für den Kundenauftragstyp, der für Kundenretouren genutzt wird, um Kunden eine Gutschrift zu gewähren.

    Hinweis

    Die Einstellung wird in (OIS010/F) nur dann angezeigt, wenn in "Firma. Division verbinden" (MNS100/I) das Modul "Umweltabgabe" aktiviert ist.

  • In "Zusatzkosten Auftragsposition. Öffnen" (CRS275)

    Die KA-Positionszusatzkosten, die für die Umweltabgabe verwendet werden, müssen in (CRS275) mit der Einstellung "Zusatzkostenkategorie" = 01 definiert werden. Für Frankreich müssen Sie Berechnungsmethode 6 (Betrag pro Menge) verwenden.

    Wenn die Positionszusatzkosten eines Auftrags mit der Einstellung "Zusatzkostenkategorie" = 01 (Öko-Zusatzkosten) definiert wurden, heißt das, dass es sich hierbei um Zusatzkosten für die Umweltabgabe handelt. Es werden dann folgende Einstellungen empfohlen:

    • Steuerbasismodell ist leer.
    • Felder 1 bis 3 enthalten Informationen über das Recyclingunternehmen, Land der Firma oder den Umweltabgabencode.
    • Fondserstellung ist leer.
    • Reklamationserstellung ist nicht aktiviert.
    • Artikelabhängige Steuer muss stets aktiviert sein.
    • Die Belastungshäufigkeit muss 0 betragen (jede Lieferung).
    Hinweis

    Sowohl externe als auch interne Zusatzkosten können mit der auf 01 gesetzten "Zusatzkostenkategorie" definiert werden. In beiden Fällen wird die Umweltabgabetabelle CECOTR mit der Umweltabgabe aktualisiert, wenn die in "Auswahltabelle Öko-Transaktionen. Öffnen" (ENS095) definierten Bedingungen erfüllt sind.

    Eine Übersetzung der Öko-Zusatzkosten kann in (CRS276) festlegt werden.

    Der Betrag für die Öko-Zusatzkosten lässt sich in (CRS277) definieren.

    Hinweis

    Umweltabgaben, die für französische Recyclingunternehmen definiert werden, weisen drei Dezimalstellen auf. Zur Verwaltung in M3 müssen Sie die Zusatzkostenmenge auf 10 einstellen und den Zusatzkostenbetrag für zehn Teile eingeben. Diese Einstellung ist nur bei Berechnungsmethode 6 verfügbar.

    Das Gültig-ab-Datum wird verwendet, wenn das Recyclingunternehmen den Zusatzkostenbetrag ab einem bestimmten Datum ändert. Die Preis-/Rabatteinstellung (OT31) des Auftragstyps bestimmt darüber, welches Datum verwendet wird.

  • In "Buchungsdefinition. Einstellen" (CRS395)

    In Feldgruppe "CRACC" von "Feldgruppe. Öffnen" (CRS108) finden Sie vier Kontierungsobjekte für die Umweltabgabe:

    • CECSOR – Land des Unternehmens
    • CEECOC – Umweltabgabencode
    • CEECOP – Nachhaltigkeitsproduktcode
    • CEECRG – Recyclingunternehmen

    Diese Objekte lassen sich zur Kontrolle von Kontierungen für die Umweltabgabe verwenden, die mit Buchungsdefinition OI20-150 gebucht werden. Diese Kontierungsobjekte können sowohl für die in (CRS395/E) definierte Standardkontierungszeile als auch für in (CRS396) eingerichtete Ausnahmen genutzt werden.

    Wenn die Umweltabgabe in "Zusatzkosten Auftragsposition. Öffnen" (CRS275) als interne Zusatzkosten definiert ist, wird die Buchung auf OI20-150 mit einer Buchung auf OI20-151 gegengebucht.

Einrichtung für Einkauf

  • In "Kalkulationselement. Öffnen" (PPS280)

    Die für die Umweltabgabe verwendeten Elemente müssen in "Kalkulationselement. Öffnen" (PPS280) mit der Zusatzkostenkategorie 01 eingerichtet werden. Dies ist obligatorisch, damit zwei Buchungstransaktionen für die Umweltabgabe erstellt werden, wenn ein Einkaufsauftrag in "Lieferantenrechnung. WE-Position kontr." (APS360) abgestimmt wird. Neben dieser Einstellung muss das Kalkulationselement mit dem Umweltabgabencode in "Umweltabgabencode. Öffnen" (ENS015) verknüpft werden. Der Artikel muss in "Nachhaltigkeitsproduktcode. Artikel verbinden" (ENS025) mit einem Nachhaltigkeitscode verbunden sein.

