Definieren von Zahlungsabweichungen beim Bearbeiten von Bankauszugspositionen

In diesem Dokument werden die Vorgehensweisen beim Definieren der zulässigen Zahlungsabweichungen beschrieben. Die Abweichungen steuern, wie Skontoabzüge und Mehrzahlungsbeträge verarbeitet werden, wenn Rechnungen automatisch Bankauszugspositionen zugeordnet werden.

Hinweis: Bei einer Rechnung mit Skonto ist die hier definierte Abweichung eine zusätzliche Abweichung, d. h., eine Abweichung, bei der bereits der Skonto berücksichtigt wurde.

Ergebnis

Abweichungen zwischen dem Nettobetrag der Rechnung und dem Betrag auf der Bankauszugsposition werden gemäß Ihrer Definitionen verarbeitet. Das heißt, wenn einer Rechnung eine Bankauszugsposition zugeordnet wurde, werden die erwarteten Zahlungen (unter Berücksichtigung aller Skontoabzüge und Abweichungen) berechnet. Bei Zuordnung mehrerer Rechnungen werden die erwarteten Zahlungen hinzugefügt und mit dem Nettogesamtbetrag der Bankauszugsposition abgeglichen.

Bei der Freigabe der Abweichungen werden sie automatisch basierend auf den Bruttobeträgen der Rechnungen proportional auf die zugeordneten Rechnungen verteilt. Werden Abweichungen nicht freigegeben, wird die Bankauszugsposition nicht als vollständig zugeordnet betrachtet.

Sie können Informationen zu Beträgen und erwarteten Zahlungen hier überprüfen:

  • "Bankauszug. Positionsdetails öffnen" (ABS102/F) für die zugeordnete Rechnung. Rechnungsbeträge und erwartete Zahlungen sowie Skontoinformationen werden angezeigt.
  • "Bankauszug. Positionen öffnen" (ABS101/F) für den gesamten Bankauszug. Die Beträge der Bankauszugspositionen werden als Gesamtbetrag und als erwartete Zahlungen für alle zugeordneten Rechnungen angezeigt.
Hinweis

Die Prüfung auf Zahlungsabweichungen muss in "Bankkontoidentifikator. Öffnen" (ABS900) aktiviert werden, damit bei der Zuordnung Prüfungen ausgeführt werden können.

Die Tabelle FABTAB wird aktualisiert.

Bevor Sie beginnen

  • Skontobedingungen sind in "Skontobedingung. Öffnen" (CRS077) definiert. Dazu muss die korrekte Anzahl an Toleranztagen definiert werden.
  • Sie haben das Programm an die Anforderungen Ihrer Firma hinsichtlich Abweichungen bei der Verarbeitung angepasst. Das bedeutet, dass die Auswahlkriterien, die bei Festlegung einer Abweichung angewendet werden sollen, in "Verfügb. Objektkontrollparameter. Öffnen" (CMS016) definieren werden. Für Debitoren muss beim Festlegen der Auswahlkriterien "1" im Feld "Schlüssel 2" eingegeben werden. Für Kreditoren muss beim Festlegen der Auswahlkriterien "2" im Feld "Schlüssel 2" eingegeben werden.

Einzustellende Parameter

Programm-ID/Bild Feld Dieses Feld zeigt ...
(ABS920/B) Zuordnungsweg

... für welche Zuordnungssituation die Abweichungen gelten.

Eingabe

1 = Automatische Zuordnung. Wird bei Auswahl einer der automatischen Optionen zur Zuordnung von Rechnungen zu Bankauszugspositionen verwendet.

(ABS920/B) Abweichungstyp

… den Abweichungstyp, für den die Definitionen gelten.

Gültige Eingaben

1 = Skontogrenzwerte; 2 = Überzahlung; 3 = Unterzahlung

Der Abweichungstyp 1 (Skontogrenzwerte) definiert den zusätzlichen Skontobetrag, den Sie neben dem festgelegten Betrag gemäß Skontobedingungen als Abzug für diese Rechnung akzeptieren. M3 Business Engine ordnet proportional zu den entsprechenden Rechnungsbeträgen den zusätzlichen, akzeptierten Skontobetrag zu allen Rechnungen einer bestimmten Bankauszugsposition zu, bis zu dem für alle Rechnungen erlaubten Maximum.

Der Zweck der Grenzwerte (erlaubte Zahlungsabweichungen) für Über- und Unterzahlungen besteht darin, die M3 Business Engine zur automatischen Buchung kleiner Zahlungsabweichungen einzusetzen, anstatt diese manuell durch den Benutzer durchführen zu lassen. Akzeptierte Beträge, die auf den Abweichungstypen 2 und 3 basieren (Unterzahlungen und Überzahlungen), werden den Rechnungen nicht zugeordnet. Stattdessen werden sie pro Auszugsposition als zusätzliche Abweichung basierend auf der Buchungsdefinition AB10-185 verbucht. Wurden keine Abweichungen definiert, akzeptiert M3 Business Engine bei der Zuordnung von Zahlungen zu Rechnungen keine Abweichungen.

