Erweiterte Prüfungen des realisierbaren Bestands

Erweiterte Prüfungen des realisierbaren Bestands (CTP) werden verwendet, um festzustellen, ob eine bestimmte Menge eines Artikel zusätzlich zur bestehenden Planung gefertigt werden kann. Erweiterte Prüfungen des realisierbaren Bestands werden herangezogen, wenn der normale frei verfügbare Bestand eines Planartikels zur Deckung eines bestimmten Bedarfs nicht ausreicht.

In Unternehmensplanung gibt es zwei unterschiedliche erweiterte Prüfungen des realisierbaren Bestands:

  • Prüfung des realisierbaren Komponentenbestands
  • Überprüfung der realisierbaren Kapazität

Sie können diese Prüfungen im Programm Planartikeldaten (cprpd1100m000) aktivieren oder deaktivieren. Im Programm Frei verfügbarer Bestand - Bearbeitung (cprrp4800m000) können Sie bestimmte Prüfungen vorübergehend deaktivieren.

Hinweis

  • Wenn die Funktionalität Mehrstandortstruktur aktiv ist, werden die Prüfungen nach Planungs-Cluster ausgeführt.

  • Bei der CTP-Komponentenprüfung wird die Spezifikation unabhängig vom Wert im Feld Bedarfszuordnung übernehmen im Programm Stückliste (tibom1110m000) ignoriert. LN geht einfach davon aus, dass der gesamte frei verfügbare Bestand der Komponenten verfügbar ist.

  • CTP-Komponentenbestand

    Eine Prüfung des realisierbaren Komponentenbestands für einen Planartikel beinhaltet eine vollständige Prüfung des realisierbaren Bestands der Komponenten eines Artikels, für den Sie das Kontrollkästchen Kritisch in CTP im Programm Planartikeldaten (cprpd1100m000) markiert haben.

    Abhängig von diesen Einstellungen und von der Artikelart berücksichtigt LN bei der Prüfung des realisierbaren Komponentenbestands eine der folgenden Listen:

    • Liste kritischer Materialien

      Wenn der Artikel einen Artikel-Hauptplan hat.

    • Stückliste

      • Wenn LN eine Prüfung des realisierbaren Komponentenbestands innerhalb des Auftragshorizonts durchführt.
      • Der Artikel ist kein genereller Artikel.

    • Generelle Stückliste

      Wenn der Artikel ein genereller Artikel ist. LN konfiguriert zunächst den bestellten Artikel anhand der generellen Stückliste und führt dann eine Überprüfung des realisierbaren Komponentenbestands unter Berücksichtigung der kundenspezifischen Stückliste durch.

    Für jede kritische Komponente wird eine vollständige Prüfung des realisierbaren Bestands ausgeführt. Diese Prüfung kann verschiedene Prüfungen des frei verfügbaren und des realisierbaren Bestands umfassen, je nach den Einstellungen im Programm Planartikeldaten (cprpd1100m000). Hinweis: Dies kann zu einer mehrstufigen Prüfung der Komponenten führen, bei der LN die Komponenten in den unteren Ebenen ebenfalls prüft.

  • Realisierbare Kapazität

    Eine Prüfung der realisierbaren Kapazität für einen Planartikel umfasst eine Kapazitätsprüfung in jeder Ressource in der Liste kritischer Kapazitäten, die als Kritisch in CTP definiert wurde.

  • Kombinationen aus mehreren Prüfungen

    Bei erweiterten Prüfungen des realisierbaren Bestands werden die Daten kumuliert betrachtet:

    • Für Artikel wird der verfügbare Bestand kumuliert in einer bestimmten Planperiode überprüft (dabei werden die Daten für zukünftige Unterdeckungen korrigiert).
    • Für Ressourcen wird die verfügbare Kapazität kumuliert bis zu einer bestimmten Planperiode überprüft (dabei werden die Daten für zukünftige Unterdeckungen korrigiert).

    Wegen der Kumulierung ist eine gewisse Vorsicht geboten, wenn gleichzeitig Prüfungen des Komponentenbestands und der Kapazität für einen Artikel durchgeführt werden. Wenn beide Prüfungen erfolgreich sind, bedeutet dies nicht unbedingt, dass Komponenten und Kapazität zum gleichen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Ein Teil der verfügbaren Kapazität kann beispielsweise in eine Planperiode fallen, in der die erforderlichen Komponenten noch nicht verfügbar sind.