Bereich für erzwungene Direktbereitstellung

Einleitung

Im Programm Artikeldaten nach Lager (whwmd2510m000) können Sie Mindest- und Höchstmengen für die erzwungene Direktbereitstellung festlegen, mit denen Sie die Direktbereitstellung immer dann erzwingen können, wenn ein Wareneingang für eine Menge erfolgt, die im festgelegten Bereich liegt.

Auswirkungen der erzwungenen Direktbereitstellung
  • Wenn die Mindest- und die Höchstmenge für die erzwungene Direktbereitstellung auf null festgelegt ist, versucht LN nicht, die Direktbereitstellung der eingegangenen Menge zu erzwingen.

    Für WDA bedeutet dies, dass von LN immer zunächst versucht wird, Lieferungen aus dem Bestand zu entnehmen, wenn WDA für Bestand die Einstellung Wareneingang und Auslagerung hat. Wenn der Bedarf den verfügbaren Bestand übersteigt, wird die eingegangene Menge von LN direkt bereitgestellt, um den verbleibenden Bedarf zu decken.

  • Wenn Sie für die Höchstmenge erzwungene Direktbereitstellung den Höchstwert festlegen und für die Mindestmenge erzwungene Direktbereitstellung null, wird von LN immer zuerst versucht, die eingegangenen Waren direkt bereitzustellen

    Für WDA bedeutet dies, dass zuerst die eingegangene Menge zur Bedarfsdeckung verwendet wird. Wenn der Bedarf die eingegangene Menge übersteigt, wird die verbleibende Menge aus dem Bestand entnommen, wenn WDA für Bestand die Einstellung Wareneingang und Auslagerung hat.

    Dasselbe gilt, wenn für die Mindest- und Höchstmenge erzwungene Direktbereitstellung bestimmte Werte festgelegt sind und die eingegangene Menge in diesem Bereich liegt.

Erzwungene Direktbereitstellung in einer WDA-Umgebung

Abhängig von den Mengen für erzwungene Direktbereitstellung weist LN zuerst entweder die eingegangene Menge oder die vorhandene Menge zu. Im folgenden Beispiel wird davon ausgegangen, dass Sie einen Bereich für erzwungene Direktbereitstellung von 0 bis 20 festgelegt haben.

Beispiel 1
ArtikelX
LagerLG1
Eingegangene Menge10 Stk.
Vorhandener Bestand15 Stk.

 

Die eingegangene Menge beträgt 10 und liegt daher im angenommenen Bereich. Daher wird zuerst die eingegangene Menge und anschließend die vorhandene Menge zugewiesen. Die Verteilung im WDA-Programm erfolgt folgendermaßen:

Priorität DatumBedarfLager Unterdeckung Zugeordnete eingegangene MengeZugeordneter Bestand
10614.4.2005 Verkauf V4222
20311.4.2005 Verkauf V111082
20513.4.2005 Verkauf V3255
21215.4.2005 Umbuchung U2155
50020-4-2005 Prognose P12203

 

Beispiel 2
ArtikelX
LagerLG1
Eingegangene Menge25 Stk.
Vorhandener Bestand15 Stk.

 

Die eingegangene Menge beträgt 25 und liegt daher außerhalb des angenommenen Bereichs. Daher wird zuerst die eingegangene Menge und anschließend die vorhandene Menge zugewiesen. Die Verteilung im WDA-Programm erfolgt folgendermaßen:

Priorität DatumBedarfLager Unterdeckung Zugeordnete eingegangene MengeZugeordneter Bestand
10614.4.2005 Verkauf V4222
20311.4.2005 Verkauf V111010
20513.4.2005 Verkauf V32523
21215.4.2005 Umbuchung U2155
50020-4-2005 Prognose P12203

 

Die verbleibende eingegangene Menge wird in den Bestand aufgenommen.

Hinweis

Wenn nötig, kann sämtlicher Bedarf aus dem Bestand entnommen und die gesamte eingegangene Menge in den Bestand aufgenommen werden.

Erzwungene Direktbereitstellung in einer Nicht-WDA-Umgebung

Der Bereich für die erzwungene Direktbereitstellung ist eng mit dem cross-docking time fence und der Einstellung der Option Bei WE-Bestätigung Pos. Direktbereitstellungsauftrag generieren verknüpft, die auch im Programm Artikeldaten nach Lager (whwmd2510m000) definiert ist.

Wenn Sie einen Bereich für erzwungene Direktbereitstellung festlegen und die eingegangene Menge in diesem Bereich liegt, führt LN die folgenden Schritte aus:

  1. Es wird versucht, die eingegangenen Waren weitestgehend direkt bereitzustellen. LN sucht nach sämtlichem Bedarf (Auslagerungspositionen) für den eingegangenen Artikel im Lager, in dem der Wareneingang erfolgt.

    LN sucht zuerst nach offenen Direktbereitstellungsaufträgen, für die Positionen für Direktbereitstellungsaufträge erstellt werden können.

  2. Wenn Waren zur Direktbereitstellung verbleiben, sucht LN anschließend nach Auslagerungspositionen, für die es noch keinen Direktbereitstellungsauftrag gibt.

  3. Wenn mehr als eine Auslagerungsposition gefunden wird, sortiert LN diese Positionen nach den verwendeten Planungsprioritäten oder Prioritäten für Direktbereitstellungsaufträge und erstellt entsprechend viele Direktbereitstellungsaufträge und Direktbereitstellungspositionen.
  4. LN wiederholt diese Schritte, bis die gesamte eingegangene Menge verarbeitet ist oder kein weiterer Bedarf gefunden werden kann.
Hinweis
  • LN führt die vorherigen Schritte auch aus, wenn die Markierung für das Kontrollkästchen Bei WE-Bestätigung Pos. Direktbereitstellungsauftrag generieren entfernt ist.
  • Wenn das Kontrollkästchen Bei WE-Bestätigung Pos. Direktbereitstellungsauftrag generieren markiert und kein Bereich für erzwungene Direktbereitstellung festgelegt ist, versucht LN weiterhin, Positionen für Direktbereitstellungsaufträge für vorhandene Direktbereitstellungsaufträge zu erstellen. LN erstellt jedoch keine neuen Direktbereitstellungsaufträge.
  • Wenn ein Planungsfenster festgelegt wurde, müssen auch die durch das Planungsfenster festgelegten Beschränkungen erfüllt werden.