Interne Fremdvergabe von Reparaturen in der Werkstatt (Depotreparatur)

Übersicht

Wenn bei einem Produkt ein Fehler auftritt, verlangt der Kunde eine Reparatur und sendet das Produkt an den Kundendienst. Der Kundendienst repariert das Produkt, ein Teil der Reparatur wird jedoch an eine andere Werkstatt fremdvergeben, die zu einer anderen juristischen Einheit gehört. Daher basiert eine interne Rechnung auf dem tatsächlich verwendeten Material, auf den tatsächlich gebuchten Stunden und den sonstigen Ist-Kosten wie Transportkosten, was erforderlich ist, um die bei der fremdleistenden Werkstatt angefallenen Reparaturkosten decken zu können.

Werkstattauftrag anlegen

Wenn ein Kunde das Produkt zur Reparatur an einen Kundendienst schickt, legt der Kundendienst im Programm Werkstattaufträge (tsmsc1100m000) einen Werkstattauftrag an. Beispiel: Der Kundendienst (in Deutschland) erhält einen Auftrag vom Kunden, das defekte Produkt zu reparieren. Der Kundendienst legt einen Werkstattauftrag an.

Arbeitsauftrag anlegen

Der Kundendienst muss einen Arbeitsauftrag für die Werkstatt generieren. Dazu verwendet er das Programm Arbeitsaufträge (tswcs2100m000). Die Werkstatt muss die Reparaturleistungen planen und das erforderliche Material und/oder die Werkzeuge beschaffen. Beispiel: Das Service-Center generiert einen Arbeitsauftrag und weist diesen Arbeitsauftrag einer Werkstatt am eigenen Standort zu.

Waren versenden

Der Kunde sendet das defekte Produkt an die Werkstatt. Beispiel: Der Kunde sendet das Produkt an eine Werkstatt in Deutschland.

Produkteingang

Das defekte Produkt geht bei der Werkstatt ein.

Reparaturleistung

Die Werkstatt repariert das Produkt. Wenn das Produkt von der aktuellen Werkstatt nicht repariert werden kann, können die Reparaturarbeiten an eine andere Werkstatt fremdvergeben werden. Für das Produkt muss an der neuen Werkstatt ein neuer Reparaturauftrag erstellt werden. Beispiel: Die erste Reparaturleistung wird in der Werkstatt in Deutschland durchgeführt. Wenn das Produkt an diesem Standort nicht repariert werden kann, wird ein Reparaturauftrag für eine andere Reparaturwerkstatt in Belgien erstellt und das Produkt zur Reparatur dorthin geschickt.

Produkt weiterleiten

Reparatur in der Werkstatt

Das Produkt muss repariert und alle Kosten wie verbrauchtes Material, aufgewendete Stunden usw. müssen im Arbeitsauftrag erfasst werden. Wenn die interne Fakturierung implementiert ist, müssen die Kosten im Arbeitsauftrag zur Verfügung stehen. Beispiel: Die Werkstatt in Belgien repariert das Produkt und nimmt alle Kosten in den Arbeitsauftrag auf. Das Produkt wird an die nächste Werkstatt weitergeleitet. Beispiel: Das Produkt wird von der Werkstatt in Deutschland weitergeleitet und geht bei der Werkstatt in Belgien ein.

Fakturierung des Kunden

Der Kundendienst stellt eine Rechnung an den Kunden, es sei denn, das Produkt fällt unter eine Garantie oder einen Vertrag.

Interne Fakturierung

Die interne Fakturierung kann auf den tatsächlichen Reparaturkosten oder einem Festpreis für Reparaturen basieren. Bei der internen Fakturierung muss die Werkstatt dem Kundendienst, der das Produkt ursprünglich entgegengenommen hat, eine Rechnung stellen. Die interne Rechnung muss auf dem Folge-Arbeitsauftrag basieren. Die interne Rechnung muss angelegt werden, bevor der Arbeitsauftrag im Programm Arbeitsaufträge abschließend verarbeiten (tswcs2265m000) abgeschlossen wird. Wenn die Rechnung erstellt ist, können keine Zusatzkosten auf den Arbeitsauftrag mehr gebucht werden. Eine interne Rechnung ist aufgrund rechtlicher Anforderungen und zur Unterstützung der internen Preisfindung erforderlich. Beispiel: Die Werkstatt in Belgien stellt dem Kundendienst (des Werkstattauftrags) eine Rechnung über die Zeit und das Material aus, die auf den Ist-Kosten oder einem festen Reparaturkostensatz basiert. Diese interne Rechnung wird erstellt, wenn alle Kosten (Material, Zeit und sonstige Kosten) auf den Arbeitsauftrag gebucht und keine Änderungen mehr zulässig sind, was dazu führt, dass alle Kosten intern fakturiert werden. Für interne Rechnungen können die folgenden Preisfindungsverfahren verwendet werden:

