Garantien

Garantie und Garantievorlagen

In einer Garantie verpflichtet sich der Lieferant zu einer kostenlosen oder kostenreduzierten Reparatur der Komponente, sollte sie innerhalb des festgelegten Zeitraums nicht so funktionieren, wie es in der Produktbeschreibung versprochen wurde.

Eine Garantie kann im Programm Garantievorlagen (tsctm0120m000) angelegt werden. In diesem Programm können Sie auch die Garantiebestimmungen festlegen.

Im Unterprogramm Garantien (tsctm0120m000) können Sie Folgendes definieren:

  • Gültigkeit der Bestimmungen
  • Garantieart
  • Währung
  • Gültigkeit der Vorlage
  • Art der Garantielaufzeit
  • Beginn der Garantie wird bestimmt durch

Sie können die Garantie verknüpfen mit:

Garantie für Artikel mit ID-Nummer

Eine Garantie wird aktiv, wenn sie mit einem Artikel mit ID-Nummer verbunden ist und der Liefertermin oder das Inbetriebnahmedatum des Artikels mit ID-Nummer angegeben wird.

Wenn im Programm Artikel mit ID-Nummer (tscfg2100m000) eine Garantievorlage mit einem Artikel mit ID-Nummer verknüpft ist, werden die Garantiedaten in das Programm Garantie für Artikel mit ID-Nummer (tscfg2650m000) Übernommen. Die Garantiedaten und die Bestimmungen werden auf Basis der mit dem Artikel mit ID-Nummer verknüpften Garantievorlage dem Programm Garantievorlagen (tsctm0120m000) entnommen und voreingestellt.

Wenn in den Programmen Allgemeine Parameter Service (tsmdm0100m000) und Kundendienste (tsmdm1100m100) das Kontrollkästchen Garantieereignisse verwenden markiert ist, wird im Programm Garantieprotokoll (tscfg2151m000) ein Garantieprotokoll generiert. Wenn die Garantie durch Ereignisse ausgelöst wird, werden die mit der Garantievorlage verknüpften Ereignisse im Programm Garantieereignisse (tscfg2152m000) voreingestellt.

Die Dauer der Garantiedeckung wird anhand des Wertes bestimmt, der in den Feldern Art der Garantielaufzeit und Beginn der Garantie bestimmt durch ausgewählt ist:

Art der GarantielaufzeitBeginn der Garantie bestimmt durchAuswirkungen
Feste Laufzeit Lieferung/ Installation
  • Der Garantiebeginn wird auf die Zeit im Feld Lieferung am/ Installation am gesetzt, die im Programm Artikel mit ID-Nummer (tscfg2100m000) für den Artikel mit ID-Nummer festgelegt wurde.
  • Der für die Garantie angegebene Garantiebeginn wird als Gültigkeitsbeginn für die Deckungsbedingungen vorgegeben, die mit der Garantie verknüpft sind. Das Ablaufdatum der Deckungsbedingungen wird wie folgt berechnet: Garantiebeginn+ Anzahl Perioden (angegeben im Feld Gültig für im Programm Deckungsbedingungen in der Garantie (tsctm1120m500))
  • Wenn der für den Artikel mit ID-Nummer vorgegebene Lieferzeitpunkt/ Installationszeitpunkt geändert wird, wird der Garantiebeginn durch den geänderten Zeitpunkt ersetzt und das Ablaufdatum der Deckungsbedingungen wird neu berechnet.
  • Das Feld Bestimmungen gültig bis wird auf das Enddatum der längsten Deckungsbedingung gesetzt. Dieser Wert wird aktualisiert, wenn das Datum der Deckungsbedingungen manuell in ein Datum geändert wird, das nach dem Ende der Garantie liegt.
  • Es werden keine Protokolldaten für eine Garantie mit fester Laufzeit verwaltet.
Fester Endtermin: Das Enddatum der Garantie steht fest. Lieferung/ Installation
  • Der feste Endtermin der Garantie wird anhand der Zeit im Feld Lieferung am/ Installation am berechnet, die im Programm "Artikel mit ID-Nummer (tscfg2100m000)" für den Artikel mit ID-Nummer festgelegt wurde. Installation am/ Lieferung am+ Anzahl Perioden (angegeben im Feld Anzahl Perioden im Programm Garantievorlagen (tsctm0120m000))
  • Der Gültigkeitsbeginn der mit der Garantie verknüpften Deckungsbedingungen wird auf die Zeit im Feld Lieferung am/ Installation am gesetzt, die im Programm Artikel mit ID-Nummer (tscfg2100m000) für den Artikel mit ID-Nummer festgelegt wurde.
  • Das Ablaufdatum der Deckungsbedingungen wird wie folgt berechnet: Garantiebeginn+ Anzahl Perioden (angegeben im Feld Gültig für im Programm Deckungsbedingungen in der Garantie (tsctm1120m500).
    • Hinweis: Das Ablaufdatum der Deckungsbedingung darf nicht nach dem festen Endtermin der Garantie liegen.

