Nachkalkulation und retrograde Abbuchung

Wenn Sie Nachkalkulation verwenden, kann die retrograde Abbuchung von Material und/oder Stunden zu Komplikationen führen. Die gesamte retrograde Abbuchung muss abgeschlossen sein, bevor der Wareneingang für ein Endprodukt im Endproduktlager erfolgt. Wenn die retrograde Abbuchung nicht vor Eingang des Endprodukts in das Lager durchgeführt wurde, werden die Kosten in den Herstellkosten des Endprodukts nicht berücksichtigt. Damit werden die Kosten auch nicht in der Bestandsbewertung berücksichtigt.

Nachkalkulation und retrograde Abbuchung für Produktionsaufträge mit Arbeitsgängen

Wenn Sie die nachkalkulierten Kosten in Kombination mit retrograder Abbuchung verwenden, ist es wichtig, dass die retrograde Abbuchung erfolgt, bevor das Endprodukt im angegebenen Lager eingeht.

Wenn das Feld Verfahren für retrograde Abbuchung im Programm Parameter für Produktionsaufträge (tisfc0100s000) auf Manuell gesetzt ist, werden folgende Schritte ausgeführt:

  1. Verwenden Sie das Unterprogramm Arbeitsgänge fertigmelden (tisfc0130m000), um eine Menge im letzten Arbeitsgang oder den gesamten letzten Arbeitsgang fertigzumelden. Hinweis: Die Endprodukte können in der beschriebenen Situation nicht in den Bestand gebucht werden.
  2. Führen Sie das Programm Material und Stunden retrograd abbuchen (tisfc0220m000) aus.
  3. Melden Sie im Unterprogramm Aufträge fertigmelden (tisfc0520m000) eine Menge (teilweise) für den Produktionsauftrag fertig. Antworten Sie Ja auf die Frage, ob die Endprodukte in den Bestand gebucht werden sollen. Es erfolgt der Wareneingang der Endprodukte in das Lager.

Wenn das Feld Verfahren für retrograde Abbuchung im Programm Parameter für Produktionsaufträge (tisfc0100s000) auf Interaktiv gesetzt ist, kann das gleiche Ergebnis erzielt werden, indem die Frage "Material/Stunden sofort retrograd abbuchen" mit Ja beantwortet wird.

Wenn das Feld Verfahren für retrograde Abbuchung im Programm Parameter für Produktionsaufträge (tisfc0100s000) auf Automatisch gesetzt ist, kann das Endprodukt in den Bestand gebucht werden.

Nachkalkulation und retrograde Abbuchung für Produktionsaufträge ohne Arbeitsgänge

Wenn Sie Nachkalkulation zusammen mit retrograder Abbuchung verwenden und für den Produktionsauftrag KEINE Arbeitsgänge definiert wurden, führt LN ebenfalls eine interne Prüfung aus, um zu verhindern, dass Kosten zu spät gebucht werden. Die Vorgehensweise sieht folgendermaßen aus:

  1. Da der Produktionsauftrag keine Arbeitsgänge aufweist, können Sie nicht das Programm Arbeitsgänge fertigmelden (tisfc0130m000) verwenden. Melden Sie daher einen Teil des Auftrags oder den gesamten Auftrag im Unterprogramm Aufträge fertigmelden (tisfc0520m000) fertig. Antworten Sie Nein auf die Frage, ob die Endprodukte in den Bestand gebucht werden sollen. Die retrograde Abbuchung muss zu diesem Zeitpunkt vorgenommen werden, solange der Wareneingang für das Endprodukt im Lager noch nicht erfolgt ist.
  2. Sie müssen den Wareneingang für die Endprodukte im Bestand über die Einlagerungsprozedur im Paket Lagerwirtschaft manuell ausführen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Lageraufträge.
Hinweis

Sie können nur dann einen Chargen-Code angeben, wenn das Endprodukt in den Bestand gebucht wird.