Konfigurierbare Einkaufsartikel im Paket Lagerwirtschaft (WH)

Dieses Thema erläutert die unterschiedlichen Konzepte und Aktivitäten in Bezug auf den Warenempfang, die Lagerung und die Entnahme von konfigurierbaren Einkaufsartikeln im Paket Lagerwirtschaft.

Konfigurierbare Einkaufsartikel - Wichtige Aspekte

  • Konfigurierbarer Einkaufsartikel (konfigurierter Artikel)

    Gehen Sie wie folgt vor, um konfigurierbare Einkaufsartikel im Paket Lagerwirtschaft zu definieren:

    • Setzen Sie die Artikelart auf EK-Artikel oder Produkt und markieren Sie das Kontrollkästchen Konfigurierbar im Programm Artikel (tcibd0501m000). Bei der Artikelart Produkt muss die Lieferquelle des Artikels, der im Feld Tatsächlich angegeben wurde, Einkauf lauten.
    • Markieren Sie das Kontrollkästchen EK-Lieferabruf wird verwendet und setzen Sie die EK-Lieferabrufart im Programm Artikel - Einkauf (tdipu0101m000) auf Abruf nach dem Holprinzip.
  • Optionslisten-ID

    Die Optionslisten-ID in den Lieferavis-Spezifikationen wird über das Programm Einlagerungspositionen (whinh2110m000) mit Daten befüllt.

    Bei konfigurierbaren Einkaufsartikeln im Paket Lagerwirtschaft ist nur die Optionslisten-ID Teil der Spezifikationen. Dies bedeutet, dass Bestand pro Optionslisten-ID verwaltet wird; hierbei handelt es sich um eine Kumulierung des Bestands für alle Produktvarianten mit der gleichen Optionslisten-ID.

    Die Optionslisten-ID wird nur angezeigt, wenn das Kontrollkästchen Montageverwaltung (ASC) im Programm Implementierte Software-Komponenten (tccom0100s000) markiert ist.

  • Ladeeinheiten

    Die Verwendung von Ladeeinheiten ist für konfigurierbare EK-Artikel obligatorisch. Markieren Sie das Kontrollkästchen Ladeeinheiten werden verwendet im Programm Parameter Stammdaten (whwmd0100s000).

  • Reservierungsebene

    Bei konfigurierbaren EK-Artikeln wird die Reservierungsebene als physikalischer Artikel Physischer Artikel behandelt. Dies bedeutet, dass beim Empfang eines konfigurierbaren EK-Artikels eine Ladeeinheit generiert wird, und die Spezifikationen, einschließlich der Optionslisten-ID und der Reservierungen, werden in der Ladeeinheit gespeichert.

    Der weitergeleitete Bestand der Optionslisten-ID kann im Programm Bestand nach Spezifikation (whwmd2519m000) für einen Handelspartner, ein Logistikobjekt oder eine Referenz reserviert werden. Wenn Sie die Konfiguration dieses Bestands ändern möchten, müssen Sie diese Reservierung auf der Registerkarte Spezifikation des Programms Auslagerungspositionen (whinh2120m000) angeben. Optional können Sie die Reservierung zunächst entfernen oder sie nach Abschluss der Übertragung entfernen. Zum Ändern der Reservierungen können Sie das Programm Reservierungen - Anderungsaufträge (whinh1120m000) verwenden. Wenn Sie die Reservierung vor der Übertragung entfernen, müssen Sie keine Reservierung für die Auslagerungsposition angeben. Nähere Informationen finden Sie hier: CINDI-Prozess.

  • Materialbereitstellungssystem

    Zum Abrufen von konfigurierbaren Einkaufsartikeln auf Basis des produktionssynchronen Abrufs müssen Sie das Materialbereitstellungssystem für die Kombination aus konfiguriertem Artikel und Lager auf Holprinzip (auftragsbezogen) setzen.

  • Bestandsbewertungsverfahren

    Konfigurierbare Artikel werden immer gegen tatsächliche Kosten bewertet (MAUC/FIFO/LIFO/Chargenpreis/Preis ID-Artikel). Sie können jedes Bewertungsverfahren für konfigurierte Artikel auswählen, mit Ausnahme von Herstellkosten.

