Lieferantensteuer rückmelden

In diesem Dokument wird eine Übersicht darüber bereitgestellt, wie Lieferantensteuertransaktionen generiert und rückgemeldet werden. Beispiel: In den USA melden Firmen am Ende des Jahres der Bundessteuerbehörde IRS bestimmte Typen von Zahlungen (1099 meldepflichtige Zahlungen), die an Lieferanten erfolgen, z. B. Einzelunternehmen mithilfe des Formulars 1099.

Die erstellten Transaktionen und der Basisbetrag – der an die Steuerbehörden rückzumeldende Betrag – hängen von der Steuerabzugsmethode des Lieferanten ab:

  • Durch die Steuerabzugsmethode 1 ist der rückzumeldende Basisbetrag der Bruttobetrag (Rechnungsbetrag inkl. USt). M3 Business Engine erstellt einen Datensatz mit dem Basisbetrag zum Zeitpunkt der Zahlung, es werden aber keine Buchungen erstellt.
  • Bei der Steuerabzugsmethode 2 wird die einbehaltene Steuer auf dem Nettobetrag berechnet (Rechnungsbetrag abzüglich USt). M3 Business Engine erstellt einen Datensatz mit dem Basisbetrag und der einbehaltenen Steuer zum Zeitpunkt der Zahlung und Buchungen werden erstellt.
  • Bei der Steuerabzugsmethode 3 wird die einbehaltene Steuer auf dem Nettobetrag berechnet (Rechnungsbetrag abzüglich USt). M3 Business Engine erstellt einen Datensatz mit der einbehaltenen Steuer zum Zeitpunkt der Zahlung und Buchungen werden erstellt. Ein Datensatz für den rückzumeldenden Basisbetrag wird zum Zeitpunkt der Zahlung erstellt, es werden aber keine Buchungen erstellt.
  • Durch die Steuereinbehaltungsmethode 4 hängt der Basisbetrag von den Einstellungen für den verwendeten Servicecode ab (es kann der Nettobetrag (Rechnungsbetrag minus USt) oder Bruttobetrag (Rechnungsbetrag inkl. USt) verwendet werden). M3 Business Engine erstellt einen Datensatz mit dem Basisbetrag und der einbehaltenen Steuer zum Zeitpunkt der Rechnungseingabe oder bei Eingabe der Akontozahlungen und Buchungen werden erstellt.

Bei keiner der Steuereinbehaltungsmethoden wird Skonto berücksichtigt.

Die einbehaltene Steuer wird automatisch auf ein separates Konto gebucht. Für Lieferantenzahlungen werden die Buchungsvorgänge AP20, AP30, AP31, AP32, AP33 und AP34 zusammen mit dem Buchungstyp 396 verwendet. Beim Erfassen von Lieferantenrechnungen unter Anwendung der Methode 3 oder 4 wird die Buchungsdefinition AP10-396 zur Buchung des zu meldenden Betrags verwendet.

Ergebnis

Ein Bericht wird erstellt, der den rückgemeldeten Betrag und den einbehaltenen Steuerbetrag in der Landeswährung pro Zahler und Rechnung anzeigt.

Sie können den Bericht an die entsprechenden Behörden senden.

Alle Lieferantensteuertransaktionen in der Tabelle FAPSER haben den Status 9 (in einem freigegebenen Lieferantensteuerbericht).

Bevor Sie beginnen

  • Sie müssen die Methode für das Rückmelden der Lieferantensteuer für die geltenden Lieferanten im Feld "Steuereinbehaltungsmethode" in "Lieferant. Einkauf & Finanzen def." (CRS624/F) ausgewählt haben. Eine genaue Beschreibung der Methoden und ihrer Auswirkungen auf den Prozess finden Sie in der Tabelle "Einzustellende Parameter" in Lieferanten-/Empfängerinformationen erfassen, die für Finanzmanagement erforderlich sind.
  • Stellen Sie sicher, dass in "Settings – Kreditoren" (APS905) die Einstellung 260 (Quellensteuer auf den fakturierten Bruttobetrag) auf "0" eingestellt ist. Diese Einstellung darf nur ausgewählt werden, wenn Sie flexible Servicecodes verwenden, wie in Lieferantensteuern mithilfe flexibler Servicecodes einbehalten beschrieben.
  • Servicecodes müssen in "Lieferanten Servicecode. Öffnen" (CRS063) definiert sein. Der Servicecode steuert, wie viel des Rechnungs- oder Zahlungsbetrags einbehalten wird, angegeben in Prozent. Für die Steuerabzugsmethode 4 können zusätzliche Prozentsätze für Zuschlagsteuern und Prozentsätze verwendet werden, die pro Datum definiert sind und das Land und Bundesland des Lieferanten verwenden. Letzteres ist in "Einbeh Prozentsatz. Pro Datum definieren" (CRS667) über die verknüpfte Option 11 – Einbehaltener Prozentsatz pro Datum in "Lieferanten Servicecode. Öffnen" (CRS063) definiert.

