Prognoseverfahren: Exponenzielle Glättung
Die Berechnung der Bedarfsprognose anhand des Prognoseverfahrens Exponentielle Glättung erfolgt in LN wie folgt.
Folgende Parameter werden bei diesem Prognoseverfahren zugrunde gelegt:
- Prognoseparameter automatisch aktualisieren
- Glättungsfaktor für Bedarf
- Glättungsfaktor für Trend
- Glättungsfaktor für Saison
- Glättungsfaktor für Prognosefehler
- Tracking-Signal für Bedarfsprognose
- Kritisches Tracking-Signal
Diese Parameter können Sie im Programm Planartikel - Prognoseeinstellungen (cpdsp1110m000) verwalten.
Wenn das Kontrollkästchen Prognoseparameter automatisch aktualisieren markiert ist, berechnet LN zunächst die Glättungsfaktoren für die exponentielle Glättung neu. Unter Verwendung eines iterativen Prozesses, zuerst mit Schrittgröße 0,2 und dann 0,05, ermittelt LN eine optimale Kombination von Glättungsfaktoren für den Bedarf, den Saison- und den Trendeinfluss. Diese Kombination ergibt die kleinste mittlere absolute Abweichung (mean absolute deviation, MAD).
Als Nächstes berechnet LN anhand des exponenziellen Glättungsverfahrens eine Bedarfsprognose, die von der ersten Periode mit der Bedarfshistorie bis zur letzten Prognoseperiode reicht.
Die verschiedenen Variablen für die Bedarfsprognose werden wie folgt berechnet:
durchschnittlicher Bedarf
Ohne saisonale Schwankungen:
DB(t) = BP(t) + a (TaB(t) - BP(t))
Mit konstantem Saisoneinfluss:
DB(t) = (BP(t) + a (TaB(t) - BP(t))) - SF(t)
Mit progressivem Saisoneinfluss:
DB(t) = (BP(t) + a (TaB(t) - BP(t))) / SF(t)
Erläuterung
DB(t) | saisonal angepasster durchschnittlicher Bedarf für Periode t |
BP(t) | Bedarfsprognose für Periode t |
TaB(t) | tatsächlicher Bedarf für Periode t (*) |
SF(t) | Saisonfaktor für Periode t |
a | Feld Glättungsfaktor für Bedarf |
(*) Für die aktuelle Periode und zukünftige Perioden wird die Bedarfsprognose mit dem tatsächlichen Bedarf gleichgesetzt.
Trendfaktor
Mit linearem Trendeinfluss:
TF(t) = TF(t-1) + b ((DB(t)-DB(t-1)) - TF(t-1))
Mit progressivem Trendeinfluss:
TF(t) = TF(t-1) + b (1,0 + ((DB(t)-DB(t-1))/DB(t)) - TF(t-1))
Erläuterung
TF(t) | Trendfaktor für Periode t |
DB(t) | saisonal angepasster durchschnittlicher Bedarf für Periode t |
b | Feld Glättungsfaktor für Trend |
Saisonfaktor
Mit konstantem Saisoneinfluss:
SF(t+L) = SF(t) + g ((TaB(t) - DB(t)) - SF(t))
Mit progressivem Saisoneinfluss:
SF(t+L) = SF(t) + g ((TaB(t) / DB(t)) - SF(t))
Erläuterung
SF(t) | Saisonfaktor für Periode t |
TaB(t) | tatsächlicher Bedarf für Periode t (*) |
DB(t) | saisonal angepasster durchschnittlicher Bedarf für Periode t |
L | Dauer der Saison in Perioden |
g | Feld Glättungsfaktor für Saison |
(*) Für die aktuelle Periode und zukünftige Perioden wird die Bedarfsprognose mit dem tatsächlichen Bedarf gleichgesetzt.
Bedarfsprognose
Ohne Trendeinfluss:
BP(t+1) = DB(t)
Mit linearem Trendeinfluss:
BP(t+1) = BP(t+1) + TF(t)
Mit progressivem Trendeinfluss:
BP(t+1) = BP(t+1) * TF(t)
Mit konstantem Saisoneinfluss:
BP(t+1) = BP(t+1) + SF(t+1)
Mit progressivem Saisoneinfluss:
BP(t+1) = BP(t+1) * SF(t+1)
Erläuterung
DB(t) | saisonal angepasster durchschnittlicher Bedarf für Periode t |
TF(t) | Trendfaktor für Periode t |
SF(t+1) | Saisonfaktor für Periode t+1 |
BP(t+1) | Bedarfsprognose für Periode t+1 |
Mittlerer Prognosefehler
Erläuterung
TaB(t) | tatsächlicher Bedarf für Periode t |
BP(t) | Bedarfsprognose für Periode t |
mA(t) | mittlere absolute Abweichung (MAD) für Periode t |
mP(t) | mittlerer Prognosefehler (SER) für Periode t |
abs(BP(t)-TaB(t)) | absoluter Wert von (BP(t)-TaB(t)) |
E | Feld Glättungsfaktor für Prognosefehler |
Das Tracking-Signal wird wie folgt berechnet:
TS(t) = abs(mP(t)/maA(t))
Erläuterung
TS(t) | Tracking-Signal |
mP(t) | mittlerer Prognosefehler (SER) für Periode t |
mA(t) | mittlere absolute Abweichung (MAD) für Periode t |
abs(mP(t)/mA(t)) | absoluter Wert von (mP(t)/mA(t)) |
Wenn die Bedarfsprognose (BP) immer über dem tatsächlichen Bedarf (TaB) liegt, beträgt der Wert für (mP(t)/mA(t)) 1. Wenn die Bedarfsprognose (BP) immer unter dem tatsächlichen Bedarf liegt, beträgt der Wert für (mP(t)/mA(t)) -1. Das Tracking-Signal ist ein Wert zwischen 0 und 1. Es gibt an, ob die Bedarfsprognose dauerhaft über oder unter dem tatsächlichen Bedarf liegt.
Wenn das Kontrollkästchen Tracking-Signal für Bedarfsprognose markiert ist, hängt der Glättungsfaktor für den Bedarf vom Prognosefehler ab.
Wenn das Tracking-Signal größer als der Wert im Feld Kritisches Tracking-Signal ist, setzt LN den Glättungsfaktor für den Bedarf gleich dem Tracking-Signal.