  • Es werden Protokolldaten für eine Garantie mit festem Endtermin verwaltet.
Festgelegte Ereignisse
  • Der feste Endtermin der Garantie wird auf Basis des Startereignisses festgelegt, das für den mit der Garantie verknüpften Ereignissatz definiert ist. Der Garantiebeginn wird auf das Datum gesetzt, an dem das Ereignis stattfindet. Der feste Endtermin wird wie folgt berechnet: Garantiebeginn+ Anzahl Perioden (angegeben im Feld Anzahl Perioden im Programm Garantievorlagen (tsctm0120m000))
  • Der für die Garantie festgelegte Garantiebeginn wird als Gültigkeitsbeginn für die Deckungsbedingungen vorgegeben, die mit der Garantie verknüpft sind. Das Ablaufdatum der Deckungsbedingungen wird wie folgt berechnet: Garantiebeginn+ Anzahl Perioden (angegeben im Feld Gültig für im Programm Deckungsbedingungen in der Garantie (tsctm1120m500)).
    • Hinweis: Das Datum der Deckungsbedingungen kann manuell geändert werden. Das Ablaufdatum der Deckungsbedingung darf jedoch nicht nach dem festen Endtermin der Garantie liegen.

  • Es werden Protokolldaten für eine Garantie mit festem Endtermin verwaltet.
Flexible Laufzeit Festgelegte Ereignisse
  • Der Garantiebeginn wird auf Basis des Startereignisses festgelegt, das für den mit der Garantie verknüpften Ereignissatz definiert ist. Wenn das Startereignis stattfindet, wird der Garantiebeginn auf das Datum gesetzt, an dem das Ereignis stattfindet.
  • Der für die Garantie festgelegte Garantiebeginn wird als Gültigkeitsbeginn für die Deckungsbedingungen vorgegeben, die mit der Garantie verknüpft sind. Das Ablaufdatum der Deckungsbedingungen wird wie folgt berechnet: Garantiebeginn+ Anzahl Perioden (angegeben im Feld Gültig für im Programm Deckungsbedingungen in der Garantie (tsctm1120m500)).
  • Wenn die für die Deckungsbedingungen festgelegten Termine aktualisiert werden, wird auch das Datum im Feld Bestimmungen gültig bis aktualisiert.
Kombinierte Laufzeit Festgelegte Ereignisse
  • Für die Garantie werden eine Vorabdienstleistungsperiode und eine Anschlussdienstleistungsperiode festgelegt. Die Garantie ist nur gültig, wenn ein vordefiniertes Startereignis, das für die Installation des Artikels steht, innerhalb der angegebenen Vorabdienstleistungsperiode durchgeführt wird. Eine Garantie ist nicht anwendbar, wenn die Installation nach der Vorabdienstleistungsphase erfolgt.
  • Der Garantiebeginn wird nur dann auf das Datum gesetzt, an dem das Startereignis stattfindet, wenn das Startdatum innerhalb der vordefinierten Vorabdienstleistungsperiode liegt.
  • Das Enddatum der Garantie wird auf Basis des Wertes bestimmt, der im Feld Kombinierte Art der Laufzeit festgelegt wurde:
    • Additiv: Wenn der Artikel innerhalb der Vorabdienstleistungsperiode installiert wird, gilt die Garantie für die gesamte Anschlussdienstleistungsperiode, ab dem Zeitpunkt, an dem der Artikel installiert wird. Der für die Garantie festgelegte Garantiebeginn wird als Gültigkeitsbeginn für die Deckungsbedingungen vorgegeben, die mit der Garantie verknüpft sind. Das Ablaufdatum der Deckungsbedingungen wird wie folgt berechnet: Garantiebeginn+ Anzahl Perioden (angegeben im Feld Gültig für im Programm Deckungsbedingungen in der Garantie (tsctm1120m500)).
    • Subtraktiv: Wenn der Artikel innerhalb der Vorabdienstleistungsperiode installiert ist, gilt die Garantie für die gesamte (oder den verbleibenden Teil der) Anschlussdienstleistungsperiode, ab dem Zeitpunkt, an dem der Artikel installiert wird. Der für die Garantie festgelegte Garantiebeginn wird als Gültigkeitsbeginn für die Deckungsbedingungen vorgegeben, die mit der Garantie verknüpft sind. Das Ablaufdatum der Deckungsbedingungen wird wie folgt berechnet: Garantiebeginn+ Anzahl Perioden (angegeben im Feld Gültig für im Programm Deckungsbedingungen in der Garantie (tsctm1120m500)). Wenn das berechnete Ablaufdatum der Deckungsbedingungen nach dem Enddatum der Vorabdienstleistungsperiode liegt, wird dieses Datum als Enddatum der Deckungsbedingung betrachtet. Das Enddatum der Vorabdienstleistungsperiode wird wie folgt berechnet: Das (erste) Buchungsdatum aus dem Programm Garantieprotokoll (tscfg2151m000)+ Vorabdienstleistungsperiode aus dem Programm Garantie für Artikel mit ID-Nummer (tscfg2650m000) in Tage umgerechnet.
      • Beispiel: Wenn die Vorabdienstleistungsperiode 5 Jahre beträgt und die Anschlussdienstleistungsperiode 1 Jahr und die Vorabdienstleistungsperiode angefangen hat und der Artikel mit ID-Nummer nach 4,5 Jahren installiert wird, gilt Folgendes:

