Transportzeit für verknüpfte Montagelinien
Eine mit mehreren übergeordneten Linien verknüpfte Zulieferlinie kann sich physisch an demselben Standort befinden wie die übergeordneten Linien oder aber räumlich von diesen völlig getrennt sein. Befindet sich die Zulieferlinie an einem anderen Standort, muss die Transportzeit für die Beförderung der montierten Komponenten zur übergeordneten Linie bei der Planung der Montageaufträge berücksichtigt werden.
Die Transportzeit zwischen Zulieferlinie und übergeordneten Linien für die Bereitstellung der montierten Komponenten muss sowohl bei firmenübergreifenden Montageplänen als auch bei Plänen für nur eine Firma definiert werden. Die Montagelinien müssen im Montageliniennetzplan logisch miteinander verknüpft sein.
Die Transportzeit wird auf Basis folgender Angaben berechnet:
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Adresse der Linienstation der Zulieferlinie
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Adresse der Linienstation der übergeordneten Linie
Um die Transportzeit berechnen zu können, müssen Sie die letzte Linienstation des letzten Liniensegments der Zulieferlinie mit einer Linienstation auf der übergeordneten Montagelinie verknüpfen. Im Beispiel oben kann die letzte Linienstation L2Z des letzten Segments S2Z mit den Stationen L3A der Hauptlinie A und/oder L3B der Hauptlinie B verknüpft werden.
Sie müssen die Adressen der verknüpften Linienstationen definieren und die Entfernungstabellen im Paket Fracht zum Berechnen der Transportzeit verwenden.
Wenn mehrere Zulieferlinien mit derselben Linienstation auf der übergeordneten Montagelinie verknüpft sind, kann es für jede Kombination aus Zulieferlinie und übergeordneter Linie eine eigene Transportzeit geben.
Die Transportzeit wird nur in dem Linienstationsauftrag angezeigt, der sich auf die letzte Linienstation des letzten Liniensegments der Zulieferlinie bezieht.
Beispiel
Das folgende Beispiel zeigt eine Zulieferlinie, die mit zwei unterschiedlichen übergeordneten Montagelinien verbunden ist.
A | Erste übergeordnete Hauptlinie |
B | Zweite übergeordnete Hauptlinie |
Z | Zulieferlinie für die Hauptlinien A und B |
S1A bis S3A | Aufeinanderfolgende Liniensegmente der Hauptlinie A |
L1A bis L3A | Aufeinanderfolgende Linienstationen der Hauptlinie A |
S1Z bis S2Z | Aufeinanderfolgende Liniensegmente der Zulieferlinie Z |
L1Z bis L2Z | Aufeinanderfolgende Linienstationen der Zulieferlinie Z |
S1B bis S3B | Aufeinanderfolgende Liniensegmente der Hauptlinie B |
L1B bis L3B | Aufeinanderfolgende Linienstationen der Hauptlinie B |
Umgekehrtes Dreieck | Puffer |
Die Transportzeit wird bei den folgenden Abläufen berücksichtigt:
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Generieren von Montageaufträgen: Wenn Montageaufträge generiert werden, werden auch Linienstationsaufträge (LSO) generiert. Das Feld Geplantes Ende für Transport am des sich auf die letzte Linienstation der Zulieferlinie beziehenden Auftrags für die Linienstation wird auf den Beginn des Montageauftrags gesetzt. Transportzeit wird auf null gesetzt.
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Versatzbildung für Linienstationsaufträge, deren Montageauftragsstatus Erstellt lautet: Die Versatzbildung bei Linienstationsaufträgen basiert auf der Transportzeit und dem für Liniensegmente definierten Laufzeitversatz. Das Feld Geplantes Ende für Transport am des sich auf die letzte Linienstation der Zulieferlinie beziehenden Linienstationsauftrags wird auf das Ende des Linienstationsauftrags gesetzt. Das Feld Transportzeit wird auf null gesetzt.
Versatzbildung für Linienstationsaufträge, deren Montageauftragsstatus Reihenfolge geplant lautet: Die Versatzbildung bei Linienstationsaufträgen der Zulieferlinie basiert auf der Transportzeit, um die Anfangszeit und das Enddatum der Linienstationsaufträge der Zulieferlinie bestimmen zu können. Das Feld Geplantes Ende für Transport am des letzten Linienstationsauftrags des letzten Liniensegments der Zulieferlinie wird auf den Wert des Feldes Geplanter Beginn um des verknüpften Linienstationsauftrags der übergeordneten Linie gesetzt. Die Transportzeit wird anhand der folgenden Formel berechnet:
Geplantes Ende um - Geplantes Ende für Transport am
Bei der Berechnung der Transportzeit werden die Daten der letzten Linienstation des letzten Liniensegments der Zulieferlinie berücksichtigt.
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Reihenfolgeplanung für Montagelinien: Beim Synchronisieren der Zulieferlinien für Montageaufträge mit dem Status Reihenfolge geplant wird die Transportzeit berücksichtigt. Der Beginn des Linienstationsauftrags der Linienstation auf der übergeordneten Linie wird um die Transportzeit versetzt, um das Enddatum des Linienstationsauftrags des letzten Liniensegments der Zulieferlinie ermitteln zu können. Bei einem firmenübergreifenden Montagemodell entspricht dieses Enddatum im letzten Linienstationsauftrag dem Abgangsdatum des Montageauftrags von der Zulieferlinie.
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Festlegen von Segmentplänen: Beim Berechnen von Segmentplänen wird die Transportzeit berücksichtigt. Der Versatz bei Liniensegmenten erfolgt anhand der Transportzeit, wenn die Bedarfstermine der Montageteile berechnet werden.