    Folgende Optionen sind für den Parameter der Zusatzkostenkategorie möglich:

    • 00 = Nicht verwendet

      Die Zusatzkostenkategorie wird für die Kalkulationselemente auf 00 gesetzt, die die Umweltabgabe nicht betreffen.

    • 01 = Umweltabgabe

      Diese Eingabe wird verwendet, wenn die Umweltabgabe in den Einstandskosten nicht berücksichtigt wird (sondern als Zusatzkosten gesondert auf den Preis aufgerechnet wird).

    • 02 = Öko-Abzug

      Diese Eingabe wird verwendet, wenn die Umweltabgabe in den Einstandskosten berücksichtigt wird (d. h. vom Preis abzuziehen ist).

    Durch Verwendung der Kostenverteilungsschlüssel 1 bis 5 in (PPS280/E) können Sie den Lieferanten, das Empfangsland der Waren, die Artikelnummer usw. verwalten, für welche die Umweltabgabe berechnet werden soll.

    Hinweis

    Nur Kalkulationselemente, die mit der Zusatzkostenkategorie 01 definiert sind, lösen bei der Rechnungskontrolle die Buchungsdefinitionen für die Umweltabgabe PP20-248 und PP20-249 aus. Informationen über die Zusatzkostenkategorie werden nur für Kalkulationselemente, die mit der Zusatzkostenkategorie 01 oder 02 definiert sind, zu den Stream-Dateien PPS601PF und PPS601P4 hinzugefügt.

    • In "Einkaufskalkulationsmodell. Öffnen" (PPS285)

      Wenn Kalkulationselemente für die Umweltabgabe nicht in den Artikelkosten berücksichtigt werden sollen, müssen Öko-Kalkulationselemente dem Modell hinzugefügt werden, wenn das Element mit Operator 99 definiert wurde. Siehe Beispiel:

      Sequenznummer

      Element

      Beschreibung

      Operator

      1

      E00002

      Nettopreis

      02

      20

      ECO2

      Öko-Abzug

      10

      30

      JC0099

      Gesamtsumme für die Kontierung

      99

      40

      ECO1

      Umweltabgabe

      10

      Das Kalkulationselement "Öko-Abzug" im Beispiel dient zum Abzug des Umweltabgabebetrags, der in den Einkaufspreis aufgenommen wurde. Sie müssen dieses Element im Programm "Kalkulationselement. Öffnen" (PPS280) mit der Zusatzkostenkategorie auf 02 gesetzt definieren.

  • In "Buchungstyp. Öffnen" (CRS385)

    Für die Kontrolle von Lieferantenrechnungen mit Umweltabgaben werden zwei Buchungstypen verwendet: 248 und 249.

    Die Buchungstypen lassen sich in (CRS385) automatisch generieren, indem Sie F14 = "Standard" wählen.

  • In "Buchungsdefinition. Einstellen" (CRS395)

    In Feldgruppe "CRACC" von "Feldgruppe. Öffnen" (CRS108) finden Sie vier Kontierungsobjekte für die Umweltabgabe:

    • CECSOR – Land des Unternehmens
    • CEECOC – Umweltabgabencode
    • CEECOP – Nachhaltigkeitsproduktcode
    • CEECRG – Recyclingunternehmen

    Diese Felder sind als Kontrollobjekte für Buchungsdefinition PP20-249 verfügbar. Das für diese Buchungsdefinition definierte Konto lässt sich zur Verfolgung der Umweltabgabe im Hauptbuch verwenden.

    Zur Suche nach den gültigen Umweltabgabeinformationen wird der Ländercode des Zugangslagerortes verwendet. Nur Kalkulationselemente, die mit der Zusatzkostenkategorie 01 definiert sind, lösen bei der Rechnungskontrolle die Buchungsdefinitionen für die Umweltabgabe PP20-248 und PP20-249 aus.

  • In "Settings - Kostenrechnung" (CAS900)

    In (CAS900/H) muss Einstellung 085 = "Buchungen für Nichtlager-Kostenelemente erstellen" ausgewählt werden, um die Berechnung der Umweltabgabe aus den Lagerkosten auszuschließen. So lassen sich Kalkulationselemente nach Operator 99 im Programm für das Einkaufskalkulationsmodell "Beschaffungskalkulationsmodell" (PPS286) hinzufügen und die Buchungen PP10-226 (Wareneingang nicht fakturiert – Positionszusatzkosten) und PP10-982 (Nichtlager-Gebühren) abrufen.