    Für die Steuereinbehaltungsmethode 4 kann ein offizieller Servicecode für die Quellensteuer verwendet werden, der von den regionalen oder nationalen Steuerbehörden definiert wird. Offizielle Servicecodes sind in "Offiz. Servicecode. Öffnen" (APS026) definiert und mit dem Servicecode in (CRS063) verbunden.

    Die ID dieses Servicecodes wird auf jeder Quellensteuertransaktion automatisch gespeichert und kann als ein Auswahlkriterium im Steuerberichtsverfahren verwendet werden.

  • Für den Lieferanten muss in (CRS624/F) oder für lokale Ausnahmen in "Lieferanten. Öffnen/Division" (MFS620/E) ein Servicecode ausgewählt sein.
  • Grundlegende Firmendaten für die Rückmeldung der Lieferantensteuer müssen in "Settings – Lieferantensteuer" (APS035) eingegeben sein.

    Die zu verwendende Berichtsmethode in "Lieferantensteuerbericht. Vorschlag erstellen" (APS430) gibt an, wie die Lieferantensteuer an die Behörden zusammengefasst wird und Berichte erstellt werden.

    Das Kontrollfeld für "Interne Steuerreferenz (Challan)" gibt an, ob eine interne Nummer allen Lieferantensteuertransaktionen zugewiesen werden soll, die im Vorschlag "Lieferantensteuerbericht. Vorschlag erstellen" (APS430) enthalten sind. Die Nummer wird aus der Nummernserie 83-1 in "Nummernserie. Öffnen" (CRS165) abgerufen und den Transaktionen zugewiesen, wenn der Vorschlag bestätigt wurde.

  • Die Aufwandskonten, die in den Buchungszeilen verwendet werden und auf deren Basis die Lieferantensteuer berechnet wird, müssen zum USt-Kontotyp 0 (kein USt-Konto) oder 4 (Einkaufskonto) in "Dimensions-ID. Öffnen" (CRS630/E) gehören.
  • Die folgenden Buchungsdefinitionen müssen in "Buchungsdefinition. Öffnen" (CRS395) zur Buchung von einbehaltener Steuer mit den Einbehaltungssteuermethoden 2 definiert sein. AP20–396, AP30–396, AP31–396, AP32–396, AP33–396 und AP34–396. Für das Buchen der einbehaltenen Steuer mit der Steuerabzugsmethode 3 müssen Sie die Buchungsdefinition AP10–396 und für die Steuerabzugsmethode 4 die Buchungsdefinition AP10–396 und AP20-396 definieren.
  • Bei der Steuerrückmeldung in Frankreich müssen in "Aktivitätscode Lieferant. Öffnen" (APS025) Aktivitätscodes definiert sein. Der Aktivitätscode für physische Personen ("personnes physiques") lautet NP und für Firmen ("enterprises et personnes morales") RS.
  • Für die geltenden Lieferanten in (CRS624/F) müssen Aktivitätscodes definiert sein. Aktivitätscodes können anschließend bei der Erstellung der Steuerabrechnung in "Lieferantensteuerbericht. Vorschlag erstellen" (APS430) als Auswahlkriterien verwendet werden.

Führen Sie folgende Schritte aus

Kurzdarstellung
  1. Servicecode während Lieferantenrechnungserfassung und Rechnungskontrolle erfassen

    Ein standardmäßiger Servicecode für den Lieferanten wird verwendet, wenn Sie eine Lieferantenrechnung eingeben und in einem der folgenden Programme auf einem Aufwandskonto verbuchen:

    • "Lieferantenrechnung. Eingeben" (APS100)
    • "Lieferantenrechnungsbatch. Öffnen" (APS450).

    Sie können den Servicecode entweder für die gesamte Rechnung oder für eine bestimmte Aufwandsbuchungszeile manuell ändern. Beispiel: Das Stundenhonorar des Lieferanten kann meldepflichtig sein und einen Servicecode erfordern, bei erstattungsfähigen Geschäftsausgaben, z. B. Reisen, gilt dies nicht.

    Wird die Rechnung mit dem entsprechenden Einkaufsauftrag oder den entsprechenden Wareneingangstransaktionen abgeglichen, wird der Servicecode für die Buchungszeilen in "Lieferantenrechnung. WE-Position kontr." (APS360/E) angezeigt.

    Buchungszeilen ohne Servicecodes werden genauso automatisch von der Steuerroutine des Lieferanten ausgeschlossen wie Buchungszeilen, die in "Hauptbuch. Transaktionen anzeigen" (GLS211/E) nicht über den Transaktionscode 41 verfügen.

    Hinweis: Wiederkehrende Zahlungen in "Zahlung. Wiederkehrende öffnen" (APS095) können in der Steuerroutine des Lieferanten nicht berücksichtigt werden.

