RRP-Lauf - grundlegende Berechnung für einen Artikel

Die Planungsroutine vergleicht die Planbedarfe mit den geplanten Wareneingängen und identifiziert mögliche Unterdeckungen.

Wenn das erwartete Bestandsniveau vom Bestandsplan abweicht, generiert LN Neuplanungsmeldungen für vorhandene Aufträge oder Auftragsvorschläge, falls erforderlich.

Im folgenden Abschnitt werden die Schritte für einen RRP-Lauf beschrieben. Es gibt die folgenden Schritte:

  1. Bestimmen der simulierten Zeitspanne
  2. Verrechnen der Bedarfsprognose
  3. Bestimmen des Anfangsbestands
  4. Eintragen der Wareneingänge und Bedarfe auf einem Zeitstrahl
  5. Auswahl des nächsten Bedarfs
  6. Prüfen des Bestands
  7. Generieren von Neuplanungsmeldungen
  8. Überführen von anonymem Bestand in projektbezogenen Bestand
  9. Generieren von Auftragsvorschlägen
  10. Generieren von Stornomeldungen
  11. Aktualisieren der Datenbank
Alternatives Material

Wenn das Kontrollkästchen Rest- und Ersatzmaterial im Programm Implementierte Software-Komponenten (tccom0100s000) markiert ist, verwendet LN einen veränderten Algorithmus. Weitere Informationen finden Sie unter Verbrauchsmaterial und Ersatzmaterial im Paket Unternehmensplanung.

1. Bestimmen der simulierten Zeitspanne

LN führt die Simulation für eine bestimmte Zeitspanne aus. Diese Zeitspanne wird durch folgende Faktoren bestimmt:

Informationen zu diesen Faktoren finden Sie unter Simulation für Periode (RRP-Lauf).

2. Verrechnen der Bedarfsprognose

Wenn für einen Planartikel kein Artikel-Hauptplan verwaltet wird, werden die Bedarfsprognosen im Programm Sonderbedarf nach Artikel (cpdsp2100m000) erfasst. Unternehmensplanung führt eine Verrechnung der Bedarfsprognose durch, um zu bestimmen, welcher Teil der Prognosemenge noch nicht durch den tatsächlichen Bedarf aufgebraucht wurde. Diese noch nicht verbrauchte Prognosemenge wird für die Planung herangezogen.

3. Bestimmen des Anfangsbestands

LN bestimmt den Bestand zu Beginn der Simulation, indem es den aktuellen vorhandenen Bestand abfragt und diesen gegen sämtliche geplante Bestandsbuchungen bis zum Beginn (Starttermin) der Simulation aufrechnet.

4. Eintragen der Wareneingänge und Bedarfe auf einem Zeitstrahl

LN trägt alle vorhandenen Bedarfe und erwarteten Wareneingänge zur späteren Analyse auf einen Zeitstrahl auf.

Folgende Bedarfsdaten werden dabei berücksichtigt:

  • Noch nicht verrechneter Anteil aus der Bedarfsprognose
  • Tatsächliche VK-Aufträge
  • Kritische Materialbedarfe aus der hauptplanbasierten Planung
  • Abhängiger Bedarf aus Auftragsvorschlägen
  • Abhängiger Bedarf aus aktiven Aufträgen.

Folgende Lieferdaten werden dabei berücksichtigt:

  • Auftragsvorschläge mit dem Status Fest eingeplant
  • Auftragsvorschläge mit dem Status Bestätigt
  • Tatsächliche Lieferaufträge
Hinweis

Bevor LN einen Planungslauf durchführt, werden alle vorher erstellten Auftragsvorschläge mit dem Auftragsstatus Geplant gelöscht.

Wenn Sie das Kontrollkästchen Fest eingeplante Aufträge löschen im Programm Auftragsplanung generieren (cprrp1210m000) markieren, löscht LN auch die zuvor erstellten Auftragsvorschläge mit dem Status Fest eingeplant.

Die Daten über Wareneingänge und Bedarfe stammen aus:

  • Dem noch nicht verrechneten Anteil der Bedarfsprognose im Artikel-Hauptplan oder dem Programm Sonderbedarf nach Artikel (cpdsp2100m000) (falls kein Artikel-Hauptplan vorhanden ist).
  • Den kritischen Materialbedarfen im Modul Hauptplanung.
  • den geplanten Bestandsbuchungen im Modul Auftragsplanung
  • Den geplanten Bestandsbuchungen im Modul Lagerbestandsplanung im Paket Lagerwirtschaft.
  • Den Bestandsbuchungen im Modul Lagerbestandsberichte im Paket Lagerwirtschaft.
5. Auswahl des nächsten Bedarfs

Suchen Sie nach dem nächsten Bedarf. Wenn ein Bedarf gefunden werden kann, subtrahieren Sie die Bedarfsmenge vom Bestand und fahren mit dem nächsten Schritt fort.

Sind keine weiteren Bedarfe mehr vorhanden, fahren Sie mit Schritt 10 fort (Erzeugen von Stornomeldungen).

