Festlegen des zu entnehmenden Bestands

Um zu ermitteln, aus welchen Beständen die auf einem Auslagerungsauftrag aufgeführten Artikel entnommen werden müssen, überprüft LN folgende Felder:

  1. Felder zu Eigentumsverhältnissen

    Die Einstelllungen der Felder zu den Eigentumsverhältnissen im Programm Auslagerungspositionen (whinh2120m000) sowie das Feld Entnahmepriorität im Programm Artikeldaten nach Lager (whwmd2110s000) legen fest, ob für eine Auslagerungsposition Bestand in Firmeneigentum, Konsignationsbestand oder Bestand in Kundeneigentum entnommen werden muss. Bei Konsignationsbestand und Bestand in Kundeneigentum legen diese Felder außerdem fest, aus dem Bestand welchen Handelspartners die Waren entnommen werden. Nähere Informationen finden Sie hier: Ermitteln von verfügbarem Bestand für bestimmte Eigentümer.

  2. Verwendung bei Lagerumbuchung

    Der Wert des Felds Verwendung bei Lagerumbuchung legt fest, ob eine Artikelentnahme als Verbrauch gilt. In diesem Fall geht das Eigentum an den entnommenen Artikeln vom Lieferanten auf den Kunden über. Nähere Informationen finden Sie hier: Verbrauchsabhängige Änderung der Eigentumsverhältnisse.

  3. Felder zur Lieferantenaufteilung

    Wenn ein Artikel von mehr als einem Lieferanten geliefert wird, legen die Werte der Felder zur Lieferantenaufteilung fest, aus dem Bestand welchen Handelspartners Waren zum Verbrauch entnommen werden sollen. Nähere Informationen finden Sie hier: Regeln für die Lieferantenaufteilung bei Verbrauch.

  4. Auslagerungsverfahren

    Das Auslagerungsverfahren legt unter Berücksichtigung der Felder zu den Eigentumsverhältnissen (erster Punkt in dieser Liste) fest, welche Bestände entnommen werden müssen, und zwar auf der Grundlage des Bestandsdatums oder der Auslagerungspriorität, die für die Lagerplätze eines Lagers definiert sind.

Hinweis

Fest reservierter oder reservierter Bestand wird ausschließlich für die in der festen Bestandsreservierung oder der Reservierung genannten Aufträge oder Handelspartner reserviert. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Feste Bestandsreservierung und Festlegen des Mindest- und Höchstbestands.

Bestand von mehreren Eigentümern in einer Auslagerungsposition

Eine Auslagerungsposition kann Artikel von mehreren Eigentümern enthalten. Wenn beispielsweise als Entnahmestrategie Bevorzugt festgelegt ist und der verfügbare Bestand des bevorzugten Eigentümers für eine bestimmte Auslagerungsposition nicht ausreichend ist, wird Bestand von anderen Eigentümern oder der eigenen Firma entnommen. Die Eigentumsverhältnisse der Artikel auf Auslagerungspositionen werden im Programm Auslagerungsvorschlag - Eigentumsverhältnisse (whinh4128m000) verwaltet. In diesem Programm und im Programm Sendungspositionen - Eigentumsverhältnisse (whinh4138m000) können Sie den Eigentümer der Auslagerungsposition oder der Sendungsposition über die oben erläuterten Felder bestimmen.

Regeln für die Lieferantenaufteilung bei Verbrauch

Es kommt vor, dass mehrere Lieferanten denselben Artikel liefern und dass Bestand, der Eigentum dieser Handelspartner ist, im Lager gelagert wird. Um zu ermitteln, von welchem Lieferanten Artikel verbraucht werden, überprüft LN die Priorität, die Aufteilungsprozentsätze und die kumulierten Verbrauchsprozentsätze der Handelspartner, die diese Artikel liefern. Außerdem überprüft LN die Entnahmestrategie.