Die wichtigsten Aktivitäten im Paket Lagerwirtschaft

  • Erstellen eines Lieferavis für einen konfigurierbaren Artikel

    Sie können ein Lieferavis für einen konfigurierbaren Einkaufsartikel erstellen. Das Lieferavis kann manuell oder auf der Basis einer EDI-Nachricht erstellt werden. Die Lieferavis-Spezifikationen enthalten die Optionslisten-ID. Die Lieferavis-Spezifikationen werden über das Programm Einlagerungspositionen (whinh2110m000) befüllt. Im Gegenzug werden die Spezifikationen der Einlagerungsposition über die EK-Abrufposition befüllt.

    Für ein manuell erstelltes Lieferavis können Sie die Optionslisten-ID anpassen, wenn das Lieferavis die folgenden Status aufweist:

    • Lieferavis eingegangen
    • Manuell geplant
    • In Prüfung
    • Offen

    Hinweis: Die Lieferavis-Spezifikationen werden nur dann befüllt, wenn die Spezifikationen auf der Einlagerungsposition funktional und aussagekräftig sind. Beispiel: Spezifikationen mit Null- oder keinen Werten sind weder funktional noch aussagekräftig.

    Wenn das Lieferavis auf Basis einer EDI-Nachricht erstellt wurde, es für einen EK-Lieferabruf gilt und der Artikel ein konfigurierter Artikel ist, wird die Optionslisten-ID über die EDI-Nachricht mit Daten befüllt.

    Wenn sich die Optionslisten-ID der EDI-Nachricht von der Optionslisten-ID der verknüpften Einlagerungsposition unterscheidet, sind die folgenden Szenarien möglich:

    • Die Optionslisten-ID ist in einer gesendeten Version der verknüpften EK-Lieferabrufposition vorhanden. Dies bedeutet, dass die durch EDI empfangene Optionslisten-ID zu einem früheren Zeitpunkt bestellt wurde, die Konfiguration der Bestellung wurde jedoch zu einem späteren Zeitpunkt geändert. Es wird eine Warnmeldung generiert, das Lieferavis und die Lieferavispositionen werden jedoch dennoch erstellt. Die Spezifikation enthält die Optionslisten-ID der EDI-Nachricht und die weiteren Attribute der verknüpften Einlagerungsposition.
    • Die Optionslisten-ID ist nicht in einer gesendeten Version der verknüpften EK-Lieferabrufposition vorhanden. Es wird eine Fehlermeldung angezeigt, dass sich die Konfigurationen unterscheiden; es wird kein Lieferavis erstellt. Die EDI-Nachricht kann nicht verarbeitet werden.

    Sie können die Merkmale und Optionen der Optionsliste über die Lieferavis-Position anzeigen.

  • Wareneinfang für einen konfigurierbaren Artikel

    Sie können den Wareneingang für einen konfigurierbaren Artikel auf der Basis eines Lieferavis durchführen. Wenn Sie den konfigurierten Artikel empfangen, wird mindestens eine Wareneingangsposition erstellt. Die Lieferavis-Spezifikationen werden einschließlich der Optionslisten-ID in die Wareneingangsposition kopiert. Sie können die Merkmale und Optionen der Optionsliste über die Wareneingangsposition anzeigen. Bevor Sie die Wareneingangsposition bestätigen, können Sie die Optionslisten-ID ändern. Die neue, von Ihnen festgelegte Optionslisten-ID muss in einer der gesendeten Versionen des zugehörigen EK-Lieferabrufs vorhanden sein. Wen die von Ihnen festgelegte Optionslisten-ID von der Optionslisten-ID in der spätesten Version des EK-Lieferabrufs abweicht, erscheint eine Warnmeldung. Wenn die Optionslisten-ID auf einer Version des verknüpften EK-Lieferabrufs nicht vorhanden ist, wird eine Fehlermeldung angezeigt, und Sie können die Wareneingangsposition nicht speichern. Nähere Informationen finden Sie hier: CINDI-Prozess.

    Außerdem können Sie den Wareneingang für einen konfigurierbaren Einkaufsartikel auf Basis des Feldes Referenz im Programm Lieferavis - Positionen (whinh3101m000) durchführen. Diese Referenz wird mit dem EK-Lieferabruf an den Lieferanten gesendet, und der Lieferant spezifiziert diese Referenz gegen die Versanddokumente, die den versendeten konfigurierbaren Artikel begleiten.