  • Festpreis: Es wird ein interner Festpreis festgelegt. Der Preis hängt nicht von der Art der Reparatur oder den Ist-Kosten ab, sondern von dem zu reparierenden Artikel und von den Unternehmenseinheiten, daher verwendet LN die Logik im Programm Preisbücher (tdpcg0111m000). Alle Kostenpositionen müssen mit einem Rechnungsbetrag von null an die Fakturierung übertragen und die Gesamtkosten angegeben werden. Wenn für die Reparatur des Produkts ein Festpreis angegeben ist, ist der Kostensatz von den Ist-Kosten unabhängig. Dieser Preis kann verwendet werden, wenn Artikel auf regelmäßiger Basis repariert werden. In diesem Fall ist der interne Preis bekannt und der Festpreis für die Reparatur wird so festgelegt, dass er die mittleren Reparaturkosten wiederspiegelt.
  • Aufwand: Der interne Preis basiert auf den Istkosten, d. h. auf dem verbrauchten Material, den aufgewendeten Stunden und auf den sonstigen Kosten. Alle Ist-Kosten werden einzeln mit einem Preis belegt und fakturiert. Es gibt die folgenden Kostenarten:

    Materialpreisfindung mit unterstütztem Preisursprung

    • Istkosten: Es werden die im Programm Arbeitsauftrag - Materialeinsatzmittel (tswcs4110m000) angegebenen Gesamtkosten verwendet. Es gelten Zuschläge.
    • Handelspreis Wenn für die auf den Arbeitsauftrag ausgegebenen Materialien als Preisursprung "Handelspreis" festgelegt ist, wird der handelsübliche Kostensatz zur Bestimmung des Preises für die interne Rechnung verwendet. Die Funktionen des Programms Preisbücher (tdpcg0111m000) können zusammen mit dem im Programm Allgemeine Parameter Service (tsmdm0100m000) definierten Preisfindungsverfahren (intern) verwendet werden. Hinweis: Die internen, mit den Unternehmenseinheiten verbundenen Handelspartner werden verwendet, um nach dem Preis zu suchen. Weitere Informationen finden Sie unter Interne Handelssätze.
    • Nullpreis: Beim Preisursprung "Nullpreis" legt LN Rechnungspositionen mit dem Kostenbetrag null an.

    Lohnkostenpreisfindung mit unterstütztem Preisursprung

    • Istkosten: Es wird der im Programm Arbeitsauftrag - Arbeitskräfte (tswcs4120m000) angegebene Istkostenbetrag verwendet. Außerdem gelten Zuschläge.
    • Handelspreis Um einen Handelspreis für die Lohnkosten zu bestimmen, wird der im Programm Kundendienste (tsmdm1100m000) definierte interne externe Lohnkostensatz verwendet. Jener Lohnkostensatz legt den externen Lohnkostensatz fest, wenn der Kundendienst unter Verwendung der im Programm Kundendienste (tsmdm1100m000) definierten Lohnkostensätze eine Aufgabe für einen anderen Kundendienst ausführt. Es können Lohnkostensätze für interne Handelspartner angegeben werden. Hinweis: Die internen, mit den Unternehmenseinheiten verbundenen Handelspartner werden verwendet, um nach dem Preis zu suchen. Weitere Informationen finden Sie unter Interne Handelssätze.
    • Nullpreis: Beim Preisursprung "Nullpreis" legt LN Rechnungspositionen mit dem Kostenbetrag null an.

    Preisfindung für sonstige Kosten

    Für sonstige Kosten wie Werkzeugkosten, Reisekosten und Fracht gilt ein auf den Istkosten (mit oder ohne Zuschläge) basierender Preis. Bei der Preisfindung für sonstige Kosten werden die folgenden Preisursprünge unterstützt:

    • Istkosten: Es wird der im Programm Arbeitsauftrag - Sonstige Einsatzmittel (tswcs4130m000) angegebene Istkostenbetrag verwendet. Es gelten Zuschläge.
    • Nullpreis: Beim Preisursprung "Nullpreis" legt LN Rechnungspositionen mit dem Kostenbetrag null an.