        • Für eine kombinierte Garantie der Art "Additiv" wird eine Garantie für 1 Jahr gegeben.
        • Für eine kombinierte Garantie mit der Art "Subtraktiv" wird eine Garantie für 0,5 Jahr angegeben.

 

Deckungsbedingungen für die Garantie können Sie festlegen, indem Sie aus dem Menü "Deckungsbedingungen" die Option Deckungsbedingungen auswählen. Im Programm Deckungsbedingungen in der Garantie (tsctm1120m500) können Sie Folgendes definieren:

Wenn Sie eine Garantie mit einem Artikel mit ID-Nummer (auf der obersten Ebene) verknüpfen, gelten die oben genannten Bestimmungen auch für den Artikel mit ID-Nummer (auf der obersten Ebene) und die Artikel mit ID-Nummer in der Stückliste. Die Garantiebestimmungen des Artikels mit ID-Nummer (auf der obersten Ebene) können angepasst werden.

So passen Sie die Garantiebestimmungen eines Artikels mit ID-Nummer an
  1. Wählen Sie im Programm Artikel mit ID-Nummer (tscfg2100m000) die entsprechende Position des Artikels mit ID-Nummer aus.
  2. Gehen Sie in das Register Deckung und klicken Sie auf die Schaltfläche neben dem Feld Vorlage, um das Programm Deckungsbedingungen in der Garantie (tsctm1120m500) aufzurufen. In diesem Programm können Sie Garantiebestimmungen hinzufügen, ändern oder löschen.
Garantie für Artikel mit ID-Nummer nach Ereignis starten/stoppen

Wenn ein Ereignis eintritt, das eine Garantie startet oder stoppt, wird im Programm Garantieprotokoll (tscfg2151m000) ein Protokoll erstellt und das Feld Art der Änderung auf Zeitsteuerungsprotokoll gesetzt.

Die Zeitsteuerung kann nur von einem Ereignis zum ersten Mal gestartet werden. Zum Beispiel, wenn der Artikel verkauft oder versendet (entnommen) wird. Wenn dieses Startereignis auftritt, wird der Garantiebeginn durch das Letzte Startdatum aus dem Programm Garantieprotokoll (tscfg2151m000) ersetzt.

Die Ereignisse können die Garantie zu einem beliebigen Zeitpunkt anhalten (unterbrechen) und starten. Diese Aktionen werden im Programm Garantieprotokoll (tscfg2151m000) protokolliert. Die gesamte Garantieperiode kann um die Gesamtdauer verlängert werden, um die die Garantie angehalten wurde.

Die Garantieereignisse können automatisch oder manuell gestartet/gestoppt werden.

Garantie für Artikel mit ID-Nummer verlängern

Das Programm Garantieprotokoll (tscfg2151m000) wird verwendet, um die Periode zu verfolgen, für die die Garantie für einen Artikel mit ID-Nummer gestoppt (unterbrochen) wird. Die Garantielaufzeit wird um diesen Zeitraum verlängert, nachdem der Reparaturprozess abgeschlossen wurde. Die Garantiedauer kann nur verlängert werden, wenn die Art der Garantielaufzeit im Programm Garantievorlagen (tsctm0120m000) auf Flexible Laufzeit oder Kombinierte Laufzeit gesetzt ist.