Entnahmestrategie bestimmt Einsatz von Aufteilungsprozentsätzen

Regeln, wenn mehrere Handelspartner denselben Artikel liefern und das Feld Entnahmestrategie für die Auslagerungsposition folgenden Wert hat:

  • Frei: Der Aufteilungsprozentsatz und der kumulierte Verbrauchsprozentsatz der Lieferanten bestimmen den nächsten Handelspartner, aus dessen Bestand Artikel zum Verbrauch entnommen werden.
  • Bevorzugt: Wenn kein Bestand des bevorzugten Handelspartners verfügbar ist, bestimmen der Aufteilungsprozentsatz und der Verbrauchsprozentsatz den Handelspartner, aus dessen Bestand Artikel zum Verbrauch entnommen werden.
  • Eingeschränkt: Aufteilungsprozentsatz und Verbrauchsprozentsatz werden nicht zur Ermittlung des Handelspartners herangezogen.

Prozentsätze für Aufteilung und Verbrauch

Die Prioritäten und Prozentsätze bei der Lieferantenaufteilung beruhen auf Vereinbarungen zwischen den Handelspartnern. Sie können Aufteilungsprozentsätze und Prioritäten bei der Lieferantenaufteilung im Programm Artikel - Lieferant (tdipu0110m000) verwalten. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Lieferantenaufteilung und Verwenden von Aufteilungsprozentsätzen. Im Programm Verbrauchsprozentsätze nach Handelspartner (whinr1135m000) können Sie die tatsächlichen Verbrauchsprozentsätze der Handelspartner anzeigen.

Generell werden Verbräuche von den Handelspartnern mit der Priorität 1 entnommen, entsprechend der Kombination der Aufteilungsprozentsätze des Handelspartners und seiner kumulierten Verbrauchsprozentsätze. Jede Entnahme erfolgt aus dem Bestand eines einzigen Handelspartners.

Wenn ein Verbrauch ansteht, wählt LN den Handelspartner aus, dessen Aufteilungsprozentsatz den tatsächlichen kumulierten Verbrauchsprozentsatz am weitesten überschreitet. Dies bedeutet, dass ihr tatsächlicher Verbrauch am weitesten unter dem vereinbarten Verbrauchsprozentsatz der beteiligten Handelspartner liegt. Damit der tatsächliche Verbrauchsprozentsatz so steigt, dass er den vereinbarten Aufteilungsprozentsatz erreicht oder diesem wenigstens nahe kommt, muss dieser Handelspartner daher die Artikel für den nächsten Verbrauch liefern. Dies wird unter Handelspartner für die Warenentnahme zum Verbrauch auswählen beschrieben.

Ausgewählter Handelspartner hat keinen oder unzureichenden Bestand verfügbar

Wenn der ausgewählte Handelspartner mit Priorität 1 keinen Bestand verfügbar hat, wählt LN ohne Anwendung der Regeln zur Lieferantenaufteilung einen Handelspartner aus.

Wenn der ausgewählte Handelspartner mit Priorität 1 nur unzureichenden Bestand verfügbar hat, wird der verfügbare Bestand entnommen und für den Rest weist LN ohne Anwendung der Regeln zur Lieferantenaufteilung Bestand anderer Handelspartner zu.

Entnahme von einem Handelspartner ohne Priorität 1

Wenn keiner der Handelspartner mit Priorität 1 ausreichenden Bestand verfügbar hat, muss der Kunde von einem anderen Handelspartner, der nicht Priorität 1 hat, beliefert werden. Diese Bestände müssen aufgebraucht werden, bevor wieder die üblichen Entnahmen von den Handelspartnern mit Priorität 1 stattfinden können.

Beispiel

Da die Lieferanten mit Priorität 1, von denen Firma A normalerweise ihre Waren bezieht, keine Bestände mehr haben, kauft Firma A bei Lieferant X. Würden die regulären Lieferungen von den Handelspartnern mit Priorität 1 entsprechend den Regeln zur Lieferantenaufteilung wieder aufgenommen, bevor der gesamte Bestand von Lieferant X aufgebraucht ist, würde der Bestand von Lieferant X niemals aufgebraucht werden.