6. Prüfen des Bestands

Wenn der Bestand unter den Meldebestand fällt, fahren Sie mit dem nächsten Schritt fort (Wareneingänge neu planen) oder gehen Sie zurück zu Schritt 5 (Auswahl des nächsten Bedarfs).

Wenn für einen Artikel kein Artikel-Hauptplan verwaltet wird, greift Unternehmensplanung auf den Sicherheitsbestand zurück, um den Meldebestand zu bestimmen. Sie können den Sicherheitsbestand im Programm Artikel - Bestelldaten (tcibd2100m000) festlegen. Dort können Sie auch eine saisonale Schwankung für saisonal bedingte Abweichungen im Sicherheitsbestand festlegen.

Wenn für einen Artikel ein Artikel-Hauptplan verwaltet wird, wird der Bestandsplan im Programm Artikel-Hauptplan (cprmp2101m000) verwendet. Das Bestandsniveau in der ersten simulierten Periode muss jedoch mindestens dem Sicherheitsbestand entsprechen.

7. Generieren von Neuplanungsmeldungen

Suchen Sie nach dem nächsten Wareneingangstermin. Ist ein solcher Termin vorhanden:

  1. Addieren Sie die Wareneingangsmenge zum Bestand dazu.
  2. Erzeugen Sie, falls erforderlich, eine Neuplanungsmeldung für diesen Wareneingang.
  3. Kehren Sie zu Schritt 6 zurück (Prüfen des Bestands).

LN generiert zwei Arten von Neuplanungsmeldungen:

  • Verzögern (auf einen späteren Termin verschieben)
  • Beschleunigen (auf einen früheren Termin vorziehen)

Weitere Informationen dazu finden Sie unter Ausnahmemeldungen im Paket "Unternehmensplanung".

Wenn das Kontrollkästchen Nur Neuplanung der gesamten Auftragsmenge im Programm Parameter Unternehmensplanung (cprpd0100m000) nicht markiert ist, kann LN auch eine Teilmenge aus einem Auftrag verzögern.

Sie können die Neuplanungsmeldungen im Programm Verarbeitung - Signale (cprao1220m000) von LN automatisch verarbeiten lassen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Ausnahmemeldungen für Aufträge und auftragsbasierte Planungen.

Beispiel
Eingeplanter Wareneingang für Tag 1:20 St.
Eingeplanter Wareneingang für Tag 4:10 St.

 

Bedarf:

Tag1234
Eingeplanter Wareneingang1510
Bedarfsmenge05146

 

In diesem Beispiel werden 3 Neuplanungsmeldungen generiert:

  • Verzögerungsmeldung von Tag 1 auf Tag 2: 5 St.
  • Verzögerungsmeldung von Tag 1 auf Tag 3: 10 St.
  • Beschleunigungsmeldung von Tag 4 auf Tag 3: 4 St.
Hinweis

Im Programm Signalarten nach Disponent (cprao1110m000) können Sie einen Toleranzwert in Tagen für Neuplanungsmeldungen angeben. Wenn Sie beispielsweise eine Toleranzspanne von einem Tag für Verzögerungsmeldungen angeben, wird die erste Neuplanungsmeldung in dem Beispiel nicht erzeugt.

Sind keine weiteren Wareneingänge vorhanden, fahren Sie mit dem nächsten Schritt fort (Überführen von anonymem Bestand in projektbezogenen Bestand).

8. Überführen von anonymem Bestand in projektbezogenen Bestand

Wenn es sich bei dem Artikel um einen projektbezogenen Artikel handelt, der von einem Standardartikel abgeleitet wurde, kann LN einen Teil des Bestands des Standardartikels in den Bestand des projektbezogenen Artikels überführen. Weitere Informationen finden Sie unter Projektbezogene Artikel im Paket Unternehmensplanung.

9. Generieren des Auftragsvorschlags

Generieren Sie einen Auftragsvorschlag und fügen Sie die Auftragsmenge dem Bestand hinzu. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Generieren von Auftragsvorschlägen.

Hinweis

Ein fest eingeplanter Auftrag fungiert als eine Art zusätzliches Planungsfenster: Vor dem letzten fest eingeplanten Auftrag generiert LN keine Auftragsvorschläge. Falls erforderlich, generiert LN Beschleunigungsmeldungen.

Sie können diese Regel jedoch mithilfe des Kontrollkästchens Auftragsvorschlag vor fest eingeplant/tatsächlich im Programm Parameter Unternehmensplanung (cprpd0100m000) übersteuern.

Kehren Sie zu Schritt 5 zurück (Auswahl des nächsten Bedarfs).

10. Generieren von Stornomeldungen

Generieren Sie Stornomeldungen für alle eingeplanten Wareneingänge, die noch nicht ausgewählt wurden. Diese Wareneingänge sind überflüssig.

11. Aktualisieren der Datenbank

LN speichert die Ergebnisse der Simulation in der Datenbank. LN aktualisiert die Daten in folgenden Programmen:

  • Auftragsvorschläge (cprrp1100m000)
  • Auftragsvorschlag - Bestandsänderungen (cprrp0511m000)
  • Kapazitätsauslastung nach Auftragsvorschlag (cprrp2100m000)
  • Planartikeldaten (cprpd1100m000)