Die Dauer der Garantie wird um die Anzahl der Tage zwischen dem ersten protokollierten Ereignis, das die Garantie unterbricht, und dem letzten protokollierten Garantiestartereignis verlängert.

Hinweis

Für eine Garantie kann es mehr als ein Start-/Stoppereignis geben.

Das Feld Garantieende aktualisiert am im Programm Garantie für Artikel mit ID-Nummer (tscfg2650m000) wird entsprechend aktualisiert.

Wenn für eine Garantie das Kontrollkästchen Garantieende automatisch aktualisieren im Programm Garantie für Artikel mit ID-Nummer (tscfg2650m000) markiert ist, wird das Ablaufdatum der verknüpften Garantiedeckungsbedingung um die Anzahl der Tage verlängert, die die Garantie unterbrochen wurde. Das Feld Bestimmungen gültig bis wird entsprechend aktualisiert.

Wenn das Kontrollkästchen Garantieende automatisch aktualisieren nicht markiert ist, können Sie die Option zum Verlängern der Garantie aus dem Programm Garantie für Artikel mit ID-Nummer (tscfg2650m000) verwenden, um die Garantie zu verlängern.

Wenn die Art der Garantielaufzeit auf Kombinierte Laufzeit gesetzt ist, müssen Vorabdienstleistungs- und Anschlussdienstleistungsperiode definiert sein. Die Verlängerung der Garantielaufzeit gilt nur für die Anschlussdienstleistungsperiode. Dies ist die Periode, in der die Garantiedeckung aktiv ist.

Garantiedeckung bestimmen

Wenn das Ereignis, das die Garantie startet, stattfindet, wird das Anfangsdatum der Garantie mit dem Datum vorbelegt, an dem das Ereignis ausgeführt wird. Infor LN prüft, ob offene Service-Objekte wie Problemmeldungen, Service-Aufträge und Werkstattaufträge vorhanden sind, die mit dem Artikel mit ID-Nummer verknüpft sind, für den die Garantie gilt. Wenn vorhanden, können Sie auswählen, dass das Anfangsdatum für die Deckungsbedingungen aktualisiert werden soll, die mit den offenen Service-Objekten verknüpft sind. Die Garantiedeckung für die verknüpften Soll- und Istkostenpositionen wird neu berechnet.

Wenn eine Garantie für einen Artikel mit ID-Nummer beendet wird, gilt die Garantie für das Service-Objekt nur dann, wenn der für das Service-Objekt definierte Deckungsbeginn vor dem Beendigungsdatum der Garantie liegt.

Hinweis

Dieses Garantiedeckung gilt nur für Aufträge mit dem Preisfindungsverfahren Aufwand.

Garantie beenden

Mit dem Programm Garantie für Artikel mit ID-Nummer beenden (tscfg2250m000) können Sie eine Garantie beenden, die mit einem Artikel mit ID-Nummer verknüpft und aktiv ist. Über die Option Garantie beenden im Programm Garantie für Artikel mit ID-Nummer (tscfg2650m000) können Sie auf dieses Programm zugreifen. Dazu müssen Sie den Grund und das Beendigungsdatum angeben. Vor Beendigung der Garantie prüft Infor LN, ob ein Service-Objekt (offene Aufträge, Problemmeldungen usw.) für den Artikel mit ID-Nummer vorhanden ist, dessen Garantieart auf "Garantie für Artikel mit ID-Nummer" gesetzt ist und das noch verarbeitet werden muss. Wenn das Kontrollkästchen Simulation im Programm Garantie für Artikel mit ID-Nummer beenden (tscfg2250m000) markiert ist, werden diese Service-Objekte gedruckt. Wenn das Kontrollkästchen Simulation nicht markiert ist, gilt Folgendes:

  • Das Feld Garantieart wird auf "Keine Garantie" gesetzt.
  • Die Garantie für das Service-Objekt wird gelöscht.
  • Der Garantiebetrag für die verbundenen Kostenpositionen wird neu berechnet.

Nachdem die Garantie beendet wurde, aktualisiert Infor LN die Werte in den Feldern Beendet von, Beendigungsgrund und Beendigungstext und markiert im Programm Garantie für Artikel mit ID-Nummer (tscfg2650m000) das Kontrollkästchen Beendet.