Bei Unterzahlungen sollte eine möglichst kleine erlaubte Abweichung festgelegt werden, um das folgende Szenario zu vermeiden: Der Kunde zahlt zu wenig und zieht folglich einen zu hohen Skontobetrag ab. Normalerweise akzeptiert das ABS-Modul eine solche Zahlung nicht. Ist die erlaubte Abweichung bei Unterzahlungen nicht klein genug, wird der fehlende Restbetrag (Zahlungsbetrag abzüglich maximal erlaubter Skontobetrag) eventuell automatisch als Unterzahlungsabweichung verbucht.

(ABS920/B) AR/AP-Zahlung

... bei welchen Zahlungstypen M3 Business Engine im Rahmen der Zuweisung von Zahlungen zu Rechnungen zusätzliche Zahlungsabweichungen erlaubt.

Gültige Eingaben

1 = Debitoren (AR)

3 = Debitorenzahlungen, Kreditorenzahlungen und Hauptbuchzahlungen.

Eingabe 1 (Debitorenzahlung) kann in Kombination mit Abweichungstyp 1 (Skonto) verwendet werden.

Eingabe 3 (Debitoren-, Kreditoren- und HB-Zahlungen) kann in Kombination mit Abweichungstyp 2 (Überzahlung) oder 3 (Unterzahlung) verwendet werden.

(ABS920/E) Zulässige Zahlungsdifferenz – Betrag

... eine Angabe zur zulässigen Abweichung zwischen der erwarteten Zahlung und der effektiven Zahlung als Betrag. Dieser Wert gilt für die zugeordneten Rechnungen.

Hinweis: Falls die jeweilige Firma nicht mit einem Betragslimit für Zahlungsdifferenzen arbeitet, muss dieses Feld mit Neunen ausgefüllt werden, d. h. "9999999999999.99". Erfolgt hingegen die Eingabe eines Prozentlimits bei Beibehaltung des Betragslimits als 0, wird dies von der M3 Business Engine so interpretiert, dass die Grenzwerte 0 und die Zahlungsabweichungen somit nicht erlaubt sind.

Die zulässige Zahlungsdifferenz kann auch als Prozentsatz definiert werden. M3 Business Engine übernimmt bei der Kontrolle der Zahlungsdifferenzen im Rahmen der Zuordnung von Zahlungen zu Rechnungen automatisch den tieferen zulässigen Zahlungsdifferenzwert (Betrag oder %).

Beispiel: Abweichungen bei Skontoabzug

Für eine Rechnung über 100 USD wird ein Skonto von 5 % gewährt. Die definierte Zahlungsdifferenz ist 5 USD bzw. 2 %. Der erwartete Zahlungsbetrag ist 95 USD. Die zulässige Zahlungsdifferenz beträgt 5 USD bzw. 2 USD (d. h. 2 % von 100 USD). Daraus resultiert ein erlaubter Zahlungsbetrag von 93 USD (95 minus 2).

Beispiel: Abweichungen aufgrund von Überzahlung:

Der Rechnungsbetrag beläuft sich auf 100 USD. Die erlaubte Zahlungsdifferenz ist 5 USD bzw. 2 %. Daraus resultiert ein maximaler Mehrzahlungsbetrag von 102 USD (100 + 2).

(ABS920/E) Zulässige Zahlungsabweichung – Prozentsatz

... die zulässige Differenz zwischen der erwarteten Zahlung und der effektiven Zahlung als Prozentsatz. Dieser Wert gilt für die zugeordneten Rechnungen.

Hinweis: Falls die jeweilige Firma nicht mit einem Prozentsatz als Grenzwert für Zahlungsdifferenzen arbeitet, muss dieses Feld mit Neunen ausgefüllt werden, d. h. "99,99". Erfolgt hingegen die Eingabe eines Betragslimits bei Beibehaltung des Prozentlimits als 0, wird dies von der M3 Business Engine so interpretiert, dass die Grenzwerte 0 und die Zahlungsdifferenzen somit nicht erlaubt sind.

Die zulässige Zahlungsdifferenz kann auch als Betrag definiert werden. M3 Business Engine übernimmt bei der Kontrolle der Zahlungsdifferenzen im Rahmen der Zuordnung von Zahlungen zu Rechnungen automatisch den tieferen zulässigen Zahlungsdifferenzwert (Betrag oder %). Beispiele dazu finden Sie oben in der Beschreibung des Felds "Zulässige Zahlungsabweichung – Betrag".

Führen Sie folgende Schritte aus

  1. Ermitteln Sie auf Grundlage der oben gegebenen Feldbeschreibung, welche Einstellungen erforderlich sind.

  2. Starten Sie "Zahlungsdifferenzkontrolle. Öffnen" (ABS920/B).

  3. Geben Sie die Schlüsselwerte für die Abweichung ein. Klicken Sie auf "Erstellen".

  4. Geben Sie in Bild E die Abweichungen an. Drücken Sie die Eingabetaste.