Überblick über Versorgungsstrategien

Unternehmensplanung arbeitet mit fünf unterschiedlichen Lieferquellen:

  • Werkstattfertigung — Fertigung von Waren in einer Produktionseinrichtung
  • Einkauf — Bezug von Waren von einem Handelspartner
  • Verteilung — Bezug von Waren von einem anderen Standort in Ihrem Unternehmen oder von einer Konzerngesellschaft
  • Wiederholfertigung — Herstellung von Waren basierend auf einer begrenzten Anzahl an vordefinierten Konfigurationen
  • Fremdbearbeitung — Teilweise oder vollständige Auslagerung der Herstellung an eine andere Firma
Hinweis
  • Wenn die Funktionalität Mehrstandortstruktur aktiv ist, werden die Versorgungsstrategien nach Planungs-Cluster definiert.

  • Versorgungsstrategien haben eine höhere Priorität als die voreingestellte Lieferquelle.

    Wenn eine gültige Versorgungsstrategie vorhanden ist, verwendet Unternehmensplanung die Strategie und ignoriert die voreingestellte Lieferquelle.

  • Versorgungsstrategie

    Wenn Sie mehr als eine Lieferquelle verwenden möchten oder in einem bestimmten Plancode von der voreingestellten Lieferquelle abweichen möchten, müssen Sie für den betreffenden Artikel eine Versorgungsstrategie definieren.

    Sie können Versorgungsstrategien im Programm Versorgungsstrategie (cprpd7110m000) definieren.

  • Plancode und Gültigkeitszeitraum

    Eine Versorgungsstrategie gilt für einen bestimmten Plancode.

    Eine Versorgungsstrategie gilt für einen bestimmten Zeitraum. Sie können einen Gültigkeitsbeginn und ein Gültigkeitsende für eine Strategie festlegen, um zu bestimmen, für welchen Zeitraum die Stragie gültig sein soll.

  • Versorgungsstrategien für Planungs-Cluster und Artikelgruppen

    Sie können eine Versorgungsstrategie direkt mit einem Planartikel verknüpfen, oder über einen Planungs-Cluster oder eine Artikelgruppe eine indirekte Verknüpfung herstellen.

    Weitere Informationen finden Sie unter Suchen nach Versorgungsstrategien

  • Einheitengültigkeit

    Außerdem können Sie eine Versorgungsstrategie mit Einheitengültigkeit definieren, Sie verknüpfen also eine Ausnahme mit der Strategie. Auf diese Weise können Sie für einen bestimmten Zeitraum (kleine) Abweichungen von der Standardstrategie definieren.

    Weitere Informationen zu Einheitengültigkeit finden Sie unter Einheitengültigkeit in Unternehmensplanung.

  • Versorgungszuordnungsregel

    Wenn Sie eine Versorgungsstrategie definieren, müssen Sie eine der folgenden Optionen auswählen:

    • Prozentsatz
    • Priorität
  • Versorgungszuordnungsregel: Prozentsatz

    Wenn die Versorgungszuordnungsregel Prozentsatz lautet, legen Sie im Programm Versorgungsstrategie (cprpd7110m000) einen Prozentsatz für die einzelnen Lieferquellen fest.

    Bei hauptplanbasierter Planung teilt LN den Lieferplan gemäß dieser Prozentsätze für die einzelnen Planperioden auf.

    Bei auftragsbasierter Planung können die Prozentsätze auf zwei unterschiedliche Arten verwendet werden:

    • Wenn Sie das Kontrollkästchen Mehrere Quellen pro Bedarf zulassen im Programm Auftragsplanung generieren (cprrp1210m000) oder Auftragsplanung generieren (Artikel) (cprrp1220m000) markieren, verwendet LN die Prozentsätze, um einen einzelnen Bedarf auf die verschiedenen Quellen aufzuteilen.
    • Wenn Sie das Kontrollkästchen Mehrere Quellen pro Bedarf zulassen nicht markieren, versucht LN, die Prozentsätze so weit wie möglich einzuhalten, weist jedoch jeden Bedarf einer einzigen Quelle zu. LN teilt Auftragsvorschläge also nicht auf.

    Weitere Informationen zur Versorgungszuordnung finden Sie unter Beispiel: Zuordnung von Lieferquellen in auftragsbasierter Planung.

  • Versorgungszuordnungsregel: Priorität

    Wenn die Versorgungszuordnungsregel Priorität lautet, definieren Sie für alle Lieferquellen eine Priorität. Diese Zuordnungsregel gilt nur für auftragsbasierte Planung. Bei hauptplanbasierter Planung wird eine Zuordnung auf der Basis von Prioritäten als Regel mit Prozentsatz interpretiert.

    Weitere Informationen zur Versorgungszuordnungsregel Priorität finden Sie unter Beispiel: Zuordnung von Lieferquellen in auftragsbasierter Planung.

    Hinweis: Wenn LN zunächst versucht, einen Bedarf durch die Auswahl der Lieferquelle Einkauf zu decken, der Bedarf über diese Quelle jedoch nicht gedeckt werden kann, hängt der nächste Schritt davon ab, ob der Lieferant für den Planartikel als einzige Lieferquelle definiert wurde.

    Die weitere Verarbeitung hängt vom Feld Bevorzugt im Programm Artikel - Lieferant (tdipu0110m000) ab:

    • Bevorzugt ist auf Einzige Bezugsquelle gesetzt

      Wenn der Lieferant den Bedarf nicht decken kann, verwendet LN die Lieferquellen mit niedrigerer Priorität (Werkstattfertigung oder Verteilung) aus der Versorgungsstrategie.
    • Bevorzugt ist auf Bevorzugt gesetzt

      Wenn der Lieferant den Bedarf nicht decken kann, generiert LN einen Produktionsvorschlag mit einem leeren Lieferantenfeld.
  • Mindest- und Höchstmenge

    Für jede Lieferquelle können Sie Mindest- und Höchstmengen festlegen und den Zeitraum, für den diese Mengen gelten sollen.

    Wenn die Auftragsmenge für eine bestimmte Quelle die Höchstmenge übersteigt (innerhalb des angegebenen Zeitraums), kann LN einen Teil der Menge auf eine andere Quelle verlagern.

    Wenn die Auftragsmenge für eine bestimmte Quelle unter die Mindestmenge fällt, kann LN einen größeren Teil der Bedarfsmenge zur Generierung von Auftragsvorschlägen für diese Quelle verwenden. Die Gesamtauftragsmenge für andere Quellen wird dann reduziert.

    Hinweis: Die Felder für die Mindestmenge sind nicht zu verwechseln mit der in den Artikeldaten festgelegten Mindestauftragsmenge. LN erstellt Aufträge nur bis zur Höhe der Bedarfsmenge, auch wenn die Auftragsmenge geringer ist als die Mindestmenge.