    Beachten Sie außerdem, dass bei Steuerabzugsmethode 4 nur ein Servicecode pro Lieferantenrechnung bei der Erfassung der Lieferantenrechnung in (APS100) verwendet werden kann. Lieferantenrechnungen, die in (APS450) eingegeben werden, sind nicht abgedeckt.

  2. Servicecode während der Umkontierung erfassen

    Wenn Rechnungen auf ein Verrechnungskonto in (APS100) oder (APS450) gebucht werden, wird bei der Rechnungserfassung keine Lieferantensteuertransaktion generiert. Dies gilt selbst dann, wenn für den Lieferanten Steuereinbehaltungsmethode 3 aktiviert wurde. Stattdessen wird der bei der Umkontierung in "Lieferantenrechnung. Umkontieren" (APS110) zu verwendende Servicecode bestätigt oder angepasst.

  3. Lieferantenrechnung zahlen

    Zahlen Sie die Rechnungen wie gewohnt in "Lieferantenzahlungsvorschlag. Öffnen" (APS130) oder "Manuelle Lieferantenzahlung. Eingeben" (APS120). Der Zahlungsbetrag entspricht dem Rechnungsbetrag abzüglich der einbehaltenen Steuer.

    Mit der Steuereinbehaltungsmethode 4 kann durch Verknüpfen eines Servicecodes mit dem Lieferanten (CRS624/F) oder bei der Erfassung der Zahlung auch für Akontozahlungen eine einbehaltene Steuer erstellt werden.

  4. Steuertransaktionen überprüfen

    Überprüfen Sie die neuen Steuertransaktionen für jeden Zahler in "Lieferantensteuerbericht. Rechng. anz." (APS425). Sie können Datensätze anpassen oder löschen. Sie können auch neue Datensätze für Rechnungen erstellen, die bereits in Kreditoren verbucht wurden. Bei einer manuellen Änderung des zu meldenden Zahlungsbetrags oder des einbehaltenen Steuerbetrags wird der ursprüngliche Wert zum Zweck der Rückverfolgbarkeit weiterhin in der Landeswährung bzw. Fremdwährung in (APS425/E) angezeigt.

    Hinweis

    Da Änderungen in (APS425) das Hauptbuch nicht automatisch aktualisieren, müssen Sie die Bücher abhängig von der ausgewählten Steuerabzugsmethode manuell anpassen. Manuelle Anpassungen erfordern die Eingabe von Gutschriften in (APS100) oder die Eingabe von Hauptbuchbelegen in "Hauptbuchbeleg. Öffnen" (GLS100).

  5. Lieferantensteuerbericht erstellen

    Erstellen Sie den Lieferantensteuerbericht in "Lieferantensteuerbericht. Vorschl. erst" (APS430).

  6. Lieferantensteuerberichte analysieren

    Wenn der Bericht erstellt wurde, können Sie für eine bestimmte Lieferantensteuertransaktion in "Lieferantensteuerbericht. Rechng. anz" (APS425) Option 11 = Steuerabrechnung auswählen. Damit wird der Bericht aufgelistet, in dem die Transaktion in "Lieferantensteuerbericht. Vorschl. erst" (APS430) enthalten ist.

    Sie können auch anders vorgehen, indem Sie Option 11 = Rechnungen für einen Zahler in (APS435) – einem Unterprogramm von (APS430) – auswählen, um die Steuertransaktionen in (APS425) anzuzeigen.

    Sie können einen Lieferantensteuerbericht in (APS430) immer wieder neu ausdrucken oder einen detaillierten Ausdruck für Lieferantensteuertransaktionen in "Lieferantensteuer. Details drucken" (APS555) zu erstellen.

  7. Lieferantensteuerbericht bestätigen

    Sobald der Bericht erstellt wurde und die Details analysiert wurden, wählen Sie den Vorschlag mit Option 9 = Aktualisieren (APS430) aus. Abhängig von der ausgewählten "Berichtsmethode" in "Settings – Lieferantensteuer" (APS035) werden für die elektronische Rückmeldung und/oder Ausdrucke Tabellen erstellt.

    Wenn das Kontrollfeld für "Interne Steuerreferenz (Challan)" in (APS035) aktiviert ist, wird dem Vorschlag eine interne Nummer zusammen mit dem Datum zugewiesen und bei allen Lieferantensteuertransaktionen berücksichtigt.

    Sie können Quellensteuertransaktionen, die mit der spezifischen internen Steuerreferenz (Challan) verknüpft sind, in (APS425) und (APS555) anzeigen oder drucken.

    Sie können Details zu der in (APS427 – Lieferantensteuerzahlung. Öffnen Details) vorgenommenen Zahlung der Lieferantensteuer eingeben, indem Sie die Option "Steuerzahlungen" für einen aktualisierten (d. h. bestätigten) Lieferantensteuerbericht in (APS430) wählen.