Einrichtung für MBM und Medienausgabe

Meldungsdateien für die Umweltabgabe lassen sich mit Infor Enterprise Collaborator erstellen.

Grunddaten für die generische Dokumentnummer MBM müssen in verschiedenen Programmen eingerichtet werden (CRS027, CRS928, CRS929, CRS116 usw.).

Spezielle Einstellungen für den MBM-Initiator, der für die Meldungsdatei der Umweltabgabe (ENS106PF) verwendet werden soll, lassen sich in "Std.-Dokument. Medium-Kontrollobj verb." (CRS945) und "Dok Medium Kontrollobj. Medium verbinden" (CRS949) einrichten.

Außerdem empfehlen wir Ihnen, (ENS106PF) in "Auswahl Ausgabeservice. Öffnen" (MNS204) einzurichten.

  • "Std.-Dokument. Medium-Kontrollobj verb." (CRS945)

    Wählen Sie in (CRS945) als Dokumentnummer "MBM" aus, und erstellen Sie einen Eintrag für Kontrollobjekt 1 (PRF1) namens "ENS105" sowie für Kontrollobjekt 2 (PRF2) mit dem Namen der Lieferantennummer, die in (ENS010) mit dem Recyclingunternehmen verknüpft ist. Geben Sie eine Beschreibung ein, die Auskunft über den Verwendungszweck gibt (zum Beispiel "Meldung der Umweltabgabe").

  • "Dok Medium Kontrollobj. Medium verbinden" (CRS949)

    Wählen Sie in (CRS945) die verknüpfte Option "Medien" aus, um (CRS949) zu öffnen. Erstellen Sie einen Eintrag für Medium "MBM".

    Das Feld "Empfängerreferenzdaten 1" muss "ENS105" lauten, während "Empfängerreferenzdaten 2" die Lieferantennummer enthalten muss, die in (ENS010) mit dem Recyclingunternehmen verknüpft wurde, da es zur Erkennung der Infor Enterprise Collaborator-Partnervereinbarung verwendet wird. Wählen Sie die Service-ID für die Infor Enterprise Collaborator-Umgebung aus.

  • "Auswahl Ausgabeservice. Öffnen" (MNS204)

    Außerdem empfehlen wir Ihnen, (ENS106PF) in "Auswahl Ausgabeservice. Öffnen" (MNS204) wie folgt einzurichten:

    • Die Medienkontrollauswahl muss den Wert 3 für Direktauswahl aufweisen (3 = Ja, Auswahl aus MNS205 und CRS949).
    • Außerdem muss "Output speichern" ausgewählt sein.

Führen Sie folgende Schritte aus, um Meldungsdateien zu verarbeiten:

  1. Öffnen Sie "Öko-Transaktion. Übermitteln" (ENS105).

  2. Wählen Sie das Recyclingunternehmen, das Land der Firma, Standort, Lagerort, Lieferdatum und Rechnungsdatum aus, und drücken Sie die Eingabetaste. So entsteht ein MBM-Initiator, der dafür sorgt, dass Infor Enterprise Collaborator eine Meldungsdatei für den Lieferanten des Recyclingunternehmens verarbeitet.

  3. Suchen Sie im Ausgabeordner des Infor Enterprise Collaborator-Servers nach Ihrer Meldungsdatei (.csv).

  4. Senden Sie die Meldungsdatei an das Recyclingunternehmen.

  5. Nachdem das Recyclingunternehmen die Meldungsdatei empfangen hat, erhalten Sie eine E-Mail, in welcher der Empfang bestätigt wird.

  6. Öffnen Sie "Öko-Transaktion. Anzeigen" (ENS100).

  7. Wählen Sie Sortierfolge 3 aus, und geben Sie im Feld "Übertragungsdatum" das heutige Datum ein, um nach den in Ihrer Meldungsdatei enthaltenen Transaktionen zu suchen. Wenn am gleichen Tag mehrere Meldungsdateien übertragen wurden, können Sie die Felder "Übertragungszeit" und "Recyclinguntern." verwenden, um die Liste der Transaktionen zu sortieren.