    Der Hersteller kann eine Konfiguration in folgenden Fällen als unerwarteten Wareneingang empfangen:

    • Der Kunde ändert die Konfiguration im letzten Moment und bestellt eine neue Konfiguration.

    • Der Lieferant hat die Konfiguration bereits produziert und ausgeliefert, sie ist jedoch noch nicht beim Hersteller eingegangen.

    Sie können eine Position für einen unerwarteten Wareneingang im Programm Wareneingänge Lager (whinh3512m000) erstellen und die eingegangene Optionslisten-ID angeben.

    Die Position für den unerwarteten Wareneingang kann wie folgt behandelt werden:

    • Bestätigen der Position für den unerwarteten Wareneingang. Wenn die Position für den unerwarteten Wareneingang bestätigt wird, wird eine Bestellung generiert, und die erste Konfiguration wird gegen diese Bestellung empfangen.

    • Verknüpfen der Position für den unerwarteten Wareneingang mit der ursprünglichen EK-Lieferabrufposition und Bestätigen dieser. Wenn Sie den Wareneingang bestätigen, wird die erste Konfiguration gegen diese EK-Lieferabrufposition empfangen. Dies bedeutet, dass eine andere Konfiguration als die zuletzt bestellte Konfiguration empfangen wird.

  • Lagern eines konfigurierbaren Artikels

    Der konfigurierbare Artikel wird im Bestand eingelagert, wenn Sie den Wareneingang bestätigen. Sie können den Bestand aller Optionslisten-IDs und darüber hinaus, bei Bedarf, die Reservierungen für die Optionslisten-IDs im Programm Bestand nach Spezifikation (whwmd2519m000) anzeigen.

    Die Spezifikation, einschließlich der Optionslisten-ID, wird auch in der Ladeeinheit gespeichert. Sie können den Bestand für Ladeeinheiten mit Optionslisten-IDs im Programm Bestandsübersicht (whinr2510m000) anzeigen.

  • Entnehmen eines konfigurierbaren Artikels

    Konfigurierbare Artikel, die im Lager empfangen werden, können für eine Abteilung an der Montagelinie über einen Produktionsauftrag der Art Montageverwaltung (ASC) entnommen werden. Die Spezifikationen der Auslagerungsposition für den Lager-ASC-Produktionsauftrag, einschließlich der Optionslisten-ID, müssen exakt mit den Spezifikationen und der Optionslisten-ID des konfigurierten Artikels übereinstimmen.

    Sie können keine Optionslisten-ID für Lageraufträge erstellen, die durch LN erstellt wurden. Bei manuell erstellen Ein- und Auslagerungspositionen muss die Optionslisten-ID eingegeben werden, wenn der Artikel ein konfigurierter Artikel ist, und kann geändert werden, so lange kein Auslagerungs- oder Einlagerungsvorschlag für die Direktbereitstellung der Auslagerungsposition erstellt wird.

    Wenn Sie einen Auslagerungsvorschlag erstellen, muss der konfigurierbare Einkaufsartikel, für den ein Vorschlag erstellt werden soll, über die gleichen Spezifikationsinhalte wie die Spezifikationsinhalte der Auslagerungsposition aufweisen. Hinweis: Der Auslagerungsvorschlag bezieht sich immer auf Ladeeinheiten, und diese Ladeeinheiten müssen immer die korrekten Spezifikationen aufweisen. Beispiel: Wenn die Spezifikation der Auslagerungsposition nur eine Optionslisten-ID enthält, kann ein Vorschlag für die Ladeeinheiten erstellt werden, für die die Spezifikation die gleiche Optionslisten-ID enthält. Wenn die Spezifikation der Auslagerungsposition eine Optionslisten-ID und eine Reservierung enthält, kann ein Vorschlag für die Ladeeinheiten erstellt werden, für die die Spezifikation die gleiche Optionslisten-ID und die gleiche Reservierung enthält. Es ist nicht möglich, einen Vorschlag für Ladeeinheiten zu erstellen, deren Spezifikation die gleiche Optionslisten-ID, jedoch keine Reservierung enthält.

  • Retrograde Abbuchung für einen konfigurierbaren Artikel

    Sie können eine retrograde Abbuchung für konfigurierte Artikel für einen ASC-Produktionsauftrag durchführen, ohne Lageraufträge zu generieren.