Produktionsmodell

Wiederholfertigung wird verwendet, wenn für den Produktionsprozess ein kontinuierlicher, gleichmäßiger Bedarf besteht. Dieser Bedarf muss mit minimalem administrativem Aufwand, aber mit Echtzeiteinsicht und -steuerung des Prozesses gedeckt werden können. In einer Wiederholfertigungsumgebung werden Produkte basierend auf vordefinierten Konfigurationen gefertigt, die in Produktionsmodellen festgelegt werden.

Ein Produktionsmodell umfasst alle Stammdaten, die für die Produktion eines Artikels in einer bestimmten Arbeitszelle benötigt werden. Für ein Endprodukt können mehrere Modelle für die Fertigung definiert werden. Um zwischen diesen Modellen unterscheiden zu können, ist jedem ein eindeutiger Schlüssel zugeordnet.

Ein Produktionsmodell ist versionsgesteuert und muss aktiviert werden, indem der Status auf Genehmigt gesetzt wird, bevor mit der Produktion begonnen werden kann. Sie können Änderungen an einem Produktionsmodell vornehmen, indem Sie ein vorhandenes Modell kopieren. Das kopierte Modell hat den Status Neu und wird durch seine Aktivierung und Genehmigung zur neuen Version. Alte Produktionsmodelle werden deaktiviert, indem der Status auf Abgelaufen gesetzt wird.

Hinweis

Sie können ein Produktionsmodell in einen anderen Artikel oder eine andere Arbeitszelle kopieren.

Ein Produktionsmodell umfasst folgende Daten:

  • Produktionsmodell-Code

    Ein Produktionsmodell kann für Planungs- und Kostenberechnungszwecke verwendet werden: Wenn mehrere Modelle für die Produktion eines Wiederholartikels verwendet werden, müssen Sie angeben, welches Modell für diesen Zweck verwendet wird. Hinweis: Nur aktive Produktionsmodelle können für die Planung und die Produktion verwendet werden. Das Produktionsmodell umfasst einen Kalender, der aus der Arbeitszelle eingelesen wird, die vom Planungssystem für die Verwaltung der Produktion verwendet wird. Ein Produktionsmodell kann mit einem Kalender verknüpft sein.

  • Anwendbarer Artikel und dedizierte Arbeitszelle

    Zusammen mit den Artikeldaten, das Lager, in dem beendete Fertigungsartikel gelagert werden.

    • Wählen Sie den Artikel aus dem Programm Artikeldaten (Produktion) (tiipd0101m000) aus.
    • Wählen Sie im Programm Arbeitszellen (tirpt0140m000) die Arbeitszelle aus, die für die Fertigung verwendet werden soll. Für jede Arbeitszelle wird ein Produktionsprozess basierend auf dem Arbeitszellenlayout definiert. Diesen Prozess können Sie im Programm Produktionsprozess (tirpt2110m000) verwalten.
    • Wählen Sie die Art des Produktionsmodells aus. Hinweis: Für Produktionsmodelle für mehrere Endprodukte gelten verschiedene Einschränkungen.
  • Aktuelle Version

    Ein Produktionsmodell muss eine Versionsnummer haben. Anhand dieser Versionsnummer werden die Änderungen am Modell verfolgt. Die Versionsnummer wird automatisch generiert.

  • Produktionsrate

    Die Zeit, die für einen Produktionszyklus für einen Artikel benötigt wird, bzw. die Produktionsrate wird im Produktionsmodell gespeichert.

  • Laufmenge

    Die Auftragsmengen, die für die Materialplanung außerhalb vom Planungshorizont verwendet werden, und die Auftragslaufzeiten, die für die Materialplanung außerhalb des Planungshorizonts verwendet werden, werden im Produktionsmodell verwaltet. Die optimalen, maximalen und minimalen Laufmengen, die für die Planung und beim Anlegen des Produktionslaufplans verwendet werden, werden ebenfalls verwaltet.
  • MA-Kapazität

    Angegeben in der Anzahl der Schichten und der Mitarbeiterstundenzuordnung, die zusammen mit dem Produktionsmodell gespeichert werden.
  • Materialliste

    Im Programm Material (tirpt2120m000) können Sie die Materialliste für ein Produktionsmodell festlegen.

    Die Liste umfasst die Materialien, die für die Produktion des jeweiligen Artikels benötigt werden. Sie wird für die Materialplanung, für die Belieferung der Arbeitszelle und für die retrograde Abbuchung des Materials verwendet. Die Materialliste ist ab einem bestimmten Datum gültig und wenn sie aktualisiert wird, wird eine neue Version des Produktionsmodells definiert.

    In der Materialliste eines Produktionsmodells sind die erforderlichen Mengen der einzelnen Materialien definiert ebenso wie der erwartete Ausschussprozentsatz, die Maßeinheiten und die für die Materialien zuständigen Bereitstellungsläger. Es ist möglich, mehrere zuliefernde Linien für das gleiche Material zu definieren, sodass jede Linie eine eigene Positionsnummer hat.

    Unter Berücksichtigung des Sicherheitsbestands an der Verwendungsstelle werden die Materialien zum Lager der festgelegten Verwendungsstelle für den konsolidierten Materialbedarf für die aktiven Abrufpositionen in einer bestimmten Periode geliefert.

    Jede Materialposition ist mit einer Verwendungsstelle verknüpft, an der das jeweilige Material für die Produktion benötigt wird. Unabhängig vom Materialbedarf werden die Materialien von einem Lager an eine Verwendungsstelle geliefert. Die Auffüllung erfolgt basierend auf einer Kanban-Karte.

Produktionsmodell für mehrere Endprodukte

Verwendung von Produktionsmodellen für mehrere Endprodukte:

  • Das Kontrollkästchen Produktion für mehrere Produkte im Programm Parameter Wiederholfertigung (RPT) (tirpt0100m000) muss markiert sein.

Sie können ein Produktionsmodell mit mehreren Endprodukten definieren, die in unterschiedlichen Mengen gefertigt werden. Zu diesem Zweck wird zu einem Modell für einen Artikel eine Produktliste hinzugefügt, die die Daten zu den verschiedenen Artikeln sowie deren Mengen enthält, für die das Modell eingerichtet wurde.

Bei dieser Art von Produktionsmodellen ist das wichtigste Werkzeug für die Produktion der Informationsträger, anhand dessen das Modell für die Planung und die Kostenerfassung identifiziert wird. Im Programm Arbeitsliste (tirpt4602m000) wird nicht wie beim Modell für einen Artikel die Menge der fertigen Artikel, sondern die Anzahl an realisierten Zyklen des Werkzeugs erfasst.

Hinweis
  • Die Planung, Terminierung und die Kostenerfassung erfolgt für das Endprodukt, nicht für das Werkzeug.
  • Arbeitsstation-basierte Berichte und Daten zu Umbuchungsmengen stehen bei Wiederholfertigung von mehreren Produkten nicht zur Verfügung.
  • Bei Wiederholfertigung von mehreren Produkten können Sie keine gefertigten Artikel ablehnen.
  • Prozessprüfungen sind bei Wiederholfertigung von mehreren Produkten nicht möglich.