  8. Notieren Sie sich die Jobnummer, die der Meldungsdatei zugewiesen ist.

  9. Wählen Sie Sortierfolge 2 aus, und geben Sie die Jobnummer in das Feld "Jobnr." ein.

  10. Wählen Sie F15 = "Aktualisierung auf Status 80" aus, und bestätigen Sie die Warnmeldung durch Klicken auf "OK". Dadurch wird der Status für alle Transaktionen in der Meldungsdatei von 20 auf 80 gesetzt.

Führen Sie folgende Schritte aus, um Meldungsdateien erneut zu übermitteln (in Status 20):

  1. Öffnen Sie "Öko-Transaktion. Anzeigen" (ENS100).

  2. Wählen Sie Sortierfolge 2 aus, und geben Sie die zuvor notierte Jobnummer in das Feld "Jobnr." ein.

  3. Wählen Sie F14 = "Übermitteln" aus, um die Meldungsdatei erneut zu übermitteln, und bestätigen Sie die Warnmeldung durch Klicken auf "OK". So entsteht ein neuer MBM-Initiator, der dafür sorgt, dass Infor Enterprise Collaborator für den Lieferanten des Recyclingunternehmens eine neue Meldungsdatei verarbeitet. Dabei wird eine neue Jobnummer zugewiesen.

  4. Führen Sie die Schritte 3 bis 10 (siehe oben) aus.

Ergebnis

  • Die in der Meldungsdatei enthaltenen Transaktionen erhalten eine Jobnummer, ein Übertragungsdatum sowie eine Übertragungszeit. Dies erfolgt nach der Übertragung der Meldungsdatei in "Öko-Transaktion. Übermitteln" (ENS105). Gleichzeitig wird der Status der in der Meldungsdatei enthaltenen Transaktionen automatisch auf 20 (In Meldungslauf enthalten) gesetzt.
  • In "Ausgabe. Pro Job verwalten" (MNS206) finden Sie einen MBM-Initiator mit der Bezeichnung ENS106PF.
  • Im Ausgabeordner des Infor Enterprise Collaborator-Servers wird eine Meldungsdatei für die Umweltabgabe im CSV-Format erstellt.
  • Der Status der Transaktionen in der Meldungsdatei wird auf 80 = An Recyclingunternehmen gesendet erhöht. Dies erfolgt im Falle der Verwendung von F15 = Aktualisierung auf Status 80 in "Öko-Transaktion. Anzeigen" (ENS100).

Beispieleinstellungen für "Öko-Transaktionstyp":

Firma A ist in Frankreich ansässig und liefert ein Produkt an Firma B in Frankreich. Das Produkt unterliegt einer Umweltabgabe, sodass Firma A auf der Rechnung an Firma B eine Umweltabgabe ausweist. Anschließend meldet und zahlt Firma A die Umweltabgabe an das Recyclingunternehmen. Das bedeutet, dass die Transaktion für Firma A den Typ 01 (Öko-Trans Kred) aufweist. Da Firma A den gleichen Betrag für die Umweltabgabe an das Recyclingunternehmen bezahlt hat, den Firma B als Umweltabgabe erhalten hat, wirkt sich dieser Vorgang nicht auf die Bilanz von Firma A aus.

Firma B erhält eine Lieferantenrechnung, in der die Umweltabgabe aufgeführt ist, und liefert das Produkt dann an Firma C (ebenfalls in Frankreich ansässig). Nun wird die Umweltabgabe der Rechnung von Kunde C hinzugefügt. Da Firma B den gleichen Betrag für die Umweltabgabe der Kundenrechnung hinzugefügt hat, den es mit der Lieferantenrechnung bezahlt hat, muss Firma B nichts an das Recyclingunternehmen melden oder zahlen. Dabei hat der Vorgang keine Auswirkungen auf die Bilanz von Firma B.

Am Ende zahlt Kunde C die Umweltabgabe. Dies ist korrekt so, da Kunde C der Endkunde im Land des Recyclingunternehmens ist.

Wäre Kunde C allerdings in einem anderen Land ansässig (zum Beispiel in Schweden), müsste Kunde C keine Umweltabgabe zahlen. In diesem Fall dürfte Firma B auf der Rechnung an Kunde C auch keine Umweltabgabe aufführen. Stattdessen müsste Firma B das Recyclingunternehmen um eine Erstattung der an Firma A gezahlten Umweltabgabe bitten. Hier weist die Umweltabgabentransaktion für Firma B den Typ 02 (Öko-Transaktion Debitoren) auf. Die Umweltabgabe wird in der Meldung an das Recyclingunternehmen als Kreditbetrag ausgewiesen.